Als wir uns zum ersten Mal trafen, war Deine Einstiegsfrage: ziehst Du die Daten aus meinem Laptop? Er ist kaputt. Eine Spielart von Romantik.

Es ist ein Laptop mit einer vollen Ladung und überlaufender Platte. Ehrlich gesagt, was siehst Du darin?

Jede Geschichte, die jemals erzählt wurde, lässt sich in drei Teile unterteilen und zwar den Anfang, die Mitte, und die Wende. Im richtigen Leben fangen wir mit der Wende an.

Zu merken, dass ich Dinge bewegen kann, war ein Geschenk. Im Leben vor diesem Moment war ich hilflos. Dies ist eine wahre Geschichte. Nur die Fakten haben sich geändert.

Räumt die Tanzfläche, lasst mich durch. Lasst uns das klarstellen: Ich bin derjenige, der hier in Fragmenten

Ich bin stark wie ein Berg, aber ein Wort kann mich zerstören. Was bin ich?

Bitte, bitte, Worte sind dir nichts schuldig. Umgekehrt wird es richtiger. Ein Ding bleibt ein Ding, egal, was du dazu sagst.

"Welcher "ismus" hat jemals eine Bank ausgeraubt? Welcher "ismus" hatte jemanden bestohlen und betrogen? Welcher "ismus" hielt anderen eine Pistole an den Kopf?" - "Mir fallen da einige ein" - "Welcher "ismus" hat jemals deine Sicherheit bedroht" - "Geheim" - "Welcher "ismus" tut dir weh?" - "Penetrantismus".

Oh, die Anleitung für alles ist sehr einfach. Schere schneidet Papier, Papier hüllt Stein ein, Stein zermalmt Giftechse, Giftechse vergiftet Marsbewohner, Marsbewohner zerschlägt Schere, Schere enthauptet Giftechse, Giftechse frisst Papier, Papier widerlegt Marsbewohner, Marsbewohner zerreibt Rock, und da es immer, Stein zermalmt Schere. Schwimmen ist gut; Essen ist gut; Essen während des Schwimmens = nicht gut.

Helfen Anleitungen nicht, bleibt einem übrig, Ex-Millionäre mit hervorragenden Fingerfertigkeiten anzuheuern.

"Ich soll mir die Instruktionen noch einmal anhören? Hör mal bitte, diese Anleitung wurde von einer Maschine in Japan ausgespuckt, von einem Chinesen übersetzt, der keine andere Arbeit findet. Und diese Stück Text wurde dann in Südafrika von einem ausgewanderten Europäer in vier Sprachen gepresst. Zerreiße es".

Tausende von Jahren wurde Jungs wie uns die Scheiße aus den Hintern getreten. Aber jetzt, zum ersten Mal, leben wir in einer Zeit, wo wir verantwortlich sein können und spannende Dinge bauen. Wir könnten die Wikinger unserer Tage sein.

Was sagen Fotografen im digitalen Zeitalter nun, wenn sie jemandem in der Dunkelkammer verführen wollen?

Ein alter Freund besaß ein kleines Fotogeschäft. Das meiste Geld machte er mit der Filmentwicklung. Und er bestand darauf, das Unternehmen fortzuführen, bis dass der letzte Film ausgestorben ist. Und dann versuchte er, digitale Kameras zu verkaufen, aber bis schon war es zu spät, weil jeder ein Handy hatte. Als hätte er es nicht kommen sehen. Als er den Laden verlor, verlor er sein Leben für den Laden.

Er probierte sich später als Zutatendetektiv. Das Enträtseln und Beforschen von als geheim deklarierten Essensbestandteilen erfüllte sein Dasein bis zum letzten Tag. Auch das dafür nötige Chemiestudium absolvierte er im Handumdrehen.

Ich finde, dass ein Maler eine Person wenn nicht genauer, so doch tiefer erfasst als jedes Foto. Ein Porträt bringt einen Menschen dazu, einen von einem Menschen gesehenen Menschen zu sehen.

Womöglich liegt das an Fotoalben, in denen ein fröhliches Gesicht nach dem nächsten serviert wird. Von den harten Tagen sieht man hier nichts.

Die Kraft von Fotos besteht darin, dass sie an unserer Erinnerung und Herkunft kitzeln. Wenn Krieg der Versuch ist, alles Frühere auszulöschen, dann stellt Fotografie das Gegenteil von Krieg dar.

"Was machst du da?" - "Ich male nur eben ein Selbstporträt" - "Oh, wirklich, von wem?"

Wenn sich Museumsbesucher die Porträts einfach anschauen würden, statt nach Mustern zu suchen, hätten sie auch keinen Ärger damit, keinen Grund, sich die Haare zu raufen. Niemand verzweifelt nach getaner Hakenarbeit bei Begutachtung seines Gartens.

"Wozu Künstler werden? Was ist der Punkt? Warum nicht einfach eine Kamera kaufen, Aufnahmen schießen und das ganze Gehabe abblasen?" - "Eine Kamera zeichnet einen Moment, aber keine Bedeutung und kein Gefühl. Ein Porträt, so unvollkommen es sein mag, drückt wenigstens Gefühl aus. Keine Kopie von etwas".

Wenn die Erwartungen sich nicht so festgesetzt hätten. Kunst nicht so umarmt werden würde. Nicht alle rufen würden: Toll, das neue Meisterwerk, jetzt machen wir uns ein Wochenende lang Gedanken, was der Künstler sich dabei dachte. Es gibt zu viel Kunstkonsens - wenn sich alle einig sind, stimmt alles nicht. Wo bleibt das Unbehagen?

"Ich mag Kunstmuseen einfach nicht" - "Tut dir sicher nicht weh, dort eins, zwei Dinge zu lernen" - "Alles, was du von einem Kunstmuseum lernst, ist: den Mund halten und wie man läuft, ohne Quietschgeräusche mit den Schuhen zu verursachen".

Noch lieber als Kameras ist es den meisten, sich auf eigene Weise an Dinge zu erinnern. Nicht so wie sie passiert sind, sondern so, wie man sich an sie erinnert.

"Dir wird viel Mist widerfahren. Leute werden dich nicht mögen, magst du noch so viele Liebe in deine Werke stecken. Und du wirst bald sterben, okay? Ständig wird dir eingeredet werden, schwach zu sein - vielleicht glaubst du an schwachen Tagen, dass es tatsächlich so ist. Du möchtest Künstler werden? Vergiss die Peitsche nicht".

Man verbringt zu viel Zeit damit, sich Gedanken zu machen, was andere Leute denken. Am Ende zählt das Vermächtnis einer Katze. Vielleicht. Was ist das Ende? Sorgen gleichen Schaukelstühlen: sie geben dir etwas zu tun, aber man bekommt nichts dafür. Nimmt man Leben zu ernst, überlebt man es nicht.

Niemand weiß sicher, woher Gedanken kommen und wie sie entstehen. Sie erscheinen einfach. Ist das eine gute Grundlage, sich auf sie verlassen?

Ich brauchte Jahre, um einzusehen, dass ständiges Gegenüberstehen von Leben-oder-Tod-Entscheidungen zu vielen kleinen Toden führt. Damals schrieb ich mir diesen Satz wieder und wieder auf, es half nicht.

Wie lange wäre ein Einhorn, das 100 Euro Scheine kackt, am Leben zu erhalten, bis man sich zur Ruhe setzen kann?

Als Kind fragte ich mich auch, ob das Stechen von Tattoos Schmerzen bereitet. Da ich kein Kind mit Tattoos kannte, behielt ich die Frage für mich.

Rauchen und mich betrinken - beides wollte ich nicht. Wenn mir Zeug angeboten wurde, lehnte ich achselzuckend ab. Wäre vielen nicht zu wünschen, dass sie sich dieses Nullerjahre-Feature bewahrt hätten?

Überhaupt Rauchen. Das Gegenstück aus der Fantasiewelt, in der Fabelwesen einen Leckstein, gefüllt mit Cyanid, Arsen, Benzol und Nikotin, mit sich herumtragen.

Ferien. Mit sechs, sieben anderen Jungs pilgerten wir in die Wälder und suchten nach den Wesen, vor denen wir uns vor dem Einschlafen fürchteten.

Kurz vorm Übertritt rätselten wir, ob die ganze Erde am Schlafen sei, jeder, den man sieht, jeder, mit dem man spricht. Und dass nur sehr, sehr wenige wach seien und in überschwappender Aufregung leben. Und ob man zu diesen Auserwählten zähle.

War niemand da, widmete ich mich Videospielen. Oder sie sich mir. Und wenn ich Sumpflevel 25 erreicht hatte, startete ich die Runde von vorn. Jungs sollten nichts ins Bett geschickt werden, denn jedes Mal wenn sie wach werden, sind sie einen Tag älter.

Und wenn wir Mädchen fragten, ob sie das Wochenende an der Konsole mit uns verbringen, hörten wir: "Werdet erwachsen! Wer möchte denn zwei Tage lang Bildschirmmonstern hinterherlaufen? Das ist was für Verlierer." Das brach unsere Spannung nicht. Und so taten wir, was später mit Freundinnen - es gab nie zwei Jungs von damals, die keine Freundin hatten - nicht mehr möglich sein sollte: wir hingen zu viert oder fünft ab, vergeudeten unsere Zeit und bekamen vorübergehend rechteckige Augen.

"Warum starrst du mich so an? Findest du mein Kleid hässlich? Mein Papa hat es mir gekauft. Aus nur einem Grund: die Jungs sollen sich fernhalten und mich nicht anstarren".

Wiederum begegnete ich einem Mädchen, welches nie in ihrem Leben Schach gespielt hatte, und mich dann in ihrer ersten Partie vermöbelte. Wir sahen uns nicht wieder.

"Hast du schon mal Brüste gesehen?" - "Klar, eine" - "Du hast eine Brust gesehen?" - "Nein, einmal sah ich welche, meine ich" - "Welche?" - "Ich sah einmal zwei" - "Würdest du gern ihre sehen?" - "Ihre? Jetzt?" - "Ja" - "Sicher" - "Sie hat bestimmt die schönsten" - "Ich habe nicht viel zum Vergleichen".

Einmal verbrachte ich den überwiegenden Teil der Ferien damit, September und Oktober zu planen. Den folgenden Sommer grämte ich mich, ein halbes Jahr verloren zu haben, teilweise wegen Faulheit, teilweise wegen Antriebslosigkeit. Aus Wörterbüchern kannte ich Nostalgie - ich hielt die Kurzumschreibung für nicht unzutreffend, was mich anging.

Ist Kindheit nicht doch derjenige Rest des Lebens, den man damit verbringt, jene zu überwinden?

Ich hatte Goldfische, in einem kleinen Tank in meinem Schlafzimmer. Andere Klassenkameraden mochten Hunde und Exotisches. Aber für mich sind es Goldfische gewesen. Ich verstand sie: unter Wasser in einer kleinen Schüssel lebend, nichts hörend, einfach alles durch Glas beobachtend.

"Als ich jung war, las ich ziemlich viel, manchmal einige Tage am Stück" - "Wir alle haben seltsame Dinge getan in unserer Kindheit. Als ich ein Mädchen war, fühlte ich mich die meiste Zeit schwul - ich wusste nicht, was das Wort bedeutet, aber andere lachten über diesen Satz, und so eignete ich ihn mir an".

Nostalgie ist Verneinung, und die Verneinung besteht in der Vermutung eines Goldenen Zeitalters, und darin, dass man mit der Gegenwart nicht klarkommt.

In diesen Ferien begegnete mir das Wort Alternative. Und mir fiel auf, dass die Bedeutung dieses Wort mit dem Alter von Menschen zusammenhängt: sich mit 18, 19, 20, 29, 40 oder auch 50 als Alternative zu bezeichnen, beinhaltet unterschiedliche Alternativgrade.

Als ich zum ersten Mal alleine ins Kino ging, ließ mich das ziemlich unberührt. Die anderen Zuschauer fand ich viel spannender als den Film selbst. Daheim sollte ich erzählen, wie ich es fand, und beim Nacherzählen des Streifens brach ich in Tränen aus, die Leinwand holte mich ein und ich überschlug mich. Wer ins Kino geht, nimmt das Kino mit. Und in einem Film - mag er so noch platt sein -, der von vielen geliebt wird, ist einfach etwas Grundlegend Richtiges enthalten.

Fand ich bei einem Film heraus, dass mein Leben interessanter ist als er, verlor er dadurch nichts von ihrer Schönheit, Strahlkraft und Wichtigkeit.

Mit Szenen wie "Jemanden zu finden, von dem man glaubt, es würde Unterhaltung bringen, ihn zu töten, hat ein bisschen was von sich zu verlieben. Man trifft eine Menge Kandidaten, und die meisten davon sind nett. Aber nicht richtig. Und dann triffst du den einen, und dein Herz schlägt schneller, und du weißt: er wird es sein".

Vor dem Kino ein Junge mit seiner Mutter: "Woran starb die Frau?" - "An einem gebrochenen Herzen" - "An einem gebrochenen Herzen kann man sterben?" - "Ja, die Trauer kann so stark werden, dass sie dich erdrückt" - "Ohne krank zu sein?" - "Ja". Das versetzte meinem Lebensverlauf einen Einschnitt. Anderen das Herz zu brechen würde keines meiner Ziele sein. Und als Kind hat man andere Ziele, so dass der Einschnitt nur wenige Tage anhielt.

Haben wir nicht alle die Momente vergessen, in denen wir erkannt haben, nicht im Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft zu spielen, nicht der erste Mensch auf dem Mars zu sein, keine Dunkle Materie einzufangen, und so wurden aus Tagträumen Fantastereien statt Optionen.

Leben ist kein Film, man kann noch so viele Filme sehen während seines Lebens. Und doch: Ein Leben ohne Film wäre ein Leben ohne Spitzen. Gute Leute verlieren, lügen, lieben, und niemand erobert alles.

Erste Fragen: Menschen tragen Masken, um ihr Innerstes zu verbergen? Woher der Ansporn, sich aufs Pferd zu setzen und den Gangster zu verfolgen? Und wo kommen all die Fliegen an den Rändern der Milchgläser her? Warum triezt der Schimpanse nicht Lebewesen, denen er um ein Vielfaches überlegen ist? Er könnte sich auf einen Esel schnallen, den Bösen seiner Art nachreiten, auf der Suche nach frischer Milch.

"Wie wäre es, den Film kopfüber zu drehen; richtig aufnehmen, und dann das Bild kippen?" - "Möglich. Aber wollten wir nicht in der Wirklichkeit bleiben?" - "Lass die Zuschauer über Wirklichkeit entscheiden".

Wegen jener Studie, die bestätigte, dass Menschen, die mit 13 Jahren cool waren, Probleme haben würden, ihr Leben später auf die Reihe zu bekommen, lehnte ich Coolness weitgehend ab.

Die Sprichwort "Brot ist Leben" brachte mich dazu, heimliche dutzende Brote zu backen und dabei auf den großen Lebens-Knall zu warten. Stattdessen gab es einen Knall meiner Familienvorgesetzten. Allerdings schaffte ich es mit dieser Aktion in die Stammbaumfolklore.

Zeit ist ein lustiges Ding. Als Kind hat man sie im Überfluss, ja, man hat sogar nichts anderes als Zeit, man schwimmt in ihr, sie durch-schwimmt, ohne Richtung. Man wirft dann ein paar Jahre weg, später einige Jahrzehnte, sich im Reichtum von früher wähnend. Dann zählt man die Jahre zusammen, und fragt sich: Wie viele Sommer bleiben mir noch? 35? 50? 50 Sommer?

Und während all dieser Jahre, dieser Erinnerungen, warst du. Es gibt keine Zeit, es gibt dich, und was ich von dir habe. Du ziehst mich. Und währenddessen reden andere von Zeit.

Weißt du, was mein Problem mit Zeit ist? Ob es die ersten zwei Wochen sind, die wir zusammen verbracht haben, oder die letzten zwei Monate - Zeit läuft ständig davon.

Morgen, morgen, morgen. Das kann das Schönste an einem Tag sein. Und Gestern ist nur ein vages Nichts, ein Nebelgarten, ein Haufen von Gerüchten, erzählt von einem Besoffenen.

Ein Vogel in der Hand ist immer grüner als das Gras unter den Hecken des anderen. Es ist eine Metapher, die von Gärtnern und Landschaftsplanern verwendet wird.

Einmal brachte ich ein Buch nicht rechtzeitig zurück in die Bibliothek. Die Rückgabe fiel mir mit jedem Tag schwerer, so dass mir fast ein Kloß im Hals wuchs beim Gedanken an die Bücherei-Damen. Eine von denen lief mir dann über den Weg, hielt an, schaute hinunter und sagte: "Ich bin zu alt, um die Welt zu ändern. Aber Menschen in deinem Alter können durch ein Buch zünden. Vielleicht an einem, dass du schreibst, vielleicht an einem, dass wir verleihen. Vergiss die Gebühren. Vergiss das Buch. Vergiss, was ich gesagt habe". Ich schob das Buch in der Nacht durch den Postschlitz der Bücherei-Tür.

Je mehr ich las, desto mehr Fragen hatte ich. Deshalb mied ich sie. Jedes Mal, wenn ich an einer Bibliothek vorbeigehe, bekomme ich einen Frageanfall.

Zwei Frauen unterhielten sich, und zwar so: "Drei Jungen!" - "Süß, oder?" - "Süß, ja, aber wenn sie dieses bestimmte Alter erreichen. Sie fangen an zu riechen, sagen furchtbare Dinge, und überall Sperma. Ekelhaft". Dieses Alter würde an mir vorbeifahren.

Liebesbriefe. Schreibst du einen schlechten, dann, weil du darin um Liebe bettelst. Ein gelungener, ein guter Liebesbrief fragt nach nichts.

Wiederum toll: wenn kleinen Mädchen von ihren Eltern vermittelt wird, wie hübsch sie sind. Dieses Gefühl, dieser Glaube, diese Gabe ersetzt jede Schule. Es sei denn, sie sind nur hübsch, nichts sonst.

Mit sechs Jahren sagen sie: "Meine Eltern können alles, was sie wollen". Mit zwölf: "Vielleicht nicht alles, aber fast". Mit 15: "Idioten". Mit 26: "Möglicherweise war Idiot zu stark". Und mit 42: "Wenn ich nur meine Eltern fragen könnte".

"Es ist genau wie meine Mutter sagt" - "Was hat deine Mutter gesagt?" - "Vieles. Und oft widerspricht sie sich".

Einmal rauschten wir mit der Fähre, so weit raus, dass in alle Richtungen nur Wasser zu sehen, gleißender Sonnenschein, und ohne Ansage trat eine zweite Fähre vor unser Heck, und darauf standen drei Mädchen in Kleidern, granitweiß, wie ich es nie wieder sehen sollte, mit drei verschieden gestreiften Sonnenschirmen und dazu abgestimmten Kragenbändern - auf ihrer Fähre hatten die Passagiere mehr Platz. Ich dachte Monate an sie.

Aufregend - und aufregender mit jedem weiteren Besuch - war das Meer. Ich schaute viele Stunden den Fischern bei ihrer Arbeit zu. Ihre Einsätze hingen massiv von den Wellen ab, so viel begriff ich. Auch Fischer, die nur wenig fingen, gingen jeden Tag raus ins endlose Blau. Was sie davon abhielt, von Trauer über den Ertrag den Verstand zu verlieren? Die Müdigkeit. Die Gewöhnung. Die Schulden. Ganz sicher aber nicht: Zuschauer wie ich.

Kurz vor Ferienausbruch erlebte ich den Krach zweier Elternpaare mit. Dieser gipfelte darin, dass eine Mutter der anderen vorhielt: "Weißt Du, was ich mit meinem Kind machen würde, wenn solche Worte verwendet? Kannst Du Dir das vorstellen?" Sie wurde weggezogen von ihrem Mann und so blieb diese Frage unbeantwortet stehen. Die Ferien dachte ich an den Sohn der anderen. Und ob ihm das Wasser abgestellt werden würde.

Und ich erlebte Ironie. Auch wenn ich sie erst Wochen später verstand, und anfangs unter Schwachsinn verbuchte. Zwei beste Freundinnen riefen sich abwechselnd zu, ohne dass eine Zuordnung der Ausrufe notwendig wäre: "Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt" - "Mehr als meine eigene Verrohtheit" - "Mehr als die Eier, die ich nicht habe" - "Ich liebe dich mehr als meine Haarfarbe von morgen" - "Mehr als das Geräusch eines brechenden Knochens oder Todesröcheln" - "Ich liebe meine Scheiße - Dich aber noch mehr" - "Mehr als schreiende Babys und jaulende Schwanzträger" - "Ich möchte für immer deine Schlampe sein". Und so weiter.

"Ich bin ein Paladin mit 18 Charakter- und 98 Attacke-Punkten. Meinen Helm der Verzögerung verursacht bei der roten Fraktion vierfachen Schaden und zwingt alle Spieler in den Verteidigungsmodus" - "Paladine dürfen den Helm der Verzögerung nicht einsetzen" - "Gut, dann bin ich ein Golem".

Um Mücken, Bienen, Bären, Schlangen, Opossums, Giftkröten und Halbjugendliche mit Gitarren nicht Gute Nacht sagen zu müssen, nahm ich an keinem Lagerfeuerausflug teil.

"Wollt ihr einen Witz hören?" - "Nein" - "Nein" - "Bitte nicht" - "Nein" - "Macht nichts, ich werde ihn trotzdem erzählen. Wisst ihr, wie man die Stelle zwischen dem Pullermann und dem Loch im Hintern nennt? Den Kaffeetisch".

Unser Lieblingslied: Ich weiß nicht, was sie sagen wollen - wie auch immer, es kümmert mich nicht, denn was immer es ist: sollen sie doch, was sie sollen. Was es auch sein mag: ich mag es nicht. Ihr Vorschlag mag gut sein - ich bin dagegen. Die Vorstellung war ein Kracher, nur bei mir nicht. Bevor ich geboren wurde, rief ich: nicht mit mir, mit mir nicht. Und seitdem höre ich nicht auf dem Schreien: niemand kann mich leiden, denn ich bin gegen mich.

"Vergesst die Schönheitswettbewerbe! Das Leben ist ein Wettbewerb nach dem nächsten. Schule, Uni, Arbeit, ach. Und dann noch Frau und Kinder. Was man liebt, ist richtig, und der Rest ist Liebe für andere. Ohne Liebe würden wir nicht leben, sondern nur existieren".

Wir waren professionelle Tagträumer. Und wenn wir kein Spielzeug zur Hand hatten, bauten wir uns welche.

"Ich finde, du bist viel zu jung, um dir übers Küssen den Kopf zu zerbrechen. Denke lieber mal ans Rasieren" - "Rasieren habe ich hinter mir" - "Ich meine keine Katzen, sondern dich".

Einige behaupteten damals von sich, "keine Angst vor dem Tod zu haben", und auch "unverletzlich zu sein". Ich bin im Gegenteil aufgewachsen.

"Es gibt bestimmt Wege, wie wir Geld verdienen können" - "Wir könnten Fahrräder stehlen und dabei Masken tragen" - "Wir würden in der zweiten Nacht auffliegen. Wie wäre es damit: wir versehen Socken mit Videospielfiguren?" - "Und Fahrräder" - "Die wir mit Sticker-Masken klauen" - "Meine Eltern wissen beim Frühstück nie, wo die Butterresten hingehören: ein Buttersammelminibehältnis - gibt es noch nicht" - "Keine Überraschung".

Über Nacht ließen wir uns neue Superhelden einfallen, um am nächsten Tag zu behaupten, eines Tages viel mehr Power zu besitzen. Mit Übertreibungen versuchten wir einem Durchschnitt, von dem wir nur Schlechtes gehört hatten, zu entgehen.

"Leute, sollen wir "Er riecht es!" spielen?" - "Ja, jetzt" - "Nein, was soll das sein?" - "Es ist verzwickt, passe auf: Wir ziehen die Fenster hoch, und der erste, der einen Furz riecht, bekommt einen Punkt. Wenn du den Furzer beim Namen nennst, doppelte Punktzahl" - "Aber in einem Schlachthaus riecht es wie in einer Furzerei, und niemand furzt" - "Falscher Furz!" - "So verlierst du einen Punkt. Und deinen eigenen Furz kannst du nicht riechen" - "Bist du irre? Ich setze mich hier nicht hin, um Eure Arschdüfte auseinanderzureihen" - "Okay, ich spiele 1:1" - "Kopf auf Kopf" - "1:1 - ist dann nicht offensichtlich, wer gefurzt hat, wenn du es nicht warst?" - "Du hast doch vorher nie gespielt?" - "Für mich klang es, als habe er das Regelbuch geschrieben" - "Zocker, Respekt".

Wir befanden uns zwischen Geheimnissebhaltenbiszumplatzen und Verdammtzumhausaufgabenabgeben. Als Kinder waren wir reich, an Grenzen. Das endete schnell, ohne einen bestimmten Punkt - nun ja, der Punkt, dem der bevorstehende Tag wie der heutige zu werden drohte. Warten auf Nichts. Wo keine Versprechen gemacht werden, werden keine gebrochen.

"Nein, ich möchte kein Verbrecher werden. Dann holt mich die Polizei. Ich möchte Pirat sein" - "Seeräuber sind auch nur Diebe" - "Ach, Mist. Dann werde ich jetzt Lehrer".

Was mir nicht widerfahren und nur in Filmen begegnet ist: meinem Schlafanzugkörper zu entrinnen, um mich an der Decke schwebend selbst beim Schlafen zu beobachten.

"Ich wünschte, ich könnte einfach schlafen, bis ich 18 bin, und den ganzen Schul-/Eltern-Müll hinter mir lassen" - "Totale Verschwendung an Leiden! Wenn du bis 18 schläfst, verpasst du deine größten Leiden. Die beiden letzten Jahre in der Schule. Hier finden die Höhepunkte von Geilheitskummer und Kummergeilheit statt. Saftigeres Leiden wird dir nie wieder serviert".

Einmal machten wir uns über Mädchen lustig, und wurden dabei von einer Dame mit den Worten unterbrochen "Wenn man euch zuhört, weiß man sofort, dass ihr sexuell nicht aktiv seid". Ich fragte mich anschließend mehrere Jahre, was die beiden Worte sexuell und aktiv in Verbindung bedeuten und ob es einen Aktivierungshebel gäbe.

"Warum starben Dinosaurier, Neandertaler und das zentralaustralische Hasenkänguru aus?" - "Weil du jeden Abend masturbierst?"

Jungs, die nicht gemeinsam mit uns furzten, waren uns insofern verdächtig, als dass sich die unausgesprochene Frage stellte: was verbergen sie außerdem vor uns - halten sie etwa beim Masturbieren ein Bild einer unserer Mütter in der linken Hand?

"Hör mal, ich hab dir gerade nicht zugehört. Hingehört, aber nichts verstanden. All das Blut aus meinem Gehirn befindet sich gerade in meinem Sack".

Als wir ein Pornoheft fanden, bestimmte jeder Junge diejenige Frau, die ihm am besten gefiel, und ließ sich fantasievolle Worte für ihre Körperteile einfallen. Dabei flüsterte mir einer zu: "Ich weiß gar nicht, worum es hier geht. Die Feuerwehrmänner sind doch viel spannender".

"Glaubst du, dass sie einen Freund hat?" - "Das wäre okay. Ich habe ja schon eine Freundin".

Graffiti war das einzige in unserer Nachbarschaft, das sich ständiger Erneuerung erfreut. Mit klinisch aufgeräumten und top-cleanen Städten kann ich deshalb nichts anfangen. Schönheit besteht aus mehr als der Abwesenheit von Hässlichkeit. Der Respekt, den Menschen füreinander aufbringen, hängt nicht vom Müll auf der Straße ab. Oder?

"Wenn man eine Kuh mit Schokolade füttert, gibt sie dann Schokomilch?" - "Ja, sicher. Und wenn man eine Kuh schnell genug dreht, kommt Schlagsahne raus" - "Wahnsinn, wie viel du weißt!"

Ein Therapeut ließ einst verlauten: "Leute, die Definition von Irrsinn ist, das gleiche Verhalten wieder und wieder zu zeigen, und dabei verschiedene Ergebnisse zu erwarten".

"Ob wir uns wohl jemals verlieben werden? Und woran erkennen wir das?" - "Meine Mutter sagt: Man verliebt sich nicht, sondern heiratet aus Angst, allein zu sterben".

Das einzige Horoskop, das ich je las, sagte mir eine Karriere als Rapper mit angeschlossener TV-Show voraus. Ich tauschte dann Zeitungen gegen Comics.

Stimmt es nicht, dass man alles, was sich fürs Leben oder das Jahr oder den Tag vorgenommen hatte, erreicht, nur nicht in den Ausdrücken, in denen man es geplant hatte?

"Haben Sie eigentlich Kinder, Frau Fleisch- und Wurstverkäuferin" - "Ich? Nein" - "Gut für sie".

Gern verwechselte ich die Reihenfolge von Worten miteinander, und Ferientagen waren von mir nur Sätze zu hören wie "Ich bin Suppe. Haben wir noch hungrig?"

"Wie bringen wir es fertig, unseren Comic-Laden von den Mitbewerbern abzusetzen?" - "Jugendliche kaufen Comics. Wir brauchen Jugendliche im Laden" - "Als Kind liebte im Comics und verehrte den Shop im Ort, hatte aber keine Chance, dort alleine hinzukommen" - "Dann brauchen wir einen Comic-Bus, mit dem wir Kunden einsammeln" - "Wie ein Schulbus" - "Eine fahrende Comic-Burg".

Ist nicht erstaunlich, dass mehr Menschen denn je Comic-Buch-Shops aufsuchen, statt nur die Comics digital herunterzuladen? Dass wir Maschinen machen macht keine Maschinen aus uns.

"Ich suche ein Buch" - "Welches Buch?" - "Ein Buch über Papierverschwendung" - "Das befindet sich hinten, in der Nachhaltigkeitsecke".

Das Zeitalter der Grammatik ist vorbei, abgelöst durch Grellheit. Aber Beleuchtung bringt Neues zum Vorschein. Wir kennen mehr Worte denn je, nur die Präzision nimmt ab.

"Was ist das Problem mit Grammatik?" - "Möglicherweise der fehlende Rhythmus".

Wie Amy Tam sagte: "Wer weiß schon, woher die Inspiration stammt? Vielleicht ergibt sie sich aus Verzweiflung, vielleicht kommt sie aus dem Universum, von gütigen Musen".

Kommt sie mit dem Roman voran, an dem sie arbeitet? Wird es eine schöne Geschichte? Hat sie ein Hindernis eingefädelt, das es zu überwinden hat? Lebt die Geschichte? Arbeiten, arbeiten, arbeiten, seit drei Jahren. Es sind drei, oder? Apropos, Jahre. Ist das die gesamte Arbeit? Für eine hübsche, kleine Erzählung? Anfang, Mitte und Ende? Einige Freunde werden zu Feinden, einige Feinde zu Freunden? Am Ende ist die Hauptfigur um ein paar Erfahrungen reicher, die wir alle kennen? Sie hat sich eine Auszeit verdient. Kein Aus von Zeit.

"Würdest du sie lesen?" - "Deine Geschichte?" - "Ja, über 400 Seiten - ich möchte deine Meinung" - "Ich meine, sie zu hassen" - "Du hast sie nicht einmal gelesen" - "Wenn sie schlecht ist, mag ich sie nicht, weil ich schlechte Schreibe nicht mag, und wenn sie gut ist, werde ich neidisch und sie umso mehr nicht mögen. Du möchtest nicht die Meinung eines anderen Schreibers".

Dieser Hang zu harmonischen Enden. Klare Ziele, beschädigte Persönlichkeit und selbstzerstörerische Ader. Die Zutaten für fesselnde Geschichten stehen fest, nur das Rezept nicht. Und so verbockt man es. Paare haben sich getrennt wegen Harmonie. "Was fange ich nur mit dir an?" - "Liebe mich, füttere mich, verlasse mich nie".

Ist die Vorstellung universeller Harmonie nicht ein Rohrkrepierertraum? Warum nicht ergiebigere Ziele angehen, zum Beispiel das Verlassen der Toilette, so wie man sie vorgefunden hat?

Ihr möchte eine Geschichte hören? Einst gab es einen verzauberten Ort, an dem es nie regnete. Ende.

Überraschende Enden, ohne Sinn. Charaktere einführen, auf den letzten fünf Seiten, die in keiner Zeile vorher angedeutet wurden. Informationen vorenthalten, die es unmöglich werden lassen, den genauen Mörder zu benennen. Nebelkerzen, die als Kronleuchter daherkommen, bizarre Banalitäten, die Verwirrung stiften, rote Heringe, die vor den Augen des Lesers einen Paarungsakt vollziehen.

Und nur weil man Romane schreibt, bedeutet das nicht, dass man ein lebender Roman ist. Fühlt es sich Arbeit nicht oft genug wie eine Kleinanzeige an?

Der letzte Akt macht die Erzählung. Man setzt einen Treffer mit einer Überraschung zum Schluss. Man kann Dellen haben, Ungereimtheiten, aber ein Streich am Ende, und du hast Leser und Hörer. Schummle nicht: deine Darsteller ändern sich, schwanken, stolpern, und die Änderung kommt von ihnen.

"Dies ist die Geschichte einer Geschichte. Einst gab es diese Erzählung, und sie fragte sich selbst: wie soll ich beginnen?" - "Versuche den gewohnten Weg" - "Im Dunkeln, mit einer Frau und einem Mann?" - "Setze irgendwo den Ausgangspunkt. Vor langer, langer Zeit. In einer anderen Epoche und einem anderen Land. Oder einfach: Damals" - "Gut, gut. Vor langer, langer Zeit. Damit kann jeder, der verliebt war, etwas anfangen. Vor langer, langer Zeit gab es eine Heldin" - "Die einen Mann hatte" - "Fein, einen Mann. Und Kinder. Die Kinder vergesse man nicht".

Man gehe raus, schwinge sich über alle Ängste, begrabe die gesamte Dunkelheit, und trällere sein Liedchen, solange Zeit ist.

"Würdest du ihn lesen?" - "Deinen Roman?" - "Ja, es sind 500 Seiten, und ich brauche deine Meinung" - "Nun, ich mag ihn nicht" - "Du hast ihn noch nicht gelesen" - "Wenn er schlecht ist, mag ich ihn, weil ich ihn gelesen habe. Und wenn er gut ist, finde ich ihn schlecht, weil ich neidisch bin auf dich. Du möchtest meine Meinung nicht".

Ein Werk entsteht aus Störstellen, Streben und Stänkern mit sich selbst. Hier kommt auch Sprache her. Der Wunsch, seine eigene Verlorenheit in Luft aufzulösen und in Verbindung mit etwas anderem zu treten. Sobald das Schaffen interessant wird, entwickeln wir zusammenhängende Anordnungen von Zeichen, um zu kommunizieren, was bereits in Luft aufgelöst ist. Zum Beispiel die Stänkereien, oder die Bestrebungen, oder die Störungen. Anerkennung? Ärger? Angst? Worte sind träge. Viele sogar tot. Und kein einziges greifbar. Für die meisten Erlebnisse fehlen uns Ausdrücke. Wir reden nicht miteinander, wir fühlen, sehen und erwarten, was der andere hört. Und sogar diese Eindrücke sind flüchtig.

"Heute ist ein Tag großer Entscheidungen. Ich beginne die Arbeit an meinem neuen Erzählung - 2.000 Worte pro Tag. Nicht nur die Worte, auch ich werde früh aufstehen. Und ich werde das Fingernagelkauen bleiben lassen".

Sind die ersten Zeilen eines neuen Buchs, das man schreibt, nicht köstlich wie nichts außerdem? Man weiß nicht, wohin sie dich entführen werden. Jedenfalls wird es dort hübscher sein. Die Geschichten enden meistens nicht dort, wohin ihr Verfasser zielte, denn die Geschichten sind der Verfasser. Der Spaß, der Schrecken, ihnen zu folgen: unvergleichbar.

"Du möchtest Autor werden? Das ist dein Ziel?" - "Ja, das war es immer" - "Bekommt man dort ein monatliches Einkommen oder hängt man vom Marketing seines Verlags ab?"

Literatur-Agenten antworten auf die Frage, mit welcher Literatur-Gattung man am meisten schnelles Geld verdient, gern: mit Erpresserbriefen.

Haben wir nicht alle genaue eine Geschichte? Die unserer großen Liebe? Und die versuchen wir unter Umgehung ihres Namens, Geburtsortes und sonstiger Daten in einer Geschichte zu verpacken? Wir lesen es und halten es für Magie, dabei ist es Liebe, und umgekehrt. Man kann Menschen in Gedanken erschaffen. Worte kommen nicht aus dem Kopf, der Kehle oder dem Herzen, sondern durch dich. Wir halten sie nicht, sondern sie uns.

"Ich habe das Wochenende damit verbracht, dein neues Buch zu lesen?" - "Oh, wirklich - mochtest du es?" - "So weit, ja. Die drei ersten Seiten gaben sich vielversprechend".

Bitte, bitte, stelle deine Wortgerüste bei jemand anderem auf, denn ich gebe einen Dreck auf diese Bullenscheiße.

"Wie geht es dem Verlagsgeschäft?" - "Sehr beschäftigt" - "Etwas Neues von der Liebhaber-Front?" - "Ich traf jemanden, einen Autor" - "Und was ist passiert?" - "Er hat Selbstmord begangen" - "Ach, wenn ich..." - "In Ordnung. Ich mochte ihn nicht. Noch weniger nach seinem Selbstmord" - "Wie hat er es getan?" - "Warf sich aus einem Hochhaus. Mir fehlte dafür die Genauigkeit. Er hätte überlebt, nur überfuhr ihn ein Auto" - "Nicht lustig" - "Ein bisschen".

Gut darin zu sein, Menschen in eine Verbindung zu denjenigen Dingen zu bringen, von denen sie wollen, dass niemand davon erfährt.

"Eine knackige Geschichte ist wie eine Waffe, die bei der ersten Berührung losgeht" - "Vielleicht ist das der Grund, warum Geschichten in der Schule besprochen werden. Damit man nicht allein mit Waffen spielt".

Geschichtenerzähler machen nichts anderes als Ordnung mit Vorstellungskraft zu ersetzen. So wird Zauber eingeflößt, Happen für Happen für Happen.

"Warum hast du an diesem Buch weitergeschrieben, obwohl du nicht einmal weißt, wovon es handelt?" - "Ich konnte nicht aufhören"

Manche Dinge gehören auf Papier, andere mitten ins Leben - Ein Gesegneter, wer hier nicht unterscheiden kann. Du kannst kein prima Schreiber sein ohne eine Portion Daneben. Und dann werden Bücher produziert für den anspruchsvollen Sammler, triebhafte Insassen setzen die Buchstaben, die teilnahmlosen Kumpanen besorgen die Bindung und bereiten die Tinte vor.

"Das größte Leid haben, zählt man alles und alle zusammen, die Schriftsteller verursacht" - "Gut möglich, dass sie dämlich sind, aber sie richten keinen Schaden an" - "Doch, sie streuen Illusionen in die Köpfe, Liebe sei eine Sinfonie der Gefühle und diesen Stuss" - "Ist doch so" - "Nein. Das ist Physik und etwas Biologie" - "Nicht immer" - "Das ist nicht Punkt. Die Liebe gibt es nicht. Und Küsse, die sich wie ein Gedicht anfühlen, ebenfalls nicht" - "Weil es sie nicht gibt, gibt es Schriftsteller".

Fakten sind wie Poesie. Die meisten Menschen mögen keine Poesie. Wer Worte mit Senf einschmiert und dazu Eier aus dem Ofen der Schande serviert, erwarte keine süßen Düfte.

"Hast du keine Poesie in deinem Herzen?" - "Nein. Mit viel Mühe erinnere ich mich an einige unsortierte Limericks".

Zu sagen, man sei ein guter Dichter: seltsam. Gedichte sind wie Träume. Etwas, was jedermann liebt jedem zu erzählen, worüber nicht allerdings nicht kümmert, solange es nicht die eigenen sind.

"Ich kann niemandem das Schreiben beibringen. Denn Erfahrung kann man nicht lehren. Imitieren ist alles. Und daran einen Stil entwickeln, mehr" - "Und wenn Vorlage und Erfahrung hässlich sind?" - "Ein Gedicht über die Hässlichkeit kann diese nicht übertreffen".

Jedes Wort Teil eines Bildes. Jeder Satz ein Bild. Deine Aufgabe: lasse deine Vorstellungskraft beide verbinden. Wenn du Phantasie hast.

"Irgendeine Idee für ein neues Buch?" - "Man schreibt nicht, weil man eine Idee hat, sondern weil man nichts anderes kann. Wenn Schreiber wüssten, welche Ärsche ihre Worte verfolgen, würden sie sich die Hände abhacken" - "Das wäre ein Schaden".

Wozu das Kopfzerbrechen? Entweder schreibt man etwas, das wert ist, gelesen zu werden, oder unternimmt etwas, das Wert hat, geschrieben zu werden.

Sind nicht die abgründigen, abwegigen Pfade eines Menschen diejenigen, auf denen einer Abenteuer beginnt? Die schwierigen, unausgeglichenen, reißenden und überspannten. Glück befindet sich auch an den dunkelsten Orten - jemand denke nur daran, das Licht anzustellen.

Die dunklen Seiten in uns: keine Entweder-Oder-Frage, keine Frage des Versteckens, sondern Entgegengehen, Umarmen, Ergreifen. Pfeifen wir unseren Tiefen entgegen, nehmen unsere Träume an, und umschließen, was so weit entfernt ist. Unsere Reise endet so oder so tödlich.

Wir bewundern Biologen, deren Untersuchungsgegenstände immer kleiner und feingliedriger werden. Astronomen schwingen ihre Instrumente tiefer und tiefer in die Dunkelheit, vor und zurück in die Zeiten. Abseits von Groß und Klein steckt das eigentliche Mysterium in uns. Könnten wir uns selbst erkennen, und würden wir uns kennen? Was würden wir uns sagen? Was voneinander lernen? Wenn wir außerhalb von uns stehen könnten, und uns selbst beobachten: was würden wir gern sehen?

Man kann jedes Land der Erde - und darüber hinaus - besuchen, findet nichts Neues, als ändere sich nichts. Das letzte unerschlossene Land befindet sich in uns selbst. Wir streben danach, angenommen zu werden. Einige von uns passen sich dazu an. Andere nicht. Und ungeklärt ist, ob wir besser mit uns klarkommen, sobald wir uns besser kennen.

Erzählt jemand seine Geschichte wieder und wieder und wieder, wird er zu den Geschichten. Sie leben nach ihm, und auf diese Weise wird er unsterblich.

In einem Film heißt es: "Wir lesen und schreiben Poesie nicht, weil sie nett ist. Sondern weil wir Menschen und Leidenschaft sind. Medizin, Recht, Wirtschaft, Ingenieurskünste - alles nobel und wichtig fürs Dasein. Aber Poesie in ihrer Schönheit und Liebe - danach streben wir. Ja, das Leben, mit all diesen wiederkehrenden Fragen, dem Trauern, den Traurigen, der Erbitterung, den Verbitternden, den Zahlen, den Bezahlten - setzen wir ein Spiel ein und trage deine Worte bei: wie lauten deine Worte?" Und all das ist falsch.

Und in Filmen sieht es so aus, als sei ein Schreiber ständig beschäftigt damit, seine Ideen zu ordnen und alle möglichen Vorfälle zu verarbeiten und Luft zu Wort macht, zum Beispiel als "Der Fluch meines Lebens besteht darin, dass ich zu nett bin".

Allerdings wird es ohne Unterbrechung Frauen und Männer geben, die lieben, zum vielleicht ersten Mal, oder auf der Suche danach sind, oder daran zerbrechen, oder es nicht mögen, und dies in Worte einpacken. Wer stirbt heute Nacht? Man weiß es nicht. Was man weiß: niemand hat das Privileg, all diese Worte zu sich zu nehmen und zu erleben. Niemand legt den Rahmen fest, niemand die Antworten darüber, was ein gutes oder ein schlechtes Wort ist, niemand setzt einen Punkt hinter Liebe - Liebe ist der Punkt.

"Mein Leben erinnert mich an ein in der Toilette des Lebens liegendes, benutztes Toilettenpapier. Was fange ich nun an?" - "Schreib Poesie. Weißt Du, was Dir fehlt?" - "Nein, was?" - "Bauchmuskeln. Trainiere".

Nein, Schönheit findet man an keinem Schreibtisch und auf keinen leeren Seiten. Sie verhält sich anders. Sie liegt vor deinen Augen. Und dahinter. Dies ist alles, was du brauchst.

Die meisten schreiben und halten Worte fest, weil sie von ihren Unsicherheiten gequält werden. Und dann verwechseln Schreiben mit einer Erlösung von Qualen. Sie brauchen mehr davon, für weniger Qualen. Und so wird Festhalten an Worten zum Festhalten von Qualen. Wenn ein Schreiber die Summe seiner Erfahrungen ist, dann gehe er raus, sich welche zu besorgen.

Wer zieht den Vorhang? Wer entscheidet über unsere Schritte beim Tanzen? Wer treibt uns, bis wir ver-rückt sind? Schwingt mit Peitschen nach uns und setzt uns anschließend eine Krone auf, sobald wir überlebt haben? Wer hat hierzu den Plan? Wer ehrt die Liebenden für das Leben, das wir ihnen verdanken? Wer sendet Monster, um uns zu töten, und singt gleichzeitig, dass wir nicht sterben werden? Wer bringt uns bei, über Lügen zu lachen? Wer legt Ketten an? Und hast du den Schlüssel?

"Für Vorstellungskraft braucht es Erfahrung? Wie kommst du dazu?" - "Stell dir vor: aus Erfahrung".

Hat man nicht gelernt, wie man eine gute Geschichte erzählt, kommt bei Lesern oder Zuhörern auch keine Neugierde auf. Es gibt kein ungeschriebens Leben, nur schlecht geschriebenes.

Ähnelt Geschichte nicht einem endlosen Walzer, sich abwechselnd zusammensetzend aus Krieg, Frieden und Revolution? Vergiss nicht aufzuräumen und sauber zu machen, nachdem du randaliert hast.

"Ich war high, als ich das schrieb" - "Warst Du high, als Du es erlebt hast?" - "Nein" - "Poesie ist Sprache in Zeiten einer persönlichen Krise - welche Krise hast du?"

Basketball enthält mehr Poesie als Poesie selbst. Du täuschst links an, nimmst deinen Gegner nach rechts, und während er nach hinten fällt, fliegst du über ihn hinweg, nur um beim Landen zu rufen "Dein Ernst?". In dem Moment, in dem man seinen Gegner verstanden hat, gut genug, um ihn zu schlagen, liebt man ihn.

"Glaubst du, dass Drogen und Alkohol mich zu einem besseren Schreiber machen würden?" - "Gute Frage. Zuerst lass mich einen Joint anzünden. Ich mag es nicht, jemanden in Likör-, Wahnsinns- und Gewalt-Fragen zu beraten - aber mir haben sie geholfen".

Man kann nicht beides haben: wer Liebe in Worten festhält, kann nicht an Liebe festhalten. Das wäre zu viel des Komforts für einen Menschen.

Blöd an Harmonie: sie wird mit Abwesenheit von Nicht-Harmonischen verwechselt. Ein sanftes Licht, ein Duft in der Luft, das leise Rauschen der Stadt bevor sie erwacht. Und dann kommt die Liebe. Oder die Einsamkeit. Oder Spielen. Oder die Frage "Wie viele Menschen haben gerade einen Orgasmus?"

Zum Leben gibt es auch kein Kochbuch. Rezepte sagen dir genau, was zu tun ist - insofern sind sie das Gegenteil on Leben. Erstellt man seine eigenen Rezepte, klappt es vielleicht. Für das eigene Leben.

Könnte man so weit gehen, dass es nicht weiter geht, ein Ort, an dem deine Wünsche mit deinen Lebensumständen kollidieren, ein Platz, den niemand außer du kennst, unsichtbar, außer für dich, mit Leuten, nur für sich und dich da, Menschen, durch die wir jeden Tag hindurch gehen, bis manche von uns zu ihnen werden, Gestalten aus Büchern und unseren Köpfen, und man zwischen Kopf-, Buch- und Echt-Geburten nicht mehr unterscheiden kann - jedenfalls gibt es keine Literatur.

Von einigen wird angenommen, dass wir in den blauen Augen eines Giganten leben, und so die Farbe des Himmels zustande kommt. Weitere halten Wolken für die Nieser höherer Wesen und die Struktur von Schneeflocken für die Sprache höherer Lebewesen. Beiden bleibt die Frage, was dann in der Nacht los sei, nicht erspart.

Ausgerechnet diejenigen Geschichten, die wir uns selbst erzählen, nehmen uns an die dunkelsten Orte.

Die Monster werden kommen, und man wird nicht fliehen können, denn sie kommen von innen. Und sie werden auseinanderreißen, was Risse hat, und fressen, was sie für Fressen halten.

Wenn Dinge schlecht stehen und man den Eindruck hat, es unter keinen Umständen zu schaffen, werde man vorübergehend gemein, plump, krawallmäßig. Denn verliert man seinen Kopf und gibt auf, verliert man.

Unsere tiefste Angst besteht aus unseren eigenen Unzulänglichkeiten. Nein, dass wir über alle Maßen mächtig sind, das ängstigt uns. Von unserem Licht, und nicht unsere Dunkelheit erschrecken wir am meisten. Mit kleinen Spielen ist niemanden gedient. Andere Leute schrumpfen, verunsichern, anschwärzen - hilft keinem. Lass uns leuchten wie es Kinder tun. Es ist nicht nur in einigen von uns, es ist in jedem. Und wie wir unser eigenes Licht leuchten lassen, und andere Menschen anstecken. Lösen wir von unserer eigenen Angst, lösen sich in unserer Gegenwart die Ängste anderer. Vielleicht auch nicht.

"Warum tust du es, wenn du Angst hast?" - "Weil Ziele, die uns zu groß erscheinen, meistens erstrebenswert sind".

Diese grassierende Angst. Und dass es den meisten so schwer fällt, Dinge, die sie gewohnt sind - auch die schlechten - zu ändern. Weil sie etwas aufgeben. Und wenn sie das tun, fühlt es sich wie Verlieren an. So werden wir zu Gefangenen unserer eigenen Vergangenheit, bis jemand kommt, der uns dort herausschneidet.

Wo soll all die Schüchternheit, Verbangtheit und das Gezitter hinführen? Hat Wissen, das bleibt, nicht in Unsicherheit seinen Ursprung?

"Ich mag diese Seite an dir nicht" - "Ich bin keine Box, und ich habe keine Seiten. So sieht es aus: eine Seite steht für alle gleichzeitig".

Dieses kleine Klopfen in deinem Hinterkopf, das ist weder Gewissen noch Gesellschaft, sondern Angst. Stelle sie ab.

Jemand sagte, dass ein echter Künstler etwas schafft, dass in sich etwas Lebendiges darstellt.

Manche Kleider einer nicht verheirateten Frau in einem bestimmten Alter sind verräterisch. Besonders die großartigen. Das herrlich Grüne, was zu den roten Haaren passt. Damit hast du alle Blicke. Und doch schaust du nach dem einen, der dich von diesem Kleid erlöst.

"Wozu an die Uni? Ich habe Erziehung. Vielleicht sollte ich heiraten, oder?" - "Nun ja, ich würde dich heiraten, ich bin allein, aber auch zu kaputt und müde, um etwas zu unternehmen" - "Unternehme mich".

Wer kennt sie nicht? Die beiden, zu jung verheiratet, verbringen den Rest ihres Lebens damit, sich gegenseitig vorzuwerfen, was sie gerade verpassen, wegen des anderen, der Heirat, und überhaupt. Er fängt Affären an, und sie verfällt Tabletten.

"Du weißt, wann ich glücklich bin - sicher?" - "Nein, nicht seit wir im Urlaub sind. Sind wir nicht wie Fremde?" - "Nach acht Jahren Ehe, sieht es aus, als wüssten wir wenig übereinander" - "Zuhause scheint alles perfekt, aber hier, allein und zu zweit ..." - "Es fühlt sich seltsam an, ja".

Manche schaffen ihr Gehirn ab, sobald sie verheiratet sind. Und erwarten beide Verhaltensweisen - Heiraten und Abschalten - dann auch von anderen. Ehen - der Hauptgrund für Scheidungen.

"Ich möchte nicht eine dieser Ehefrauen werden, die an ihrem Mann hängt, wenn der bereits eine andere hat" - "Liebling, ich liebe es, mit dir verheiratet zu sein, denn ich liebe dich. Ich bete dich an. Ich bin an dich gewohnt. Was ist Auslöser für diese kleinen Streitereien?" - "Außer Gewöhnung ist da nichts?" - "Herz, du verstehst es falsch. Ich wüsste nicht, wer ich bin ohne dich. Du bist meine Sprache, meine Nerven, meine Zeit" - "Glaubst du an Liebe?" - "Ich glaube an die Kraft des Satzes Ich liebe dich" - "Warum benimmst du dich wie ein Berserker?" - "Ich möchte niemandem schaden" - "Genau dann teilst du am meisten aus" - "Uns allen unterlaufen Fehler" - "Ja, aber du bist darin spezialisiert".

Ablenkung, Zerstreuung, Nebenspielplätze, bezahlbares und unbezahlbares Glück. Haltet den Fokus, haltet fest. Das Gehirn ist langsam, und mehrere steuerbare Aufgaben gleichzeitig vollbringt es nicht. Klopft ihr dort, hört ihr es dort, fertig.

"Hatten Sie in letzter Zeit Sex?" - "Oh, nein! Das heißt: na klar. Aber, wissen Sie, ich befinde in einer Trockenphase, in einem Versuch einer Trockenphase" - "Sie sind verheiratet, oder?"

Ehe ist nicht feuerfest. Und feuerfest würde auch nicht bedeuten, dass das Feuer niemals kommen wird. Es bedeutet, dass wenn das Feuer kommt, wird man in der Lage sein, ihm zu widerstehen. Keine Ehe ist feuerfest. Manchmal verbrennt man.

"Ich kümmere mich nicht mehr um Sex. Eigentlich möchte ich nur noch heiraten, fertig" - "Dann heirate am besten einen Sarg mit zwei Brüsten".

Gefühlt sieht es so aus, dass wir nicht heiraten können. Wir sollten uns daten, ja. Sex haben, ja. Viel Sex, für Jahre im Voraus. Jener Sex, von dem das Herz genest. Und dann geht man wieder auseinander, weil er gesagt hatte: Ich würde nie in ein Krankenhaus gehen, in dem es keine heißen Schwestern gibt.

"Liebe transzendiert alle uns bekannten Grenzen. Wir sind hier zusammengekommen, um solch eine Liebe zu feiern. Nehmt ihr euch beide in guten wie in schlechten Zeiten?" - "In den guten Zeiten, bitte".

Engel sind gleich Diamanten. Man kann sie nicht herstellen, sondern sie nur entdecken. Jeder ist einzigartig, und so sind die Entdeckungen und ihre Folgen es auch.

"Die Hochzeit wurde verschoben?" - "Oh nein, nicht die Hochzeit. Wir hatten eine Hochzeit" - "Aber du hast gesagt, dass er gewartet hat?" - "Ja, nach der Hochzeit begann das Warten" - "Worauf?" - "Darauf, dass ich bereit bin zur Ehe" - "Wie lange wird er noch warten?" - "Eine Weile".

Heirat bringt beiden Erfüllung, bis einer auf die Idee kommt, das Flittern zu begraben, sich ab sofort erwachsen zu benehmen und Aufgaben wie Müllentsorgung zuzuteilen.

"Es wird Zeit für uns, uns praktischen Herausforderungen zu stellen" - "Und wenn ich das nicht möchte?" - "Nun ja, ich möchte" - "Ich nicht" - "Deshalb habe ich dich geheiratet".

Mögest du nicht stehlen, lügen, oder betrügen, und wenn du stiehlst, dann meine Sorgen, und wenn du lügst, lüge mit mir all die Nächte meines Lebens, und betrügst, linke den Tod, denn ich möchte nicht ohne dich leben - Pros(i)t!


"Was ist entscheidend für eine gute Ehe?" - "Ein kurzes Gedächtnis" - "Warum hast du geheiratet?" - "Ich kann mich nicht erinnern. Diese Ehe ist weder perfekt noch großartig, aber inzwischen schätze sogar die wenigen Momente, in denen sie lala verläuft".

Zwar verleiht das Gedächtnis einem Moment gefühlte Unendlichkeit, und doch ist Vergesslichkeit das größere Gut: es fördert Gesundheit, denn Vergessen hilft.

"Was macht das aus? Würdet ihr bitte erwachsen werden? Sie hat mit ihm geschlafen, er mit mir, ich mit ihrem Mann. Niemanden kümmert das. Vergangen und vergessen" - "Du hast mit dem Bräutigam geschlafen?"

Zum Heiraten gratulieren. Gerade Liebe wäre doch Grund genug, es nicht zu tun. Feiert man mit einer Hochzeit nicht all das, was falsch, fadenscheinige, marode und irrational ist? Du trägst die Totenuhr als Ring am Finger. Das sorge für Sicherheit. Wie auch immer.

"Meine Eltern sind noch immer zusammen. Beweist das nicht, dass Liebe nicht blind ist?" - "Stimmt. Es beweist, dass Liebe verdammt blind ist".

Selbst wenn ein Mann 200 verdammte Jahre alt werden würde, er werde nie seine echte Frau entdecken. An Formeln fürs Universum wird gebastelt, nur vor der Frau, mit der wir ein Bett teilen, kapitulieren wir.

"Wie ich darauf komme, dass du verheiratet bist? Warum solltest du sonst wie ein Bestatter gekleidet sein im Urlaub! Bevor ich das Ja-Wort gebe, würde ich eher meinen eigenen Urin trinken" - "Das kann gut schmecken, mit einer Scheibe Zitronen".

Wem ist aufgefallen, dass Männer auf Hochzeiten mindestens zehn Zentimeter kleiner aussehen. All diese guten Frauen, Schulter an Schulter aufgereiht, den Knoten der Ehe fest ziehend, bis auf Halshöhe. So wird aus dem Fest Liebe. Jemand weint. Ob des Glücks. Lieblich wie sonnenverbrannter Kandis auf der Haut.

"Du bist der Meinung, dass erfolgreiche Ehen nicht in der täglichen Routine entstehen, und nicht dadurch, dass beide bereit sind, und nicht, weil man die Schwächen annimmt, wie sie sind?" - "Nein, das nennt man Liebe. Und die kommst von einem Ort, der Menschen nicht zugänglich ist" - "So so. Du hältst Liebe für einen Außerirdischen?" - "Ja".

Nein, es ist keine Ehe. Sondern eine simple Vereinbarung darüber, dass man sein Haus teilt, sich von der Öffentlichkeit entfernt und dafür öfter streitet. Ehe eben.

"Wenn Du dem Abgrund in die Augen schauen möchtest, solltest du heiraten" - "Ist das etwa ein Antrag?"

Stell dir vor, du möchtest - seit du wünschen kannst -, ein Löwe werden. Doch der Löwe mag einfach nicht kommen. Jahrelang. Und dann kreuzt eine Giraffe deinen Weg. Nun kannst weiter allein bleiben, oder dich zur Giraffe gesellen.

"Liebling, kannst du dir vorstellen, für Liebe zu bezahlen - ich habe das nie getan" -"Das bildest du dir ein".

Aus einem Radiohit: "Ich habe einen Ring an meinem Finger, um mich zu erinnern, was ich nicht darf. Ich kann nicht einfach tun, worauf ich Lust habe, ich bleibe fair und echt. Ich kann nicht mit meinen Kumpels rumhängen und dabei in Schwierigkeiten geraten. Denn jetzt wir beide füreinander da, um diese Ringe zu tragen. Wer braucht schon Sex und Drogen und Feiern, wenn wir eine Mahlzeit kochen und herumsitzen und Anzeigen im Fernsehen sehen? Liebling, ich habe einen Ring an meinem Finger, um mich an mein Verhalten erinnern. Anderen Frauen nachzujagen - wozu? Diese Frage ist ein Versprechen, ich kann es nicht brechen. Meine Zusage gilt für immer. Lass uns jede wache Minute zusammen verbringen. Wenn wir uns langweilen, wird es kein Problem sein. Wir können einfach nur rumhängen mit anderen Paaren, die diese Ringe ebenfalls haben - vielleicht haben die ja Lust auf mehr".

"Es gibt etwas, wofür ich Dir danken möchte: dass Du so unüberlegt warst, mich zu heiraten; so dämlich, mit mir zusammenzubleiben, und mich zu lieben, wie ich es nie für möglich gehalten hätte" - "Das waren drei Dinge. Ich liebe Dich".

Und wenn Leute sagen: "Das ist nicht, wie ich Heirat definiere", entgegne man: "Dabei kennt Liebe doch keine Grenzen". Könnten wir besser Walrosse heiraten? Für Intimitäten ist nach der Heirat kein Platz mehr.

"Mag sein, dass die meisten Ehen zu retten sind. Auf eure trifft das nicht zu" - "Und nun?" - "Als Therapeut möchte ich nicht sagen, was zu tun ist. Als Mensch: reicht die Scheidung ein, um diesen katastrophalen Scheiß zu beenden".

Unglück hat kein Gesicht, keine gespaltenen Hufe, keinen Kaloriengehalt. Unglück kann wunderschön sein, dich verführen und flüstert dir jederzeit Herzenswünsche ins Ohr. Wie eine vom ruinösen Ufer winkende Sirene. Nur brauchen Zementmischer eine Muse? Nur ein guter Mensch nimmt es mit allen Widerständen auf, um Glück zu erreichen.

Vielleicht befindet sich Glück irgendwo zwischen der Welt der Planung, der Welt des Zufalls und der Souveränität.

"Du möchtest mit ihm schlafen" - "Mit wem?" - "Du weißt schon. Gib es zu, und ich behalte es für mich" - "Nun ja, entweder Sex oder ein Gespräch - beides ideal".

Sind wir lebhafte, spaß-liebende Sex-Tiere? Nein, viele nicht. Vielmehr etwas bittere, verbrauchte Einzelvorkommnisse, die in Tagen von früher schwelgen, als noch nicht so viel Angriff war.

Vergessen wir die Gelübde, die vorgetäuschten Tränen, die Schmeicheleien: wo ein Herz bricht, hilft keine Batterie. Wer liebte denn, wenn er liebte, nicht auf den ersten Blick?

"Du hast es ruiniert, weißt du?" - "Was?" - "Meine Gabe, allein zu sein".

Sie wird dir nur dein Herz brechen. Und obwohl ich dich warne, und ausdrücklich garantiere, dass diese Frau dir wehtun wird, hast du es auf sie abgesehen. Ist ein Schwarm keine tolle Sache?

"Was Männer nicht hinbekommen: dass das Zwinkern einer Frau auf einer Party nur selten zu einem Höhepunkt führt. Männern erinnern sich in diesen Momenten nicht daran, dass hier kein Zusammenhang besteht".

Wir trafen uns auf dieser Party, und es war Magie. Nach weniger als einer halben Stunde tummelten wir uns in den Gärten der Nachbarschaft, stiegen die Stufen zu einem fremden Garten, schwammen in fremden Gewässern, und sahen Liebe beim Wachsen zu. Obwohl das Licht aus war, war der Besitzer daheim. Er schrie uns an, und es wurde zu einer der tollsten Nächte meines Lebens.

"Ich weiß, dass wir uns seit 4 Stunden und 40 Minuten kennen, aber mit kommt es vor wie 55 Tage. Die erste Stunde fühlte sich an wie zwei Wochen. Die zweite wie zehn Tage. Die dritte wie drei Wochen. Die vierte habe ich verpasst, da ich von uns geträumt hatte. Und die letzten 2.400 Sekunden hatten das Gewicht der zweiten Stunde" - "Wenn Du das ernst meinen würdest, hättest Du Dich verzählen müssen".

Die Party stellte insofern eine geschlossene Gesellschaft, als dass man an der Tür folgenden Dialog zu liefern hatte: "Ich vertraue den Idealen der Party" - "Ich vertraue der Partei der Ideen" - "Du vertraust der Idee einer Party".

"Warum bist Du so nett zu mir?" - "Ernsthaft? Nun, einfach. Du bist die segenreichste, spannendste, schönste Person, der ich je begegnet bin und ich möchte mein Leben mit Dir verbringen".

Lass uns hier her nie wieder zurückkommen. Denn es wäre kein zweites Mal so lustig wie heute Nacht. Bis zu dieser Nacht sah ich nichts Schönes oder nichts was diese Bezeichnung verdient hätte.

"Wäre es nicht ein Träumchen, wenn wir uns früher begegnet wären?" - "Bevor wir uns zum ersten Mal gesehen haben? Ja" - "Wir hätten geheiratet, Kinder bekommen und ein Haus gebaut. Bei den Kindern: Mädchen oder Junge, was meinst du?" - "Wir hätten so viele, dass beide dabei wären" - "Ob man bei so vielen Kindern noch zu sich kommt?"

Ich würde nicht so weit gehen und sagen: "Ich wurde geboren, als du mich zum ersten Mal küsstest. Ich werde sterben oder bin gestorben, wenn wir nicht mehr zwei sind. Ich lebe, seit wir uns lieben". Aber die Richtung würde ich einschlagen.

"Ich glaube, sie hat sich verguckt in dich. Wer gut in Liebesdingen ist, hat keinen Erfolg im Leben. Hast du bemerkt, wie sie dich anschaut? Ich war eine halbe Stunde mit ihr zusammen, und nun bin ich mir sicher. Denn ich habe keinen Erfolg im Leben und weiß es".

Nebendran, einige Meter Tanzfläche entfernt: "Bist du im Bett genauso gut wie auf dem Parkett?" - "Wenn du dort so gut bist wie hier, wärst du eine lausige Wahl" - "Warum bekomme ich dann immer Blumen am nächsten Morgen?" - "Vielleicht hielten sie dich für tot. Tanzen kommt vom Herzen" - "Mein Herz ist gebrochen".

Jedenfalls war es das verwirrendste, schönste, beängstigende, leuchtendste Ereignis, Dich kennenzulernen. Niemand sonst hat so viel Sicherheit und Unsicherheit, Wichtigkeit und Bedeutungslosigkeit in mir erzeugt wie Du. Ob das Leben aus kleinen Komm- und Geheinheiten besteht, und ob wir uns hinter uns lassen, sobald wir aufbrechen: all das ist Romangewäsch, seit es Dich gibt. Du bist ganz einfach die Frau.

"Es gibt Dinge, die du über mich wissen solltest. Ich bin sehr, sehr wählerisch, furchtbar, furchtbar misstrauisch, super, super unberechenbar, und schreckliche, schreckliche Launen. Außerdem bin ich stark eifersüchtig und verzeihe nichts".

Auf der gleichen Party fand sich mein bester Freund plötzlich neben einer jungen Frau aus der Liga der B-Promis wieder. Er schwärmte seit Jahren für sie. Nichts Besseres fiel ihm ein, als sich zu ihr hinüberzulehnen, die Mundwinkel nach vorn zu drücken, und zum Kuss auszuholen, bis er bemerkte, noch einen Kaugummi im Mund zu haben. Diesen spuckte er aus, drehte sich um, und sah dabei mit an, wie sein Schwarm nicht nur erbrach, sondern völlig besudelte und kreischend die Veranstaltung verließ. Hätte er sie geküsst, und sie dabei erbrochen: sein Leben wäre zerstört.

"Ich glaube, ich könnte mich in Dich verlieben, und es gibt etwas sehr Wichtiges, das wir so schnell wie möglich tun sollten" - "Was?" - "Miteinander schlafen".

Diese Smartheit. Diese Schönheit. Diese Verletzlichkeit. Diese Heiterkeit, ansteckend ohne Rücksicht. Diese Offenheit, einschüchternd und erregend zugleich. Diese Erhabenheit, ohne sich zu überheben. Diese Ganzkörperglücklichsein, bis in die Haare. Diese Erinnerungen, aus der Zukunft, im Hier und Jetzt.

Einstein sagte: "Wer auch immer sich selbst als Richter auf den Gebiet der Wahrheit und des Wissens sieht, wird im Lachen der Mächte Schiffbruch erleiden".

Es ging nicht ums Alter. Wenn zwei Menschen sich verbunden fühlen, hat das andere Gründe. Und romantisch Verlötete würden behaupten: weil Seelen unendlich, haben Gefühlsverwandte kein Alter.

"Ich habe seit dem Kindergarten keine so langen Gespräche mehr geführt. Warum klappt das mit dir? Bist du meine persönliche Zeitreise?"

Weil uns Harmonie so wichtig ist, haben wir vergessen, dass uns Menschen, die unsere Mauern einreißen, unsere Abhängigkeiten enttarnen, Hürden beleuchten, dem Herz eine dritte Kammer geben und uns so lange anstacheln, bis wir wach sind, am weitesten bringen. Vielleicht sind diese Menschen nicht diejenigen, mit denen wir den Rest unseres Lebens verbringen, da zu schmerzhaft. Sie verlassen dich. Aber ihnen verdanken wir eine Häutung, eine zusätzliche Schicht im Kuchen Leben.

Das mag daneben sein, aber ich möchte dich nur halten, und ich denke, wenn du mich das nur für ein paar Sekunden tun lässt, kann ich gehen und wir sprechen nie wieder miteinander.

Nur weil er in ähnlich schrille Ausstellungen geht, noch mehr säuft als du, und sein Leben genauso vermasselt hat wie du, bedeutet das nicht, dass er eine passende Wahl ist.

Wie viele Lachen hast du? Jenes, wenn du wirklich zum Lachen gebracht wirst. Eines, wenn du Pläne machst. Eines für Höflichkeit. Eines, um eine unbequemes Gespräch zu lockern. Eines, wenn du dich über dich selbst lustig machst. Wenn du über deine Freunde sprichst. Wenn du deine Liebe sieht. Wenn du deine Lachen zählst.

"Wann genau sind wir alt geworden?" - "Ich war immer alt. Und es kümmert mich nicht. Schmerzen meine Muskeln, dann, weil ich sie benutzt habe. Es fällt mir schwer, diese Treppen zu steigen, weil ich jeden Abend hinauf gegangen bin, um mich neben den Mann zu legen, den ich liebe. Ich habe hier und da ein paar Falten, aber dafür habe ich unter tausenden Himmeln gelegen, an sonnigen Tagen. Ich sehe aus, wie ich aussehe, weil ich geraucht und getrunken habe. Ich habe gelebt, geliebt, getanzt, gesungen, geschwitzt und geflucht. Einfach ein gutes Leben. Altwerden ist kein Übel, sondern ein Verdienst".

Furcht ist Weisheit im Angesicht der Gefahr. Kein Grund, sich zu schämen. Lasst uns Raum für Weisheit schaffen. Die Fehler der Vergangenheit werden zur Weisheit der Zukunft. In der Theorie. Furcht greift das Herz an und führt zu Geschwüren. Dabei bestimmt kein Fehler und kein Erfolg den Wert eines Lebens.

Sich selbst zu entdecken, hört nicht auf. Statt so zu tun, Leben sei sicher und abgeschlossen, bringt die Erforschung zwar Schmerzen und Enttäuschungen, aber Fehler sind die Zinsen eines hundertprozentigen Daseins.

In einem Keks stand geschrieben: "Menschen folgen Dir wegen Deinem Rat und Deiner Weisheit". Zuerst lachte ich, dann fing ich einen Streit mit dem Gebäck an. Schließlich wurde ich gebeten, das Restaurant zu verlassen. "Sorry!" ist ein Arschloch, denn jeder hat eins.

"Ich bin nicht hergekommen, um dir zu erzählen, dass ich ohne dich nicht leben kann. Ich kann das. Nur möchte ich nicht".

Mit der richtigen Einstellung erhält man einen Keks mehr als die anderen. Zukunft passiert nicht einfach. Sie ist eine brutale Kraft, vollgestopft mit Humor, die dich überrollt, wenn du nicht aufpasst.

"Die Einstellung eines Mannes geht viele Wege. Vor allem so wie er es will. Stimmst du mir zu?" - "Sicher" - "Hast du das gesagt, weil du dachtest, ich möchte es hören, oder hast du gedacht und meinst es beim Wort?" - "Ich stimme mit dir überein, ganz und gar" - "Was habe ich gesagt?" - "Hm, dass die Einstellung eines Mannes den Weg festlegt, den er gehen will" - "Du bist ein Trottel, wie ich nur einen zweiten kenne: mich".

"Sehr interessante Überlegung, aber du hast den entscheidenden Punkt übersehen" - "Und der wäre" - "Es ist die blödeste Idee, die ich jemals gehört habe".

Was ist der widerstandsfähigste Parasit? Bakterien? Ein Virus? Ein Darm-Wurm? Eine Idee. Resilient, und wahnsinnig ansteckend. Sobald eine Idee das Gehirn erfasst hat, ist es fast unmöglich, sie zu beseitigen. Eine Idee, die voll ausgebildet wird und verstanden, bleibt wie eine Kugel im Kopf hängen. Irgendwo dort drin.

"Ich habe eine Idee. Eine Idee, so smart, so allumfassend, dass mein Kopf explodieren würde, sobald ich beginnen würde, über diese Idee auch nur ein Wort zu sagen".

Ist der Bikini nicht eine wunderbare Erfindung? Wie es wohl bei seinen Genossen, als zum ersten Mal ein Azteke sagte: "Ich möchte mehr Bauchnabel sehen". Bevor alles erfunden wurde, gab es noch findige Menschen.

"Wir werden eine koronare Bypass-OP durchführen müssen" - "In meiner Sprache, bitte" - "An ihrem offenen Herz wird ein Eingriff vorgenommen" - "Verschonen sie mich mit diesem Kauderwelsch" - "Erst schneiden wir sie auf, dann basteln wir an ihrem Motor" - "Können sie eine Stufe herunterdrehen?"

Ärzte wissen mehr über den menschlichen Körper als zu irgendeinem anderen Punkt in unserer Geschichte. Aber warum Menschen leben und sterben, warum sie verletzt werden oder verletzen ist immer noch ein Rätsel. Wir wollen die Antwort wissen, das Geheimnis, um die Antwort auf der Rückseite des Buches. Denn der Gedanke an unsere ganz allein hier unten zu sein, ist einfach viel zu viel, um von uns getragen zu werden. Aber am Ende des Tages, bei der Tatsache, dass wir für einander da sind, trotz unserer Unterschiede, und egal, woran wir glauben, ist Grund genug zu glauben, dass sich Zusammenhalten lohnt.

Ist nicht seltsam, dass Bücher einfach aufhören, eine letzte Seite haben, zugeklappt werden, während es für den Leser ohne Unterbrechung weitergeht?

"Sie ist krank" - "Was ist ihr Problem?" - "Sie redet zu viel, möchte jedem die Hand geben, und hat Harmonie-Sucht" - "Das meinte ich nicht" - "Falls du ihre Krankheit meintest, hättest du fragen sollen, was ihr fehlt" - "Was fehlt ihr?" - "Wer weiß".

"Hast du nie davon gehört, dass Sex Wohlergehen und Gesundheit verbessert" - "Ich bin gesund wie ein Pferd und habe keinen Sex. Verschone mich mit deinen Magazinweisheiten" - "Und wie gefällt dir diese, von vor 150 Jahren? Schnelle Frauen und langsame Pferde werden dein Leben ruinieren".

Wenn Sex tatsächlich dazu führt, Neurogenese im Hippocampus zu erhöhen, kann das dazu, dass die erhöhte Smartness das mögliche Sex-Verbrechen aufzuklären.

Dieser eigenartige Zwischenfall, wenn eine Frau zu dir sagt: "Mach Liebe mit mir". Viele Männer schüchtert das ein. Manche überdrehen vor Druck. Andere sagen leise Sorry. Und einige rufen: bin ich im Zirkus?

Mögliche Erklärungen für deine Symptome sind in absteigender Reihenfolge der Wahrscheinlichkeit: Hyperthyreose, vorzeitige Menopause, Befall durch einen außerirdischen Parasiten oder sexuelle Erregung.

Gehe davon aus, dass dein Leben kostbar ist, und erinnere dich, dass alles Leben kostbar ist.

Sollte dir vorgeworfen werden, du hättest etwas für die Liebe getan, sage: Liebe tut man nicht, Liebe ist. Und wenn Verrücktsein bedeute, das Leben so zu leben wie es zu leben ist, dann sorge man sich nicht um den eigenen Wahnsinn. Verrückt ist, wer das Floß baut, nachdem die Welle bereits gerollt ist - als Welle ist man nicht verrückt. Gefahr: Unerwiderte Liebe tötet mehr Menschen im Jahr als Moskitos es tun.

Von vielen wird behauptet, dass man, um jemanden zu lieben, zuerst sich selbst zu mögen hat. Möglicherweise trifft es umgekehrt zu. Lieben folgt nicht unseren Erwartungen und Berechnungen, sie ist pur, absolut und ungreifbar zugleich.

Man sieht, was man erwartet zu sehen, und fühlt, was Erwartungen entspricht. Und erwartet man Angst, wird man ängstlich sein. Es ähnelt einem Idiotenritt. Verbringt sein Dasein mit dem Wittern von Verhängnis und Verderben, wird das zu gefühlter Sicherheit - man stellt den Widerstand ein.

Steigt ein Tyrann auf, ist unsere Aufgabe, ihn zurückzuschlagen. Ein simpler Ansatz, der wert ist, alles für ihn zu geben.

Ist nicht seltsam, dass man Farben erst dann betrachtet, wenn man einen Foto oder Fernseher sieht?

Du hast Glück, jemanden zu haben, der Deine Geheimnisse bewahrt. Bitte frag nicht. Ich bin super schlecht mit Geheimnissen. Okay, es ist ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Es bringt wirklich Pech, wenn du es sehen solltest, oder nicht damit aufhörst, es zu suchen. Du bist nur so krank wie die Geheimnisse, die du für dich behältst.

Es soll noch immer Geheimnisträger geben, die ihr Geheimnis nicht teilen wollen, und stattdessen auf einen Berg steigen, sich einen Baum suchen, dort einen Spalt eingraben, ihr Geheimnis hineinflüstern und die Spalte mit Schlamm überkleben. So würde niemand sonst davon erfahren.

"Als deine Freundin mich bat, es nicht zu erwähnen, sagte ich nicht, dass ich es nicht erwähnen würde, und als ich mich verpflichtet fühlte, es zu erwähnen, erwähnte ich es" - "Danke, dass du erwähnt hast" - "Oh, nicht der Erwähnung wert".

Einige meiner Tiefpunkte stellten sich als aufregende Sprungbrette zu neuen, spannenderen Gewässern heraus.

Ob die Nomenklatur gefühlter Kopferkrankungen die neueren Bezeichnungen für Sünde sind? Jedenfalls wiegen Albträume keine Sünden auf.

Es gibt keine Sünde. Es gibt keine Tugend. Es gibt nur nette Dinge, und nicht nette Dinge, die Menschen tun. Dies aufzublähen führt zu Blähungen.

Für seine Fehler bezahlt man in keinen Sakralbauten, sondern auf der Straße und daheim. Alles andere ist gekaufte Lüge.

Früher haben manche Ärzte Entspannung-Kassetten verteilt. Damit sollte hoher Blutdruck gesenkt werden. Und so hörte man dem Mann auf dem Band zu, der nur zwei Worte sagte: "Gelassenheit, jetzt". Auf das Ausrufezeichen wurde verzichtet. Lasst uns wieder mehr laut machen.

Manchmal kommt man bei der Suche nach Ausdrücken, wie sexy jemand sein, über ein Lied, ein Gedicht, schließlich zu einem Brettspiel. Alle Spiele sind Lüge. In der Natur gibt es sie nicht. Niemand gräbt im Boden und findet eine reiche Ader an Videospielen.

Wenn man die Grammatik versteht, aber keines der Worte, wird man zu einem Grammatikmonster. Was nicht schlecht zu sein hat. Zum Beispiel beinhaltet "Führe einen kleinen Tanz auf während des Tragens keiner Kleider" eine grottige Grammatik, jedoch einen gelungenen Ratschlag.

Was man gern wissen möchte. Fragen, die man einem Mann oder Frau nicht stellt, da es nach geringer Selbstachtung schmeckt, wie von einer Zeitschrift behauptet und somit nicht sexy. Ehrlich, jetzt, bitte. Wie war mein Kuss? Zu steif? Bemüht? Kräftig? Entspanne ich meine Lippen lieber? Öffne ich meinen Mund mehr? Kommt der Mitküssende zum Küssen?

"Warum beantwortest du Fragen mit Fragen?" -"Warum kümmert dich das?" - "Hast du eine Antwort?" - "Ohne Fragezeichen am Ende wäre sie nicht gestattet, oder?"

Die verwirrenden Vorbereitungen eines Kusses können dazu führen, dass einen Mann in einem Film einer Frau zuruft: "Nein, ich denke nicht, dass ich dich küssen werde, obwohl es dringend nötig hättest, wahnsinnig dringend. Das dürfte auch sein, was nicht mit dir stimmt. Du solltest oft geküsst werden, und zwar jemandem, der dich kennt".

Für Eroberungen, Laufbahnen und Träume gelten: Es braucht nur 10 Sekunden, um die Ambitionen eines Mannes zu brechen.

Wenn es stimmt, dass Tanzen eine Kommunikation zwischen zwei Menschen ist, dann lass uns doch die Kommunikation in die Garderobe hängen und anfangen.

"Nie sprichst du mit mir" - "Ich bin dir nie lang genug nah genug" - "Warum spielen jedes Mal diese komplizierte Maskerade?"

Wer sich nichts Echtes über sich selbst ins Gesicht sagen kann, wie kann der Glaubwürdigkeit vermitteln. Nicht ehrlich mit sich selbst zu sein - wie kann man so etwas von anderen verlangen. Lüge - ein Wort, wie es unmusikalischer nicht gebaut sein könnte.

Man lasse nicht zu, dass das eingebildete Gewicht von Entscheidungen die Freude im Leben erstickt. Finde Menschen, die du liebst. Zusammenhalt kommt vom Guten, von Familie und Freunde, und Zufriedenheit vom Werkeln. Das sind Elemente, die dich ganz lassen, wenn du gebrochen bist.

Manchmal ist Liebe so groß, dass wir uns betäuben angesichts der Überwältigung. Ist das schlecht und erbärmlich? Nein.

Wobei, umgekehrt: die Sätze "Mein Leben ist vorbei. Wie soll ich ein Baby ernähren? Wie konntest du mir das nicht sagen?" fallen in unzähligen Variationen verdammt oft.

Triff keine Entscheidung als wärst du Abschaum. Denke bei den Entscheidungen, du seist ein großartiger Mensch. Mindestens aber ein guter. Und sei keine verdammte Pussy. Leben ist ein tägliches Experiment von vor allem falschen Entscheidungen.

"Warum suchst du dir keinen Job?" - "Wofür?" - "Du brauchst Geld" - "Alles, was ich brauche, sind Schokowaffeln und eine Spielekonsole".

Gibt es etwas Zuverlässigeres als einen Menschen, dessen Loyalität man sich durch Geld erkaufen kann? Und passt diese Frage noch in unsere Zeit?

"Wie kannst du durch die Gegend laufen, tagelang, ohne Geld?" - "Ich bin hübsch. So komme ich über die Runden".

Entscheide dich für ein Leben, eine Familie, einen Beruf. Entscheide dich für einen Fernseher, eine Waschmaschine, ein Auto, einen Rechner. Entscheide dich für gute Gesundheit, einen niedrigen Cholesterin-Wert und heile Zähne. Entscheide dich, ein richtiger Freund oder nur ein Bekannter zu sein. Entscheide zwischen Freizeitkleidung und Büroanzug. Entscheide zwischen Selbermachen oder Profi buchen. Entscheide dich dafür, dir diesen überpreisten Urlaub nicht anzutun. Entscheide dich gegen Saufgelagen. Entscheide deine Zukunft, jetzt. Gründe gibt es keine. Wer braucht Gründe, wenn er Liebe hat?

Ich glaubte meine Eltern, meine Zukunft stehe am Horizont. Erst später wurde mir klar, dass der Horizont nur eine eingebildete Linie ist, die sich ebenso schnell zurückzieht wie man sich ihr nähert. Zukunft: jenes verdammte Konzept, mit dem wir verhindern, noch heute zu leben.

"Wenn Du alles noch einmal unternehmen könntest, wissend, was passieren wird: würdest Du die gleiche Entscheidung treffen?" - "Welche Entscheidung?"

Warum wir uns so sehr über unsere Entscheidungen festlegen! Als wären wir die Summe vergangener Wahlen. Ereignisse, so zusammengewürfelt, so unfair, so fair, als hätten wir Hände und Köpfe nicht im Spiel gehabt. Was bleibt: Liebe. Damit geben wir der Unfähigkeit zum Entscheiden Bedeutung. Wenngleich die meisten es weiterhin versuchen, und bei Familie, Zukunftsplanung, Arbeit mit als Entscheidung verstandenen Zustandegekommenes Erfolge verzeichnen.

Entscheidungen sind wie Autobahnverbindungen. Sie alle bringen dich zum selben Ort. Mit manche braucht man nur länger, um dorthin zu gelangen.

Oh, du denkst, ich hätte keinen Ehrgeiz? Ich war ein guter Schauspieler. Aber ich würde nie ein großartiger Schauspieler werden. Es war sehr, sehr schwer mir das einzugestehen. Und so entkam ich der Tyrannei des Ehrgeizes, tauschte Ambitionen gegen Leben. Haben wir keinen Spaß?

Wenn man etwas zu sehr möchte, wird es wahrscheinlich zu einer Enttäuschung. Man lerne, all die kleinen alltäglichen Dinge zu mögen, wie einen Tee am Morgen, ein paar gut sitzende Jeans, ein Glas Buttermilch oder einen fairen Chef.

Wir hängen fast alle am Zirkusrad. Und mit Jugend oder Schönheit kommt man dort nicht weg. Man gehe über sich selbst, bringe sich neue Radübungen bei, frage die Zuschauer, und schließlich bricht man aus.

Wir treffen Entscheidungen für unser Leben, nur wie wir mit den Entscheidungen leben: das ist die Frage. Und manchmal tun wir Dinge nicht, die wir tun möchten, damit andere nicht mitbekommen, was wir vorhaben.

Ich habe einen Haufen guter Möglichkeiten versäumt, und ich werde noch viel mehr verpassen, aber bei vielen habe ich zugeschnappt. Und was zählt sind die gefundenen Schätze, nicht die Schatzkarten.

"Wer sind diese Leute?" - "Kollegen, die unter enormen Druck stehen. Haben Sie Anmut und Harmonie erwartet?"

Jemand sagte: es gibt keine kleinen Jobs, nur kleine Leute. In Sätzen wie diesen kenne ich jedes einzelne Wort, ihre Spielarten, Finten und Räume, und doch: wie groß ist klein? Was bedeutet Job? Wer sind Leute?

"Nein, ich möchte keinen anderen Parkplatz. Ich möchte meinen, denn der ist perfekt. Er steht genau an einer Ecke, womit die Wahrscheinlichkeit von Türschäden halbiert wird. Nur 28 Stufen entfernt befindet sich der Eingang ins Büro. Der Baum gewährt Schatten an heißen Tagen und beheimatet ein paar Eichhörnchen".

Ist nicht lustig, wie wir uns den Arsch abarbeiten, um nicht arbeiten zu müssen? Und dann bekommen wir schließlich die Gelegenheit, etwas Eigenes zu unternehmen, und uns fallen tausend Ausreden ein, die wir nennen: Gründe hier zu bleiben.

"Ist dir klar, dass du seit 18 Monaten keinen bezahlten Job hast?" - "Ist dir klar, dass Athleten ihr eigenes Urin nutzen, um die Regeneration ihrer Füße zu beschleunigen?"

Freunde, wer braucht die? Fachkollegen! Fans! Feinde! Oder umgekehrt? Die Bezugssysteme von früher passen nur noch bei Betten.

"Freundschaft beinhaltet auch, dass man persönlichen Absonderheiten zulässt und annimmt" - "Du bist nicht mein Freund. Das Licht der Freundschaft wird uns in Millionen Jahren nicht erreichen. So weit entfernt sind wir voneinander".

Freundschaft mit einem Mann? Unmöglich. Eher scheint der Mond am Mittag heller als in der Nacht. Eher ziehen Wölfe einen Hasen groß. Eher gewinnt ein Roboter einen Poetry Slam. Männer meinen, Frauen zu besitzen; und wenn dies nicht möglich ist, sie zu verlassen. Jage das Fleisch, erlege das Fleisch, nimm das Fleisch zu dir - Mann. 97 von hundert Männern sind Schweine. Und die drei, die keine sind, vergeben.

"Du hast den Verstand, das Gefühl, den Körper eines Schweins" - "Wir leben in einer Schweine-Welt, und ich überlebe" - "Beleidige die Schweine nicht - sie sind sauberer als Menschen".

Dabei gibt es Kondome heutzutage in allen Geschmacksrichtungen. Von Erdbeeren bis Curry. Und jeder liebt Vanille! Und danach Bohnen.

"Damit kommen wir nie durch. Niemand wird uns glauben, dass wir verheiratet sind" - "Wir haben nichts gemeinsam. Ich bringe dich ununterbrochen zum Ausrasten. Warum sollte das nicht glaubwürdig sein?"

Kot auf zwei Beinen. Auch Frauen stellen böse Dinge an. Würden Frauen betrügen, manipulieren, lügen? Jungen werden erzogen, als wären Frauen Außerirdische, mit Körperteilen, die uns für einige Sekunden fliegen lassen. Lassen wir die feien Ansprachen. Selbst Frauen mit Erkältung haben einem schon seinen Sack geblasen. Im Ehebett, während der Gatte auf Arbeit war. Dieser unendliche Vergötterungsquatsch.

Was haben Supermärkte und Sex gemeinsam? Beide sind überschätzt: viel Gedrängel und Geschubse, fremde Gerüche, Feiertagsangebote, und am Ende hat man nichts Brauchbares in den Händen.

"Warum schreist du mich an?" - "Verzeihung! Nimm es mir nicht übel. Zwischen uns ist alles fein" - "Er ist nicht cleverer als du, nein, er ist ein Idiot" - "Warum?" - "Weil ein cleverer Mann die Nacktfotos seiner Frau von seinem Handy entfernt, bevor er Nacktbilder von seiner Freundin machen möchte" - "Er wollte dich in nackt fotografieren?" - "Dafür hast du Ohren? Der Kerl ist verheiratet" - "Schrecklich!" - "Wenn zwischen uns alles in Ordnung ist, warum bist du so eifersüchtig?" - "Nun ja, das Entscheidende ist: er ist furchtbarerweise verheiratet" - "Deine Rettung".

Dass Frauen meinen, Männer manipulieren zu müssen, um sie zu bekommen, hat sicher mit den romantischen Komödien zu tun. Oder Geschichte. Oder persönlichen Niederlagen. Wieder in Liebe zu verfallen - wer möchte das? Was junge Frauen wollen - wer weiß das genau? Welche Wahl man hat? Keine. Liebe ist alles, was wir wissen. Liebe ist, wenn Herz Gehirn umarmt. Und selbst dieses Wissen stimmt nicht. Wie ein Schwarm Mücken schwirren Männer um eine Frau, die sie als sexy einstufen - was kann sie, wenn ihre Flamme so viele Flügel verbrennt?

Bei einer aufregenden Frau das Gefühl zu bekommen, den Kopf zu verlieren: alles andere als lächerlich. Lächerlich ist, als alter Sack seine eigenen Knochen herumzutragen.

Stell dir vor, du gehst zum Strand, nachts, hinunter bis zum Wasser. Es ist frisch, an der Grenze zu kalt. Du bist dir nicht sicher, ob du hineingehen möchtest. Neben dir steht eine sehr hübsche Frau. Auch sie möchte nicht rein. Sie sieht dich, und dir wird klar: fragst du sie nach ihrem Namen, würdest du mit ihr diesen Ort verlassen. Vergisst du dein Leben und gehst mit ihr? Wirst du dir einen Tag später einreden, dass du betrunken warst, obwohl du keinen Schluck getrunken hattest? Wie viele Tage und Wochen wirst du brauchen, bis du es deiner Frau erzählst? Wie wirst du mit der Erinnerung an ein anderes Leben umgehen? Wie werden die Erinnerungen mit dir umgehen?

Und von Frauen heißt es, sie seien gefühlvoll und empfindlich. Dabei sind sie kälter als Eis. Selbst ein Bastard, der hunderte Nippel im Mund hatte, darf sich zu Sensibilitätsleveln äußern.

Manchmal begegnet man Monstern, die das Kostbarste nehmen, was man hat: Liebe. Und dann setzen sie Liebe als Waffe ein. Und eine Gegenwaffe hat man nicht mehr.

An der Uni hatten wir eine magische Statue. Laut Tradition bringt es Glück, sich - vor der Statue stehend - seine Nase zu reiben. Eine meiner besten Freunde glaubte derart an die angebliche Macht der Statue, dass er sie vor jeder Prüfung besuchte, um sich die Nase zu reiben. Eine bessere Idee wäre gewesen, stattdessen zu studieren. Er fiel im zweiten Jahr. Aber wir alle haben ein wenig abergläubische Riten. Wenn nicht magische Statuen, dann vermeiden wir Risse im Gehsteig, oder beim Binden unserer Schuhe mit dem linken anzufangen. Umgekehrt: Aufs Holz klopfen, und auf Geraden zu gehen, klingt ungefährlicher, als übergeordnete Mächte zu beleidigen. Aberglaube liegt zwischen dem, was wir kontrollieren und dem, was wir nicht können. Heb einen Cent auf, und du wirst den ganzen Tag Glück haben. Ist es der Cent oder der Tag? Wer möchte schon auf Glück verzichten? Auch im 33. Anlauf? Es stört niemanden, weil niemand zuhört, wenn wir diese seltsamen Dinge tun. Wir setzen auf Aberglaube, da wir klug genug sind zu wissen, dass wir nicht alle Antworten haben, und dass das Leben, das Wachwerden, das Atmen, Lachen und Liebe auf mysteriöse Weise funktioniert. Verachte nicht das Doojoo, von wo immer das Doojoo auch kommt.

Dort fand ich am Schwarzen Brett auch die Ausschreibung des Jahres: "Suche nach einem Zimmernachbaren, dem die Unvollkommenheiten des Lebens keinen Kummer bereiten. Er sollte gut mit Händen sein".

Es gab diese Kommilitonin, von der später bekannt wurde, dass sie Dutzende Freunde hatte, gleichzeitig. Sie war einfach sehr flink mit den Fingern, beim Schreiben. Und jeder, der ihre Geschichte kannte, war einer der Betrogenen. Sie verließ das Land, um eine Drehbuchautorin im Untergrund zu werden - was immer das bedeutet.

"Du kümmerst dich nicht drum, was Leute von dir halten, oder?" - "Ja, stimmt" - "Netter Trick" - "Danke, lernte ich an der Uni" - "Erklär mir mal, wie das geht" - "Schritt Eins? Jahrelange Verspottung".

All das Studieren, um anschließend zu merken, dass man Gefühle, die man teilen möchte, im persönlichen Lieblingslied besser zum Ausdruck gebracht sind.

Das nächste, woran ich mich erinnere: ich ziehe meine Hose bis zu den Achselhöhlen hoch und beschwere mich über die schreckliche Musik der per Anhalter fahrenden Endzehner und dass sie mit Fremden fahren.

Ich bin mehr der Jeans und T-Shirt-Kerl. Ich habe nur einen Anzug. Ein guter Anzug ist wie der perfekte Partner. Sobald du den richtigen hast, passt kein zweiter besser.

Ich habe es immer geliebt, mich schmutzig und dann sauber zu machen. Ich mag Bäder. Ich mag Duschen. Ich mag Wannen. Beseelende Orte.

Ich mag Augen auf die altmodische Art und Weise: als Augen. Ohne Glitzer, Tusche, Schatten, Puder, Farbtöpfe.

Lasst uns gemeinsam unsere Garderoben begutachten und uns anschließend auf die Waage stellen. Einige von uns wird das aufheitern.

Du machst es schon wieder: nimmst Dir eine perfekte Situation und pisst sie bis zum letzten Rand voll. Als ob Du nicht wüsstest, was mit Perfektion anzufangen ist, sobald sie eintritt.

"Sie ist so schön!" - "Das ist der Sonnenaufgang auch - trotzdem möchtest du nicht mit ihm schlafen oder bekommst davon eine Beule in der Hose".

Würde die Sonne erlöschen, würden wir für bis zu acht Minuten nicht mitbekommen, da das Licht unserer Sonne acht Minuten braucht, bis es bei uns angelangt ist. Für acht letzte Minuten bliebe es auf der Tagseite warm und hell.

"Wer war der Letzte, der den Champion geschlagen hat?" - "Seine Mutter".

Es gibt ein Sprichwort. Das Glück in Dir ist am stärksten, wenn wir die entgegengesetzte Richtung gehen, wie ein universelles Backup im Hintergrund läuft es, während wir mit andere Scheiße beschäftigt sind. Diese Kacke nennen andere Leben. Aktion ohne Interaktion. Überwachung, Protokollierung, Benachrichtigungen. Erste Triebe, verdrängten Erinnerungen, unbewusste Gewohnheiten. Sie sind da, aktiv, ohne Unterbrechung, wie ein Herzschlag. Wir können versuchen, einen Unterschied zu machen, aber es endet alles in Bullshit. Weil Pläne nicht relevant sind. Sie treiben uns nicht an. Die Kacke tut es. Und ich? Ich stecke so tief drin wie Ihr alle.

Wenn du das, was du erreichst, nicht zu schätzen weißt, suche dir etwas, was du schätzt.

"Ich hoffe, das hier endet besser als dein Plan, Reis in deinem Magen zu kochen, indem du Reis roh zu dir nimmst und kochendes Wasser hinterherschüttest" - "Nein, das ist nicht einfach ein Plan. Denn das wird klappen".

Versuchen wir es. Tun wir das nicht, wäre es ein Fehler. Maßstab für Erfolg: wie wir mit Fehlern umgehen. Für Veränderung kann man nicht zu alt sein und größer als Angst vor Enttäuschung kann Enttäuschung nicht sein.

"Das Geheimnis von Erfolgen, beim Partner und beim Geld, liegt im Zeitpunkt des Aufhörens. Ich sollte es wissen: ich bin geschieden und pleite".

Die meisten Menschen mögen Erfolg. Was die meisten Menschen nicht mögen, sind erfolgreiche Menschen. Wie heißt Erfolg ohne Menschen?

"Eines Morgens erlegte ich einen, in meinen Pyjama grasenden Elefanten. Woher das Gras, der Pyjama und der Jagdbogen kamen, weiß ich nicht".

Der Vorgang des Verlierens saugt eine Menge Weisheit auf, in deren Genuss man gewinnend nicht kommt. Besser anfühlen tut sich Gewinnen trotzdem. Nicht zu vermeidende Niederlagen gehen in Ordnung, nur gewöhne man sich nicht daran.

"Genieße die Aufmerksamkeit während des Spiels. Solltest du verlieren, wird sich niemand an dich erinnern" - "Mag sein. Aber den Verlierern wird nicht erlaubt, die Niederlage zu vergessen".

Die Pläne. Was ist so toll an Plänen? Genau genommen hatte ich noch nie einen wichtigen Plan, denn ich plante weder, meine Eltern zu verlieren, noch plante ich die Begegnung mit meiner großen Liebe, noch plante ich meine Geburt. Wir nennen Plan, was uns zufällig passiert, und wenn du morgen verpackt in einem Glaskasten auf einem Ozean erwachst - wo befindet sich der passende Plan?

Im Büro heißt es: Ja, du bist ein smarter und starker Konkurrent, aber wir sind auch stark und smart und wir haben eine realistische Chance, dich zu besiegen.

"Wie fühlst du dich in seiner Nähe?" - "Weder werde ich wütend noch fange ich an zu schreien - das hat schon lange keiner mehr fertig gebracht" - "Ist das ein Ich fühle mich gut?" - "Ja, fürchte ich".

Einst trat eine Dame während eine Wahlveranstaltung auf einen Präsidentschaftskandidaten zu und sagte ihm: "Jede klar denkende Person in diesem Land wird Ihnen ihre Stimme geben". Daraufhin der Kandidat: "Meine Liebe, das wird nicht reichen. Ich brauche schließlich eine Mehrheit".

"Ich möchte ehrlich sein: Ich fühle hier eine Verbindung. Du bist schön, makellos gekleidet, mit spannender Persönlichkeit, herrlichen Haaren, saftigem Lachen, süßlichen Düften. Hast du jemals gehört von Je mehr Kissen, desto mehr Drücken?" - "Ja, habe ich" - "Weil du sie hast".

Wir alle tragen so viel Schmerz in unseren Herzen. Liebe, Schmerz und Schönheit. Sie alle pressen sich zusammen in einem kleinen, aufgeräumten und zugleich verwirrenden Päckchen. Ein chaotisches Geschäft, dieses Leben. So vollgestopft mit Überraschungen, guten und schlechten, dass nicht einmal die Vergangenheit gesichert ist.

"Ein perfektes Date sieht so aus: Er führt mich zu einem romantischen Dinner aus, anschließend spazieren wir barfuß am Stand, reden über Bücher, Musik und Filme, und dann tippen wir blind auf einem Globus unser erstes gemeinsames Urlaubsziel" - Kein Wunder, dass noch keinen Mann hattest".

Alle elf Minuten lässt eine Frau ein Date platzen mit folgenden Worten: "Weißt Du, worauf ich wirklich stehe? Auf Männer, deren Kopf zu mehr als einer Hutablage zu gebrauchen ist".

"Ich möchte, wenn ich ..." - Du darfst!" - "Dich nehmen" - "Nimm mich" - "Vielleicht später, auf eine seltsame Reise" - "Wie seltsam?" - "Du wärst überrascht. Es wird dunkle Sturmwolken geben..." - "Beschreibe deine Bälle!" - "... Schwer, schwarz und hängend ... Flüche über dich ... ... zu denen sie fahren. Es stimmt auch, dass der Ersatzreifen, den sie tragen, schlecht war ..." - "Lust auf einem Blowjob?" - "Ja, bitte".

"Ich beantworte dir eine Frage aus meiner Vergangenheit. Das hast du dir verdient." - "Nein, danke, ich brauche nicht mehr über dich zu wissen. Denn soweit ich dich kenne, kenne ich dich: eine Frau, mit der ich gerne einen Lachs essen würde. Soll ich das Besteck und die Gläser holen?"

"Frauen sind ein Labyrinth, mein Bester. Ich meine, Du hast ihr nicht zugehört. Und stattdessen hast Du ihr erzählt, was sie hören wollte. Sie möchte aber, dass Du Dich um Durst darüber, wer sie ist, in all ihrer dunklen Herrlichkeit, ertränkst - das bedeutet für sie, Liebe zu geben, und dann bekommst du sie zurück" - "Danke, das war voller Einsicht" - "Nein, das war aus der Werbung".

Barbaren fehlen Klasse, Grazie und Scham. Auch diejenigen, die meinen, dass man mit Diät, Mode oder Rollenspiele gegensteuern könne, zählen dazu. Unsere Vorfahren sind Barbaren. Unsere Nachfahren werden es sein. Und es wird der Satz fallen: "Du magst ein Barbar sein, aber ein erleuchteter".

Sicherheit ist meist ein Aberglaube. Es existiert nicht in der Natur. Auch Kinder und Menschen als Ganzes haben darin fast keine Erfahrung. Unglück kommt nicht durch gebrochene Spiegel, sondern gebrochene Mitmenschen.

Niemand von uns ist die einzige Person, die von Unsicherheit gequält ist und nach ständiger Bestätigung seiner Fehlansichten sucht.

"Du blockierst meine Sicht" - "Oh, welche Aussicht hättest du denn gern?" - "Genau die, der du im Weg stehst".

Überhaupt: das sich Beklagen über Unsicherheit sorgt für eine Zunahme an Unsicherheit. Man beklage sich nicht, wenn man gleichzeitig Ursache ist.

Versengt meinen Unterarm mit einem Eukalyptusbad. Spielt mir eine Oper vor. Lasst mich rohe Tiefseefische essen. Jedenfalls werde ich in diesem Leben nicht miterleben, dass mein Kind den Namen Laxooreshi Klerkll bekommen wird.

"Wie machst du das?" - "Mit den Frauen?" - "Ich stelle keine Fragen" - "Sondern?" - "Wenn ich dich küssen wollen würde, dann würde ich sagen: Ich möchte dich küssen. So in etwa".

Was zum Mäusemelken treibst du im Bad, den ganzen Tag und die gesamte Nacht? Warum kommst du dort nicht raus und gibst auch anderen eine Chance?

"Was wäre, wenn ich Dich beobachte, während du ins Bad gehst?" - "Du würdest belohnt werden. Ich sehe selbst beim Pinkeln gut aus".

Hat man schlechten Fisch gegessen, kann dieser sich als Boomerang-Fisch entpuppen: Fisch, der durch den Hals zurückfliegt. Auch zum Kotzen finden Frauen Männer, die immer wieder kommen, um den nächsten geölten Flirtversuch zu unternehmen.

"Gib mir einen Kuss, und ich zeige dir meine Croissant. Dann werden wir gemeinsam deine Birne pflücken. Und schließlich schwingt meine Schöpfkelle im Honigkuchen".

Fünf Dinge, die zu beachten sind: Lass eine Frau nie merken, wie sehr du sie magst. Sag lieber "Hallo, XY", anstatt "Wenn ich dich sehe, geht mir das Herz auf". Wenn du etwas Konkretes von ihr möchtest, nenn es beim Namen: "Küss mich. Du wirst es nicht bereuen". Seid ihr zu zweit an einem Ort, erkläre diesen Ort zum Ort der Orte - "Ist hier es nicht großartig?" Wenn ihr essen geht, finde heraus, worauf sie Appetit hat und bestelle das: "Bitte einmal Lachs mit Rucola, und dazu eine Apfelschorle". Und fünftens: in der Wohnung lege keine Filmmusik auf.

"Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken" - "Oh, ich liebe Gespräche, die mit "Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken" beginnen" Ich war noch nie am anderen Ende der Konversation" - "Mit dir fühle ich mich glücklich" - "Ich nehme kurz Platz"- "Sind wir zusammen, kann ich deine nächsten Worte nicht erwarten. Aber ich bitte dich um etwas" - "Ja?" - "Halte den Mund und küsse mich".

Vielleicht ist es Neugier, keine Straßenräuber, keine Löcher in Himmelszonen, keine Burgerfette, nein Neugier, die für die größten aller kleinen Leiden sorgt.

Ist das bekannt? Flugzeuge sind verhexte Träume, die darauf warten, vom Himmel verschluckt zu werden.

Würde ein Blauwal auch Delphine verschlucken, würde er an seiner Gier ersticken. Nur ohne Sucht wird er zum König.

"Nein, solange sich nicht zwei nackte Beine um meinen Hals geklammert festhalten, stecke ich nirgends meine Nase hinein".

Kennst du die Geschichte des Mannes, dessen Dachbodeninventar ohne sein Wissen versteigert wurde, worauf hin er sich das Leben nahm, da seine Erinnerungen das einzige waren, was ihn für die Zukunft wappnete?

So endet es. Mit Tod. Zuerst pulsierendes Leben, versteckt hinter lärmendem Gefühl, gelegentlichen Blitzen von Schönheit, drohendem Elend, blöden Gästen und stiller Angst. So beginne die Geschichte.

Aber womöglich doch nur holografische Wellen eines anderen Kosmos und befinden uns möglicherweise nur auf einer Fläche, die von diesen Wellen durchdrungen wird, wobei wir das Ergebnis Zeit nennen. So wäre unser Leben ein Zauberwürfel, abhängig von Stößen einer Kraft, die wir nicht einmal nachweisen können. Prinzipien, Adieu.

Aber vielleicht kracht ob der ständigen Erweiterung des Universums das Teil unter sich selbst zusammen und übrig bleibt ein schwarzes Loch.

Ah, ich bedaure: Ihr Kreditlimit wurde erreicht, überschritten und das schon vor einiger Zeit.

"Kein Roboterhirn wird jemals ein Menschenhirn überbieten. Machst du Scherze? Menschen haben etwas, was Maschinen nicht haben" - "Was bitte?" - "Dummheit".

Es gibt bereits Maschinen, die uns sagen, an welchen angeblichen Orten wir angebliche Antworten finden. Lassen wir das Lernen und finden stattdessen Antworten und Sicherheiten.

"Glaubst du, Menschen sind wichtiger als Maschinen?" - "Ohne Zweifel, ja. Wenngleich ich ohne meinen Waffelmacher nicht überleben könnte und er vor allem an den Wochenenden meinen Tagesablauf bestimmt" - "Könntest du den ersten Teil bitte meinem Sturkopffreund weitergeben?" - "Klar, er ist bereits in den Genuss der Waffeln gekommen und wird mich verstehen".

"Ich denke, ich liebe dich" - "Nein, nein, du liebst mich nicht" - "Aber sicher doch" - "Nein" - "Tue ich nicht?"

Du bist kein schlechter Mensch. Sogar ein toller. Mein Lieblingsmensch. Nur gelegentlich eine echte Fotze. In der Öffentlichkeit kannst du nicht reden und das merken alle Zuhören. In kleinen Kreisen sprühst du. Ähnlich deinen Eltern, die sehr lustig sind. Von den tausenden Menschen, die dir bislang begegnet sind, haben dich nur wenige berührt - keinem hast du das gesagt. Angenommen in einem anderen Universum gäbe es uns beide ein zweites Mal, dich in perfekt, und mich weniger anstrengend: ich würde ohne zu zögern hier bei dir bleiben.

"Du sagst nie Bitte. Nie sagst Du Danke" - "Bitte sei kein Arschloch. Danke" - "Wie groß ist das Universum?" - "Unendlich groß" - "Woher weißt du das?" - "Das belegen alle vorliegenden Daten" - "Aber es ist nicht bewiesen" - "Stimmt" - "Du hast es nicht gesehen" - "Richtig" - "Woher weißt du es sicher?" - "Ich glaube es" - "So verhält es sich wohl auch mit Liebe".

Wenn ich die Sprache der Karnickel sprechen könnte, wären sie mehr als erstaunt - ich wäre ihr König. Nur was bringen mir Karnickel? Worte und Buchstaben gefallen mir besser als Sätze.

Wie entkommt man einem Kaninchenbau, ohne sich schmutzig zu machen und ohne den Bau zu zerstören? Gar nicht.

Wo steht jener Käfig, von dem so viele fürchten, darin zu landen, für den Fall des Scheiterns? Angst ist der kleine Krebs, der Dein Inneres nach und nach auffrisst. Du versuchst es. Es klappt nicht. Du versuchst es. Es klappt nicht. Du scheiterst erst dann, wenn du das Versuchen einstellst.

"Warum übst du in der Zwischenzeit nicht ein bisschen aus dem Fenster springen? Ich bin in einer Minute wieder hier".

Es gibt Sprachen, in denen das Wort für Krise die gleiche Bedeutung hat wie Möglichkeit oder Chance. Unsere Sprache ist das leider nicht.

Es gibt ungezählt viele Möglichkeiten, zu kommunizieren; einige besser als andere. Eine durchschnittliche Person unterhält sich am Tag mit 17.520 Worte mit etwa 7 anderen Personen. Von einer Sprache zur nächsten zu wechseln, bringen wir nur selten fertig. Wir stolpern über grundlegende Begriffe: Wollen, Sein, Lieben.

Gegen allgemeine Niedergeschlagenheit kann das Lernen einer neuen Sprache helfen. Vielleicht findet man dort einen unterhaltsameren Ausdruck für Kummer. Jedenfalls beschäftigt das nachhaltig und verändert ein Leben lang.

Vielleicht 90% Prozent der zwischenmenschlichen Probleme entstehen durch Zwei-Wort-Paarungen. Selbst wenn wir uns glücklich und gesund fühlen, allerdings gefragt werden, wie wir uns fühlen, sagen wir: "Nicht schlecht".

"Ich liebe Gerüchte. Fakten können derart in die Irre führen, wohingegen Vermutungen, richtig oder falsch, enthüllend, entzückend, erleichternd, ja, erleuchtend sein können".

Warum nur fällt uns so schwer, nicht zurückzuschauen, sobald wir vorwärtsgehen? Schließlich sitzen wir nicht ununterbrochen am Lenkrad.

Man kann in dem Wrack leben, und sich mit dem Staub, der sich gelegt hat, zufrieden geben, und das Wrack zu seiner Heimat erklären. Oder an einem anderen Ort einen Neuanfang unternehmen.

Manchmal führt das Verlassen der eigenen Sicherheitszone zu erhöhter Sicherheit. Daran arbeite man. Man verlasse seine Wohnung. Laufe mit den Wölfen. Tauche hinab in den Ozean und kämpfe mit Haie und Oktopussen. Oder zwinge sich zum Verzehr eines seit Jahren entbehrten Gerichts.

Du schaust zu lange auf den Bildschirm. Leben besteht nicht aus Nullen und Einsen. Das kann nur eins bedeuten: Ich weiß null.

Was helfen die Versprechen, mehr aktiv zu sein und seine Körperteile zu trainieren? Die Zahlen sind zu verlockend. Warum sollte jemand einem Zahlennerd wehtun? Zahlen sind so wichtig geworden. So unwichtig.

"Jemand riet mir, dass, wenn Leben mir Kartoffeln gibt, fertige ich einen Kartoffelsalat daraus" - "Ach? Mir hat das Leben einen Haufen Scheiße gegeben. Was mache ich damit?" - "Einen Scheißsalat?"

Wie sonst auch, lautet die Antwort auf diese Frage: Fuck off. Und man geht nicht ans Telefon, wenn es zum ersten Mal geklingelt hat. Möchte man seine Antwort in Schmerz verpacken, beschäftige man sich nicht zu sehr damit, sonst wird man angesteckt. Stattdessen hinterlasse man eine Nachricht.

Niemandes erste Worte waren: "Darf ich Ihre Bestellung aufnehmen?" Es wird jemand geben, der versucht, dir würde und Selbstachtung zu nehmen. Nur lass dir deine Stimme nicht nehmen. Der Ort, von dem du kommst. Der Platz, den niemand zerstört.

Niemand hat Antworten. So nennt man nur strukturierte Hilflosigkeit. Man ist verwirrt über das, was man will, und das, was man getan hat, und was aus beidem folgt. Und man schaut so sehr, was man ist und was man getan hat und die Folgen eigener Hilflosigkeit, dass man verhärtet, und sich entfernt von: das kann ich sein.

Held zu sein, bedeutet nicht, Gangster beim Überfall zu stoppen oder auf einen Berg zu klettern. Sondern Widerstände im eigenen Leben beiseite zu räumen, was oder wer auch immer es sein mag. Und es allen zu zeigen. Und dass man selbst nicht ist, sondern wird, ein Leben lang.

In alten Filmen heißt es gelegentlich: "Entweder stirbst du als Held, oder du lebst lang genug, um mitzuerleben, wie du zum Schufter wirst. In diesem Leben gibt es nur zwei Typen: die mit geladenen Waffen, und die, die die Gräber graben".

Man wird dein Mitgefühl als Schwäche bezeichnen. Verbuche das unter Quatsch. Eine Taktik von Leuten: deine Offenheit im Namen von Erfahrung wegzuwischen.

In einem Film fiel einmal der Satz, dass Erfahrung ein grausamer Lehrer sei, denn er ließe das Examen in der ersten Stunde schreiben, und erst dann begann der Unterricht. Was die Vorstellungskraft nicht zuführt, liefert das riesige Ding vor unseren Augen und uns herum mit einem Achselzucken.

Von den Menschen, die dir sagen, wie du zu leben hast, gibt es zu viele. Und viel zu viele Antworten gibt es auf die Frage, was du zu tun hast, und was nicht. Lass dich auf keine Streitereien ein. Mit einem "Ja, das ist eine brillante Idee!" hat man sich aller Vorschläge entledigt. Und selbst wenn du kein Original bist, aufs Stehlen zurückgreifst: stiehl von den Besten. Und vergiss diese Ratschläge - sie sind keine Antworten.

Einige Leute hören ihre eigenen inneren Stimmen mit großer Klarheit und sie leben von dem und sie leben das, was sie hören. Solche Leute werden verrückt, oder sie werden Legenden.

Man kommt zwar mit einer Stimme zur Welt, und doch hat man diese erst zu finden. Die meisten Menschen führen ein Leben aus lauter Verzweiflung und aus Mangel an Alternativen und weil sie ihrer Stimme nichts zutrauen.

Für Träume kämpft man, denn sie sind es wert. Warum sollte man sein Leben mit den Träumen eines anderen verbringen? Niemand habe Angst vor seinen Träumen.

"Du hast eine weiche Birne, gefüllt mir Geschichtchen und Träumereien" - "An Träumen ist nichts verkehrt" - "Nein, aber an aufgeweichtem Obst".

Jeder versteckt mal einen Teil von sich, auch über mehrere Monate oder Jahre. Und mitunter hat man so tief gegraben, dass erst der Stoß eines anderen in Erinnerung ruft, dass es noch da ist. Manchmal möchte man in Gänze vergessen, wer man ist - Graben und Stoßen helfen dann nicht. Hier braucht es keine Monster oder Mitmenschen, sondern ein neues Regelwerk.

Und Monster gibt es nicht. Sie flimmern als dunkle Flecken in unseren Erinnerungen und Ängsten, und das Flimmern verwechseln wir mit Gestalten. Man trifft sie nicht, doch sie begegnen einem. Nur Monster sind es nicht. Nicht diese.

Wurde man erst einmal lange genug heruntergezogen, wird man dort stehen bleiben. Was bringt es, jemand Besonderes zu sein? Das schlechte Zeug ist leichter zu glauben.

Schiebt die Dunkelheit, die Unergründlichkeiten von Mitmenschen, die Klauen kleiner Krankheiten, die Ausweglosigkeit, die Angst, die Ausreden beiseite - ihr seid Kapitän Eures Schiffs. Eine weitere Sackgasse. Ob ich auf der richtigen Straße bin?

Die größte Hürde, der wir begegnen, sind wir selbst: wenn Gefühle, Ärger, Wunsch nach Rache, Versuchung, zwischen dir und der benötigten Tür stehen. Je stärker diese Gefühle, je mehr sie brennen, desto wichtiger wird, sie zur Seite zu schieben.

"Wie geht es dir?" Jeder stellt jederzeit diese Jedermannfrage. Und ich weiß nicht, wie die Antwort lautet. Braucht es eine Antwort?

Wächst man auf, wird einem erzählt, dass die Erde ist wie sie ist, und deine Aufgabe darin besteht, dort zu leben und nicht zu sehr an die Mauern zu rütteln. Was die Sicht sehr begrenzt. Alles, was du um dich herum als Leben bezeichnest, wurde möglicherweise von Leuten gebaut und entwickelt, die keinesfalls fähiger sind als du. Ändere und beeinflusse das. Baue Dinge, die besser sind, Dinge, die von anderen genutzt werden. Sei eine Marke, hinterlasse Marken. Hast du das verinnerlicht, wirst du ein neuer Mensch sein.

Überhaupt Rache! Was für ein Wort. Sie ist nie eine gerade Linie. Sie ist ein Wald, und wie in einem Wald üblich ist es leicht, den Weg zu verlieren, irgendwann wird es dunkel, man verirrt sich, vergisst, wo man herkam, Tiere finden dich. Es bringt nichts.

Die meisten Menschen leben auf der Straße, die sie vorfinden, mit Angst, weitere zu erkunden. Bis eines einer jener Menschen auftaucht, den kein Hindernisse kümmert, sondern der diese stattdessen beiseite räumt. Souveränität ist ein Geschenk, welches man erst erhält, sobald man darum kämpft. Hier versteckt sich ein Plan.

Man kann keine neuen Hosen verkaufen, wenn man nicht dafür gesorgt hat, dass sich die Hosenträger mit den alten nicht mehr wohl fühlen. Mit Angst gelingt dies. Man erinnere Käufer daran, dass ihnen etwas fehlt, wovon sie nicht wussten, es zu brauchen. Sobald das Bedürfnis zu einer Kaufabsicht gereift ist, trete man mit dem neuen Modell vor. Mit Käufern, Angestellten, Wählern zu reden und sich ums Leben zu kümmern - viele Verkäufer, Chefs und Politiker bevorzugen den kurzen Weg der Dauerängstigung.

Durchbrüche und Rückschläge stehen in einem Zusammenhang. Als ob dieser Schlag jene Mauer trifft. Man bleibe einfach wach.

T.S. Eliot: "Wir werden nicht damit aufhören, zu erforschen, und am Ende unserer Ausfluges kehren wir dorthin zurück, wo wir begonnen haben, und erkennen diesen Ort zum ersten Mal".

Es sind die Dinge, die man sich nicht aussucht, die dich dann zu dem machen, der du bist. Deine Stadt, deine Nachbarn, deine Familie. Die Rituale, die hervorheben, was man Tolles geleistet habe, unterschlagen, dass man Stadt, Nachbarn und Familie nicht leistet. Die meisten bleiben in der Stadt, in der sie geboren worden. Nachbarn kommen und gehen. Familie ergibt sich. Man bleibt ein Schaf unter Wölfen - und mit der Weisheit eines Hirten und der Unschuld von Tauben erreicht man wenig. Wölfe werden von Wölfen akzeptiert.

Wut und Ärger legen Ziele lahm. Es braucht nichts zu brennen, um Luft zum Ersticken und Leben zum Versinken zu bringen. Wut und Ärger verändern dich. Sie formen dich nach ihrem Bild. Der einzige Vorteil, den Wut und Ärger haben, ist der Widerstand gegen sie. Angst und Wut sind keine Reisen, sondern halb aufgegriffene Geschichten. Wut und Angst kommen in Schüben, treten über Dämme, hinterlassen dort Risse und auf Land Sirenenheulen.

Vier ist meine Glückszahl. Fünf ist meine Glückszahl. Sechs ist meine Glückszahl.

Warum bestehen die schlimmen Männer immer darauf, die gruseligsten Unterkünfte zu haben?

Vergessen wir für einen Moment die Standards. Jeder den Dreck respektierender Drecksack behause eine Dreckshöhle.

Vielleicht ist man nicht besser. Vielleicht sympathisiert man völlig. Apathie ist die Lösung. Es ist einfacher, sich in Drogen zu verlieren, als mit dem Leben fertig zu werden. Es ist einfacher, zu stehlen, was man haben möchte, als es sich zu verdienen. Es ist einfacher, ein Kind stehen zu lassen, anstatt es zu entwickeln. Liebe kostet. Sie braucht Anstrengung und Arbeit.

Wir nehmen die Liebe an, von der meinen, sie zu verdienen. Und deshalb kommt es vor, dass man sich Leute schnappt, die einen behandeln, als sei man nichts.

Wir tun gern so, als sei Sprache verabschiedet, fertig und jeden Tag frisch abzuholen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass es demnächst eine Neudefinition des Wortes "viele" geben wird. "Viele" wird zu "zwei". Zwei bleibt.

Nein, ein hohes Ziel führt erst einmal zur Sohle eines hohen Bergers. Nein, die in Schule angelernten Ansprüche bezahlen keine Miete. Nein, Geld kennt keine Loyalität, sondern nur den Nächsten. Nein, die, die hart arbeiten, bekommen nur Härte und Arbeit. Nein, am Gipfel zu stehen hat Einfluss auf die Fallhöhe. Nein, um alle Zahlen zu tippen bräuchte man das Geld der Lotterie.

Menschen möchten einen einfachen Job. Außerdem Zeit für sich. Und viel Geld. Wenn sie noch ihre Fähigkeiten entwickeln können, umso besser. Allerdings sieht es anders aus und der Deal lautet: biete Leben, suche Geld. Und wenn sie kein Geld haben, dann berufen sie sich auf ausgedachte Größen wie Freiheit, und behaupten: Ich habe nicht mehr Geld als du, dafür bin ich freier.

Hier ist Dein Weckruf. Jeden Tag Deines Berufslebens hast Du Menschen die Nachricht überbracht, dass sie bald sterben werden. Auch heute sind noch sechs Stunden zu tun. Und wenn es das ist, so viel Gift im Blut, bleibt nur noch eins zu tun - sich schlafen zu legen. Wo sind die X-Kreuze zu deinem Schatz? Es gibt Möglichkeiten, sie zu finden. Sie liegen versteckt, alle, um dich herum. Mit dem ersten X beginnt das Spiel, die Suche nach dem Schatz. Du feierst deinen Untergang. Sie lügen dich an, die Mittanzenden. Ich bin ein Lügner? Was hast du gestern Abend gemacht? Wie fandest du die Arbeit im Krankenhaus? Sprachst du mit Kranken? Nachdem Du Dein Haus gestern Abend verlassen hattest, gingst Du ohne Unterbrechung ins Krankenhaus zum Arbeiten. Wie kannst Du durch das Leben gehen, vorgeben, glücklich zu sein? Du siehst müde aus. Höre auf, nachts zu arbeiten. Bist du es nicht leid, den Müll Unbekannten aufzuräumen? Sei nicht der Slogan von jemandem, denn du bist Poesie. Du bist auf dem Weg hierhin: dich in diesen paar Sekunden, kurz vorm Wachwerden, bevor du weißt, wo du bist, dich nicht kannst, und das Atem neu erlernst, zu weinen, mit Scheiße zu werfen, dich umzubringen und dich vor allem zu fragen: wann hört als das auf?

Wenn du dir die eine Frage stellst und zwar, ob du glücklich bist - wie lautet deine Antwort und gefällt sie dir?

Du bist was du tust. Und wenn deine Arbeit langweilig, dumm und monoton ausfällt, wirst auch du langweilig, dumm und monoton. Man wiederholt sein Verhalten und erwartet andere Ergebnisse. Das nennt man dann primitiv.

Einige der Patienten haben sich beschwert über Dich, da Du bis spät in die Nacht mit mir gesprochen hast. Und da Handys streng verboten sind, und einige der Patienten keinen Zimmernachbarn, fingen einige Krankenhausgäste an zu grübeln, ob sie mit sich selbst reden, da Handys ja streng verboten sind. Das brachte sie um ihren Schlaf. Im Studium lernt man hunderte Methoden, den Tod zu umgehen, aber keine zur Frage, wie man lebe.

"Spielst du zu hart, um das zu werden, was du werden möchtest, wird dir der Ausgang nicht gefallen" - "Ein Gewinner! Das möchte ich werden. Ich möchte später nicht nach Erklärungen suchen, warum ich nicht wurde, was ich hätte sein können. Zu viel Selbstbeschäftigung macht selbst zu schaffen".

Arbeiten. Nebenbei, am Wochenende, im Hotel. Dabei kümmerst Du Dich nicht um Hotels. Fenster, die sich nicht öffnen, Mehr-Benutzer-Bettwäsche, Schlüssel wie Kreditkarten geformt - als wäre die Behausung ein Geldautomat. Mach Geld, aber lass es nicht dich machen.

Dass man für Geld immer ähnlichere Gefühle entwickelt wie für Liebe. Liebe sei etwas, das man mit Geschenken und Aufmerksamkeiten kaufen kann. Etwas, das man besitzt. Aber wer möchte besessen werden? Geliebt werden lautet das Ziel.

"Ist es falsch, stolz auf seinen Job zu sein?" - "Nein, aber er sollte nicht die Quelle von Stolz sein".

Das Leben vieler besteht einer Reihe von Geröllmaßnahmen - jeden Tag ein paar Steine mehr, jeden Tag mehr Geröll, und gelegentlich rollt der Bagger an. Und am Ende wird man vom Abholer mitgenommen.

"Warum hast du aufgehört, Leben zu lieben?" - "Man liebt nicht das Leben. Man liebt Orte, Menschen, Tiere, Erinnerungen, Speisen, Bücher, Musik. Und manchmal trifft man jemanden, der dir all die Liebe zurückgibt. Verliert man diesen Menschen, glaubt man, alles andere halte ebenfalls an. Man kann einen Menschen vermissen, während man von Millionen umgeben ist. Extra-Menschen, die dich aufs Angenehmste ablenken. Man sucht dann nach Vergesssen im Vereinsamen, aber das Alleinsein vertrocknet dich" - "Vielleicht bekommen wir Ablenkung, ob wir unsere Einsamkeiten vereinen?"

Zählt nicht zu größten aller möglichen Fehler, dass man meint, am Leben zu sein, während man schlafend im Warteraum des Lebens sitzt?

"Der Grund, warum ich den ganzen Tag schlafe: ich halte mein Leben nicht aus" - "Welches Leben?" - "Den ganzen Tag schlafen. Ich brauche ein Leben" - "Besorg Dir Arbeit" - "Ich will keinen Job. Ich will dich" - "Bin schon vergeben, an mich".

"Mir ist klar, dass ich manchmal etwas unglücklich wirke" - "Du hast fast Schmerzen. Warum nicht einfach einen Job nehmen, den du magst?" - "Der Job, der ich mag, ist noch nicht erfunden".

Man kann sich gesamtes Leben den Arsch abarbeiten, und innerhalb weniger Minuten wird von ein paar Schwachköpfen alles Geschaffene erreicht.

Ein Schaf lässt sich ziemlich oft scheren, aber nur einmal häuten - man lasse sein Haut nicht im Büro liegen.

"Nach und nach sehe ich mein eigenes Leben vor mir entlangziehen. Ohne eingreifen zu können. Wenigstens sind es meine Augen. Und meine Brille".

Machst man weiter damit, was man immer getan hat, bleibt man, was man ist, bis man sich zu einer Änderung durchringt. Das mag einfach klingen, und so ist es auch, aber eigentlich denken die meisten nach dem Aufwachen genau daran. Nichts ändert sich, bis du es änderst.

"Denkst Du nicht an die Zukunft deiner Karriere?" - "Zukunft, welche Zukunft? Die gibt mir nichts. Meine Hoffnungen beruhen auf Vergangenem".

Ist nicht besser, am Fuß einer Leiter zu stehen, die man hinaufklettern möchte, als in der Mitte einer Leiter, bei der dies nicht zutrifft?

Die Pharma- wäre gegenüber der Buchbranche die bessere Wahl gewesen. Bücher zu verkaufen ist wie Pillenverkauf. Denkt euch Bücher als Pillen. Pillen gegen Ignoranz, Langeweile, Stimmungsheber, Wahrnehmungssteigerer. Fehlt nur eine Pille gegen Scheiße.

"Neulich wurde ich unglaublich gelangweilt. Ich verbrachte ohne Unterbrechung mehrere Stunden mit mir selbst".

Es gibt mehr Sklaven denn je. Sonst würde es Unternehmen nicht so gut gehen. Nur die Definitionen haben sich verändert. Auch dafür sind Unternehmen zuständig. Es kommt nun darauf an, die Definition neu zu bauen.

"Du denkst, ich bin eine Hure?" - "Ist nicht jeder, der Huren nicht bezahlt, eine Hure? Der Unterschied besteht nur darin, welche Teile wir verkaufen".

Der größte Trick, der den Sklavenbesitzern jemals gelungen ist: die Erde davon überzeugen, dass sie nicht mehr existieren. Und mit ihnen: die Sklaverei.

Du verarschst uns beide ein bisschen, ohne es zu wollen. Möchtest den Hilflosen helfen, nicht den Ahnungslosen, denn die sind verloren. Du hörst Geschichten aus Zeiten, die nicht einmal hip waren, als sie so genannt wurden. Träumerin, meine Liebe. Liebe, meine Träumerin.

Liebe ist nur ein Schrei ins Leere, und Vergessen ist unvermeidlich, und wir alle sind zur Sterblichkeit verurteilt. Und alles, was wir im Leben bewerkstelligt haben, wird zu Staub verfallen. Und unsere Sonne wird die einzige Erde verschlingen, die wir jemals hatten. Was kümmert uns all das. Öffne deine Arme.

"Glaubst Du, dass Liebe Wunder bewirken kann?" - "Ja" - "Glaubst Du, dass wir verstehen und Worte dafür haben?" - "Nein. Aber wir haben die Herzen, die nötig sind".

Die dummen Sachen macht man aus Liebe. Kein Grund zu weinen. Jemand anderes weint, weil es ihm schlecht geht. Andere weinen, weil andere dumm sind, wovon ihnen schlecht wird.

"Ich habe etwas Schlimmes getan" - "Hast du den Fernseher verkauft?" - "Nein" - "Hast du die Toten zum Leben erweckt?" - "Ja" - "Aber der Fernseher steht noch?" - "Ja" - "In Ordnung".

Ein Mann ging zu seiner ersten Sitzung mit einem Psychiater. Der Psychiater fragte: "Warum wurden Sie depressiv, und taten sich all die Dinge an?" - "Ich wollte diese Frau, und sie verließ mich" - "Nun, das sollten wir uns genauer anschauen" - "Da gibt es nichts Genaueres. Ich wollte Sie, und sie mich nicht" - "Warum fühlen Sie so intensiv?" - "Weil ich sie will" - "Was steckt dahinter?" - "Nichts" - "Ich verschreibe Ihnen Medikamente" - "Ich möchte keine Medikamente, sondern diese Frau" - "Wir werden uns das erarbeiten, denke ich". Der Mann sprang auf, und betrat die Praxis kein zweites Mal.

"Der Arzt meinte, er finde nichts" - "Du hast nichts gefühlt?" - "Doch, ich hatte viele Gefühle: Angst, Wut, Sarkasmus. Wobei letzteres vielleicht kein Gefühl, sondern Attitüde oder die Ahnung eines Anflugs von Pissigkeit ist" - "Eine Attitüde" - "Danke".

Brauchst du Stuss wie "Sieh da! Brüste! Wie kann noch Medizin um diese beiden Stücke herum betreiben? Mal sehen, ich habe meine Anatomiekenntnisse verlegt. Sprechen wir über Brüste statt über Gesundheit? Man kommt wegen der Brüste, um mit den Köpfen zu bleiben. Und so werden Brüste eingesetzt, um die Aufmerksamkeit eines Publikums zu gewinnen".

Ärzte sind Menschen, die Medikamente verschreiben, von denen sie wenig wissen, um Krankheiten zu heilen, über die kaum etwas feststeht, für Menschen, die ihnen weitgehend fremd sind.

Letzte Nacht hatte ich mir zwei Stunden lang deine Augen angeschaut, auf einem Video. Nichts sonst. Sie erfüllen mich. Dank dir.

Man braucht keine Angst davor zu haben, etwas größer zu träumen. Träume sind real, während wir drin sind. Nur wenn wir aufgewacht sind, bemerken wir, dass etwas tatsächlich seltsam war. Warum ist es so wichtig, zu träumen? Denn in Träumen sind wir bei uns. Etwas bizarr sind wir alle - wir unterscheiden uns darin, wie gut wir das unterdrücken.

Man checke seine Nachrichten. Der Versand von Nachrichten stellt die eine Hälfte des Gesellschaftsvertrags dar. Vollständig wird der Vertrag durch die Überprüfung der Nachrichten! Bricht diese Vereinbarung, brechen alle Gesellschaftsverträge und wir steigen hinab in die Anarchie!

Verdammt. Ich bin ein erbärmlicher Saugschwamm. Ein tropfender Saugschwamm. Ich werde bei den meisten Geheimnissen undicht. Ich bin ein schlechter Lügner. Ich kann nicht einmal lügen, wenn ich über mich selbst rede.

"Glücklich bis ans Lebensende" = Lüge. Diese vier heimtückischen Worte, wiederholt, immer wieder herausgeholt, alles versprechend, und eine Unmenge andere kleine Märchen, dass eines Tages, sicher wie der Sonnenuntergang, ein Liebe, schöner ist als wir selbst, uns wegfegt. Darauf leben wir, unser Leben für immer und einen Tag. Blah blah, blah. Nicht ein einziges Mal werden dabei die Jahre in stiller Verzweiflung erwähnt, die sicherlich folgen. Nur Hässliche behaupten ernsthaft, dass Schönheit von innen kommt und dort liegt.

Die Täuschungen, die Standards, die Tests, die Abschlüsse, die Betrügereien. Raucht man mehr Zigaretten, wenn niemand hinsieht? Würde man in einen Massagesalon gehen, wenn niemand davon erfährt? Kann man einem Schüler Mathematik-Unterricht zumuten, wenn die Lehrerin nackt ist? Bist du dir sicher, vor elf Jahren 11 Jahre gewesen zu sein? Kontrolle ist nur ein Wort. Wir beide haben etwas Sorgen, ob das gut gehen wird. Zum ersten Mal haben fürchten wir etwas, was wir uns selbst ausgesucht haben. Ja, die Furcht ist Teil des Plans. Und wenn wir den ersten Krach haben, wirst du mir das Handy geben. Und ich werde dich nicht erreichen. Und du wirst mich anrufen, und ins Telefon lächeln: wie töricht wir sind.

"Was bitte soll ich anstellen ohne mein Handy? Ich bin aufgeschmissen" - "Hier hast du ein paar Briefmarken" - "Wozu sind die da?" - "Lerne, einen Brief zu schreiben" - "Mit einem Stift?".

Man kann nie eine Zigarette geraucht haben in seinem Leben, nie Drogen genommen, nie Gift getrunken, und in zehn Jahren kein Dessert zu sich genommen! Man kann als das Abbild von Gesundheit Lungenkrebs bekommen.

Wer es erlebt hat, wird nicht Nein sagen zu: Kaffee und Zigaretten sind ein Frühstück, wie man kein zweites haben wird.

Eine Assistentin bereitete sich jeden Tag etwas gewissenhafter auf Arbeit vor, bis sie eines Tages so viel Haarspray verwendete, dass ihr Kopf explodierte, als eine Glut ins Schafzimmer flog.

Woher wissen wir, dass wir Kontrolle haben? Und dass wir nicht nur das Beste aus dem machen, was zu uns kommt? Ständig damit beschäftigt, zwischen zwei oder Verliereroptionen den Gewinner zu wählen? Die beiden Gemälde im Wartezimmer. Joghurt oder Ayran. Starbucks oder Balzac Coffee. Fahrrad oder Bahn. Wie unscharf! Wählen bedeutet Fokussieren. Wir erliegen ununterbrochen Illusionen, nicht einmal uns selbst können wir wählen. Und die Kabel, das Gas, den Strom, das Wasser, die Versicherungen, das Geld, sogenannter Life-, der nichts als Moneystyle ist. Selbst wenn - wozu? Die Wahl zwischen blauem Kreuz und blauen Kästchen - was bringt sie? Es gibt keine Bestimmung und Nichtbestimmung - es gibt nur harte und leichte Entscheidungen. Die schweren machen uns zu dem, was wir sind.

Wir sind verrückt nach Kontrolle. Und nach Ficken. Dabei ist Ficken Abwesenheit von Steuerung.

Neben der Kontrolle setzt dann das Verstecken ein. Als vorweggenommene Niederlage, dass man nicht kontrollieren kann. Man versteckt sich vor seinen Zielen, seinen Mitmenschen und schließlich sich selbst, und wird zum Geist.

Kontrolle ist in etwa so aussichtsreich wie die Begegnung mit einem Einhorn, das einen Schluck Zauberwasser an den Rändern eines doppelten Regenbogens zu sich nimmt. Vielleicht sind Einhörner doch nur Affen mit Saugglocke auf der Stirn. Oder ein Pferd auf dem Weg zum Fasching. Oder Kontrollverlust auf vier Beinen.

"Wenn ich meinen Schwanz in den Mund nehme, liege ich auf dem Rücken. Ich schlage meine Beine über meinem Kopf zusammen" - "Du lutschst deinen eigenen Sack?" - "Ja" - "Du schneidest dir selbst die Haare, baust dein eigenes Gras an und bläst dir selber einen; ein in Mensch gegossenes Schweizer Messer".

Leben können wir nicht kontrollieren. Perfektion? Ach. Kunst? Spätestens einen Tag später stellt man fest: Nein. Masturbation? Nicht wir haben das Teil im Griff, sondern die Schlange uns.

"Verrate mir bitte eins: Wie viel Masturbation ist zu viel?" - "Hier gibt es den Ausdruck zu viel nicht".

Einige streben Perfektion an, und sobald wir glücklich sind, befinden wir uns in jene Gefilden. Nur kann man Glück nicht in einen Warenkorb legen und an der Kasse bezahlen. Es kommt, es kommt nicht, wie das Wetter.

Jede Diktatur hat eine Obsession und diese lautet: Kontrolle. Manche erreichten mit Brot und Unterhaltung, andere mit Burgern und Brüsten. Mit abnehmendem Wissen oder der Steuerung von Wissen, Zensierung und Limitierung von Sprache, und Ausgrenzung von Eliten, die nicht zur Elite gehören möchten, etabliert diese Herrschaft dem Anschein nach selbsterhaltende Maßnahmen.

Wir haben nicht einmal unsere eigene Vergangenheit im Griff. Menschen scheitern daran, Universitäten geben Epochen neue Namen, um Vorfälle anders einzuordnen, auf der Suche nach Mustern, und Länder sind mit sich selbst beschäftigt.

Wie lautet das geordnete Verfahren, wenn man eine Pistole an der Kopf hat? Was ist das kontrollierte Vorgehen für diesen Fall? Genaugenommen alles ist beispiellos, bis es zum ersten Mal passiert ist.

Was genau kauft man, wenn man fürs Achterbahnticket Geld hinlegt? Nicht das Risiko, sondern die Illusion von Risiko. An den Rand der Gefahr gedrückt zu werden, und dabei zu wissen: die Grenze übertrittst du dieses Mal nicht. Wenn Menschen in Grenzen leben, werden sie zu Grenzen.

Ist Übertreibung ein Verbrechen? Nicht das schlimmste. Die meisten leiden mehr daran, sich zu wenig vorzustellen als zu viel.

Kontrolle hängt auch davon ab, wo andere ihre Grenzen setzen. Die einen würden selbst von ihrem ärgsten Feind kein Geld erpressen. Andere würden Leuten zwar ins Gesicht pinkeln, ihnen jedoch nicht auf die Brust kacken.

Die Frau, die sagte, sie sei lieber glücklich als gut, schaute tief ins Leben. Wir gestehen uns weder ein, wie sehr wir uns von Glück abhängig machen, noch wie wenig es unserer Kontrolle unterliegt. In einem Fußballspiel tippt der Ball mal gegen die Latte, mal darunter, mal darüber.

Vielleicht ist die Erde eine Maschine, denn Maschinen enthalten keine Ersatzteile. Maschinen enthalten genau diejenige Anzahl an Teilen, die benötigt wird. So gesehen sind wir alle Bestandteile einer Maschine, Zahn eines Zahnrads und kein extra Teil.

Wir träumen fast 30x pro Nacht. Wir vergessen etwa 29 dieser Träume. Sicher schützen uns Monster vor Nummern 1 bis 29. Anti-Monster.

Kann man sich nicht erinnern, was man den letzten Sex hatte, ist man entweder sehr alt, oder einfach nicht interessiert. Vielleicht wird nicht wieder passieren. Das Leben als Sex-Star hat man vorbeistreichen lassen. Stattdessen belustigt man sich bei Anblick der aufgrund der Selbstvergessenheit leichenähnlichen Gesichter, die man inmitten des Gefechts zieht.

Manchmal lernt man einen Menschen mit einer besonderen Gabe kennen. Zum Beispiel, wenn er das Wetter steuern kann. Und man wird sich nicht wehren können, ihm zu erliegen. Und man wird sich anlügen in dem Sinne, dass man sich an keinen vergleichbaren Höhenflug erinnern könne. Man kann nicht kontrollieren, in wem man sich verliebt. Man kann Blicke nicht richtig steuern, gerade die flüchtigen. Tratschmagazine mit Liebesstorys werden zu persönlichen Leitmedien. Bei einem Tanz auf einer engen Tanzfläche, übernimmt der Sog jeden Einzelnen, einem aufgescheuchten Zugvogelschwarm gleich.

"Ich rede einfach weiter, denn würde ich stoppen, hätte ich Angst dass du sagt "Es wird spät" oder "Möchtest du nicht gehen?", und dafür bin ich nicht bereit. Nie" - ... - "Da war sie, die Pause" - "Ja" - "Wir sind immer noch hier".

Es ist okay, dass du glücklich aussiehst und lachst. Nur weil du verliebt bist, ist das kein Grund, deine Gefühle zu verbergen.

Vielleicht hat das Erinnerungsvermögen doch eine Anziehungskraft. Schließlich beschäftigt es uns ständig und hält uns im Bann. Mit Erinnerungen bewältigt man den Augenblick. Ohne Erinnerungen mag man zwar leben, jedoch nirgends - wie ein Nachthimmel würde man teilnahmslos, langsam, sein Zentrum suchend dahingleiten.

"Du verlierst deinen Glauben an die Gravität?" - "Ich hatte zuletzt das Gefühl, von den vielen Rückschlägen keinen Fuß mehr auf den Boden zu bekommen".

Wenn Sie dein Luftzug und Sonnenstrahl in deinem Leben ist, dann ist sie die Richtige. Oder es wird die dümmste, verrückteste und unheilvollste Entscheidung in einem Leben ohne echte Freude.

Jemand zu kennen, bedeutet wenig. Vorlieben ändern sich. Eine Person kann heute Ananas mögen, und morgen etwas völlig anderes, weil die Ananas schlecht war.

Zubereitung von Essen kann ein Ausdruck von "Ich liebe dich" sein. Macht man essen, wenn sie zu müde zum Kochen ist, ist dies ein Satz wie "Ich liebe dich wirklich".

"Du möchtest etwas sagen?" - "Eine Million Dinge, ja. Aber ich kann mich nicht einfach und einbuchstabig genug ausdrücken, um dir es begreiflich zu machen. Ja, ich bräuchte eine eigene Sprache für dich, mit Nullen und Einsen statt Buchstaben".

Es ist ein Tanz, ein Tanz, in dem man nie unterrichtet wurde, und den man doch bis zur Meisterschaft beherrscht. Ein Tanz, in dem man das Spiegelbild der Mittänzer sieht. Fürsten, Künstler, Prediger und Clowns. Und jeder einzelne bringt andere zum Tanzen. Aber es ist immer mein Tanz. Ich mache den ersten Schritt, der keine Bewegung beinhaltet. Schließlich werde ich alle wiederfinden. Schlichte, schöne Tänzer. Ihre Körper spielen mit Unausweichlichkeiten. Es ist mein Tanz, vollführt mit jahrhundertealter Präzision. Die Untergründe ändern sich. Was bleibt: die Nacht, sobald der Tanz endet.

Du sagst oft, dass "Nichts im Leben treibt uns mehr an als die Gewissheit, dass es endet. Und auf der anderen Seite eines gebrochenen Herzens befindet sich Weisheit" - wie auch immer beides zusammenhängt, bringt dies in vieles Zusammenhänge.

Wenn verzweifelte Männer noch mehr bedrängt werden, sind sie zu allem in der Lage, um sich aus dieser Lage zu ziehen. So steht es in Büchern.

Zweifel können so kräftig und lebenserhaltend wie Sicherheit sein. Fühlt man sich verloren, ist man nicht allein. Übrigens der Ausdruck "Bedenkt man, dass" trägt zu wertlosem Zweifel bei - man vermeide ihn.

"Nein, ich bin kein Zweifler, sondern ein Hinterfrager" - "Worin besteht der Unterschied?" - "Ein Hinterfragen möchte an die Fakten. Ein Zweifler möchte hören, dass es keine Fakten gibt".

Nur weil du dir vorstellen kannst, wie meine Antwort lauten wird, bedeutet das nicht, dass du mich bitte nicht fragst.

Vor ein paar hundert Jahren teilte Benjamin Franklin der Erde das Geheimnis seines Erfolges mit. Verschiebe nichts auf morgen, was du heute tun könntest. Dieser Mann hat den Strom entdeckt. Du denkst, dass noch mehr Menschen hören würden, was er zu sagen hatte. Ich weiß nicht, warum wir Dinge abstellen, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es viel mit Angst zu tun hat. Angst vor Versagen, Angst vor Ablehnung, manchmal die Angst vor einer Entscheidung, denn was passiert, wenn du dich irrst? Was passiert, wenn du einen Fehler machst, der nicht rückgängig gemacht werden kann?

Wenn es fünfzehn Jahre braucht, um einen Übernachtberühmtheitserfolg einzufahren, warum dauert es bei so vielen 80 Jahre und länger, ohne dass etwas passiert.

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ein Stich zur richtigen Zeit spart neun weitere. Wer zögert verliert. All das wurde uns gesagt. Wir haben all die Sprüche gehört, die Philosophen, unsere Großeltern, sie warnten uns vor verschwendeter Zeit, selbst Dichter drängen uns, den Tag zu nutzen. Wir haben unsere eigenen Fehler zu machen. Wir haben unsere eigenen Lehren zu ziehen. Wir haben heute die Möglichkeit, unter den Teppich von morgen zu kehren, bis wir das nicht mehr können. Und bis wir endlich begreifen, was Benjamin Franklins Statement wirklich bedeutet. Dieses Wissen ist besser als sich wundern, dass aufwachen besser ist als schlafen, und auch besser als der Fehler aller Fehler: etwas nie zu versuchen.

"Unglücklicherweise befand ich mich knietief in der Scheiße meines Chefs. Wie half ich mir? Ich folgte dem Geruch des Erfolgs. Ehrbarkeit ist etwas, was sich nur Leute leisten können, die das Wort Ehrbarkeit kennen".

Jemand fragte mal: "Sind wir Menschen, weil wir den Lauf der Sterne messen, oder vermessen wir die Sterne, weil wir menschlich sind?" Hach, wirklich. "Blicken die Sterne zurück?" Das ist eine Frage.

Seit Jahrtausenden wird das gleiche Märchen erzählt und es lautet in etwa so: Es gibt diejenigen, die sagen, dass Bestimmung jenseits unserer Macht liegt; Bestimmung liege nicht in uns, was andere besser wissen; mur fehlt den meisten der Mut, es zu sehen; andere sagen, dass Bestimmung an das Land gebunden sei, mit dem die meisten Teile von uns verbunden sind; Weitere sagen: Bestimmung sei wie ein Tuch verwoben, mit anderen Tüchern, wiederum verknüpft; Bestimmung, das Einzige, wonach wir suchen, worum wir kämpfen, woher wir kommen; manche finden es nie; Aber es gibt einige, die hingeführt werden.

Gelegenheit ist nur ein treudoofer Name für Ergebnis. Und das Ergebnis wäre doof, Gelegenheiten zu ergreifen. Für das Gefühl von Möglichkeit gibt es keine Bezeichnung. Und wenn man morgens erwacht, Chancen und Spielräume witternd, ausmessend, berechnend - Schlafrauschresteschwung.

Ist es die Playlist, die zuerst da war, oder ich, als ich die Hörperlen aufhob? Entscheiden über meine Tagesform die drei ersten Songs am Morgen? Gibt es einen Schlüssel, mit dem man mich in meiner Musikbibliothek wiederfindet?

Dass man den Mut hat, eine Frau oder einen Mann, der gefällt, anzusprechen, bedeutet noch nicht, dass man Recht dazu hat.

Manchmal gibt es Tage, deren einziger Lichtblick in der Frage besteht, ob man sich vorstellen könne, eine Prostituierte zu sein. An dieser Stelle: was ist der Unterschied zwischen einer Nutte und einem Anwalt? Die Nutte geht dir nicht mehr auf die Eier, wenn du tot bist.

Wir sind im gleichen unbekannten Dschungel. Und jeder von uns hat seinen eigenen Weg nach draußen zu schlagen. Möglicherweise besteht darin Liebe.

Ist Liebe unsere Bestimmung? Finden wir das Leben nicht mit dem Leben selbst? Brauchen wir andere für uns selbst? 18989. Das ist die Anzahl der Stunden, die wir für Liebeskommunikation ausgeben.

"Sollte nicht Liebe Wahrheit sein?" - "Als ob Liebe immer wahr wäre".

Diese Versprechen sind Gift. Gift, entworfen, um deine Verzweiflung in einem endlosen Kreislauf zu bringen, während die Innereinen über Jahrzehnte zu Brei werden, okay? Und sein Kraftstoff ist die Angst. Durchbrecht den Kreislauf, nehmt Euch die Angst weg und hört auf das Spiel nach den Regeln anderer zu spielen.

Und dann gibt es ein neues Rezept. Und sobald Frauen oder Männer Kaviar gekostet haben, verwirrt es sie, wenn ihnen daheim Hering aufgetischt wird. Auf hoher See fragt man nicht - man tut es.

"Erzähl mir etwas Persönliches, was ich noch nicht weiß" - "Ich besitze 14 Boxershorts" - "Guter Start. Aber wie wär's mit etwas Persönlicherem?" - "Verstehe" - "Also?" - "Ich besitze 14 Boxershorts".

Es sollen Männer geben, die es mit folgenden Sätzen bis vor ein Millionenpublikum geschafft haben: Meine Freunde, ich hatte viele Frauen in meinem Leben: Anwältinnen, Lehrerinnen, Schriftstellerinnen, Ärztinnen, professionelle Reiterinnen, Amateurreiterinnen, ein Metzgerin, eine Bäckerin, eine Kerzenmacherin, eine Mathematik-Professorin, ein Steuergehilfin, eine Standesbeamtin, eine Puppenspielerin, eine Casino-Personalchefin, eine Stubenhockerin, eine Jugendrichterin.

Frauen sagen nicht, was sie wollen. Allerdings drücken sie ihr Recht aus, indem sie sauer werden, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Männer verstehen dies als faszinierend. Und etwas furchteinflößend.

Zu Fragen, die man als Großstädter nicht beantworten kann, zählt auch: Wie haben die das Boot aus dem Keller bekommen?

"Die See ist gefährlich, und stürmt ganz fürchterlich. Aber diese Hindernisse haben nicht ausgereicht, um an Land zu bleiben." - Ferdinand Magellan.

Herr Vorzeit war ein Krieger, wie man keinen vor ihn sah. Und er eroberte ganze Königreiche. Nur sind das zwei verschiedene Dinge: Länder zu gewinnen, und Länder zu regieren. Jeder Trottel kann mit Macht ausgestattet geboren werden. Die Macht zu halten - das ist der Clou.

"Glaubst du, was Autoritäten erzählen" - "Nun ja, ich habe keinen Grund zu zweifeln" - "Es ist die Regierung. Das ist Grund genug".

Du wirst einem Menschen begegnen, der jeden Sonntag zu einem genau festgelegten Betrag essen geht. Nicht, um sich eine nette Speise zu gönnen, sondern um wenigstens einmal in der Woche gefühlt Chef zu sein, im Restaurant. Meide diesen Menschen.

Mit Acht versteckte ich an einem See die Sachen einer nackt Badenden. Sie stellte sich anschließend nackt an eine Straße und nahm den ersten Anhalter.

In den gleichen Sommerferien war ich zum ersten Mal allein im Urlaub, bei meinen Großeltern. Nach dem ersten Duschen nahm ich mir, was ich für ein Handtuch hielt, sich aber als Großvaters riesige Unterwäsche herausstellte. Ich konnte nicht lang genug duschen, um mich wieder sicher zu fühlen. Oma und Opa hatten kein anderes Thema außer meine Duschzeiten. So wurde es mein einziger Aufenthalt.

"Ich habe gehört, dass du heute 80 geworden bist" - "Ach?" - "Ja, und das ist wirklich alt" - "Du solltest erst einmal meinen Vater kennenlernen" - "Urgroßvater lebt?" - "Nein, aber du solltest ihn kennenlernen".

Einige Jahrzehnte vorher soll es in diesem Bad diesen Dialog gegeben haben: "Warum bleibst Du Tage und Nächste lang im Bad? Gib doch anderen auch eine Chance" - "Ich finde unser Bad so herrlich - andere würden hier wahrscheinlich sogar kochen, denke ich".

"Es fällt mir schwer zu glauben, dass Du schon wieder so gewachsen bist" - "Fällt Dir das Hinsehen auch schwer?" - "Scherzballon. Falls Du meinst, dass Erwachsene alles im Griff haben - keinesfalls. Das ist nur ein Spiel. Erwachsene gehen genauso in den Tag wie Du. Erinnere Dich daran, und Dir wird es an Sicherheit nicht fehlen".

Im Städtchen der Großeltern gab es nur drei Regeln: Ansprüche werden sich gegenseitig nicht streitig gemacht. Man stiehlt weder Frau noch Mann noch Alkohol des anderen. Erzielt man ein Schnäppchen, fragt man hinterher nicht, warum.

"Was wäre wohl ein geeignetes Geschenk für einen 13jährigen Jungen?" - "Ein 13jähriges Mädchen?"

Wiederum mir gaben Oma und Opa genau einen Satz mit auf den Weg, und manchmal ging die gemeinsame Essenseinnahme erst los, sobald ich diese Worte wiederholt hatte: Das Geheimnis besteht darin, Mut zu haben und freundlich zu sein - nur weil etwas geschehen ist, bedeutet das nicht, dass es hätte geschehen sollen.

Ich hatte meine Version dieses Satzes oft auf der Zunge liegen: wirft das Leben dir Scheiße zu, verkaufe Scheißcreme damit. Diese Äußerung hätte ihr Leben um einige Wochen verkürzt, weshalb ich sie verriegelte und den Schlüssel meinen Großeltern ins Essen rührte.

Ausgerechnet beim Essen versuchten sie wiederholt, mir ihren Lieblingswitz beizubringen. Sie erkundigten sich bei mir sogar nach den Fortschritten. "Hallo, guten Morgen! Ich hoffe, Euch stört nicht, dass ich so frei war, die Kuh zu melken. Ja, es dauerte etwas, bis sie warm wurde, sie ist sicher ein Sturkopf. Aber als es so weit war: Bum!" - "Wir haben nur einen Bullen" - "Dann gehe ich mir jetzt die Zähne putzen".

"Wenn du jemals an ein Mädchen kommst, was viel zu gut ist für dich, heiratet, sobald ihr könnt".

Ohne sie zu fragen, sagt Oma oft: "Du weißt, was richtig ist, sobald es dir über den Weg läuft. Es wird dir vorkommen wie etwas, das du schon immer gekannt hast, und wofür dir einfach die Worte gefehlt hatten". Erst später lernte ich das Wort Katechismus.

"Wie läuft es in der Schule?" - "So wie früher bei Euch im Büro, nur ohne das Geld" - "Früher gab es nicht so viele Büros wie heute. Und Geld hatten wir kaum" - "Dann läuft es wohl gut".

Die dritte Klasse wurde jeden Tag zu einem Sondereinsatz. Und manchmal setzte ich mir morgens vorm Losgehen einen virtuellen Helm auf.

"Wir haben so selten die Gelegenheit. Wie geht es dir, mein Kleiner?" - "Fein" - "Bist du noch so sportbegeistert wie früher?" - "Denke ja" - "Und deine Freunde? Wie hieß er gleich?" - "Gut".

Leute meinten, ich sei der Klassen-Clown. Ich verneinte dies mit dem Hinweis, dass ich neben dem Stufen-Narren sitze und ihn studiere.

Am Morgen nach meiner ersten souveränen Anreise war ich vom Schlafen derart erschöpft, ich hatte kein Auge zugekriegt, und so sah durch ein Fenster zum ersten Mal ein Morgengrauen, dass endlose Nacht beherbergte, davonzog, und sich andere Länder suchte.

Hier fiel mir auf, dass es ungewöhnlich ist, drei bis vier Stunden früher als die anderen aufzustehen, um sich mit Spielen zu beschäftigen.

Opa folgte bei der Zubereitung von Kaffee einer eigenen Regel: man nehme einen Topf voll Wasser, kippe Kaffee hinein, koche diesen und werfe ein Hufeisen hinein. Sinkt das Hufeisen, füge man Kaffee hinzu.

Von allen möglichen Idioten aller möglichen Städte der möglichen Länder lebten einige in dieser Stadt. Die Kinder lachten nicht.

Kein noch so ausgefeiltes Regelwerk hätte mein Großmutter davor bewahren können, sich vier Abende mit Seife die Zähne zu putzen - aus Eitelkeit wollte sie keine Brille aufsetzen und ihre Kurzsichtigkeit verbergen. Als sie bemerkte, Schaum im Mund zu haben, brach sie zusammen. Großvater wenige Tage später.

In der Geldbörse meines Großvaters fand man eine uralte Postkarte, geschrieben von Großmutter, die nur einen Gruß, den Satz "Je weniger ein Mann Erklärungen abgibt, desto weniger begibt er sich in Gefahr, rückwirkend lächerlich zu erscheinen" und einen verkappten Heiratsantrag enthielt.

Bei der Großmutter stellte sich heraus, dass sie leidenschaftliche Comic-Sammlerin gewesen war. Ich war davon insofern betroffen, als dass ich beim Durchstöbern der geheimen Hefte-Bibliothek nicht begreifen konnte, warum ein Erwachsener - das Wort "Erwachsener" war damals noch ein Synonym für "Besseres" - seine Jahre an diese Detektivgeschichtchen klebt.

So erklärte sich, warum über meinem Bett von früher abwechselnde Comic-Poster hingen, die Nacht für Nacht das letzte waren, bevor ich den Tag gegen Träume eintauschte.

Ich habe noch nie eine Leiche gesehen. Allerdings kam Oma, sobald sie schlief, einer Toten sehr nahe. Ob das zählt?

Die Großeltern hatten einen Schrank voller Puzzles. Und Oma rief mir mehrere Mal zu, wenn ich mir ein neues Teilchenlabyrinth zog: beim Puzzlen fühlt es sich an, als hätte man tausend Freunde. Sie war klasse im Spaßlügen.

In Afrika heißt es, man brauche ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen. In anderen Ländern nimmt man statt des Dorfes ein Kindermädchen. So oder so setze man sich Unbekanntem aus um sich selbst kennenzulernen.

Mein Großvater bewegte sich sein Leben lang zwischen Um- und Vorsicht. Zum 14. Geburtstag bekam er ein Pferd geschenkt, jeder gratulierte ihm zu diesem Vierbeiner, nur mein Großvater dachte sich: Mal schauen. Mit 16 flog er beim Reiten vom Tier, brach sich beide Beine und lag monatelang im Bett, was jeder schrecklich fand, bis auf Großvater, der sich sagte: Mal sehen. Als die Arbeit ausbrach, und Großvater noch nicht auf den Beinen war, freuten sich andere, während er meinte: Mal gucken. Dieser Gleichmut beinhaltet mehr Mut als Gleich.

"Ich erinnere mich, wie ich mir mein Leben einst zurechtgelegt hatte, malte alle möglichen klasse Begabungen aus, mit denen ich allen Anwesenden eine Hilfe, ja, ein Fortschritt wäre. Je älter ich wurde, desto weniger dieser Begabungen verfestigten sich. Und mit ihnen die Menschen, Jahr für Jahr wurden beide weniger. Schließlich besteht die Gabe darin, mit deiner Großmutter unser Leben zu verbringen. Und das bin ich: ein Ehemann, mit Familie, Geld und Haus".

Würde ich auch mal Butter selbst drehen? Mir Sachen nähen aus ehemaligen Kartoffelsäcken? Die Haare schneiden lassen wie jeder andere im Dorf?

Die anderen sagen, man sei man selbst, als sei dies das definitive Ding, wie ein Toaster. Dabei bedeutet selbst sein genug sein.

"Ich sah einem Huhn in seine Augen, mehrere Sekunden lang, und dort war nichts als flache, fassungslose, sich fürchtende Dummheit. Bis zu diesem Moment hatte ich Hühner gemocht".

Wegen der Butter: ich sah zwei Mäuse, die in den großen Buttertopf fielen. Beide kämpften viele Minuten, teilweise gegeneinander, um der gelb-weißen Brühe zu entkommen. Eine schaffte es nicht, und verdarb das als Delikatesse empfundene Fett. Die andere kletterte hinaus, und wurde von einer Katze, die soeben noch mit meinem Bein spielte, gefressen.

Der Überzeugung, Glück erst dann erleben zu dürfen, wenn ich die Frau meines Lebens - und mit ihr: das Leben, denn so sieht man es in Filmen und hört davon bei Musik - treffen würde, begegnete ich an einem Donnerstag im August ein Mädchen mit Sommersprossen und roten, lockigen Haaren. Sie hatte ihr Glück bereits gefunden, da sie anderen Definitionen folgte, vor allem da ihre Eltern sich getrennt hatten. Sie liebte ihr Haar, und sie liebte, sich Anziehsachen zu basteln, die ihrem zwar sehr genauen, jedoch zeitlosen Geschmack entsprachen. Sie war das weibliche Wesen, das mich nicht mehr schlafen ließ; ich sah sie nur einmal, was mir unendlich Platz für Synonym-Erfindungen ihrer fabelhaften Schokoladenhaftigkeit gab. Dass einzelne Worte, zum Beispiel "Liebesgeschichte", Hohn ausströmen können, lernte ich in diesem Sommer.

Nur wenige Tage nach meiner Abreise erlebte ich daheim etwas Ähnliches. Nach und nach die Kinos der Stadt erobernd, kam ich von einem Film zur Bahn, und dort saß mir ein Mädchen gegenüber, in einem Kleid, bei dem ich zum ersten Mal begriff, worunter der Zauber dieses Stücks besteht. Wir schauten uns für Bruchteile von Momenten an, wieder und wieder. Völlig verloren und selbstvergessen stieg ich aus, vier Stationen zu früh, und ich fuhr die Strecke um diese Uhrzeit für den Rest der Ferien, in der Hoffnung, das Mädchen noch einmal zu treffen. Wie es wohl wäre, heute mit ihr zu tanzen? Wenn man sein eigenes hergeben würde, um einen Wunsch zu erfüllen, lasse man den Wunsch ziehen. Kommt er wieder, dann nimm ihn dir. Kommt er kein zweites Mal, war er ein Irrtum.

1, 2, 3, dort ist das Zimmer, dort draußen das All, mit all den Fernsehsendersatelliten und dann Himmel, oder umgekehrt. Pflanzen fühlen sich echter an als Bäume. Spinnen sind echt, und Moskitos, sobald sie dein Blut ziehen. Aber Eichhörnchen und Wale gibt es nur im TV. Monster sind zu groß, um wirklich zu sein, selbst für die See. Gestalten der Mattscheibe sind flach und aus Farbe. Aber du und ich - wir zwei sind Wirklichkeit.

Erinnere dich daran, wie du als Kind 46 Wochen lang auf die Sommerferien gewartet hast und wie sie vorbeiflogen, viel zu schnell. Das Leben seitdem ist dir schneller um die Ohren geflogen als eine einzige Sommerferienwoche.

Die Gefahr von Eitelkeit besteht darin, dass man sich eine Umgebung, die ein gelungeneres Exemplar als man selbst ist, enthält, nicht mehr vorstellen mag.

Die alten Begriffe sitzen nicht mehr. Wie kann es sein, dass deiner "Eitelkeit" geschmeichelt wird, nur weil man dir sagt, ein "Sünder" zu sein?

Richtig, falsch, links, rechts, arm, reich, heiß, kalt - es gibt tausende bessere Wege, seine Zeit zu vergeuden.

Jemand als bedeutend Eingestuftes sagte: "Eitelkeit bei einem schwachen Menschen produziert Schaden und Verderben".

"Ich möchte gern herausfinden, was sich unter dieser eingebildeten Oberfläche befindet. Ziehe doch ein paar Schichten ab" - "Was erwartest Du darunter?" - "Noch mehr Arroganz".

Es ist nichts dabei, eine 50jährige Frau zu sein. Tragische Züge nimmt sie nur dann, wenn sie weiterhin versucht, 25 zu sein.

Ist man 17 Jahre alt, sind Fakten so unterhaltsam wie Tanzen und Partys. Ist man 77, kümmert man sich nicht mehr ums Tanzen. Und Fakten stehen keine mehr an. Was einem bleibt: so zu tun, als stehe noch etwas an. Eine Revolution, bei der nicht getanzt wird, ist die Aufregung nicht wert.

Diese Spiele im Herbst. Alles verändert sich, aber nicht immer ist Herbst. Und dann kommt diese eine bestimmte Woche im Sommer, in der man den Herbst nicht messen, jedoch fühlen kann. In dieser Zeit ruft der Wechsel an. Ein Übergang von Jetzt zu Gleich. Der Sommer? Wunderbar. Der Herbst? Besser.

"Wer unsere Familie beneidet, braucht Hilfe. Manchmal glaube ich, wir sind die schlimmste Familie der Stadt" - "Vielleicht sollten wir in eine größere Stadt ziehen".

Wo anfangen? Und so startet man eine Karriere als Polizist? Da man sich von sich davon spektakulär Ereignislosigkeit verspricht.

"Ich werde nicht locker lassen, bis Du Schuhe trägst, die Deinen Namen tragen, ein Videospiel spielst, das Dich zum Inhalt hat, einen Song über Dich selbst in einem Werbespot singst, das Finale der Landesmeisterschaften entscheidest - bitte melde dich in 15 Minuten noch einmal" - "Wann wirst du mich anrufen?" - "Wenn das Telefon klingelt".

Diese Ängste gegenüber dem eigenen Lebenslauf. Als wäre das Leben eine OP-Tisch. Und als wäre ein verpasstes Stipendium gegenüber der Arbeit als Holzlagerstapelfahrer ein Minus. Selbst wenn dein Vater das Geld der Familie durchgebracht hat und euch einen Haufen Schulden hinterlassen hat, deine Mutter dich bereits mit 17 Jahren vor die Tür gesetzt hat, und alle deine Geschwister trinken wie ein Wal und das Fragezeichen erfunden haben: was soll's? Auf den Schulausflügen musstest du dir die Schlitten der reichen Kinder borgen, weil du selbst keinen hattest. Und während die anderen am Tisch mit Essen spielten, aßest du dich zum ersten Mal im Jahr satt. Kennst du den Golfwart, der am Ende mit zwei Schlägen Vorsprung das Masters gewann? Ich auch nicht. Aber was soll's.

"Es mag sein, dass ich nicht der originale Besitzer deines Herzens bin, aber der bessere und mein Werkzeugkasten ist größer".

Manche Menschen wurden geboren, um an einem Fluss zu sitzen. Einige wenige werden von einem Blitz getroffen. Einige haben Ohren und Hände für Musik. Einige sind Künstler. Einige schwimmen. Einige kennen sich gut mit Knöpfen aus. Einige mit Shakespeare. Einige sind Hebammen. Und manche Leute tanzen.

"Würdest du mich auch lieben, wenn ich arm wäre?" - "Du bist arm" - "Stimmt" - "Aber du bist reich an Charakter, oder wie nennt man diese beiden großartigen Teile, die sich da auf Herzhöhe, eine schöner als die andere, begegnen?"

Musik und Liebe sind, ganz unabhängig von ihrer Lautstärke, die einzigen Dinge, die Sinn ergeben. Lass sie zu, und die Dämonen bleiben am Strand.

"Bringe Deine Grundsätze auf sechs Worte" - "Sorgst du dich, leidest du doppelt".

War ich ein liebenswertes Kind? Und falls nicht: wie wurde ich zu einem liebenswerten Erwachsenen? Der Weg dahin ein Gekritzel aus Reißzähnen und kleinen Grausamkeiten. Beängstigend, dass wir alle eine Funken Bestialität in uns tragen - ob er sich entzündet oder nicht haben wir nicht im Griff.

Vor sieben Jahren begann die Ausbildung ... und bis heute keine Premiere. So wird Traum Täuschung. Kommt, lasst uns einfach etwas größer träumen, so dass wir wenigstens von etwas Großem geschlagen werden.

Träume sind okay, aber du kannst nicht in ihnen leben, da das Leben kein Traum ist. In einem Traum begeht man keine Fehler, und darf sein wer man will. Im Leben möchte man vielleicht keine Liebe, sondern einfach eine Liebeserfahrung.

Frage einen Beamten, was er von Internationalisierung hält. Für ihn sind grenzübergreifende Sonderregelungen ein Albtraum, da Papierkram. Ob wohl eines Tages Antibürokratismus als Allergie anerkannt wird?

"Erinnerst Du Dich, was das Hühnchen zum Wiesel sagte?" - "Nein. Wenn es ein gesundes Wiesel gewesen wäre, hätte das Hühnchen keine Gelegenheit gehabt, zu Wort zu kommen".

Wir werden an unseren Schreibtischen sitzen und weitertippen, während die Mauern um uns herum fallen, denn wir sind kreativ - und ist das nicht das unwichtigste Wichtigste von allem, was Bedeutung hat?

Möglich, dass einige Denker mit der Vermutung, dass nichts von dem, was wir im Leben tun, Bedeutung hat, richtig liegen; aber es ist wichtig, dass wir es tun, weil wer sollte es sonst tun? Tritt ein besonderer Mensch in dein Leben, sagt deine eine Hälfte "Du bist nicht bereit für diese Zukunft", während die andere ruft: "Schnapp ihn dir". Zögern und Zuschlagen?

Wäre Arbeit ein Comic-Musical, wo man singt, ein kleines Ständchen bringt und alle Träume innerhalb weniger Minuten Wirklichkeit werden - das wäre die Abschaffung vom Rackern.

Ausgerechnet in den Momenten, in den man einen Haufen Fragen hat, fehlt eine Schaufel, um jene zu vergraben.

Manchmal wählen wir nicht das Buch, sondern das Buch wählt uns. Nur weil man Luft nicht sieht, bedeutet das nicht, dass wir sie nicht atmen. Wer um Regen bittet, nehme auch den Schlamm.

Wer hat die vielen alten Männer, ratlos und früh gealtert wegen moderner Technologien, erfunden? Das nächste, was passieren wird: sie werden ihre Hosen bis an ihre Achseln hochziehen, sich beschweren über die schreckliche Musik der Kinder, um sie länger hören dürfen und ihre eigenen Widersprüche neuen Technologien anhängen. Und sobald sie nervös sind, werden sie ohne Stopp Referenzen zu Popliedern bauen.

Einst wurde ich von Lagerfeuerrunden verbannt, weil mein Spiel mit der Feuergabel wiederholt damit endete, dass rundherum alles in Brand geriet.

Nein, nein, wir stellen keine eigene, neue Etappe in der Menschheit dar, keinen Homo Novis, das wäre für Anthropologen zu entschieden. Der Grund, warum wir so viele Aufgaben nicht meistern, ist, weil wir nicht geeignet sind. Nie warn wir so ungeeignet wie heute.

Ein Gefühl ist nicht mehr als ein Kunstwerk. Sie können gefälscht werden. Alle. Frische, Freude, Schmerz, Krankheit, Genesung, Hass.

Wenn man es mit hasserfüllten und verbitterten Menschen zu tun bekommt, sehe man sie als Sandpapier: sie kratzen dich, schürfen und reiben an dir, und so wirst du frisch und glänzend rausgehen, während das Sandpapier verbraucht ist.

Wie im Schlaftaumel, in einem Zwischenzustand, zehrte ein Ding, halb aus meinen Träumen, halb aus den Wäldern, an mir. Ich versuchte, es zu ignorieren, aber dann gibt es diese Momente, in denen Ignoranz ausverkauft ist. Vielleicht war es ein falsch verstandenes Lebewesen. Und aus Beleidigung wurde Verletzung, und alles ging als Tribut an die allgemeine romantische Seligkeit nach unten. Ich weiß, es klingt kitschig... aber ich dachte... nur für eine Minute..., dass jemand mich brauchte, ein missverstandenes Lebewesen zum Beispiel.

In diesem Alter fühlt sich jede Schwärmerei wie die wichtigste an. Stattdessen wird sie sich als nur eine von vielen herausstellen. Man treffe viele Idiotinnen und Idioten, eines Tages wird man jemanden treffen, der dich behandelt wie du es dir wünschst und dir gut tut. So etwas wie deine persönliche Sonne.

Als ich jung war, las in ein Hund in meinem Tagebuch, worauf dieses Haare auf den Zähnen bekam. Ich hörte auf mit Schreiben.

Was machen einsame Menschen, die sich einen Hund angeschafft haben gegen Einsamkeit, und diesen anstecken mit Einsamkeit?

"Möglicherweise liebt er dich?" - "Mich?" - "Warum nicht? Er ähnelt Hunden. Ein Hund schaut dich an, möchte sprechen, und dabei kommen Knurren, Schlappen und Bellen heraus".

Ich würde keinen Hund Dreck nennen, aber sie sind definitiv schmutzig. Aber ein Hund hat Persönlichkeit. Und die braucht einen langen Weg. Insofern würde ein Schwein, hätte es die bessere Persönlichkeit, aufhören, ein schmutziges Tier zu sein. Ich glaube mir nicht. Lieber ein keuchender Hund als ein toter Löwe.

Winston Churchill hielt fest: "Ich mag Schweine. Hunde sehen nicht zu uns hinauf; Katzen schauen auf uns hinab; Schweine nehmen uns als ihresgleichen".

Kein Hund mag es, allein gelassen zu werden. Unabhängig von deinem Ziel. Redete das Tier, würde es nicht zurufen: "Klasse! Zeit, meinen Kochkurs zu beenden" Nein, Hunde zeigen Trauer, wenn ihr Mensch ohne sie geht.

"Du würdest nie erleben, wie sich zwei Hunde weh tun, um an Geld zu kommen" - "Du würdest nie zwei Menschen erleben, die sich gegenseitig an den Ärschen riechen" - "Schnauze".

Kinder und Hunde sollen die einzigen Lebewesen sein, die dazu befähigt sind, pure Liebe zu empfinden. Und selbst wenn man ein Hund ist, sollte man sich nicht darum kümmern, sondern sich Liebe widmen.

Mag sein, dass ich nicht dazu geeignet bin, Hunde zu verwirren, aber ich kenne zwei, drei Services, die das anbieten. Hunde. Loyal und treu. Sie sind begeistert, sobald man nach Hause kommt, und zeigen dabei jeden Tag die gleiche Menge an Aufregung.

"Mein Hund wiegt gefühlte 50 Kilogramm, und mit seiner braun-weißen Fleckung ähnelt er einer Kuh" - "Er sieht wie eine Kuh aus?" - "Richtig. Keine große Sache. Viele Hunde haben viel mit Kühen gemeinsam".

Ich verbringe meine Nächte damit, herumzusitzen, ein Buch zu lesen und mit meinem Hund zu spazieren. Einer dieser Punkte dürfte das Aufregendste an meinen Nächten sein.

"All das Gewäsch über Hunde! Die Loyalität des Hundes. Die Cleverness des Hundes. Ihr Hirn hat die Größe einer Walnuss. Sie sind dümmer als Raben".

Wenn man seinen Hund spazieren führt, und ihm, bewaffnet mit einer durchsichtigen Tüte, seine eigene Scheiße hinterherträgt, stellt dies von anderen anerkannten Tätigkeiten den Tiefpunkt dar. Außerirdische würden schlussfolgern, dass Hunde die Erde beherrschen. Wer die Kacke macht, und wer die Kacke entfernt - hier wird seit je sauber getrennt, oder?

Ein Hund. Kein verloren geglaubter, zurückgebliebener, entfernter Verwandter, der im Rollstuhl sitzend eines Tages an deiner Tür klingelt und dessen sechs ersten Worte sind: "Ich bin dein. Kümmere dich gefälligst". Nein. Besser. Ein Hund.

"Ich glaube, die beiden Koreanerinnen haben über mich getratscht und mich als Hund bezeichnet. Als eine Frau mit Hund an der Leine den Laden betrat, verwendeten sie das gleiche Wort für den Hund, was sie sagten, als sie auf mich zeigten" - "Wenn du eine Frau süß findest, nennst du vielleicht Schnecke. Macht sie das zur Schnecke?"

Zu loben an Hunden: sie sind farbenblind. Und somit haben sie Freunde in allen Farben. Mögen sie in einem roten, blauen oder lila Viertel leben.

Ob es wahrscheinlicher ist, dass ein Hund einen Regenbogen findet, oder Menschen Zeit sehen - dazu fehlen noch Ergebnisse.

Liebe für Hunde geht so weit, dass Menschen in Filmen zu Hunden werden, und umgekehrt. So wird die angebliche Protagonistin zu einem Wachtelhund mit schwachem Gehirn. Blond, top Aussehen, aber unglaublich fade. Zudem der Ex-Sträfling, verführerisch, auf der Suche nach der nächsten Eroberung, selbstbesessen, ein wolfsähnlicher, langzüngiger, hühnerstehlender, dunkelbrauner Zottelträger. Und ein Ehemann, der inzwischen nicht mehr auf Frauen steht.

Ich erlebte die Szene, dass eine Hundebesitzerin mitgeteilt wurde, dass ihr Liebster - eine brave, englische Bulldogge - dahingeschieden sei. Sie begann zu lachen, in einer Tonlage, die niemandem zum Mitlachen brachte. Sie stimmte ein gesangsähnliches Lied an und zwar: "Da ist dein Hund, dein Hund ist tot. Aber wo ist das Ding, das ihn laufen ließ? Es gab dieses Ding, wie hätte er sonst laufen können? Sein Ding ist größer, denn er hat vier Beine". Sie sprach dann nie wieder ein Wort.

Hunden kann man jede Menge nützliche Dinge beibringen. Man sehe ihnen dabei nur nach, dass sie Hunde sind und erledigen, was ein Hund zu erledigen hat.

Ein Hund hat keine Verwendung für schicke Autos, große Häuser oder Designer-Kleidung. Eine Wasserschale reicht ihm vollkommen aus. Einem Hund ist es egal, wie reich oder arm, clever oder dumpf, smart oder dumm man ist - ihm ist auch egal. Gib ihm dein Herz und er spendet dir seines. Über wie viele Menschen kann man das ebenfalls sagen? Wie viele Menschen lassen dich fühlen, dass du einmalig bist?

Einmal sah ich einen alten Mann allein auf einer Parkbank sitzen. Ein junger Kerl ging auf ihn zu und blieb dann vor ihm stehen. Da fragte der Mann: "Wer bist Du?" Und der Typ sagte: "Der Sohn, den Du nie hattest." Dann erschien eine junge Frau: "Wer sind Sie? ", und sie sagte, "Ich bin die Tochter, die Du nie hattest" Und dann tauchten 15 Kinder auf, und er fragte: "Wer seid Ihr?", und sie sagten: "Die Kinder und Enkel, die Du nie hattest". Eine Reihe von Hunden und Katzen tummelten sich plötzlich vor dem Mann, und erneut fragte er: "Wer seid Ihr?", und sie schnurrten und bellten: "Wir sind die Haustiere der Kindeskinder, die Du nie gehabt hast". Schließlich kamen ein paar Herren in weißen Kitteln, und wieder die Frage: "Wer seid Ihr?", und sie sagten, "Wir sind die Tierärzte der Haustiere der Kindeskinder, die Du nie gehabt hast. Hier sind unsere Rechnungen". Da lächelte der Mann zum ersten Mal.

Wenn man bedenkt, dass Menschen ursprünglich aus vier Armen, vier Beinen und zwei Gesichter bestanden haben sollen. Und dann seien wir zu mächtig geworden, und deshalb in zwei Hälften geteilt, dazu verurteilt, unser Leben damit zu verbringen, die bessere Hälfte zu finden.

Man kann alte Tiere nicht einfach erschießen. Aber man kann sie Treppe hinunterstoßen und behaupten, es sei ein Unfall gewesen. Plausibilität vorausgesetzt; nicht gegeben bei Schlangen, Fischen und Delfinen.

Ja, ich gewann einen Preis in einem Sing-Wettbewerb. Und dann verwendete ich das Geld, um einen Comicbuchladen zu kaufen, schloss diesen nach kurzer Zeit, nur um so die Aufmerksamkeit anderer auf mich teuer zu bezahlen. Eine meine schlechteren Ideen.

Ich mochte die Comic-Seiten in den Sonntagszeitungen. Das Leben kam mir ebenfalls vor wie zahllose Punkte, die - zusammengesetzt und orchestriert - eine Geschichte ergeben.

"Was schaust du dir an? Comics?" - "Nein, Frauen in Unterwäsche-Anzeigen" - "Und warum lachst du dabei?" - "Weil ich von einer Zeitung scharf gemacht werde. Ein neues Allzeittief".

Das Casting-System von Cartoonisten ist kaum zu toppen: sobald eine Figur nicht überzeugt, wird sie zerrissen und entfernt.

Als mir der Preis überreicht wurde, hatte ich nur einen Gedanken: wie unterdrücke ich diesen unmenschlichen Pissdrang? Um schnell auf Toilette zu kommen, hielt ich keine Rede. Auch Bananen-Verschlingen-Wettbewerbe haben keinen würdigen Sieger verdient.

"Bitte entschuldigt die Pause. Um die schlichten Tatsachen erzählen: als unser lieber Gastgeber beschrieb, wer nun das Mikrofon erhalten wird, konnte ich nicht glauben, dass ein so außergewöhnlicher Mensch derart außergewöhnliche Dinge über mich sagt. Nicht nur bin ich gerührt - gerade bin ich ich selbst".

Auszeichnungen sind wie Hämorrhoiden: jedes Arschloch bekommt früher oder welche. "Worauf stoßen wir an? Lügt nicht, stehlt nicht, betrügt nicht, trinkt nicht. Und wenn ihr lügen müsst, dann in den Armen eurer Liebsten. Und wenn ihr stehlen müsst, dann von einem schlechten Unternehmen. Und wenn ihr betrügen müsst, betrügt den Tod. Und wenn ihr trinken müsst, dann in Momenten, die es verdient haben. Prosit!"

Eine meiner besseren Ideen: Veranstaltung von Comic-Partys, so dass jeder im Kostüm eines Helden kommt. Nie umgesetzt.

Was bedeutet Müll? Einst hatte eine Tulpe so viel Wert wie ein Haus. Der innere Wert, den wir Gegenständen zuschreiben, hängt völlig von uns ab. Und so kann aus Wert- ein Hauptlos werden.

Drohen Schwierigkeiten, ist etwas zu tun. Das nimmt uns nichts und niemand ab. Und wer unter Schwierigkeiten Langeweile versteht, der füllt in diesem Fall Kreuzworträtsel aus.

Hier wird übertrieben. Und manche überlegen sich Rätsel, die nicht zu lösen sind, zum Beispiel ein Loch zu puzzeln. Dabei hat jedes Puzzle einen ähnlichen Start: sie beginnen immer mit den Ecken. Nimmt man Drogen beim Puzzlen, kann das dazu führen, dass man sich selbst beim Setzen von Teilchen zusammenbaut und den Ereignishorizont verlässt. Es soll wiederum Menschen geben, die auch ein zweiteiliges Puzzle nicht lösen können.

Ich reise allein. Ich befand mich schon immer ein wenig neben der Spur der anderen. Ich bin nicht ungesellig, nur kann ich Gruppen einfach nicht ausstehen. In Clubs, Bussen, Geschäften, überall, sich selbst entkommt man nicht.

"Gibt es eine Erklärung dafür, warum jemand eine lange Reise unternimmt, ohne Gepäck dabeizuhaben?" - "Ja, wenn er nicht wusste, sich auf einer Reise zu befinden". Man reise mit einem leeren Koffer. Man weiß nie, was man unterwegs aufgabelt.

"Dir ist klar, dass du nackt bist?" - "Nackt, angezogen, ich erkenne keine Unterschied" - "Setz dich mal bitte, es gibt Unterschiede" - "Hast du etwas gegen nackte Körper" - "Ich habe etwas gegen deinen, ja".

Eine Freundin pflegte zu sagen: Dies ist eine große und schöne Welt. Die meisten von uns leben und sterben in der gleichen Ecke, wo sie geboren wurden, und bekommen vom Rest nichts zu sehen. Von den meisten möchte ich keine werden. Später ging sie nach Afrika, um dort ein Jugendhilfswerk aufzubauen.

"Ich verstehe die Aufregung nicht. Du wirst nackt geboren und stirbst nackt" - "Seit wann stirbt man nackt?" - "Wenn man es richtig plant".

Wer Sterben mit einer Lektion verwechselt, ja, sogar mit einer Lektion über das Leben, hat wenig davon verstanden.

"Warum sterben junge Menschen?" - "Ich weiß es nicht" - "Was bringen dir all die Studien, Rechnungen und Bücher, wenn die das nicht beantworten?" - "Sie sind immerhin diejenigen Menschen behilflich, die solche Fragen stellen" - "Ich gebe einen Scheiß auf diese Hilfe".

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Eine billiges, wirres, unmagisches Geschenk, nach dem niemand jemals gefragt hatte. Unumtauschbar, weil alles, womit man entschädigt wird, eine weitere Schachtel Pralinen beinhaltet. Ausgestattet mit diesem siruphaltigem Etwas, dass man ohne zu überlegen in sich hineinzwängt, wenn es nichts anderes mehr zu essen gibt. Sicher, ab und zu gibt es eine Tasse mit Erdnussbutter gefüllt oder ein Toffee von anderen Kontinenten. Aber sie sind zu schnell verschluckt, und der Geschmack ist... flüchtig. Am Ende ein mit nichts als mit Süßigkeiten gefülltes, hart gewordenes, mit seinen Zähnen Nüssen zermalmendes Fett. Und wenn Du verzweifelt genug bist, alle Pralinen zu essen, bleibt alles, was Du an allen Rändern zu sehen bekommst, ein leeres Feld mit nutzlosen braunen Papierverpackungen.

Ist nicht seltsam, dass man Menschen nicht immer davon überzeugen kann, dass Sicherheit in ihrem besten Interesse ist?

Und dann stehen die großen Fragen wieder im Weg: Wer traut sich in dieses oder jenes dunkle Labyrinth? Welchen Geheimnissen begegnet man in seinem Kopf? Sind diese Wünsche noch jugendfrei? Wann beginnt Vergnügen oder ist es schon Zwang? Hinter einer monströsen Tür lauert ein Wesen mit dem Schlüssel. Was bringen Möglichkeiten ohne Ziel? Was nutzt ein Ziel, wenn Richtungen nicht zählen? Man kann Zeichen setzen im Labyrinth, aber das Unbekannte bleibt.

Jemanden fett zu nennen, macht dich nicht schlanker. Andere als blöd zu bezeichnen, steigert nicht deine Cleverness. Jemandem den Ruin zu wünschen, bringt dich Geld nicht näher. Jemanden einzureden, hässlich zu sein, spricht nicht für deine Schönheit. Die Probleme stehen direkt vor dir im Spiegel.

Man kann noch so viel Geld haben: einen lebenden Dinosaurier oder einen Tag im 15. Jahrhundert kann man sich davon trotzdem nicht kaufen.

"Clever ist das neue sexy" - "Warum gehen wir dann trotzdem alleine nach Hause, Abend für Abend?" - "Wir sind zu clever, abschreckend clever" - "Okay, einigen wir uns darauf".

In Japan sagt man: "Beschäftige dich mit dem Problem, nicht mit der Schuld". Finde heraus, was nicht funktioniert, und behebe es. Niemandem wird etwas vorgeworfen. Wir sind so sehr darauf aus, jemandem anzupflaumen, dass wir die Wurzel vergessen. Die Japaner gehen es besser an.

Hoffen wir, dass es besser wird als wonach es aussieht. Es sieht nach Scheiße aus. So sei ein guter Witz: er unterhält und bringt was bei. Menschen zum Lachen zu bringen ist allerdings überschätzt.

"Ich suche immer nach Schlechten in anderen Menschen" - "Ein bisschen von dir selbst, in ihnen?" - "Ein bisschen von mir, meinetwegen" - "Und?" - "Ich finde es".

Ein weiterer Witz. Eine Frau geht zum Psychiater und sagt: "Meine Schwester braucht Hilfe. Sie glaubt, ein Huhn zu sein!" Darauf der Psychiater: "Warum legen Sie sie dann nicht in den Backofen?" Die Frau: "Ich würde ja, aber ich brauche die Eier".

In der achten Klasse lasen wir "Jakob und Helena". Die Lehrerin ließ uns Szenen vorführen, spontan. Ich spielte den Jakob. Fast alle anderen Mädchen waren eifersüchtig, nicht die Helena, ich hatte einen etwas andere Art. Ich sagte der Lehrerin, dass Jakob ein Idiot sein - zur Belohnung spielte ich ihn. Zum Einstieg: Helena verliebt sich in einen Kerl, von dem sie weiß, dass sie ihn nicht haben kann, und dann lässt sie sich das Wort Schicksal einfallen für ihre eigene schlechte Entscheidung. Die Lehrerin erklärte, dass, wenn das Schicksal ins Spiel kommt, die eigenen Entscheidungen manchmal aus dem Fenster fallen. Im reifen Alter von 13 war mir sehr klar, dass die Liebe, wie das Leben, über Entscheidungen nicht zu erreichen ist, und auch das Schicksal hat nichts damit zu tun. Jeder denkt, es ist so romantisch. Helena und Jakob, Schüler und Lehrerin, Leser und Buch, die wahren Lieben und echten Geliebten, wie erbarmungswürdig, wie edel, wie traurig, wie fern. Helena war dumm genug, sich in den eigenen Untergang zu verlieben, sich vor den Zug zu werfen und auf den Gleisen einzuschlafen - sie verdient diese Niederlage.

"

An einer Stelle heißt es: "Die Liebe kommt von wo? Warum wird sie uns vor die Nase gesetzt? An welchem Baum wächst sie? Kann das gut sein, wenn sie an unserem Leben nagt, Licht nimmt und uns Dinge erahnen lässt, die uns wie Würmer fühlen lassen? Bringt meine Liebe etwas? Wächst Gras nun schneller oder strahlt Sonne heller? Wer teilt diese Dunkelheit mit mir? Hast du die Nacht am Tag gesehen?"

"

Einmal fragte ich im Unterricht, warum in den Büchern kein Schulsprech verwendet wird. Die Lehrerin ignorierte mich für den Rest des Schuljahres. Im nächsten Jahr wiederholte ich am ersten Tag nach den Ferien die Frage, und die Lehrerin antwortete: "Das war damals eine andere Zeit".

Uns stieg die Liebesflöterei so sehr über den Kopf, dass eine Freundin an einem Nachmittag folgenden Auftritt hinlegte: "Ich glaube, du magst mich. Vielleicht liebst du mich sogar. Ich liebe dich, mehr als freundschaftlich, obwohl wir tolle Freunde sind. Du bist alles, was ich in einem anderen Menschen gesucht habe. Du siehst mich nur als eine von anderen Freundinnen, und größere Nähe zu mir liegt dir fern. Das ertrage ich nicht mehr. Und ich möchte nicht mehr neben dir stehen, ohne dich dabei zu halten. Ich kann nicht mehr in deine Augen schauen, um mich dann hinterher mit gesüßten Erzählungen zu betäuben. Auch unterhalten kann ich mich nicht mehr mit dir. Unsere Freundschaft? Gefährdet. Stehen wir vor Level 2? Hoffentlich. Gemeinsames Rumhängen in Zukunft? Fällt nun möglicherweise aus. Weder du noch ich wissen, was wir jetzt sagen sollen - vielleicht ist das jener Moment, nach dem wir gesucht haben...keine Worte, um alles zu sagen. ich brauche keine Bücher, um mich zu erinnern, was Liebe ist. Ich brauche dich".

Es gibt ein Lied, welches seit Jahrtausenden gesungen wird, in einer Sprache, die wir alle sprechen, ohne dass jemand ein einziges Wort kennen würde, ein Lied, millionenfach vorgetragen, milliardenfach variiert, ein umtreibendes, ein umtriebiges, ein leuchtendes, befeuchtendes, überhäufendes Etwas: das Liebeslied.

Damals standen wir - allerdings mit immer länger werdenden Pausen - auf der Seite der Lehrer. Ohne Unterricht und ohne Bildung würde niemand irgendetwas überhaupt lernen. Fortschritt wäre nur eine Idee, es gäbe keine Ärzte oder Ingenieure. Lehrer - das Fundament des ganzen Landes. Des Planeten. Lehrer sind zu schätzen, nicht zu vergessen.

Eltern und Lehrer hätten eine Linie, was ihnen eine Außenseiterchance einräume, etwas von ihnen zu lernen. Behandelt man sie wie Feinde, steckt man als Nächstes seine eigene Stadt in Brand. Und selbst wenn man nichts lernt, nehme man das hin - zum Lernen gehören mindestens zwei.

"Wir haben die Bibliothek auf den Kopf gestellt, und von oben bis unten durchsucht, und alles was wir gefunden haben, waren Pornos, Pornos, Pornos".

Breit wurde die Erkenntnis, dass das Gehirn mehr Nahrung bräuchte als Schulbücher und deren punktgenaues Auswendiglernen. Jenseits der Klassenzimmer war ein anderes Fragen gefragt. Diese Fragen wuchsen schneller als alle Lehrer zusammen.

"Und das hässliche Entlein war außer sich, als es feststellte, sich in einen wunderschönen Schwan verwandelt zu haben. Wie ihr seht, besteht für jeden Hoffnung" - "Sogar für mich?" - "Nein".

Einmal rühmte ein Geschichtslehrer revolutionäre Taten des 18. Jahrhunderts. Als er nach Feierabend daheim ankam, beging seine Frau eine äußerst revolutionäre Tat. Er kam nie wieder in die Schule.

Würde ein guter Lehrer uns beibringen, wo wir günstiges Bier bekommen und zu welchen Speisen es besonders gut passt? Jedenfalls trinken Schüler im Unterricht. Davor. Danach. Und so werden Gehirne zu trostlosen Orten, die wiederum mit Bier erträglicher werden.

Mein Lieblingslehrer oder der einzige Lehrer, den ich mochte, eröffnete jede Unterrichtseinheit mit drei neuen Fakten, denn zu Beginn waren wir wach: stärkster Muskel des Körper ist das Herz; im Gehirn befinden sich mehr Zellen als es Sterne im Universum gibt; der menschliche Körper besteht zu 72% aus Wasser.

Ein großer Lehrer wird nicht zwingend dadurch großartig, dass er nur aus Lehren besteht. Nein, er geht auf in anderen, um sich selbst zu finden. Solche Lehrer können Entflammungspunkte für ganze Leben sein.

Bei mir nistete sich die Vermutung ein, dass es neben Mädchen, Sport und Schule noch andere Dinge, vielversprechender, berauschender geben sollte. Unterhaltung eben.

In einem Vortrag teilte ein Junge der Klasse mit: "Ich möchte gern wie mein bester Freund, wenn ich erwachsen bin. Er ist zwar erst zehn, sieht aber viel älter aus. Er ist der perfekte Erwachsene, denn innendrin ist er ein Kind. Er hat weder Angst, Neues zu lernen, noch andere Menschen kennenzulernen. Er schaut sich viele Dinge an, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Die meisten Erwachsenen verlieren diese Sichtweise, gehen arbeiten, verdienen Geld, und geben damit bei ihren Nachbarn an. Mehr als andere versteht er es, ein guter Freund zu sein. Mein bester Freund. Mag sein, dass ich jetzt noch nicht weiß, was ich später sein möchte, und es kümmert mich nicht. Aber ich möchte sein wie er. Danke".

Einmal sammelte eine Frau Brennholz ein. Sie fand ins Eis eingefrorene Giftschlange, nahm diese mit nach Hause und pflegte sie gesund. Sodann biss der Frau die Schlange in die Wange. Sterbend fragte die Frau nach dem Warum, woraufhin die Schlange erwiderte: "Du wusstest, was ich bin". Alle Kreaturen töten. Wir schauen in den Wald, sehen Tiere Tiere töten, und wir töten Wälder, und nennen das Industrie, und Industrien töten Industrien.

Warum wählen wir Partner, die von uns so verschieden sind? Es sind nicht angebliche Worte wie das Schicksal oder Zufall oder Klischees wie "Das Herz nimmt sich, was das Herz begehrt". Wir wählen unsere Partner, weil sie die Altlast aus unserer Kindheit darstellen. Und wir wählen sie, um diese Altlasten zu manifestieren. Dabei geben wir uns solch eine Mühe bei der Suche nach einem anspruchsvollen Partner und arbeiten uns das Herz aus der Lunge, ihnen zu geben, was sie brauchen, und verwissenschaftlichen das mit Diagrammen und Kurscharts für unser eigenes Liebewachstum.

Frauen mögen es, begehrt zu werden. So kann ein Kuss, während man gegen die Wand gedrückt wird, zu großer Geborgenheit führen.

Du verschwendest Zeit damit, zu versuchen, Menschen dazu zu bringen, dich zu lieben. So wirst Du als beliebtester toter Mann in der Stadt enden.

Wir haben weder ein Organ noch einen Knochen für Romantik. Gefühlt wird Romantik älter mit uns. Nichts übersteigt die romantische Geste einer älteren Frau. Nur sagen darf man ihr das nicht, da das für Trauer sorgt, sobald man darüber nachdenkt.

"Du bist noch viel schlimmer dran als ein hoffnungsloser Romantiker. Denn du bist ein Romantiker, der Hoffnung pflegt".

Für die meisten Männer besteht Romantik aus all denjenigen netten Dingen, die eine Frau dazu bringen, sich noch nicht auszuziehen, zum Beispiel ein gemeinsames Essen, ein Geschenk, ein Kinobesuch. Männer unterscheiden sich nur in der Anzahl der Beispiele.

Die Partikel, aus denen wir bestehen, gibt es seit Anbeginn, und nach über 10 Milliarden Jahren der Reise, haben sie uns nun zusammengesetzt, -gebracht und verbunden.

"Ich kann auch romantisch sein. Wenn ich möchte" - "Stimmt nicht" - "Okay, warte, ich warte dich sowas von romantisieren, dass dir ein zweites Herz wächst" - "Wird das ein Gedicht? Ich gebe dir ständig romantische Details, mal verpackt, mal unverpackt. Wie sieht deine Romantik-Bilanz aus?" - "Ich kann tonnenweise Romantikaktionen nennen" - "Sex zählt nicht" - "Oh. Und was ist mit Frühstück ans Bett bringen?" - "Dort habe ich dich reingelegt. Und alles, was du getan hast, war" - "Ich weiß. Das Bettzeug war nicht mehr zu gebrauchen".

Ein Speer durch das Herz ist ein besserer Weg zu sterben, als im Stall, wo man den Pferden mit seinem letzten Huster ihre Ruhe nimmt.

Und manchmal nimmt man sich vor, die Rührigkeit im Herzen abzuklemmen und stillzulegen. Doch hat man einen Moment des sich Verliebens, und das Wasser samt weiterer Flüssigkeiten steht erneut bis zum Rand. Man ruiniert sich beim Schwärmen - darunter macht es keiner. Jeder kennt es, jedem zieht es das Gehirn aus dem Kopf. Man schwört sich nie anzulügen, und dieser Schwur ist die erste Lüge.

"Würdest du für mich sterben" - "Ja, würde ich" - "Hm, das war zu einfach. Würdest du für mich leben?"

Der schlimme Moment einer Lüge findet dann statt, wenn jemand, den man liebt, die Lüge frisst.

Bis wir uns verlieben, sind wir prima Psychologen. Anschließend einfach nur Patienten. Wir schneiden uns jede Nacht das Herz heraus, nur um Morgen danach ein umso volleres Herz zu haben.

"Ich habe einen Entschluss gefasst: ich möchte keinen Sex. Jeder kann Sex haben" - "Und stattdessen?" - "Ich möchte eine Beziehung. Ich möchte Romantik" - "Romantik? Wir versklaven uns dutzende Stunden in jeder Woche und du möchtest Romantik!" - "Mag sein, dass Leben beschissen ist. Klar, es ist beschissen. Aber ich möchte das nicht mehr. Lieber möchte ich mit Würde durch. Okay, wenn es echte Würde gäbe, gäbe es keinen Sex".

Der Grund, warum es "jemandem verfallen" heißt. Man fällt nicht mit Absicht. Man verliebt sich nicht mit Absicht.

"Klar, ich habe Geld, ein paar schicke Jeans, und ich bin Single, ungefährdet wie ein Vogel und vom Vögeln nicht gefickt. Ich hänge von niemanden ab, und niemand hängt an mir. Mein Leben gehört mir, nur Frieden habe ich keinen. Und wenn du diesen nicht hast, besitzt du nichts. Wie lautet die Antwort?"

Eine Sammlung von Narben hat auch ihre Vorteile: sie zeigt uns, dass es Vergangenheit gibt, und dass wir weder in einer wilden noch einer weisen Zeit leben.

Was ist große Liebe ohne große, zu überwindende Hindernisse? Jedes Märchen hat sie. Schreckliche Versuchungen, die nur vom Geeigneten überschritten werden. Man gebe nicht auf - so lautet der Deal für ein nettes Ende. Man gebe nicht auf.

Daran erkennt man sie, die große Liebe: hinter sie fällt man nicht mehr zurück, denn hat man sie erlebt, ist nichts wie früher. Für diesen Wahnsinn, einem Gemisch aus Stärke, Elektrizität, Brüchen und Zwängen, kämpft man. Man sucht sie, die Eine, Erste, Einzige, für die man ein besseres Etwas, ein passender erster Platz, werden möchte. Was auch immer das bedeuten mag. Liebe lacht über Worte.

"Meine erste Liebe war alles auf einmal. Die Liebe, hinter die man nicht mehr zurück möchte. Stark, riesig, unsterblich. Unverblasst bis heute. Dauernd unter Strom, sich selbst aufladend. Jene Liebe, für die man kämpft".

Selbst solltest du nicht meine große Liebe sein: eine kleine Liebe gibt es nicht. Und zählt nicht mehr, dass du meine letzte Liebe sein wirst?

Wie der Start einer Psychotherapie -Sitzung. Und, wie mache ich mich? Ich und meine Krankenkasse hatten sich eine Kreuzfahrt in den Dschungel meines Unterbewusstseins versprochen. Stattdessen bekomme ich die gleichen Fragen wie von der Dame hinterm Tresen des Koffein-Dealers meines Vertrauens.

Brecht doch einfach eure Aroma- und Psychotherapien, eure Reflexzonenmassage, eure Osteopathie-, Homöopathie- und Heilpraktikertermine ab, lasst das Kristalllesen, Shiatsu, den Bio-Friseur - ihr werdet neu geboren sein. Das kann euch keiner der Selbstgefühlklempner geben. Wir brauchen diesen überteuerten Sicherheitsmüll nicht. Und über allem wichtig: streicht alle Termine für die nächsten zwei Wochen./h3>

Wie viel wiegt dein Leben? Stell dir vor, für eine Sekunde, dass du einen Rucksack trägst. Fühle die Riemen auf den Schultern. Packe all die Sachen hinein, die du in deinem Leben hast. Beginne mit den kleinen Dingen. Die Dinge in den Regalen und Schubladen, der Kitsch, die Sammlerstücke. Das Gewicht nimmt zu. Dann die größeren Sachen, Kleidung, Lampen, Bettwäsche, Fernsehgeräte. Der Rucksack sollte jetzt ziemlich schwer sein. Und nun noch größer. Sofa, Bett, Küchentisch, alles rein, auch das Auto. Dein Zuhause, sei es eine Wohnung oder ein Haus mit zwei Schlafzimmern. Nun gehe zu Fuß. Ziemlich schwer, nicht wahr? Dabei tun wir genau das, täglich. Wir belasten uns, bis wir nicht mehr vorwärts kommen. Bewegung ist Leben.

Jetzt werde ich diesen Rucksack in Brand zu setzen. Was möchtest du aus ihm mitnehmen? Fotos? Fotos sind für Menschen, die sich nicht erinnern können. Trinke einige Tee und lass die Fotos brennen. In der Tat lass alles brennen und stell dir vor, morgen aufzuwachen mit nichts. Es ist ziemlich aufregend, nicht wahr? Du bekommst einen neuen Rucksack. Fülle ihn dieses Mal mit Menschen. Beginne mit Bekannten, Freunden von Freunden, Leuten im Büro, und verschiebe sie zur Gruppe, der du deine innersten Geheimnisse anvertraust. Deinen Brüder, deinen Schwestern, Eltern und schließlich deinen Partner. Mach dir keine Sorgen, ich werde dich nicht bitten, es anzünden. Fühle das Gewicht der Tasche. Beziehungen sind die schwersten Komponenten im Leben. Die Riemen schneiden ins Fleisch. Alle diese Verhandlungen, Argumente, Gegenargumente und Gegengeheimnisse, Geheimnisse und Kompromisse. Lege die Tasche wieder ab. Einige Tiere leben ein Leben lang in Symbiose. Wir nicht. Je langsamer wir uns bewegen, desto schneller sterben wir. Wir sind keine Schwäne. Wir sind Haie.

Man lasse die Vergleiche vom eigenen Glücksniveau mit dem Glück anderer. Glücksniveau ist doch kein Wort. Andere denken, Glück bestehe ich Reichtum, Zukunft oder Wichtigkeit - alle drei sind ebenfalls keine Worte. Könnte Glück bedeuten, mehr als eine Frau oder einen Mann zur gleichen Zeit zu lieben? Könnte Glück beinhalten, dass man nicht über die ganze Story im Bild ist? Könnte Glück bringen, Unglück auszuschließen, zum Beispiel anhand von Personen, die nach oben oder unten ziehen, oder Angst und Nostalgie? Glück liebt und nimmt dich, so wie du bist. Deshalb fühlt es sich so echt nach Leben an. Glück ist Tanzen, Zuhören, Lieben.

"Pass bitte auf: du bist in Riesengefahr, reich zu werden. Heute bist du Arschloch. Morgen bist du vielleicht ein eingecremtes Arschloch, mit hunderten Satellitenarschlöchern".

All das ist Bullshit. Wir haben Liebe gegen Gewohnheit getauscht. Wo sind die Geschichten geblieben? Man braucht nicht auf einem Bauernhof erzogen worden sein, um Scheiße fehlerfrei riechen zu können.

Nicht jeder von uns ist in der Lage, seinem Körper spirituelle Kost zuzufügen. Dies ist ein Vorrecht der Romantiker. Oder diese Dinge passieren einfach.

Was man in den alten Tagen eine spirituelle Krise nannte: das Gefühl, als sei jeder Grundsatz in deinem Leben ein Irrtum gewesen. Und als sei nun nichts übrig. Und du seist der Einzige, der die Illusion beim Namen nennt. Und seist umso schlimmer dran, weil nicht mehr funktionierst. Wenn man aus einem brennenden Hochhaus springt, hat man keine Angst vorm Fallen, sondern davor, dass es dazu keine Alternative gibt. Ein Sprung in den Tod als die Flucht in ein anderes Leben. Nur ein weiterer Fehlschluss, der zu körperlichen Schmerzen führen wird. Entsetzlich. Nur weil das, was stimmt, nicht zu begreifen ist, bedeutet das nicht, dass es nicht stimmt.

Wozu die Beschäftigung mit Hochtrabendem, wenn man festgekettet wird von Verdauung? Wenn der Magen leer ist, sind auch die Geister am Boden.

Die Power, die wir Tod unterstellen. Nur weil wir Angst vorm Sterben haben. Und erzeugt Aufmerksamkeit. Für Gegenwart. Und so ist Tod allgegenwärtig. Zu dumm.

König Lear verschwindet mit nur zwei Worten: "Er stirbt". Nichts mehr. Zwei Worte. So viel Leben, so viel Fanfare, so viel Brillanz, von denen so wenig übrig bleibt.

Ein leidendes Herz stirbt einen langsamen Tod. Hoffnung für Hoffnung wird abgepflückt, bis keine mehr übrig sind. Nichts. Glück ist nicht zu erwarten, es tritt unvermittelt auf und hält nicht an.

Was wurde aus diesem Moment, bevor man etwas über den Tod wusste? Es hat ihn gegeben. Einen Moment. In der Kindheit. Wenn dir erstmals einfällt, dass es nicht ewig weitergeht. Erschütterung. Ich kann mich nicht erinnern. Wir werden sicher mit einer Intuition der Sterblichkeit geboren. Bevor wir das Wort dafür kennen. Bevor wir wissen, dass es Worte gibt. Wir kommen blutverschmiert und schreiend heraus, mit dem Wissen, dass es trotz der vielen Punkte auf dem Kompass nur eine Richtung gibt. Und Zeit ist nur ein Maß.

Nur weil wir nicht wissen wann wir sterben, halten wir Leben für ein unerschöpfliches Gut, dabei passiert nichts ein zweites Mal. An wie vielen Nachmittage aus seiner Kindheit erinnert man sich, Nachmittage, so einschneidend, dass ohne Leben ohne sie nicht vorstellbar wäre? Vielleicht vier oder fünf, vielleicht weniger. Wie oft hast du dem Vollmond beim Aufsteigen zugesehen? 20x? 10x? Und doch fühlt es sich nach unerschöpflich oft an.

Erinnerung ist vergebens. Als ob sie das Gegenteil von Vergessen wäre. Vergessen hat kein Gegenteil, und Erinnerung füttert das Vergessen eher. Statt uns zu erinnern, überschreiben wir die Erinnerung bei jedem Aufruf. Und selbst an Grundlegendes wie Durst kann man sich nicht erinnern - so sind wir nicht ausgestattet.

Aus einem "Ist Leben nicht dämlich? So viel Aufregung, die uns beschäftigt hält, ohne dass wir etwas bekommen?" wird "Leben ist ein von Idioten erzähltes Märchen voller Nichtmomente". Oder ein Rülpser: im ersten Augenblick würzig, dann vergessen in der Luft.

Diese riesengroße Verschwendung. Wir tanken Benzin, um es anschließend zu verbrennen. Wir bedienen Gäste, damit diese schneller aufs Klo können. Wir tragen weiße Kragen, um von andere Weiße Kragen Trägern nicht mehr unterschieden werden zu können. Wir kaufen Autos, die wir uns nicht leisten, gehen auf eine Arbeit, die wir nicht mögen, und beglücken uns mit Scheiße, die uns krank macht. Es gibt kein Ziel, keine Vision, keinen Krieg, der uns ernsthaft betrifft. Der Krieg findet in unseren Körpern statt. Weil die meisten von uns doch keine Genies, Milliardäre oder Sinnikonen sind. Wir lernen das, und währenddessen versauern wir, und die Säure frisst die Abschlussarbeit auf.

Wir waren so dumm, anzufangen, Dummheit zu respektieren, nur weil wir für Dummheit Geld ausgeben.

"Habe ich Dir jemals erzählt, dass diese Jacke hier ein Symbol meiner Individualität, meines Glaubens und meiner Liebe ist?" - "Ja, ungefähr 50.000x".

Man verbringt sein ganzes Leben damit zu glauben, geboren zu sein um etwas Großartiges zu tun, einen Unterschied zu machen, etwas Besonderes herstellen, Wichtiges. Aber das ist von allen der gewöhnlichste Gedanke, den man haben kann.

Wir sind im Laufe von hunderttausenden Jahren dem Schlamm entwichen, sind aufgestanden, haben Feuer gezündet, Unterkünfte gebaut, das Rad gedreht, und verkaufen doch, ausgestattet mit einem knallbuntem Hut, mit Grape Juice gefüllte Gorilla-Flaschen.

"Nettes Häuschen" - "Ja, komm schon. Ich gebe dir eine Tour" - "Ach, lass" - "Nein, jetzt lass dich herumführen" - "Nein, schon gut, ich habe alles gesehen" - "Alles?" - "Es ist ein Haus. Neu. Nett" - "Das ist alles? Verlass mein Haus, jetzt, auf der Stelle".

Ist davon etwas wirklich? Die Umgebung besteht aus Fantasy. Synthetische Emotionen in Form von Pillen. Kriege in Form von Werbung. Bewusstseinsverändernden Chemikalien in Form von Nahrung. Gehirnwäsche-Seminare in Form von Videoclips. Isolierte Luftblasen in Form von Netzwerken. Ist das wirklich? Wer kann über Wirklichkeit sprechen? Dort leben wir nicht mehr seit der Jahrtausendwende. Wir haben es ausgeschaltet, die Batterien entsorgt, und die Reste in den stetig wachsenden Müllcontainer des menschlichen Daseins geworfen. Wir leben in durchgestylten Häusern, geschützt von Konzernen, verbringen die Abend mit Digitalanzeigen, und hypnotisieren uns in der größten Schlummer, den die Menschheit je gesehen hat. Man hätte ziemlich tief zu graben, bis man etwas Wirkliches finden kann. Wir leben in einem Reich des Bullshits. Ich bin so wirklich wie das Fleisch in Euren Burgern.

Wir leben in der Paranoia der anderen. Deshalb meiden wir uns so oft. Das Mantra einiger Geheimdienste lautet, die Paranoia des Gegners zu mehren. Wir glauben an Sätze wie "Nichts hat der Menschheit größeren Ärger bereitet als ihre Intelligenz".

Das Ganze beginnt morgens, mit dem ersten Schritt aus der Haustür, schon drohen Schwierigkeiten. Die einzige Frage lautet: kriegst du Probleme in den Griff oder nicht?

Man ignoriere niemals einen Zufall. Außer wenn man beschäftigt ist. Das bedeutet immer. "Was machst du da?" - "Ich versuche dich zu ignorieren".

"Erzähl mir einfach alles, was passiert ist" - "Nachdem die Erde sich abgekühlt hatte, entwickelten sich Dinosaurier, die dann wegen eines Kometeneinschlages zu Öl wurden und somit ein jähes Ende fanden. Etwas später wurden der Verbrennungsmotor, der auf das Öl angewiesen war, und alle möglichen Wissenschaften, auch zu Dinosauriern, erfunden. Zuletzt wurde mehr Geld verdient mit Ölverbindlichkeiten statt mit Öl selbst, so dass Ölunternehmen zu Dinosauriern wurden".

Vor 500 Jahren sagte man der Erde ein flaches Format zu. Noch vor 150 Jahren meinte man, die Erde sei das Zentrum eines Universums. Noch vor fünf Jahren erreichten wir den interstellaren Raum nicht. Was werden wir morgen wissen? Eine Person mag smart sein - Menschen sind es nicht.

Coole Unternehmen brauchen coole Logos. Und gelassene Menschen Menschen, die gelassen sind. Einmal brachte ich mich um die Stelle in einem Unternehmen, nachdem ich dessen Gründer auf ein fehlerhaftes Apostroph in der Firma hinwies. Insofern bin ich nicht gelassen. Eher entlassen.

"Wusstest du, dass jedes Jahr 35 Leute versuchen, von dieser Brücke zu springen, in den Tod, und die meisten von ihnen wegen eines gebrochenen Herzens" - "Danke, ich werde darauf zurückkommen".

Es gibt diesen Zeitpunkt, ab dem man sich selbst im Spiegel betrachtet, anders als am Tag zuvor, sich selbst zu beurteilend, anstatt mit sich selbst befreundet zu sein. Einige gehen anschließend ins Büro, andere zu ihrer eigenen Hochzeit.

"Bist du nicht bestürzt, dass deine Ehe vorbei ist?" - "Zu Beginn fühlte ich etwas wie Kummer und vielleicht auch Ärger. Aber was bleibt einem übrig, wenn man von einem Hundesohn betrogen wird? Meine Sorgen verflogen allerdings sehr schnell, schließlich hatten wir seit acht Jahren keinen Sex mehr" - "Acht Jahre?" - "Was soll's! Ich bin seit 26 Jahren für meine Orgasmen zuständig" - "Schlkkppph" - "Wie bitte?" - "Das rufe ich, wenn ich zum Orgasmus komme".

Ein Mann stand jeden Morgen mit ein paar Gramm Kummer mehr auf. Sein erster Gedanke galt der Liebe seines Lebens, die mit dem falschen Mann wachwerden würde. Und sein zweiter Gedanke: dass sie ihr Glück finde, wenn auch nicht mit ihm.

Wir mögen unsere Fehler haben, und gehen davon aus, dass die Ehe für immer sein sollte, egal wie erbärmlich oder ekelhaft es jeden Tag sein mag, neben dem gleichen erschreckenden Gesicht aufzuwachen. Man weiß, dass es anders laufen wird, und nickt doch zu den Eheversprechen. Und jeder, der das Gezeter nicht ausstehen kann, sollte der Gezeter-Küche fernbleiben.

"Gib mir eine Minute, und ich bin gut. Räume mir eine Stunde, großartig. Gewähre mir sechs Monate und ich bin unschlagbar".

Benimm dich einfach so, als könne eine Frau deinen Club nicht betreten - und sie wird alles tun, das zu ändern. Beide, Frauen und Männer, wollen Sex haben. Es sei denn, der Fahrplan lässt es gerade nicht zu. Frauen möchten Sex etwa 15 Minuten nachdem wir fertig sind - bringe es also auf mindestens 20 Minuten, damit sie wenigstens fünf hat.

Ist man bereits beim Versprechen der ewigen Liebe nur verliebt, nicht aber in Liebe: wie kann man ewig versprechen, nicht mal einen Moment anhält?

"Sex wird dein Untergang werden, und dich deinen Kopf kosten" - "Es fiele mir leichter, ohne Kopf zu leben als ohne Sex" - "Das ist dein Leben?" - "Das ist, was mich antreibt".

Dieser Einfall, sich in einem anderen Menschen zu verlieren, um so zu einer angeblichen Transzendenz zu gelangen - und dann findet man jemand, der in die gleichen Irrtümern vernarrt ist.

"Sie hat sich in mich verliebt auf einer Schatzsuche" - "Ist das ein Wortspiel?" - "Nein, auf einer Schatzsuche in Südamerika" - "Dann ist das keine Liebe, sondern Heimweh, Adrenalin und Tequila".

Wahre Liebe und Betrug. Rache und noch mehr Rache. Ein Held mit einem unerreichbaren Ziel. Wir hatten alles. Alles wurde gelehrt. Alles orchestriert und unterfüttert. Was kommt als nächstes?

"Warst Du jemals verheiratet?" - "Ja, vor sehr langer Zeit" - "Liebtest Du sie?" - "Ja, mit meinem ganzen Herzen. Aber manchmal reicht das nicht" - "Was ist passiert?" - "Ich habe sie im Bett erwischt, mit meinem besten Freund" - "Was hast du mit ihm angestellt?" - "Er ist mein bester Freund geworden".

Irgendwo gibt es auch zu dir eine Seite, mit einem Bild, Du auf der Schulter eines Mannes nickend, beschriftet: "meine Freundin und ich". Und du fragst dich: wer ist das?

"Sie ist deine Freundin?" - "Nein, ich sagte, sie eine Frau, mit der ich befreundet war" - "Erinnerst du dich, ob sie es auch so unterschieden hat?" - "Nein".

"Übrigens ist diese Frau nicht meine Gattin, aber ich schlafe mit ihr. Ich teile dir das mit, weil ich mich unglaublich wohlfühle als Schürzenjäger".

Wir leben im Betrug. Beim Bezahlen, beim Wählen, bei Bilden, beim Glauben, beim Essen, ja, auch beim Fußball. Der Betrug ist derart groß, dass es niemanden mehr kümmert, dass Betrug nicht schön ist. Oder dass man Betrug erwartet. Für tausende Jahre hatte Betrug nicht ausgereicht. Wir sind dem entwachsen und jene Jahre sind uns voraus.

Wenn das Fußball ist, dann ist das sogar für den Ball langweilig. Menschliches Tisch-, Stand und Umfallfußsport. Köpft man ein Zombie, und spielt dann eine Partie mit dem Kopf als Spielgerät - so wird ein Paar Schuhe draus.

Vor ein paar Tagen hätte ich fast den größten Fehler meines beruflichen Lebens erlebt. Und dazu kam es, weil ich etwas tat, was ich einfach nicht bin. Ich bin kein Draufgänger, war noch nicht einmal ein Draufschleicher. Mein Drauf-Niveau reicht für mich völlig aus. Ich bin es leid, all diese Leute sagen: "Sporn dich an, Du Sau", "Geh vorne weg", "Dieses Ziel noch und Du hast alle Ziele erreicht". Ich will das Ziel nicht einmal erreichen. Nennt mich Bankdrücker, okay. In einer Welt der Bankwärmer. Wo wären wir heute ohne Bankwärmer. Bankwärmer sind das Rückgrat der Mittelmäßigkeit. Was würden wir haben? Wir hätten...viele kalte Bänke. Und das braucht die Erde nicht. In diesem allgemeinen Prunk des Lebens mag ich ein regungsloser Klumpen sein, aber das kann ich verdammt gut. Glück ist, wenn ich zwanzig Gramm Gold in meinem Billardzimmer finde - ich habe weder Gold noch ein Billardzimmer. Ich feiere mein Glück und gebe allen eine Runde Leitungswasser aus. Was sollte ich mit 20 Gramm anfangen? Nach Tibet fahren? Flitterwochen mit mir selbst? Zwei Wochen schlafen? Dieses Thema mit meinem Vorgesetzten durchkauen? Mein Hintern wird ein wenig nervös bei allen Vorstellungen.

Ein flüchtiger Fehler, ein kleiner, verwichster Fehler, und alles, was du bist dahin gewesen bist, kracht zusammen. Statt einem Partner, einem Daheim, Geld und einer Arbeit, hat man nur noch ein Auto und fährt davon. Man ist nichts als Zeit. Was darüber hinausgeht, ist Einbildung. Oder träumende Zeit.

Du weißt nicht einmal, wie stark Du bist. Alles, wofür Du Deine Kräfte nutzt, sind diese billigen Taschenspielertricks. Stell dir vor, du könntest Taschenhersteller sein. Spiel-Produzenten. Es ist nur eine Frage der Geschwindigkeit.

Was ich noch tun sollte, bevor ich zu den Würmern zerfalle, die mich auffressen: einen Motorrad-Führerschein. So dass ich mir den Wind ins Gesicht blasen lassen kann, nur um anschließend zu behaupten: wie aufregend!

Es ist immer leichter, sich nach dem Sex konzentrieren. Das ist noch kein Grund, im Büro Sex zu haben - selbst wenn der Andere weiß, wie er dich zum Schreien, Stöhnen und Schweiß bringt. Und mit Pornos erreicht man keine Konzentrationssteigerung.

Worin unterscheiden sich Erotik und Pornografie? Bei Erotik spielst du mit der Feder. Beim Porno nimmst du das ganze Huhn.

Ist man wegen Hausaufgaben die nächtelang wach, bringt man sich irgendwann, Hausaufgaben zu umgehen. Schlaf geht vor. Arbeit zu vermeiden mag keine solide Lebensvorbereitung zu sein, nur weiß man das als Schüler nicht sicher.

"Ich gehe jetzt ins Schlafzimmer, ziehe dort meinen neuen Pyjama an, und einer Minute darfst du dich dazu gesellen, um ihn mir auszuziehen".

Wer von sich sagt, mit 19 Jahren noch auf dem Weg gewesen zu sein, jemand Bedeutendes zu werden, wirft damit die Angel nach Komplimenten aus. Mit 19 hat man sich selbst, und nichts außer vielleicht jenen Menschen, der dir wieder und wieder das dein Herz bricht, was die Liebe nur vergrößert. All das mutet wie eine Lotterie an, bei der in unberechenbarer Reihenfolge Un-, Aus- und Glücksfälle gezogen werden. Man widme sich den Momenten, die sich dir widmen: der Käse im Rand der Pizza; der Geruch des Himmels - zehn Minuten bevor es regnet; diese Sekunde, in der aus deinem Kichern ein Lachen wird; ein Sprint durchs Getreidefeld.

"Du hast ein gutes Leben" - ist das nicht das Kompliment aller Komplimente? Ein Leben, in dem Gutes lebt?

Sechs Regeln, um dauerhaft unterzutauchen: man vertraue keinen Offiziellen in Regenmänteln. Man meide Liebe und sonstige Enthusiasmusanflüge. Man ignoriere Fragen der Art, ob man sich um die Probleme von anderen nicht kümmere. Man nenne seinen richtigen Namen nicht. Man unternehme keine Handlungen, die ein Dritter nicht verstehen würde. Und man erschaffe nichts, denn es kettet fest, führt zu Fehlinterpretation und verfolgt dich den Rest deiner Tauchstation.

"Es ist einfach, etwas nicht zu verstehen, wenn man den Zusammenhang überhört" - "Warum sollte ich den Zusammenhang nicht verstehen, wenn ich es bin?"

"Meine Herren, wie ich aus zuverlässiger Quelle erfahren habe, planen sie, in konzertierter Vorgehensweise um 15:15 beide ihre Stifte und sonstigen Arbeitsgeräte fallen zu lassen. Machen sie das, werden sie suspendiert".

Wie lautet diese eine Frage, die Du Dir immer öfter stellst, in den unpassenden Momenten, beim entscheidenden Spielzug des Finals, wenn man als Letzter den Flieger erreichen möchte, wenn sie sich im Bett an den Bettrand setzt oder der Chef auf den Boden im Büro an diesem Morgen. Diese Frage, in der Rückseite der Kehle, mit einem Würgen, bis zum Gehirn, einem Klingeln in den Ohren, wieder und wieder, ohne Aussicht. Ist denn, sich zu entscheiden, besser als jede Nichtentscheidung?

"Dein Büro wurde komplett zerstört" - "Zumindest brauche ich deshalb heute nicht zur Arbeit. Mir war diese Wandtapete nicht geheuer" - "Dein Leben ist auch zerstört" - "Ich hoffe darauf".

Du kennst das aus den Filmen, in denen es immer den Helden gibt und dann ist da noch der andere Typ? Du weißt schon, der Mann, der die Gefahr sieht, und läuft dann in die entgegengesetzte Richtung?

Wer möchte Held sein? Nur Tote sind Helden. Die Erde ist ein gefährlicher Ort. Nicht wegen der gefährlichen Menschen. Sondern wegen der Menschen, die vor ihnen weglaufen und nichts tun.

Menschen, wegen derer Menschen Risiken eingehen, sind weniger gefährlich als Menschen, die andere dazu antreiben, sie zu beeindrucken. Menschen, die andere dazu verleiten, sie nicht im Stich zu lassen. Menschen, die Verderben bringen, ohne den Finger zu rühren. Schöne Menschen. Du bist ein schöner Mensch und verdienst ein schönes Leben - nichts sonst.

Wenn Du aufgehört hast zu rechnen, werden die Ergebnisse kommen. Du wirst einen echten Balacaggio finden. Auf der Straße, vor einem Zweifamilienhaus, wie Müll.

Vielleicht enden wir auch auf dem Müll und werden dort vergessen. Oder auf einer dieser Video-Shows wie "Die zehn verrücktesten Telefonanrufe, die in Deinem Leben noch anstehen".

Hat das Leben in unregelmäßigen Einschlägen ein bisschen verrückt zu sein, damit es sich nur anfühlt wie ein Haufen aneinandergereihter Donnerstage?

"Bitte, bring mich jetzt nicht zum Lachen. Willst du mich heiraten?" - "Nein" - "Wie bitte?" - "Ich habe dich seit Wochen nicht gesehen. Nicht mal glücklich siehst du gerade aus. Ich soll meine Privilegien aufgeben, um mich einer Institution anzuschließen, die in der Hälfte der Fälle scheitert? Und wozu heiraten? Warum du? Warum ich? Du hättest auf den Knien sitzen sollen" - "Dich, nur dich, weil du derjenige Mensch bist, den ich als erstes sehen möchte, wenn ich aufwache, und derjenige, dem ich einen Gutenachtkuss geben möchte. Ist Heiraten nicht das, was übrig bleibt, wenn Liebe keine Grenze hat?" - "Mag sein" - "Und was sagst du?" - "Ich arbeite noch an einem Weiß ich nicht".

Und diese Kerle, die heiraten! Wer weiß? Aber man kann nicht eine Hochzeit ohne Zeugen haben. Das ist das Gesetz. Einige werden durch die Gesetze gebrochen, die sie nicht in der Lage sind zu brechen. Andere haben nicht die Kräfte zu widerstehen, und werden an einem Strang nach unten gezogen. Und die letzten leben nach den Regeln, die von einer Verfassung auferlegt wird.

"Ich hatte gedacht, dass ich nicht mehr fremdgehe und betrüge, sobald ich verheiratet bin. Und jetzt vögele ich mehr in anderen Nestern als je zuvor".

Mein Name ist XYZ. Ich bin seit sechs Monaten verheiratet, liebe meine Kreditkarte und hatte keine Affäre. Überhaupt: wie unterschiedlich die Definitionen einer guten Ehe ausfallen.

"Ich bin so froh, mir von niemandem diese Heirat ausreden zu lassen" - "Wer hat versucht, dich vom Gegenteil zu überzeugen?" - "Niemand Bestimmtes, meine Mutter, meine Schwestern, meine Cousinen, der Briefbote, die Fleischverkäuferin, meine Friseur, "Heirate ihn nicht, ich erkenne einen Verlierer, wenn ich ihn sehe"" - "Gut, dass sie falsch liegen" - "Wer sagt das?"

Kompromisse, die sich wie eine Wahl anfühlen, finden viel zu selten statt. Spule zehn, zwanzig Jahre voraus, und du bist verheiratet. Deine Ehe wird möglicherweise nicht die gleiche Energie haben wie du. Du wirst deinem Partner dafür die Verantwortung geben. Du spulst zurück, denkst an all die Leute, die dir begegnet sind, und ob nicht doch jemand Geeigneteres dabei war. Wäre es nicht ein riesiger Gefallen, für dich und deinen zukünftigen Partner, zu erfahren, dass ihr nichts verpasst habt. Wenn zwei Verlierer sich finden, völlig ziellos, total langweilig, können sie die richtige Wahl treffen und wirklich glücklich werden.

"Was du brauchst, ist eine Liste. Auf der einen Seite hältst du alle Punkte fest, die dir an deiner Heirat gefallen, und auf der anderen Seite, was du daran nicht magst" - "Manchmal kommen mir die Tränen auf der Heimfahrt" - "Das gehört wohl auf die Negativ-Liste" - "Ist denn Überwältigtsein schlecht?"

Die vielen Planungen, Abwägungen, Vergleiche, Optimierungsansätze - dabei können auch die smarten Gattinnen nicht die Unterschiede nennen zwischen einer bedeutungslosen, einer geilen, einen leidenschaftlichen Affäre und einer netten, soliden, friedvollen, gewöhnlichen Heirat.

"Bist du nicht berufen zum Heiraten? Ist das nicht, wozu du erzogen wurdest? Dein einer Traum?" - "Du klingst, als sollte ich den ersten Mann ehelichen, der mir über den Weg läuft".

Dostojewski lernte seine künftige Frau ungeplant und unter widrigen Umständen kennen, denn er hatte innerhalb weniger Wochen zehn Druckbögen vollzuschreiben. Ohne eine junge Stenotypistin wäre womöglich nicht nur der Roman nicht entstanden, sondern sein Leben vorbei gewesen, und auf jeden Fall hätten die beiden nicht geheiratet.

"Weißt Du, was mein Albtraum ist? Dass ich dieser Arschlochstadt sitzenbleibe. Dass ich von hier nicht wegziehe. Ich bekomme Kinder, ein Haus, einen Mann, ein Auto, all das. Der Typ wird mich verlassen wegen einer Jüngeren und ich werde festsitzen mit schreienden Körperchen, die gefüttert werden wollen. Wo bleibt da das Leben im Leben?"

Kleine, aus dem Fenster schauende und die Sonne genießende Kinder bringen es fertig, dich zu fragen: Liebst Du nicht jeden Tag?

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Aus dem Vorsatz, als unfassbar gut aussehende, super intelligente und wahnsinnig süße Frau nicht den ersten herbeigelaufenen Schmock zu heiraten, wird eine Toilettenspülung. Und so lange wie diese dauert auch der entscheidende Moment mit dem Mann keiner Träume.

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"Was ist eigentlich verkehrt an Männern wie mir" - "Männer wie du glauben nicht ans Heiraten" - "Ich war doch zwei Mal verheiratet" - "Siehst du".

Wenn eine Frau sich dazu entscheidet zu heiraten, ist dies meistens eine Entscheidung auch für Kinder. Leben schlägt hier eine neue Richtung ein, während Pläne sich anderer Stelle auflösen. Aus Wünschen werden Details. Sie wird eine Mutter, eine Ehefrau, beständig, so dass die Kleinen groß werden. Verlassen die Kinder das Nest, nehmen sie die Details mit und übrig bleiben unerfüllte Wünsche und die Frage: was treibt dich an? Gibt es eine größere Liebe? Wer hilft mir zu mir?

"Herzchen, ich liebe dich, und ich möchte dich heiraten" - "Ich liebe dich, und ich möchte dich heiraten, Herzchen" - "Jetzt hast du es kaputt gemacht".

Diese Phase, in der man nur mit jemanden schlafen möchte, in den man sich nie verlieben wird. Es wird anders ausgehen. Die vielen Details, die Lust, die Sicherheit - zu verlockend. Aus Sex wird Überschwang wird Schwärmen wird Verliebtheit wird Liebe. Liebe als Flucht für zwei Personen, die nicht wissen, wie Alleinsein hinhaut. Man redet von Liebe, als sei es etwas Selbstloses, dabei tritt nirgends mehr Egoismus auf.

"Sollte nicht jeder für den anderen da sein, sich um Mitmenschen kümmern?" - "Hach, du bist ein Früchtekuchen?"

Ich war nie einsam, weder wenn ich allein war noch mit anderen. Allein, ja, in Bars, Cafes, Kinos, Straßen, Geschäften. Daraus gibt es kein Entrinnen. So fühlt man sich als Ganzes, als Summe zwischenmenschlicher Unebenheiten.

"Wenn es dir nichts ausmacht: warum haben deine Frau und du sich getrennt?" - "Wir wollten unterschiedliche Dinge. Ich wollte mit ihr Kinder haben, sie wollte einen Küchenchef namens Jean-Claude" - "Wie schade" - "Nein, es ist in Ordnung. Ich habe daraufhin die Stadt verlassen. Sie erinnerte mich an sie: viel Kälte, ständige Düsterheit und einfach erobert von einem Franzosen, durch einen Tunnel".

Was ist die Farbe des Alleinseins? Orange, denn auf diese Farbe reimt sich nichts, hier gibt es keine Gesellschaft.

"Als ich hier eingezogen bin, sagte ich, wie wichtig mir eine Wohlfühl-Atmosphäre ist und du sagtest "Ich verstehe", oder nicht?" - "Zu sagen, ich verstehe, bedeutet nicht, dass ich zustimme. Es bedeutete nicht, dass ich zustimme. Es hieß nicht, dass ich dich verstand. Nicht einmal zugehört hatte ich dir".

Menschen sind entscheidend, sonst wird man kein Mensch. Wird man eine Weile nicht berührt, gestreichelt, befummelt, massiert, steigt der innere Krieg unermesslich. Man braucht jemanden im Leben, um aus Ein- 2x Einsamkeit zu machen.

"Ich hatte das Ziel zu heiraten, mit einem kleinen, spießigen Einfamilienhaus, voll mit Kindern und einem Ehemann, auf den Verlass ist. Nun überdenke ich das" - "Schreibe Elternschaft nicht ab. Mit dem ersten Baby werdet Ihr zu Baby-Eltern. Mit dem Alter der Kinder werden auch die Eltern erwachsen, und wenn die Kinder für sich sorgen können, kann eure Ehe es sicher auch" - "Das klingt wie aus einem Märchenbuch abgeschrieben" - "Als Junggeselle liest man solche Bücher".

Liebe. Liebe ist der Schlüssel. Liebe und Familie. Was sind Nacht und Tag, Sonne, Mond und Stern ohne Liebe, und diejenigen, die du liebst. Was könnte tödlicher sein als ungeliebt und ohne Liebe zu sterben?

"Du bist mein erster Mann auf der Erde! Das bedeutet: nicht der erste, aber der erste, den ich liebe. Jedoch nicht der erste, dem ich sage, ihn zu lieben. Ach, auf dem Abschlussball gab es viele Tränen. Wo war ich stehengeblieben?"

Wir lernen Liebe nie richtig kennen, und fest steht nur: sie lässt wenig netter werden und ruiniert dafür vieles. Sie stampft Herzen ein. Sie stellt Dinge auf den Kopf, in einem Moment, in welchen man diesen am meisten bräuchte. Schneeflocken sind perfekt, Sterne, Sechsecke - wir nicht. Wir lieben uns dem Untergang entgegen.

Man kann sich des anderen nicht ganz sicher sein, bis man ihn liebt. Dank dieser Liebe sehen und wecken wir die Möglichkeiten im anderen. Bringen wir Liebe zum Ausdruck, können die Möglichkeiten greifbar werden.

Ich werde diese Sache auf YouTube stellen - machen wir hundert Millionen Einheiten von irgendwas. Und wenn Roboter klicken, setzt mir die Klickroboterkrone auf.

Studien haben gezeigt, dass Aufgaben wie Essen, Sprechen auf dem Handy, Kaffeetrinken während der Fahrt oder Hochladen von Videos die Reaktionszeit um den gleichen Faktor wie 28 Milliliter Alkohol reduziert.

Hi, ich bin Sober, ich bin Alkoholiker. Sorry, ich wollte nicht lachen, es sind nur diese Worte, die verrückt scheinen. Ich weiß nicht einmal, ob ich wirklich Alkoholiker bin. Ich trinke einfach, und zwar viel davon. Das habe ich stets getan. Und alle, die ich kenne, ebenso. Für ein Problem habe ich das nicht gehalten. Bis vor kurzem. Ich möchte in der Lage sein, ein paar zu trinken, ohne dass weitere 19 Dosen dazu kommen, um dann ins Bett zu pissen. Wenn ich trinke, fallen Dinge vor, Vorfälle, die, wenn man sie erzählt, lustig klingen, aber es nicht waren. Dinge, die sich von ärgerlich in schaurig verwandeln. Und so bin ich heute und jetzt verängstigt, wie es mit mir weitergeht.

"Die paar Bier von letzter Nacht beeinflussen mich heute nicht mehr. Alles fein" - "Lies mal das Straßenschild dort hinten links" - "Burheimer Senke" - "Berliner Straße" - "Punkt für dich" - "Und drei für dich, wenn du nicht aufpasst".

Nein, nein, ich merke nichts von einem angeblichen Trinkproblem. Es sei denn, jemand, der es behauptet, stellt mir etwas zu Trinken hin.

"Möchtest du lieber einen Tee oder einen Whiskey?" - "Beides. Ach nein. Vergiss den Tee. Nicht übermütig werden, ich möchte auf die Beine kommen".

Man kann so betrunken sein, dass man hier nicht mehr unterscheidet: ein weiteres Bier, einen Mann oder eine Massage, oder eine Bier-Massage von einem Mann.

"Menschen, die keinen Alk trinken, stehen auf der Schattenseite: wenn sie morgens aufwachen, ist das gesamtgefühlsmäßig ihr Höhepunkt des Tages".

Wenn ihr euch Cocktails teilen würdet, fändet ihr euch mit der Zeit unwiderstehlich. Küsst euch, schmeckt die Cocktailreste, das hilft. Trinkt nackt. Es ist das erste Mal. Duften eure Körper nach Cocktail, während ihr miteinander schlaft, führt dies zu vorübergehender Wertschätzung. Übergießt euch mit süßen Alkoholmixes und fordert den anderen auf, zu lecken, die Beine breit machend und Ortsangaben zum Schlemmern erteilend - Liebe steht im Zimmer. Lutscht euch so lange ab, bis ihr glänzt. Wäre das nicht ein weiterer Ausdruck gegenseitigen Schätzens? Anschließend könnt ihr woanders weiterficken. Aber welcher Nichtprofi nimmt schon zwei innerhalb einer Nacht? Verließ mich meine Frau, weil ich anfing zu trinken, oder begann ich zu trinken, weil meine Frau mich verließ. Du bist eine Nutte, wir beide wissen das.

"Was wäre, wenn ich zu viel Wein getrunken habe? Aber wen geht das etwas an? Wer weiß schon, wie viel ich nicht getrunken habe?"

Jedes Getränk ist besser als das letzte, so dass du jederzeit den Wunsch verspürst, einen weiteren zu haben. Und jetzt nimm einen Drink.

"Er ist Alkoholiker. Die beste Person, die ich je getroffen habe. Er hatte 400 verschieden Lachen. Mit ihnen konnte er dein Leben erleuchten. Dich anstecken mit Lachen, oder dich zum Weinen bringen. Mit Kindern geht er so liebevoll um, als wäre er selbst eines. Und ich liebe ihn noch immer, nur sage ich ihm das nicht mehr".

Es gibt ziemlich viele Menschen, für die ein zwei-, drei- oder vierstellige Zahl die wichtigste ihres Lebens ist: die Anzahl der Tage, seit sie das letzte Mal Alkohol getrunken haben. Je größer diese Zahl wird, desto mehr Vertrauen, desto mehr Angst, weil alles was man braucht ein Getränk ist, um auf Null zurückzufallen. Menschen fürchten Schwäche, da Scheitern keine Option ist. Manche Menschen geben diese Angst weiter. Gelegentlich hat man rücksichtslos zu sein, um nüchtern zu bleiben. Rücksichtslos sich selbst rücksichtslos gegenüber. Mit Angst gegen Angst. Gegen die Null in die Zukunft. Scheiß auf die Null. Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Trifft auch auf Selbstvertrauen zu.

"Trinken ist ziemlich anstrengend. Wie ein Job. Weißt Du, dass ich eigentlich zwei Jobs habe? Glaubst Du ernsthaft, dass ich Alkoholiker bin? Ich möchte einfach mit einer guten Stimmung in den Tag gehen" - "Deshalb kippst Du Dir Whiskey ins Müsli? Um die Mittagszeit dürfest Du dann wahnsinnig ausgelassen sein" - "Wo ist das Problem? Trinkst Du etwas nicht?" - "Nicht wirklich" - "Nun ja, ich schon. Ich trinke wirklich" - "Nein, Du trinkst Wirklichkeit".

Wer sitzen bleibt, kommt nicht in den Genuss des Scheiterns. Man stehe auf, um fallen zu können. Mut ist die Quelle von Anmut. Versuchen zählt nicht, wenn man immer wieder scheitert? Falsch. Wieviel man erreichen kann, findet man nur heraus, indem man es erreicht.

Scheitern als Quelle von Selbstbewusstsein zu nehmen, sich selbst überbieten, da man um eine Strecke reicher ist, den Zuschauern zeigen, dass sie zu früh das Stadion verlassen: Ziele. Die Angst davor, ausgewechselt zu werden, sollte kein Grund sein, die Partie nicht anzutreten.

Und die Lektion aus "Ich habe mein Bestes gegeben und bin gescheitert" lautet nicht, die Versuche einzustellen, sondern weiterhin sein Bestes zu geben.

Versuche es und gehe den ganzen Weg. Ansonsten lasse es. Du könntest deine Freundin verlieren, deine Frau, Verwandte, Bekannte, deinen Job, vielleicht deinen Verstand. Es könnte dazu führen, dass du tagelang nichts isst. Vielleicht wirst du frierend auf einer Parkbank liegen. Oder im Gefängnis. Passieren kann, dass du verspottet, isoliert und verdammt wirst. Die anderen sind ein Test zur Frage, trotz wieviel Zurückstoßen du geradeaus gehen kannst.

Feiglinge sterben viele Tode bevor sie sterben. Wer sich ein Herz nimmt, stirbt nur einmal. Feigheit kommt von fehlender Liebe oder Liebe, die falsch ist, was gleich sein dürfte. Und wiederum Mut bedeutet, sich Liebe aus dem Kopf zu vertreiben, wobei man neue Liebe findet oder vertieft.

Eine Herde Büffel kommt nur so schnell vorwärts wie der langsamste Büffel in ihren Reihen. Und wenn die Herde gejagt wird, sind es die langsamsten und schwächsten, hinten, die zuerst getötet werden. Hier findet eine Auswahl statt, mit der die allgemeine Geschwindigkeit und die Gesundheit der ganzen Gruppe verbessert wird - durch unregelmäßige Tötung der schwächsten Mitglieder. In der gleichen Weise funktioniert das menschliche Gehirn nur so schnell wie die langsamsten Gehirnzellen. Übermäßige Einnahme von Alkohol tötet Gehirnzellen. Er greift die langsamsten und schwächsten Gehirnzellen zuerst an. Auf diese Weise entfernt der regelmäßige Konsum von Bier schwächeren Gehirnzellen, so dass das Gehirn gefühlt zu einer schnelleren und effizienteren Maschine wird. So fühlt man sich nach ein paar Bier etwas schlauer.

Die Herde ist leichter zu steuern als das einzelne Schaf. Eine Gemeinschaft hat ein gemeinsames Ziel. Ziel des Einzelnen: fraglich. Deshalb wird seit je versucht, aus Unikaten Herdentiere zu machen.

Liebe ist eine Kugel im Gehirn. Und wenn du etwas anderes erwartet, bist du so verrückt wie sie.

Seit zum ersten Mal ein Mensch gestorben ist, den ich liebe, fühlt sich Bauch manchmal an, als würde er herausgeschnitten und füllt das Loch im Asphalt. Ich dachte, dass Liebe ewig dauern würde: Ich habe mich geirrt. Und ich überlache das jedes Mal, erinnere mich daran, dass ich ihnen nie wieder Blödeleien werde sagen können, und es war bereits damals das Dümmste, was ich je gehört habe. Jedes Mal, wenn ich dich anschaue, fühle ich mich besser. Deine Schönheit schockiert mich, und mein Bauch fängt an zu klopfen. Ich muss nicht Sex mit dir haben, Glück besteht in Zeit mit dir. Mit jedem Stück von dir. Ich meine, hoffentlich alle Stücke. Weil ich dich liebe.

Du bist die Person, die meine Möglichkeiten erschließt. Ja, mich möglich macht.

Ein italienischer Meiser hat Schönheit als das Zusammenarbeiten der Teile bezeichnet, so dass nichts hinzugefügt, genommen, entfernt oder verändert zu werden braucht, um es schöner zu machen. Auch in dieser Definition bist du schön.

Warum wir nicht zusammen shoppen gehen? Weil dich Shoppen darin erinnert, kein Geld zu haben. Und einladen von mir lässt du dich zu dem Spaß nicht. Und es mag stimmen, dass zusammen zu sterben eine persönlichere Angelegenheit gibt als zusammen zu leben, nur passt mir nicht in die Wochenendplanung, tot zu sein.

Was soll ich jetzt mit der Auszeichnung tun? Nichts. Ich weiß nicht, was ich tun werde. Das ist meine geringste Sorge im Augenblick. Und das Krönchen geht an dich. Nicht nur, weil sie Dir besser steht, sondern weil man sie Dir auch abnimmt. Und die nächste Auszeichnung werde ich selbst vergeben, als Auszeichnungsproduzent. Ich denke, wir alle wissen, was ich vergeben werde in diesem Jahr und wer das Teil bekommen wird. Es ist die Auszeichnung darüber, wer zu den meisten Fußballspielern am Stück eine Anekdote auf Lager hat. Prämiert wird die längste Serie. Meine Damen und Herren, liebe Preisträgerin, ich heiße sie willkommen. Ich werde so viele Menschen für diese Auszeichnung danken, dass der Preis gefühlt zwei Mal vergeben wird. Zunächst einmal bedanke ich mich bei Dir, weil ich es nicht ohne Dich getan haben könnte. Vielen Dank. Lassen Sie uns eine Runde Applaus geben, heute Abend haben wir den passenden Rahmen, danke. Viele der hier anwesenden Menschen bekommen nicht oft eine Trophäe, wie sie oder ich. Wie finden Sie das? Fast Food ist kein Pokal. Trotz der Punkte, die Sie dort sammeln. Du magst es, Auszeichnungen zu bekommen. Wie alle diese Mini-Trophäen aus der Zehnten?

Auszug Beginn. Es gab im Laufe der Zeit viele Autoren. Es ist ein Job, nicht eine Person, aber die Person ist mit der großen Verantwortung überfordert. Wegen der Aufzeichnung, zu bezeugen, die größten Geschichten aller Zeiten aufzurufen, zu speichern und für die Nachwelt zu bauen. Dieser Auftrag geht auf die Erfindung der Zeichen selbst zurück: Von dem Mann, der Schatten in Höhlen tanzen sah, Jahrtausende später zum Philosophen gekürt wurde, dann zu Sängern, die Geschichten von Poesie erzählen, bis zu einem Mann namens William. Viele hatten diese unbegreifliche Aufgabe inne, fühlten sich berufen zu Großem. Frauen und Männer, die sich der Verantwortung mit der Kraft annahmen, die sie verdient. Auszug Ende.

Lampenfieber kenne ich nur von Leuten, die vor Aufregung über eine neue Lampe fast glühen. Trotzdem ist man nicht gefeit gegen Vorfälle, die größer sind als Fieber. Eine Schwachstelle, die einem das eigene Ausgesetztsein klar macht, reicht aus.

"Mein Kopf glüht so sehr, Du könntest Dir Spiegeleier darauf braten" - "Ich hoffe, niemals derart hungrig zu sein".

Spannend: Sex funktioniert sogar besser als Schokolade, um Stimmungen zu ändern. Ob darauf im Marketing schon jemand aufmerksam geworden ist? Sie verwenden Schokolade als positive Verstärkung für das, was Sie das richtige Verhalten in Betracht ziehen. Sehr gut. Schokolade? Nein, ich will keine Schokolade! Sex kann man nicht trainieren, wie eine Laborratte.

Ich nehme an, man hätte hier lieber das Wort Liebe gehört. Dabei ist es Sex. Aber ein Wort ändert nichts.

Ich denke, dass Kaffee die einzige ernstzunehmende konstante Größe im Multiversum darstellt.

Ich kenne einen Laden in der Stadt, der zwar jeden Tag die Kaffeebohnen der gleichen Marke im immer gleichen Brühverfahren verwendet. Gleiche Bohnen, gleiche Methoden. Und doch ergibt sich jeden Tag eine etwas andere Note. Denn sie streuen eine Blüte hinein.

Kaffee. Nach zwei Tassen schrägt die Unterschrift an. Nach drei krakelt man. Und nach vier schreibt man wie ein Huhn, wobei Hühner nicht schreiben können. Man verliert die Achtung der Mitschreiber.

Jede einzelne Beziehung beginnt mit einer Tasse Kaffee. Dann folgen Essen und Kino. Das nächste, worin du dich erinnern wirst: du bist geschieden. Man zieht nach Schweden, so dass man seine Tochter jedes zweite Wochenende sehen kann. Beziehung, Beziehungen. Warum nennt man das so? Schmerzland wäre geeigneter.

Oder wenn man Leute kennenlernen möchte: man setze sich in eine Café, oder ein Museum, spreche sie an, spiegele Interesse.

Die lustigen Zoffs der anderen, zum Beispiel: "Ich bin der Grund für allen Ärger? Du machst mich die gesamte Zeit an. Freund, sprich nicht über Deinen Stuhlgang beim Frühstück! Freund, guck nicht auf die Uhr, wenn wir bei meinen Eltern zu Besuch sind! Freund, wirf endlich Deine Steinzeit-Shirts weg!"

Liebe = komplizierter Scheiß. Das ist gut so und kein Grund, die Hände davon zu lassen. Wäre es zu einfach, gäbe es keinen Grund zum Versuch und zur Versuchung. 99 Prozent Ehrlichkeit stellen das Fundament jeder Beziehung dar.

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Wir alle sind Magneten, nebeneinander aufgestellt. Und was tun Magneten, sobald zu nah beieinander sind? Und wenn man die Nähe erzwingt, ticken sie aus und fliegen sonstwo hin. Es gibt innerhalb einer Beziehung Grenzen, Kräfte und Distanzen. Alle drei zu beachten, gelingt fast niemandem.

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"Alles in Ordnung?" - "Das berührt hier nicht meine Komfortzone" - "Hast du so etwas überhaupt?" - "Ja" - "Nie gesehen bei dir" - "Sie ist nicht sehr groß, denn eigentlich habe ich keine".

Alles ist verhandelbar? Liebe nicht. Lieben ist Rätselraten. Und hier bezieht sie ihre Schönheit, nicht aus Garantien. Sie ist ein Swimming-Pool, in den man jede Sekunde neu springt, ohne die Höhe des Wassers zu kennen. Bei niedrigem Stand kann man sich das Genick brechen. Bei Tiefe: wie ein Schaltjahr von Vertrauen und Verbundenheit. Ohne jegliche Garantien ausgestattet, ist Liebe das, was Leben beinhaltet. Es gibt leicht zu gewinnende und super schwer zu bezwingende Spiele auf Jahrmärkten. So verhält es sich bei Liebe und Sex. Beim Sex gewinnt eigentlich jeder, und niemand geht ohne kleinen Preis nach Hause. Nur mit Liebe hat man den Hauptpreis in der Tasche.

Es braucht genau einen Menschen, eine Person, um dich zu etwas Besonderem zu machen, dich einzigartig zu fühlen, gewertschätzt und daheim.

"Du vertraust mir, oder?" - "Keinem Mann, nein" - "Du hast nie einen Mann geliebt, oder?" - "Doch, einige. Und je ich mehr einen liebte, desto weniger vertraute ich ihm".

Die Liebe reicht irgendwann nicht mehr. Alltagsfragen dringen durch. Wo würden wir leben? Hier? Mit Deinen Mitbewohnern? Die einzige Dekoration im Bad ist eine Bong!

An einem schlechten Tag hörte ich den Satz: "Wenn man jemandem zusammen ist, zerstückelt man sich gegenseitig. Bleibt man alleine, zerschneidet man sich selbst in Stückchen".

Was interessiert mich, ob die Uhr funktioniert. Lass uns auf die Zeit achten. Dass sie schön wird.

"Ich gehe gerade keine gute Zeit, von Gefühlen her" - "Kommt es dir auch nicht so vor, als würden nicht mehr miteinander sprechen?" - "Wir sprechen miteinander. Nun lass uns aufhören, darüber zu reden".

Gefühle sind vergänglich, wie Blumen, Morgendämmerung und erste Liebe. Treten sie auf, nehme und schätze man sie.

"Verschwinde aus meinem Leben, du Frau aller Frauen. Du bist zu gut für mich, zu vollkommen, zu begabt, zu schön, zu weise, zu viel von allem, was ich gern hätte" - "Und worüber reden wir jetzt?"

Auch ein schlichtes "Guten Morgen" kann zu einem Streit führen. So wenn der Begrüßte fragt: Was meinst du damit? Möchtest du mir einen guten Morgen wünschen, oder dass ein guter Morgen ist, egal ob ich das möchte oder nicht? Oder vielleicht möchtest du mir mitteilen, dich gut zu fühlen an diesem Morgen heute? Oder hältst du diesen Morgen für einen, an dem man einfach gut gelaunt zu sein hat?

"Ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Was wäre richtiger, als dich zu heiraten?" - "Wir würden uns umbringen" - "Nein, stimmt nicht" - "Wir haben unsere Stimmungen nicht im Griff" - "Werde ich nicht herausgefordert, kann ich mich sehr wohl beherrschen" - "Wir sind beide Sturköpfe, dickschädelig bis zur Grausamkeit. Du könntest mir nicht mal einen Antrag machen, ohne dass wir Krach haben".

Dieses Geschrei bei Trennungen. Die Nächte, die man vorher nicht schlafen kann. Die hart zu erarbeitende Einsicht, dass es vorbei ist. Die Tränen - bei den Allermeisten das erste, noch vor den Worten. Die Mittelchen gegen Bitter- und Übelkeit. Die Selbstgespräche der Art "In einiger Zukunft, werde ich zurückschauen, lächeln, und mich an unseren Sommer erinnern, wie wir voneinander lernten, was Liebe ist". Die beste Liebe sei schließlich diejenige, von der man wach wird und wach bleibt, bis ans Ende des Lebens.

"Ich habe tausende Küsse an dich verschwendet! Küsse, von denen ich meinte, sie seien etwas Besonderes, wegen Deinem Lächeln, Deiner Lust, Deiner Liebe. Nun weiß ich, dass Deine Liebe nur Deiner Arbeit gilt. Schluss damit!"

Sommerromanzen beginnen aus allen möglichen Gründen. Und wenn sie vorbei sind, erkennt man eine Gemeinsamkeit: sie gleichen Sternschuppen, ein kurzer, leuchtender Moment am Himmel, und so schnell wie ein Blitz sind sie Vergangenheit.

"Du machst Schluss? Ich bin nicht der Mann, der deine Hoffnungen erfüllt hat? Lass das Heulen, ich verdiene deine Tränen nicht. Ich wollte nur den Sex. Die Liebesgeschichte zwischen uns fand nur in deinem Kopf statt, kein Drama" - "Ich habe nie an dich geglaubt - ich fand dich nur unterhaltsam, eine Zeit lang".

Man meint, sich in Perfektion zu verlieben. Dann wird man misstrauisch, sich Nacht für Nacht ausmalend, wie man es verliert. Man wird abhängig, und fängt an zu glauben, zu sterben bei Verlust.

"Stopp! Ich kann nicht zulassen, dass meine Idee über Dich ruiniert wird!" - "Wie bitte?" - "Wenn Du so redest, erinnerst Du mich nur daran, wer Du wirklich bist".

Moment, warte eine Sekunde. Ich habe eine Idee. Ja, oh ja. Ich werde diesen Einfall haben. Er kommt. Er ist weg.

Sorry, aber es wird nicht funktionieren. Ich liebe dich und ich weiß, dass du mich liebst. Aber das ist nichts als ein Rezept für ein Desaster. Wir werden uns mehr kennenlernen, mit allem, was dazugehört. Wir werden uns ärgern, angiften, Kommunikation einstellen, und damit enden, uns gegenseitigen Hass zu erklären. Ich möchte das nicht. Wir sind beide Bauchmenschen, nicht stark genug, verstehen uns zu gut. Wir würden uns hinunterziehen wie zwei Leute im Meer. Unsere Schwierigkeiten werden das Sinken beschleunigen. Ich möchte nicht untergehen. Oder absaufen, sogar mit dir nicht. Lass uns aufhören, jetzt.

"Tue doch wenigstens so, als würdest Du mich lieben" - "Ich tue so, als würde ich dich lieben" - "Du Arschloch! Ich liebe dich auch. Nun nimmes an oder verlass mich".

Männer, die weinen, ohne dass sie eine Beziehung gehabt hätten, und auf die Frage, warum sie gefühlsmäßig angegriffen seien, antworten: "Ich habe sie nackt gesehen und nun nie wieder - reicht das nicht?"

Oder so: "Wie meinst du das: "Wir hatten nie Ärger?" Wie oft habe ich dir gesagt, dich zu hassen, und mein Herz glaubte es sogar? Wie oft hast du mir gesagt, müde und krank von mir zu sein? Wie oft gaben wir uns den Stempel "erledigt!"? Und wie oft sind wir wieder und wieder unserer Liebe verfallen?"

Sie schreit, er bricht ein. Man braucht nicht einmal Streiterfahrungen gesammelt zu haben, um diesen Ablauf vorherzusehen.

"Du bist die selbstsüchtigste Person auf diesem Planeten!" - "Du hattest die Ehre, alle Menschen zu treffen und auf Selbstsucht zu testen?"

Wer hat von der Frau gehört, die sich einen neuen Körper kaufte, nachdem ihr Mann sie wegen einer jüngeren Frau verließ - nach zwölf Jahren Ehe und vier Kindern. Einige sagten, sie habe einen großen Fehler begangen: wenn sie die Operation Jahre früher unternommen hätte, hätte das die Ehe gerettet.

"Okay, nenne mir doch mal drei Dinge, die du an mir ändern würdest?" - "Nur drei?" - "Ja, und zwar jetzt" - "Deine Persönlichkeit, deinen Kleiderschrank und deine Adresse".

Für Fortgeschrittene: "Unser Berater meinte damals, ich hätte es an Enthusiasmus mangeln lassen. Weißt du, warum? Ich hasste dich, dein Haar, deine hässlichen Beine, deine Unterarme, deinen Schweiß, und deshalb ließ ich Begeisterung missen, wenn du deinen Schwanz in meinem Mund platziertest".

"Ich dachte, du wärst ein netter Typ" - "Bin ich, ja. Nur etwas anders nett. Neu nett" - "Ich weiß gerade nicht, ob ich dich ficken oder töten soll".

Man kauft dem Gegenüber die Bullenscheiße ab, denn mit dem Sturm kommt die Suche nach einem Hafen. Es fallen Fallen, Buzzworte, bestimmte Phrasen, die vorgeben mehr zu sein als sie sind oder weniger sind, als sie vorgeben zu sein.

Auch gut: "Hat der Umstand, dass ich letzte Nacht 19x versucht habe, Dich zu erreichen, ohne eine Antwort zu bekommen, irgendein Signal in Dir ausgelöst?" - "Ja, ich bin schließlich kein Idiot. Wahrscheinlich wolltest Du mit mir reden, aber Dein Telefon ist kaputt".

Wer hat bewiesen, dass Zeit Wunden heile? Zeit heilt alles - nur Wunden nicht. Im Gegenteil: mit der Zeit verlieren die Wunden ihre echten Grenzen. Menschen, die man geliebt hat, sind verschwunden, und nun liebt man diesen Menschen und den verschwundenen Menschen und die Erinnerung an ihn und weitere Irrtümer.

"Bin ich schön?" - "Du bist die schönste Frau des Landes" - "Das sagst du nur so" - "Nein, ich bin ernsthaft verliebt in dich, und zwar nicht wegen deines Gehirns oder deiner Persönlichkeit" - "Wie kannst du mir so wehtun?"

Am Ende wird er dich verlassen, für eine Italienerin, die erfolgreich ihr eigenes Pesto verkauft, mit Brüsten, geformt wie eine satte Träne, und Büschen, die nach Walnuss duften. Du weißt es.

"Viele Menschen haben diese Gefühligkeit, die sie dazu bringt, bei Neugeborenen oder Filmen in Tränen auszubrechen, oder Weihnachtsgeschenke bereits im August zu kaufen, oder dem Typen, der gerade beider Leben ruiniert, zu sagen: Mein armes Mäuschen, ich liebe dich trotzdem".

Was bringt es, in einem Restaurant zu sitzen, beim dritten Glas Wein, und vor sich hinzublubbern: Ich erinnere mich, wie weh es tat - Sie anzusehen, tat weh - Ich fühlte mein Herz schlagen, hörte Menschen, sah Licht im Dunkeln - Wenn Liebe derjenige Platz am Tisch ist, der nie besetzt sein wird, dann gehe ich jetzt besser.

"Du wolltest keine Liebe mehr in Deinem Leben, und ich wollte sie nicht in meinem. Unsere Gründe sind verschiedener als Sonne und Mond. Du wolltest sie nicht, weil Du ihre schlechten Seiten erlebt hast. Und ich nicht, weil die schönen hatte".

Beide Richtungen treten auf: je länger man jemanden kennt, desto mehr anders sehen wir ihn. Er kann hässlicher oder schöner werden. Schaut ihn mehr als einmal an, geht man das Risiko ein und selbiges los.

"Ich hatte gehofft, mich zu irren. Und jedes Mal, wenn ich zu dem Ergebnis, dass du mir nicht gut tust, fing ich die Rechnung von vorn an. Und jedes Mal, wenn du mich überraschtest, war das ein Gewinn, und ich vergaß für einen Moment, dass wir nicht füreinander bestimmt sind. Ich hatte nie erwartet, dass jemand wie du jemanden wie mich lieben könnte".

Wegen angeblichem Alleinsein gibt man sich mit Mitmenschen ab, die keine Aufmerksamkeit spenden. Dabei ist Alleine einfach. Niemand ist näher dran an dir als du. Und niemand wird dir je näher kommen oder besser passen.

Verliebt man sich nur in Menschen, die einem ihre kalte Schulter zeigen, dann wird man eines Tages neben einer kalten Schulter aufwachen.

"Wir trennen uns?" - "Können wir nicht, denn wir waren nie zusammen?" - "Das als Neuigkeit für dich: du führst dich wie eine Ehefrau auf" - "Besser eine Ehefrau als eine Hure".

Beide wussten von Anfang an: eines Tages wird der Andere dich zum Stürzen bringen. Er hat dich verbrannt mit seinen Fingern. Und er hat Löcher in deinen Mund gebrannt mit seinen Lippen. Und es tut weh, ihn anzusehen. Und genauso schmerzt es, ihn nicht anzusehen. Und insgesamt fühlt sich das nach einer dich aufschlitzenden, riesigen Glasscherbe an.

"Du warst der Meinung, ich sei ein gewöhnlicher Mensch. Ja, so gewöhnlich wie Dreck. Und ich nahm Dich mit zum Dreck und Dir gefiel das. Dir gefiel mein Dreck. So, als hättest Du neue Farben entdeckt. Waren wir nicht glücklich? Und war das nicht in Ordnung?"

Mit Worten wird man sich nicht einig. Bestenfalls hat man sich auf eine gemeinsamere Sprache geeinigt. Worte kreieren Missverständnisse, und die Ungereimtheiten dominieren bald oder bälder. Und sie wird sich anfangen zu fragen: kann es richtig sein, wenn der gesamte Haushalt vom Einkommen meines Mannes abhängt?

"Warum weinst du?" - "Weil ich dich küssen möchte" - "Du weißt, wohin das führt. Eine Erklärung, ein Kuss, eine Familie, Verpflichtung, Langeweile, Erwachsensein".

Jeder Trennung gehen viele winzige Trennungen, Entwöhnungen, Verdächtigungen voraus. So wenn sie Schatz genannt wird und weiß, dieses Kosewort enthält Lügen. Frauen haben herzlose Seiten. Nicht weniger, nicht mehr als Männer.

"Es ist vorbei. Warum siehst du das nicht ein?" - "Ich kann nicht" - "Warum nicht?" - "Weil ich glücklich war. Männer verlassen nicht alle Frauen. Sie verlassen mich" - "Ich weiß, dass es schmerzt. Nur schwer zu glauben, dass einem etwas derart Wundervolles ein zweites Mal widerfährt. Doch so wird es kommen".

Die Fragen, die mit dem Kummer kommen. Und niemand gibt zu, dass er sich von einem "Ich bin darüber weg" zu "Soll ich jemanden anderen treffen" und "Fühle ich mich nun besser?" und "Ist dieses neues Leben mehr Wert?" und "Werden mir die gleichen Fehler wieder unterlaufen?" und "Seit wann spreche ich mit mir selbst?" zu "Was macht er gerade?", "Habe ich das Richtige gesagt?", "Wie findet er sie wirklich?" schleift.

"Wenn du jetzt nicht sofort aufhörst zu labern, schneide ich dir den Kopf ab, stecke ihn in die Mikrowelle bis er platzt, mische etwas Milch und Butter bei, und lasse das Gebräu dein Rückgrat hinunterlaufen".

Gerüchten zu glauben, liebt innerhalb einer Beziehung einer etwas mehr als der andere. Jener werde dadurch verletzbarer. Nur kann denn Liebe von Nachteil sein? Stellt man fest, dass man gegeben hat als bekommen, mehr vertraut als vertraut wurde, nach etwas schaute was nicht zu sehen war, und mehr liebte als geliebt wurde: dann ist es Dummheit.

"Sie hat ihm richtig an seinen Eiern gekriegt" - "Das hat nichts Schlechtes zu sein, oder?" - "Hängt davon ab, wie sie zugreift".

Man kennt das von Zitronen: ihr Baum ist wirklich hübsch, und die Blüte ziemlich süß, nur die Frucht selber kann niemand roh verzehren, im Ganzen und mit einem Biss.

"Ich liebe dich" - "Ich liebe Kuchen. Wenn wir uns trennen würden, wäre ich nicht zu trösten" - "Du könntest dir sagen, dass immer noch genug Kuchen übrig ist, wenn auch nichts von uns" - "Und jetzt?" - "Ich suche mir einen richtigen Mann".

In jeder sich im Abstieg befindenden Beziehung, kommt jener "Ach, echt jetzt?!"-Moment. Ein bestimmter, kleiner, hässlicher Vorfall, und dir wird klar, dass du gerade die Glocken vom einläutenden Anfang des Endes hörst, und siehst die Wand nahen, gegen den ihr beide fahrt.

"Du hast gesagt, dass du mich liebst" - "Männer sagen so etwas, bevor sie kommen" - "Es war gelogen" - "Dass ich gekommen bin? Nein".

Mag sein, dass Trennungen und Tode schlimme Vorfälle sind. Mag sein, dass man deshalb aufhört, jemanden Auf Wiedersehen zu sagen, da man den Glauben an Worte verloren hat. Mag sein, dass hier Worte und die Dinge, die sie bezeichnen, verwechselt werden.

"Das Wort Wir ist ein Schloss, mit Graben und Zugbrücke. Und was wird in Schlössern gefangen?" - "Drachen?" - "Prinzessinnen. Werde keine Wir-Gefangene, Schätzchen".

Als junger Mann träumt man von den Frauen, die man für Prinzessinnen anderer Planeten hält. Und dann sieht man sie wieder, einige Jahre später, wie sie am gleichen Tisch sitzen, das gleiche Essen zu sich nehmen, mit dem gleichen Besteck und den gleichen Geschichten. Sie sind keine Außerirdischen geblieben, sondern werden wie du. Sie nehmen an Jahren, Falten und Kilogramm zu. Wie du. Sie haben ein Zuhause, was für sie gleichbedeutend mit Zukunft ist. Wie für dich auch.

"Du wirfst dein Leben weg" - "Nein, mache ich nicht. Was du Wegwerfen nennst, nenne ich Leben. Ich lebe mein Leben" - "Ok, und was? Erzähl mal. Hast du ein Job?" - "Nein" - "Geld?" - "Nein" - "Eine Freundin?" - "Nein" - "Pläne oder Perspektiven?" - "Weder noch" - "Etwas am Horizont?" - "Nichts zu sehen" - "Passiert überhaupt etwas?" - "Heute nicht, nein" - "Gibt es einen nachvollziehbaren Grund für dich, morgens aus dem Bett zu steigen?" - "Ja, ich mag die Käsebrötchen vom Discounter".

Wie leicht Streits ausbrechen. Kurz nach dem Sex fragt er sie, was Sex anderes bedeute, als Aufmerksamkeit beim anderen zu bekommen - Zeugung und Erfrischung mal außen vor? Woraufhin sie entgegnet: Ernsthaft? Ich darf mich beim Sex um nichts anderes kümmern als dich? Come on.

"Liebling, warum haben wir vier Kinder?" - "Weil wir keine fünf haben wollten" - "Was du gerade gesagt hast, zählt den dümmsten Dingen, die ich je gehört habe. An keiner Stelle deiner Antwort warst du auch nur in Sichtweite eines richtigen Gedankens. Jeder in diesem Raum ist nun ein paar Gramm dümmer, deinetwegen. Du bist keine Runde weiter, null Punkte von der Jury" - "Du wirst kinderlos und vereinsamt sterben" - "Ja, drück mir die Daumen".

Man meint, es im Griff zu haben, es begriffen zu haben. Man unterschätzt die süßlich anmutende, Punkt für Punkt einnehmende, geschraubte Spannung. Die vielen Spitzen werden irgendwann größer als das große Ganze. Es sind die Spitzen, die dich aufspießen, nicht der Berg. Zwischentöne bestimmen Musik, und der Qualm, der sich in ihnen versteckt, vergiftet auf Dauer.

"Gestern auf dem Markt sah ich ein Paar, das Händchen hielt. Und mir wurde klar, dass wir das nie tun werden. Nichts in der Richtung, keine Picknicks, keine sorglosen Lächeln, keine Ringe. Nur zu kurze Momente, die zu schnell verschwinden".

Wer hätte diesen Moment noch nicht erlebt? Man steht kurz vorm Ausrasten, und sieht bereits mit einem flüchtigen Blick, dass es morgen passieren wird.

"Du siehst blass aus" - "Du siehst schwanger aus" - "Du siehst aus, als hättest du in einem Urinal genächtigt" - "Du siehst aus, als hättest du im Abwasser einer Abtreibungsklinik gebadet" - "Du siehst aus wie Pizza, ohne alles" - "Du siehst aus wie die Sängerin deiner Hass-Band" - "Nimm das zurück" - "Ich spreche nur aus, was jeder sieht".

"Schatz, wir lieben uns für das gesamte Leben. Aber nach dem Tod für die Ewigkeit" - "Du meinst, das geht weiter, nachdem wir aus sind?" - "Ja. Hast du ein Problem damit?" - "Ich dachte, dann sei es vorbei. Wir betreten gemeinsam das Unendliche, sagst du?" - "Hast du ein Problem mit Unendlichkeit?" - "Ich hatte gedacht, nach deinem Tod wieder Single zu sein".

So gut wie alle großartigen Dinge - wer hätte sie je erfasst und dieses Statement gemessen? - tragen zu Beginn furchteinflößende Masken, mit dem Ziel, sich ins Herz aller Zuschauer zu gravieren.

"Sex ist wahnsinnig gesund, findest du nicht? Und notwendig?" - "Warum?" - "Um den ganzen Mist zu vergessen. Deshalb sagt man - falls es besonders guter Sex ist - wohl, dass man sich das Hirn aus dem Kopf vögele".

Du und ich. Es ist nicht der Nervenkitzel der Jagd. Es ist kein Spiel. Es ist... es sind Deine kleinen Fäuste. Und Dein Haar. Ich kann nicht glauben, und kenne keinen einzigen Grund, warum ich auch morgen als das arbeiten sollte, womit ich mein Geld verdiene, aber mir fallen tausend Gründe ein, warum ich aufhören sollte. Die Freuden anderer liegen in meinen Händen. Es kommt ein Moment, wo es mehr als nur ein Spiel wird, und ich entweder diesen einen falschen Schritt nach vorn oder fälschlicherweise umdrehen und gehen werde. Ich könnte aufhören, aber ich liebe das Spielfeld.

Du hast meine Macken übertroffen, indem du dir selbst Possierlichkeiten zugelegt hast. Danke. Ich liebe dich. Das wusste ich in der Minute, in der ich dich kennengelernt habe. Es hat gedauert, Dir das zu sagen. Worte blieben mir vor Deiner Schönheit stecken.

Bis zu Dir war mir nicht bewusst, dass man jemanden so sehr lieben kann, ohne dass das eigene Gleichgewicht darunter leidet.

Wozu so viel reden? Warum? Was ist gut daran, dir zu erzählen, dass du mir durch den Kopf gehst, ab dem ersten Moment, an dem ich wach bin? Was bringt es dir, zu wissen, dass ich meine Arbeit manchmal nicht hinbekomme, weil ich nicht klar denke ob der Zeit mit dir? Was würdest du davon halten, dass ich dich zu meiner ewigen Tanzpartnerin auserkoren habe, obwohl es keinen unendlichen Tanz gibt?

"Was habe ich richtig gemacht, um dich zu verdienen?" - "Eigentlich kenne ich diesen Satz nur aus dem Mund von jemandem, der schreiend durch die Tür rennt, und nicht von jemandem, der vor mir steht und mir ins Gesicht schaut. Nette Abwechslung!"

Wenn du allein schlafen gehst, befolgst du strikt diesen vierstufigen Ablauf: Ausziehen deines Schlabberhose, Gleiten unter die Decke, Drehen auf die linke Seite und Ausstrecken des Arschs. Und seit mir gibt eine Stufe fünf: ein Liebesgruß an den Inhaber der Arme, die dich nun wärmen würden.

Es gibt auch andere Frauen, die großartig aussehen. Nur lassen die meisten sich dann ein Handicap einfallen, um - ermüdet von den unzähligen Avancen - über etwas anderes sprechen zu können als über Äußeres. Diesen Kniff hast du nicht nötig. Was wiederum großartig ist.

"Du bist so schön, dass es weh tut" - "Ich glaube, es ist deine Nase, die dir weh tut" - "Nein, es ist mein Herz, und der Rest drum herum. Du bist mein erstes und mein letztes Lachen am Tag".

Wenn man schön ist, und man denkt von Männern, sie interessieren sich nur wegen der Schönheit, kann zu folgendem Punkt kommen: ich bin viel mehr als meine Schönheit - warum sieht das niemand? Falls diese Frage nicht zutrifft, weil man roh, feindselig, brotdumm, verschlossen ist, geht die Rechnung nicht auf. Und der einzige Grund, weshalb sich jemand die Mühe machen würde, sich all diese Dinge anzuschauen, wäre wiederum wegen der Schönheit. So wird man zu seinem eigenen Dauerproblem, worunter irgendwann die Schönheit leidet.

Es kann für eine Frau seltsam enden, wenn sie zu hübsch ist; zum Beispiel, wenn sie wegen ihres Aussehens keinen Humor entwickelt, oder Abstand zu sich selbst.

Du hast einen bezaubernden Körper. Ich mag es rund. Und damit meine ich nicht: dick. Du hast viel zum Anfassen und das gibt einen Mann das Gefühl, aufgehoben zu sein.

Wir sind Elektrizität. Zwar wollen wir uns gegenseitig verändern, aber so etwas passiert bei Paaren. Ein Paar sind wir doch, oder? Du würdest gern, dass ich meinen Kleidungsstil refreshe. Möchtest du dafür weiterhin die Vormittage am Wochenende mit einem Pferd auf dem Land verbringen? Weniger Schwermut an mir fändest du gut. Trägst du dafür endlich einen Bikini, wenn wir mal wieder schwimmen gehen? Leute ringen miteinander, Partner auch. Du hättest mich gern leidenschaftlich und auch mitfühlend. Dito. Ich und du - das ist das Beste von uns beiden.

Du erinnerst an mich an einen Nachmittag im Herbst, und Zeit mit dir fühlt sich an wie Bücher, die nicht geschrieben sind, da es die Worte für sie noch nicht gibt, und wenn ich dich berühre, treffe ich Körperteile von mir, die es nicht gibt.

Sich zu erinnern ist eine wundervolle Angelegenheit, solange man sich dabei nicht mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen hat. Man kann niemanden ersetzen, denn jeder verfügt über unverwechselbare Details.

Du hörst beim Küssen auf zu atmen. Wenn du mir den Nacken küsst, sagst du mir kurz vorher Koseworte, die ich nie zuvor gehört habe. Ich erinnere mich an jedes Kompliment, welches du mir gemacht hast, denn du erteilst sie nur 1x. Du magst sehr vieles beim Sex, und einiges nicht. Und wir beide können uns nicht erklären, wo das zusätzliche Herz herkam, seit wir zusammen sind.

Meine Liebe für Dich ist das wichtigste Ereignis meines Lebens. Ob gut oder schlecht, habe ich so genauer verstanden wer ich bin.

Ich denke sogar an dich wenn wir zusammen sind. Und ich kann nicht aufhören, dich anzugucken. Und beim Dichangucken denke ich, dass Du Glück bist.

Ich würde lieber in den Genuss einer Brise deines Duftes, einen Kuss, eine Berührung deiner Hand kommen, eine, anstatt eine Ewigkeit ohne diese Dinge zu erleben. Existenz wäre ein Irrtum, wenn wir uns begegnet wären, ohne dass es möglich wäre, für den Rest unserer Existenzen zusammen zu sein.

Ich würde mit dir reden, auch wenn du weg bist. Monate würde ich laufen, mit dir sprechend, auch wenn ich allein bin, und auch wenn ich nicht sicher weiß, was zu sagen ist. Ich stelle mir deine Antworten vor, ohne dass du zu berechnen wärst. Wir würden ein Gespräch haben, so, als wärst du da. Ich könnte dich hören, sehen, fühlen. Deine Stimme könnte mich aufwecken lassen. Mitten in der Nacht. Und so würdest nach und nach verschleiern. Und ich würde bemerken, dass alle Antworten meinem Kopf entspringen. Dass deine Stimme eine Erinnerung war. Ich würde aufhören, und mich vom Stopp aufsaugen lassen. Ohne dich wäre ohne Licht. Jeder Mensch könnte deine Stimme haben, aber nur du bist es.

Ich liebe dich, und das ist die Summe aller Richtungen. Du bist mein Geradeaus, mein Jetzt, meine Haut. So sehr, dass deine Hand auf meiner Brust meine Hand ist. Und schließt du deine Augen, schlafe auch ich ein. Du hast ein Herz aus Gold. Die Stärke von Pferden. Und Unterwäsche mit Schleifchen.

Ja, ich würde tausende Kilometer fahren, Flüsse durchwatschen, Berge durchstreifen, mich wilden Wettern aussetzen, billigen und teuren Angeboten widerstehen, und deiner Adresse folgen, nur um mich vor dich zu stellen, um dir zu sagen, dass ich dich liebe.

Vielleicht weiß ich wie kein zweiter Mensch gut, dass du einfach das Großartigste bist, was einem Partner widerfahren kann. Und ich weiß das zu schätzen, oder? Und bei anderen frage ich mich, wie sie in aller Ruhe neben dir in der Bahn sitzen können, wie sie nur einen Bissen herunterkriegen, sobald du greifbar bist, und wie sie auf ihrem Handy spielen, während du die Lösung aller Konsolen bist. Und vielleicht helfen mir Übertreibungen, weniger als 23 Stunden am Tag an dich zu denken.

Du bist der einzige Mensch, in dessen Armen ich einschlafen kann. Wie ein Vogeljunges. Und dessen Lied, gesungen auf einer Lichtung, in einer Zeit, die nur uns beiden schlägt.

Ich habe Liebe nicht gefragt, zu bleiben. Aber sie blieb. Ich habe Liebe nicht gefragt, was sie möchte. Sie wollte uns. Ich habe Liebe nicht um die Stärke gebeten, die sie mir gibt. Sie war da.

Zu Beginn sagte ich, ich weiß ein bisschen Bescheid über Liebe. Erinnerst du dich? Das war in vielerlei Hinsicht falsch und auch dumm. Dank dir und uns weiß ich das. Mit dir habe ich Jahrhunderte von Liebe durchlebt. Das nicht zu Erwartende, nicht zu Ertragende, nicht zu Fassende, nicht zu Sagende. Liebe ist zum aus der Haut fahren, als wäre sie ein zweites Wesen in uns, auf der Suche nach seiner anderen Hälfte.

Je schöner eine Frau ist, umso verrückter ist sie, was dich zum Wahnsinn treibt. Es ist nicht dein Fehler. Man wird einfach anders behandelt. Man macht Witze, die nicht lustig sind, aber die Leute lachen sowieso. Zum Verrücktwerden. Hier verstecken sich Kompliment und Beleidigung zur gleichen Zeit, in gleichen Maßen. Jedes Lachen ist eine Lektion, und jede Lektion macht dich besser.

Folgender Witz: Zwei Männer gehen die Straße entlang, und einer ruft dem anderen zu: "Dein Pimmel guckt aus deiner Jeans". Er sagt: "Wir wissen das". Daraufhin kommen drei andere Männer, deren Schwanz ebenfalls aus der Hose ragt und zeigen mit dem Finger auf den ersten Mann. Kein Höhepunkt.

Es kommt ein Punkt in Deinem Leben, an dem Du offiziell ein Erwachsener sein wirst. Plötzlich bist du alt genug, um Dich souverän zu betrinken. Menschen erwarten von Dir verantwortliches, ernstes, reifes Verhalten. Wir werden als größer behandelt, je älter wir werden. Aber wachsen wir jemals wirklich auf? In gewisser Weise nehmen wir an Körpermasse zu. Wir haben Familien. Wir werden heiraten. Geschieden. Aber zum größten Teil haben wir noch die gleichen Probleme, die wir hatten, als wir 15 waren. Egal, wie viel wir wachsen größer, älter werden, stolpern wir noch immer und lernen das Fahrradfahren jeden Tag neu. Ewig fragen. Ewige Fragen. Für immer jung. Junge für immer. Dass die Erde ein Spielplatz ist - nichts könnte für Kinder klarer sein; und doch geht diese Einsicht mit den Jahren verloren.

Die Weisheit eines Kinderherzens kann die Tiefe vieler dunkler Orte bestimmen, aber kann es auch den Moment seiner eigenen Auflösung nennen?

Als Kind ist man nicht souverän, und dieser Albtraum verschlimmert sich noch, je älter man wird. Man wird eines Tages aufstehen und dabei merken, dass die Falten einfach bleiben, man Haar verliert, Sichtweite und Erinnerungen. Blut wird dicker, Zähne gelber oder ausfallen, Ringe fester. Man riecht anders, furzt mehr und Freunde fangen an zu sterben. Womöglich fängt man sich eine Arthritis ein, eine Angina, Demenz, vielleicht pisst man sich ein oder sabbert aus dem Mund. Bleibt nur eines übrig: Lieben und geliebt werden - wie bleibt man sonst jung und souverän?

Zu viele Menschen werden erwachsen, ohne sich daran zu erinnern, was es bedeutet, zwölf Jahre alt zu sein. Wenn wir uns die Gaben des Zehner-Jahrgangs bewahren könnten, hätten wir 92,7% weniger Probleme.

Die Sehnsucht der meisten besteht nicht im Warten nach irgendetwas, einem Wort, einem Ding, einem Ereignis, sondern der Suche nach irgendjemandem. Mit Personen können Personen am meisten anfangen.

"Alles, was ich sage ist: Heirate sie. Möchtest du etwa warten, grübelnd, was dich noch erwartet. Warten ist eine verdammte Abartigkeit. Was hilft Denken? Fühlen? Tue etwas. Alles klar?"

Jedem von uns unterlaufen vorschnelle Entscheidungen - Fehlentscheidungen. Entscheidungen, von denen wir genau wissen, dass wir sie einen Moment, eine Minute und vor allem einen Morgen später bedauern werden. Die Lust, etwas Verrücktes oder Schäbiges zu tun, wuchert ab und zu, dass es uns erschlägt, wird zu einer Sache, für die wir uns in den Arsch beißen werden und trotzdem durchziehen. Wir bekommen, was wir gegeben haben. Es stinkt zum Himmel, aber es fühlt sich wie Himmel an. Und wenn man ein drittes und viertes Mal mit dem fremden Mann schläft, sind Gestank, Lust und Verrücktheit eben außerordentlich groß.

Nein, ich finde nicht, dass du ein Schwanz bist. Nur manchmal hast du schwanzähnliche Verhaltensweisen.

Süßigkeiten mochte man vor allem als Kind. Man verbarg sie stapelweise vor den Eltern und verzehrte Braunes und Buntes, bis man krank wurde. In der Schule wurden aus Süßigkeiten Alkohol. Als Erwachsener kommen Drogen dazu. In jedem Abschnitt hält man diese Dinge für gut und richtig, selbst man davon erschlagen und verzehrt wird.

Nur weil jemand stolpert und für einige Stunden vom Weg abkommt, bedeutet das nicht, dass er für immer verloren ist. Manchmal brauchen wir alle ein wenig Hilfe.

Würde ich meinen Schwanz verlieren, würde ich mich bis ans Lebensende betrinken, denn mein Leben wäre bereits beendet.

Es gibt keinen größeren Schmerz, als sich an die Zeit zu erinnern, als wir glücklich waren. Wenn wir nicht mehr glücklich sind. Oder man begegnet man einem Menschen, dessen Frische und dessen Lust aufs Glücklichsein uns schmerzlich daran erinnert, wie schwer es uns fällt, leicht zu sein. Selbst die Vorstellung von Leichtigkeit strengt an.

Wir halten Geheimnisse von allen möglichen Leuten fern, aber am meisten von uns selbst. Das nennen wir Vergessen.

Man kann ziemlich viel ändern. Sein Gesicht, sein Zuhause, seine Familie, seine Freundin, seine Religion, seinen Arbeitgeber. Aber es gibt eine Sache, die nicht zu ändern ist: was dir nicht gehört, deine Ausbrüche und -wüchse.

Ihre Väter haben ihnen erzählt: "Wenn er dich zum ersten Mal eine Qualle nennt, schlägst du auf ihm auf seine Nase; beim zweiten Mal nennst du ihn einen Quallenficker; beim dritten Mal verwandle seine Knochen dazu".

"Weißt du, ich könnte sehr wohl ein Laufhaus betreiben. Je größer das Ziel, desto sportlicher. Eines Tages werde ich ein Unternehmen wie dieses hier haben" - "Dein Lebensziel? Großartig".

Wenn Menschen von großen Persönlichkeiten sprechen, denken sie meistens - ohne es zu beabsichtigen - an Gewalttäter, und weniger oft an friedliche Männer. Das mag daran liegen, wie Kriegstreiber und Beutejäger daheim gefeiert werden für ihre Eroberungen. Viele Menschen mögen Gewalt, weil sie sich nach etwas anfühlt, wovon man gern mehr hätte. Solange man sie hat, kann Ausübung von Gewalt beruhigend wirken. Irgendwann stößt man gegen andere Gewalten, beispielsweise Gesetzgebungen. Gewalt ist eine Krankheit. Man heilt Krankheiten nicht, indem man sie auf andere streut. Es gibt keinen dauerhaften Erfolg durch Gewalt, nur vorübergehende Entlastung von Hoffnungslosigkeit. Als ob Heilung durch Verletzung anderer erreichte.

Al Capone soll gesagt haben, dass es besser sei, freundlich, allerdings mit einer Waffe in der Hand, zu fragen, anstatt unbewaffnet zu fragen.

Vom Schulhof: "Was kann man noch erwarten, wenn man alles erreicht hat? So wie Napoleon? Leute waren ständig darauf aus, ihn zu besiegen, und das war dann das Ende des Römischen Reiches, verstehst du?"

Wir alle haben dieses eine Buch gelesen, diesen einen Artikel, haben diesen einen Film gesehen, hatten diese eine Erzählung über Eroberer und Besetzer, die eine Spezies ausgemerzt haben, und mit dieser das zuständige Ökosystem. Unterschied zu heute: es passiert mit Wissen aller Zuschauer, auf viel größerer Bühne.

Und uns allen ist dieser Fehler unterlaufen: sich in den Kopf des Autors zu denken, anstatt zu berücksichtigen, was man selbst denkt.

Menschen haben mehr Innovationen entwickelt, sich gegenseitig zu töten anstatt sich am Leben zu erhalten. Es gibt mehr Wege, einen Menschen zu töten, als ein Brot zu backen oder Liebe zu machen. Mit dem Druck eines Buttons kann man hinrichten. Es gibt nicht genug Liebe, um die Kreisläufe des Geldes zu stoppen.

Gelegentlich sind es genau diejenigen Menschen, von denen niemand erwartet hätte, dass sie genau diejenigen Dinge tun, die niemand sich hätte vorstellen können. Meistens jedoch nicht.

Man geht gelegentlich den Umweg, und wird zu einer Bedrohung, um Respekt einzuheimsen. Oft klappt es, da die anderen mitspielen. Und wenn der Respektinhaber seinen Respekt vergolden möchte, beginnt die Show von vorn.

"Wir brauchen einen vierten Spieler für unsere Skat-Nacht heute. Bist du mit von der Partie?" - "Ich habe seit zehn Jahren nicht gespielt" - "Perfekt!"

Es gibt diesen Moment, in dem man die Anklage fallen lässt und stattdessen anfängt, sich die richtigen Fragen zu stellen. So kommt man zu besseren Antworten. Hass ist Last. Das Leben ist nicht zum Versauern da. Man beende jede Seite mit einem Zitat, denn jemand hatte schon gelungene Worte zu einem Lebensabschnitt gefunden, den man versehentlich verschüttet hatte.

Vielleicht leben wir aus dem Grund, um sagen zu können: Ja, es ist passiert. Nein, nicht jemand anderem, sondern mir. Leben, um die Wettbüros des Universums zu schlagen.

"Ist das eine Banane, deine Hand, ein Außerirdischer, oder doch dein Penis, sich einer Erektion hingebend und dabei Abdrücke hinterlassend, in deiner Hose?"

In anderen Gesprächen nehmen Wesen mit Gehirn und Penis teil, und da ein weiteres Wesen mit Penisdose anwesend ist, übernehmen die Penisse schleichend die Gesprächsführend. Was für Gespräche gilt, gilt auch für bestimmte Körperteile: befeuchtet, gleiten sie besser. "Darf ich Dich etwas Persönliches fragen?" - "22 Zentimeter".

In diesem Moment, in dem alles um dich herum verschwommen wird, und doch fokussierst dich allein auf dein Gegenüber, und diese Person möge bitte derjenige Mensch sein, den du bis zum Ende deines Lebens küssen darfst, und Übermut steigt auf, eine vage, riesige Vorfreude, und man möchte lachen und schreien gleichzeitig, da man einen Schatz geborgen hat, und mit ihm die Angst, ihn zu verlieren.

"Ich weiß den Aufwand zu schätzen, aber das hier dürfte das schwächste Date meines Lebens sein" - "Ernsthaft? Ich wurde mal von einer Frau, die doppelt so viel wog wie meine Schmerzgrenze verkraftet hätte, auf dem Date ausgeraubt, und noch in der gleichen Nacht hackte sie meinen Dating-Account".

Begegnet man in den Bergen einem Löwen, gebe man ihm Raum. Meide Blickkontakt. Spreche ihm sanft zu. Und so verhalte man sich auch, wenn man einen Berglöwen datet.

"Ich sollte damit aufhören, zu versuchen, dich zu beeindrucken" - "Ja, das würde mich zum Staunen bringen".

Pornografie, Straßenkämpfe, Dates, Betäubung, Hormone, Krach und Unzufriedenheit ohne Grund - ganz verlässt uns die Pubertät nie. Und dann gehen wir nur zu einem Date, aus Sorge, dass sonst unser Schwanz verkümmert.

"Ich kann mit dir nicht mithalten - wir werden niemals heiraten" - "Warum nicht" - "Erstens bin ich eine Blondine" - "Haarfarbe zählt nicht" - "Ich rauche, ununterbrochen" - "Kümmert mich nicht" - "Meine Vergangenheit ist furchtbar. Die letzten drei Jahre habe ich mit einem Kammermusiker und einem Atomphysiker zusammen gewohnt" - "Es sei dir vergeben" - "Ich kann niemals Kinder bekommen" - "Wir adoptieren sie" - "Du verstehst es nicht: Ich bin ein Mann" - "Niemand ist vollkommen".

Kann man Frieden finden, indem man dem Leben entsagt? Nein, sagen bestimmte Schriftstellerinnen. Ja, sagen Seligkeitsnahe.

"Ich kann es nicht erwarten, mich in dir zu fühlen" - "Wow! Das einzige, worin du dich fühlen wirst, ist ein Kloring" - "Nun ja, das klingt nach nicht sehr verlockenden Grottenpflaume".

Eine Frau, die auf einem 1. Date küsst, gilt als Tussi. Und auch eine Frau, die auf dem zweiten Treff küsst und kein Zeitlimit verstreichen lässt, ist alles andere als wählerisch. Aber eine Frau, die bis zum dritten Mal wartet, mit dem Kopf in den Wolken steckt, allerdings die Füße auf dem Boden setzend: sie ist es.

"Er ist der sexuell anziehendste Mann, den ich je kennengelernt habe" - "Mit wie vielen Männern warst Du zusammen?" - "Mit zwei. Aber der zweite zählt nicht wirklich".

Nur wenige Dinge erregen im Vorfeld eines Dates mehr Misstrauen als ein gut aussehender Mann, der alle Rechnungen bezahlt und zudem smart ist.

"Klasse! Jetzt bist Du Du, aber nicht Du selbst. Perfekte Voraussetzung für ein spannendes Date".

Daten sich eine Frau und ein Mann, und laden gelegentlich Freunde zu den Treffen ein, kann das dazu führen, dass sie wie ein Paar behandelt werden - noch bevor sie es sind. Aus "Lass uns A. einladen" und "Lass uns B. einladen" wird ein selbstverständliches "Lass uns A. und B. einladen". Hier schnappt die Falle zu.

"Männer brauche ich für nur zwei Angelegenheiten: zum Tragen und zum Ficken. Ich möchte dich nicht kennenlernen. Ich möchte kein Date mit dir. Ich möchte nicht mit dir zusammenziehen. Ich möchte deine Mutter nicht treffen. Fick mich einfach ... und trage die Möbel hoch" - "Wo willst du es?"

Wann auch immer Du eine hübsche Frau triffst: bedenke, dass es einen Mann gibt, der es satt hat, mit ihr zu schlafen.

"Du solltest teure Geschenke von Männern nicht annehmen" - "Warum?" - "Weil du so nach und nach in eine Lage kommst, in der du tust, was sie von dir wollen" - "Das würde ich sowieso tun".

Mach, wie dein Herz es möchte. Du wirst etwa drei großartigen Frauen in deinem Leben begegnen. Wenn du Pech hast, allen drei gleichzeitig. Du erkennst sie daran, dass sie dir einen neuen Motor einsetzen.

"Weißt du, was dein Problem ist? Dein Standards liegen zu hoch" - "Ich bin mit dir ausgegangen" - "Weil meine Standards zu niedrig liegen".

Ist nicht seltsam, dass 60jährige Frauen, die nie verheiratet waren, dafür gefeiert werden, für ihre Unfassbarkeit und Unerreichbarkeit, während 50jährige, noch so erfolgreich, kultiviert, Schwierigkeiten haben, ältere Männer zu finden, was ihnen wiederum mehr Zeit gibt, noch erfolgreicher und kultivierter zu werden, was Männer noch mehr zaudern lässt, sie anzusprechen, aus Furcht vor deren Produktivität und Eigenständigkeit, und so sind Ü50-Frauen einfach gefickt, und ohne Aussicht, gefickt zu sein.

"Er steht einfach nicht auf dich - kannst du das nicht sehen?" - "Du bist nur neidisch darauf, was ich habe" - "Neidisch? Was du hast? Ich habe bereits hundertfach, was du hast: nichts".

Es gibt diesen einen Menschen, für den man keine Hilfe bekommt. Man kann mit ihm nicht länger als ein paar Momente verbringen, denn dann zieht Frust am Herzen. Und das hält beide auf Abstand. Etwas stört die Verbindung. Kommst du der Person nahe, weißt du nicht mehr, was zu sagen, und so teilst du alles mit, was dir durch Kopf und Herz geht, und dir ist klar: wenn du mit dieser Person zusammen wärst, würde dein Leben anfangen zu leben. Nur dein Herz fällt durch alle Knochen, und du siehst ihm beim Schlagen zu, und so verlierst du die Fassung. Ausgesetzt, verwundbar, und irgendwie wahnsinnig schön, herzkrank, dabei quicklebendig, alles zur gleichen Zeit, heißt das: verliebt.

"Hör mal, behandle sie wie eine Auserwählte. Denn du hast hier jemand Perfektes gefunden. Hätte ich dieses Glück, würde ich ihr jeden Tag Blumen schenken, und seien ihre Lieblingsblumen zu teuer. Ich würde ihr Frühstück zubereiten, jeden Morgen. Sechs Scheiben, mit abwechselnden Überraschungskonfitüren und Grüngedöns. Keine Kruste. Ich wäre ihr bester Freund und ihr Liebhaber. Und mein Tag bestände darin zu planen, wie ich sie auch am nächsten Tag zum Lachen bringen werde. So würde ich vorgehen, an deiner Stelle. Aber ich bin weder du noch habe ich deine Stelle. Mach du es" - "Worum ging es nochmal?"

Kurz: mit Liebe ruft man sein größtes Potenzial ab, die ungeheuerlichste und erlesenste Version seiner selbst.

"Hast du jemals deine Arme ausgebreitet und schnell angefangen zu schlagen?" - "Ich mache nichts anderes" - "Gut. So fühlt sich Liebe an. Sie bringt dein Herz zum Rasen und lässt deine Umgebung ohne Vorwarnung auf dem Kopf stehen. Passt du nicht auf, und fokussierst deinen Blick nicht, verlierst du dein Gleichgewicht. Du siehst die Menschen in nächster Nähe nicht mehr, und bekommst nicht mit, zu stürzen".

Wer kennt diesen Punkt, ab dem nicht mehr zurück kann und von vorn beginnen? Du sitzt mit diesem Menschen im Kino oder im Auto, möchtest etwas sagen, aber fürchtest dich. Oder magst ihm schmeicheln, doch die Furcht hindert dich. Die Bangheit davor, Punkte zu verlieren, der Schwächere zu sein, die Hosen runterzulassen, während der andere Kaugummi kaut.

"Inwiefern garantiert unsere Beziehung, dass sie langfristig ist? Kannst du mir dafür eine Art Beweis geben, belastbare, empirische Daten?" - "Einen Moment bitte, ich sortiere erst einmal meine kindischen Vorstellungen von Romantik neu".

Man wird älter, man lasse seine Träume wachsen. Wer Jahrzehnte Flugzeuge geflogen hat, wird dies nun anderen beibringen, in einer eigenen Schule. Man verlege die Winkel der Planung neu, teile Erfolge und inspiriere andere. Dabei weiche man vom eigenen Weg ab, denn an den Rändern deines Traums befinden sich neue.

"Ich suche gerade keine Vorzeige-Beziehung, sondern nach etwas, das mich daran hindert, mich vor einen Bus zu werfen. So halte ich Erwartungen gering, um die Verletzung klein zu halten".

Und einige Momente später: man hat alles gefühlt, was es zu fühlen gibt. Von hier an stehen keine neuen Eindrücke mehr an. Nur Abziehbilder der bisherigen. Man wird zum Schattenspiel seiner Höhle.


"Man hat mich davor gewarnt, mit dir auszugehen" - "Ist das nicht lustig? Jeder gab mir den Rat, mich nicht mit dir zu treffen. Weißt du, dass seit 12 Jahren mit niemandem ein Date hatte außer mit meinem Ehemann" - "Das macht nichts. Inzwischen haben sich einige Dinge geändert, aber ich bringe dich gern auf den neusten Stand" - "Mach das, ja" - "Frauen zahlen inzwischen fürs Essen. Und dass wir Sex haben werden, versteht sich" - "Fürs Essen werde ich nichts ausgeben".

Wie geht man um mit diesem einen Menschen, von dem du weißt, er könnte Liebe sein, oder doch nur eine Collage aller Bilder, die dir während der letzten Jahre begegnet sind? An dieser Stelle hören Menschen auf, an Verliebtheit und vielleicht auch an Liebe zu glauben. Die Liebe aus Büchern und Filmen. Die Liebe, die sagt, unser bisheriges Leben aufzugeben. Die Liebe mit der kurzen Berührung außerirdischer Inspiration. Man ist zu oft an ihr gescheitert und die Erde scheint kein geeigneter für ein derart zerbrechliches Etwas. Auf der anderen Seite pulsiert das Leben. Die beiden kommen nicht zusammen.

"Sein Schwanz ist so wunderschön, ich würde mir am liebsten ein paar Schuhe daraus basteln".

Man wacht auf und kriegt vom Arzt zu hören: Ich habe gute und schlechte Nachrichten. Die gute Nachricht ist, dass wir es geschafft haben, die Blutung zu stoppen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir Ihren Penis der Polizei gegeben haben. Ein schönes Leben.

"Was sehen Sie hier, in den Kreisen, die ich gezeichnet habe?" - "Sex" - "Was erkennen Sie in den hier gezeichneten Bäumen?" - "Sex" - "Was meinen Sie, steckt hinter dieser Zeichnung eines Schweins?" - "Ein Schwein, besessen davon, Kreise zu zeichnen".

Wer kennt diesen Typen, der nie etwas anderes tat als Schlechtes, sind dann wundert, warum sein Leben stinkt, und bei jedem Lachen sich selbst gegenüber misstrauisch wird, als stünde ein Lachdieb in der Ecke, sich dann eine Liste anfertigte mit all den Schlechtigkeiten, aber auch Fehlern - auf einer zweiten Liste - die er verursacht hatte, und sich so bekehrte.

Ein einziges Mal sah ich dich hässlich. Mich brachte das zum Lächeln, denn ich war erleichtert.

Es gibt Menschen, die bevorzugen Beerdigungen gegenüber Hochzeiten. Es sei einfacher, sich für eine Zeremonie zu begeistern, bei der der Verursacher keine Chance hat, und daran aktiv teilzunehmen. Manche mögen auch einfach die außergewöhnlichen Rezepte, die im Rahmen solcher Veranstaltungen gereicht werden, zum Beispiel Karottenkuchen, gefüllt mit persischer Ente, oder pochierte Kaviar-Crêpe. Zu ausgefallene Gerichte werden ebenfalls vergraben. Andere hoffen, doch noch etwas von der überbordenden Freude des Verstorbenen abzubekommen, und manche verwechseln dann Hoffnung mit Fröhlichkeit und Fröhlichsein mit Freudehaben.

Weitere Besucher erinnern sich nicht, wer der Verstorbene ist, und möchten sich bei seinem Auftritt einen finales Eindruck verschaffen, um zu wissen wie zu erinnern. Stehen in diesen Momenten die richtige Worte nicht zur Verfügung - großzügig, klasse, leichtgläubig, visionär, gesellig, herrlich -, leidet darunter das Bild. Eine seltenere Gruppierung wartet auf kleine Katastrophen, so dass ein Klavier aus dem Sarg fällt und der Verstorbene quicklebendig hinter dem Vorhang hervortritt mit den Worten "Freunde, Ihr wart mein Norden, Süden, Osten und Westen - aber nun habe ich einen neuen Kompass". Noch rarer: Trauermodebegutachter.

Es gibt Staaten, deren Bürger haben am meisten Angst davor, in der Öffentlichkeit zu reden. An zweiter Stelle steht der Tod. So würden diese Menschen eher in der Kiste liegen als den Verstorbenen zu besingen.

"Ein neues Leben für einen Hot dog!" - "Wir sind gerade auf einer Beerdigung" - "Huhu, bring deine Hot dogs her!" - "Folgt dir dieser Imbiss-Wagen?" - "Gut möglich. Neulich meinte er, meinetwegen leisten sich seine Kinder Universität".

Die Reden, das Bedauern, der Ritualstuss. Trauer ist mit Trauer nicht kompatibel. Steckt zwei Weinende in ein Zimmer - was soll dabei herauskommen?

"Ist deine Frau hier?" - "Ich bin nicht verheiratet, nein" - "Du trägst einen Ring" - "Sie ist verstorben. Ich bringe es nicht übers Herzen, den Ring abzunehmen" - "Oh! Wie schwach von mir. Wann ist sie gestorben?" - "Vor sechs Jahren".

Und vor allem die schlechten Witze, die im Rahmen von Beerdigungen einen Aufgesang erleben. "Wie nennt man tausend aneinander gekettete Anwälte, am Grunde des Meeres?" - "Paragrafengraben?" - "Nein. Einen guten Start".

"Woran ist sie gestorben?" - "Sie soll sich am Tag der Tage nüchtern im Spiegel gesehen haben, woraufhin sie in selbigen fiel".

Nichtsdestotrotz gelten Beerdigungen als wichtiges Ritual, denn hier stellt man nicht nur fest, dass ein Mensch gestorben ist, sondern vor allem bemerkt man, dass er gelebt hat.

"Ich habe einen Sohn und einen Ehemann begraben. Dafür gibt es keine Worte. Verliert man seine Eltern, ist man ein Waise. Verliert man seinen Sohn und seinen Mann, ist man ... nichts".

Manchmal spürt man den Schleier, der uns vom Tod trennt. Der Schleier hebt sich und eine Prise Ersticken wird hinübergereicht, wenn man jemanden Geliebtes verliert. Man sieht den Tod, oder das, was man dafür hält, für einige Sekunden, und der Vorhang zum Nichts sinkt wieder. Leben hielt inne, nun schlägt es weiter, Richtung Schleier.

"Fünf Dinge, die ich meisten vermisse: Seinen Humor, trocken, aber warm und vergebend. Er hatte ein Ganzkörperlachen, das alle mitnahm. Zweitens: seine Persönlichkeit, Loyalität und Ehrlickeit. Selbst an schlechten Tagen zog er über niemanden her" - "Drittens?" - "Ich vermisse seinen Duft. Darin fühlte ich mich beheimatet. Viertens mochte ich seinen Gang, ja, sein Auftreten. Und fünftens: wenn er nicht einschlafen konnte, rieb er seine Füße aneinander, und zog dabei den Bettdecke weg - mich machte das wütend, mitten in der Nacht, und nun fehlt es mir".

Vergibt man sich, zieht der Groll über einen hinweg, und zwar ein Leben lang, und das bedeutet mehrere Leben lang Arbeit. Würde man alle dämlichen Zustände nebeneinander aufstellen, würde Groll über jedes Reihenmitglied seinen Schatten werfen.

Gäste stellen beim Gespräch über vertane Chancen fest, dass man dies oder das mit dem Verstorbenen hätte tun sollen, noch während er gelebt hat. Und dann fällt der Satz: "Hm, er hätte das geliebt - wurde er schon eingeäschert?"

Man kann die Vergangenheit betrauern, obwohl sie nicht da ist. Man kann sich um Zukunft sorgen, obwohl sie nicht gewesen ist. Man kann leben, und zwar so schön, dass es einer Erinnerung wert ist und für die Zukunft rüstet. Würden wir die Zukunft vorhersagen können, würden unsere Bett wohl nicht mehr verlassen.

"Sie hatte ihr ganzes Leben. Auf meiner Hochzeit sang sie, und die Männer unterhielten sich noch Wochen über sie. Zwei Kinder zog sie groß. Sie lebte in mehr als einer Stadt. Wir können nicht von allem wissen, was sie erlebt hat. Sind wir nicht eigenartige Kreaturen? Und am Ende zählt so wenig vom Erlebten".

Einmal wurde ich gefragt: Welchen Nagellack trägt man zu einer Beerdigung - Kannst du mir helfen? Oder auch: darf ich auf so einer Veranstaltung aus Highlander zitieren?

Auf der Beerdigung einer stadtbekannten Persönlichkeit sollen mal ausschließlich schwarze Speisen gereicht worden sein. Jahre später hieß es: bei seinem Tod habe sogar das Essen getrauert.

Proktologen haben in der Regel einen sehr guten Sinn für Humor. Triffst du einen Proktologen auf einer Party, geh nicht weg. Pflanze dich fest, hier wirst du lustige Geschichten hören. Niemand will zugeben, dass sie im Arsch etwas stecken haben. Nie. Es ist immer ein Unfall. Jede Proktologengeschichte endet in der gleichen Weise: Die Wahrscheinlichkeit für diesen Vorfall hätten doch eine Milliarde zu eins gestanden.

Am besten finden wir am Ende doch jene Zitate über Dinge, die uns viel bedeuten, wie z. B. Haare, Persönlichkeit, Unterhaltung.

Man kann ein noch so vorzeigbares, ehrenhaftes, wohltätiges Leben geführt haben, aber am Ende hängt die Anzahl der Menschen, die zu deiner Beerdigung antreten, vom Wetter ab. Wir können es nicht besser. Jedenfalls witzig, wie nett Menschen zu dir werden, sobald du tot bist.

Einmal hörte ich: Können wir zumindest ein Gefühl für Anstand bewahren? Wir haben hier einen vorgetäuschten Mord, um einen vorgetäuschten Selbstmord zu verschleiern? Ein vorgetäuschter Selbstmord zum Vertuschen eines echten Mords? Die Stimme kam vom Fernseher des Gärtners. Er bekam eine Verwarnung dafür, seinen Fernseher so laut gestellt zu haben, dass Trauergäste mithörten.

Es soll Beerdigungstouristen geben, die sich nur von Grabgängen kennen. "Das letzte Mal, als ich dich sah, wurde Marin T. begraben" - "Der Regen kroch mir bis an die Shorts" - "Aber die Getränke waren klasse" - "Glaubst du, dass man, abhängig vom Alkohol, nicht nur verschiedene Charaktere, sondern Charakter-Schablonen erlebt? Die Trennung dürfte nicht scharf sein, oder? Alkohol verrückt alles" - "Hast du was getrunken?"

Das, was als Anstand gilt, verloren hatte jene Frau, die sich auf der Trauerfeier einen Mann heraussuchte, zu dem sie sich hingezogen fühlte, und ihn verführte, so dass dank der Vögelei auf der Toilette sie zum ersten Mal seit Tagen zwei Minuten lang lächeln ließ.

In ein Dekolleté zu schielen, um dort noch mehr Haut zu erhaschen, hat etwas vom Blick in unsere Sonne: man starre nicht, aufgrund des Risikos. Und wenn man eine Ahnung hat, dann schaut man weg.

Als Kind fürchtete ich mich vor der Erinnerung an Verstorbene, denn ich hielt die Erinnerung für die Verstorbenen selbst, als würden sie sich unter meiner Haut oder auch hinter meiner Stirn befinden.

Bringt das Kaninchen des Chaos durch das Frettchen der Unordnung durch die Felder der Anarchie verfolgt wird, ist es Zeit, deine Hose auf den Haken der Dunkelheit zu hängen. Ob sie sauber ist oder nicht.

Einen Verlust zu betrauern - wichtig und richtig. Aber man passe auf, dass Trauer nicht Schuld wird. Schuld und Kunst sind nur Versuche, Chaos mit Sinn anzustreichen. "Ich akzeptiere Chaos. Nur weiß ich nicht, ob Chaos mich akzeptiert".

Einige Vögel passen in keinen Käfig. Ihre Federn glänzen einfach zu hell. Und fliegen sie weg, fliegen mit ihnen alle Versuche weg, sie einzusperren. Und sind sie weggeflogen, lernt man die Worte grau und leer kennen. Als hätte man seinen besten Freund verloren.

Wenn jemand, den man liebt, gestorben ist, verliert man ihn nicht auf einen Schlag, sondern in Teilen, über Momente, so wie die Post kommt und geht. Der Duft dieses Menschen wird nach und nach aus der Wohnung ziehen. Zuerst von ihrem Zimmer, dann aus ihren Sachen und schließlich aus dem Bett und den Kissen. Darüber reden die Beteiligten nicht, denn es gibt für diese Entwicklung keinen Namen.

Geht es um Trauer, gelten die normalen Regeln des Tausches nicht. Weil Trauer Wert überschreitet. Ein Mann würde ganze Nationen aufgeben, um Trauer und Trübsal aus seinem Herzen zu kehren und doch kann man nichts kaufen mit Trauer, denn Trauer ist wertlos.

Jedermann trauert auf ihre eigene Weise. Ein Mensch, der nicht trauert, wird nicht bestehen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zu trauern, Skifahren und Kochen gehören nicht dazu. Seiner Trauer einen Silberstreifen am Horizont zu setzen führt dazu, dass man den Horizont mit der Trauer verwechselt. Ebenfalls kein gute Idee: allein, daheim.

Es mag möglich sein, erwachsen zu werden - ich habe nur noch nie jemanden getroffen, der es tatsächlich getan hat. Ohne Eltern zu trotzen, brechen wir die Regeln, die wir für uns selbst machen. Wir bekommen Wutanfälle, wenn die Dinge nicht unseren Weg gehen, wir flüstern Geheimnisse mit unseren besten Freunden im Dunkeln, wir suchen nach Komfort, wo wir ihn nur finden können, und wir hoffen - gegen alle Logik, gegen alle Erfahrung. Wie Kinder, wir geben die Hoffnung nie auf... Wenn Du ein Kind warst, waren es Halloween Süßigkeiten. Du verstecktest es von deinen Eltern und sie aßen es, bis Sie krank wurden. In der Schule war es die unwiderstehliche Kombination aus Jugend, Gras und den Rest kennst Du. In der Jugend ihr grundsätzliches Problem: die alles erdrückende Ablenkung. Als Angestellter nimmst Du so viel vom Guten wie Du nur bekommen kannst, weil es nicht oft kommt wie es eintreffen sollte. Zu viel von allem, auch der Liebe, ist in Summe nichts.

"Dein unterherztes Rabenmuttern war viel unterhaltsames als dein überherztes Bemuttern" - "Immerhin verwende ich so ein ganzes Herz".

Auch wenn nichts die Schönheit der Wiesen zurückbringt, das Flirren der Sommer, trauern wir nicht, sondern ziehen Stärke aus den Blütenfeldern in uns.

Was bedeutet es, dass uns Winter und Kälte so wenig angreifen, uns nur an wenigen Tagen berühren? Am Ende sind wir Tiere. Zwar leben wir neben Sonne, Mond und Sternen, und doch in einer Fantasie. Unsere Elektroheizung würden wir nicht aufgeben, denn die Kälte sticht gelegentlich bis zum Herz. Dinge, die entlasten und Komfort herstellen, geben wir nicht ohne Weiteres ab. Wir schmachten nach größerer Behaglichkeit, als Gegendroge für Ruppigkeit anderer. Trägheit - die durch Bequemlichkeit ausgelöste Ruhe - strahlt nicht wie das Warnschild, welches dieses Wort nötig hätte.

Lassen wir uns nicht einlullen. Denn nach den Sätzen "Du siehst prima aus!", "Wir alle finden dich klasse", "Alles fein" und "Nicht doch, so wird es nicht besser" kommt bereits "Sie werden sterben". Das geht schneller als man tot ist.

Es ist ein bisschen erschreckend, wie schnell alles zu Mist werden kann. Manchmal braucht es einen großen Verlust, Dich daran zu erinnern, was sich am meisten lohnt. Manchmal findet man sich nach einem Verlust stärker aufgestellt; klüger, besser ausgerüstet, mit dem Vertrauen, die nächsten sich abzeichnenden Katastrophe zu bewältigen. Manchmal, aber nicht immer.

"Sieh es mal von der positiven Seite" - "Welche positive Seite?" - "Nur noch zehn Monate bis zum nächsten Schlussverkauf".

Jeder Berg ist unbezwingbar, bis jemand ihn erklimmt. Jedes Schiff unsinkbar, bis es einen Grund trifft.

Von Hemingways "Die Welt ist ein feiner Ort, und wert, dafür zu kämpfen" stimmt doch nur der zweite Teil.

Kennst Du auch jemanden, der zum Flughafen geht und lässt gefälschtes Gepäck liegen, um mit Frauen ins Gespräch zu kommen? Das alles, weil er sonst keine Frauen kennenlernt und nur an Flughäfen den Mut aufbringt, den Faden aufzunehmen?

Oft zu beobachten: Männer reden auf dem Weg zum Fußball nur über Sex und mögliche Sexgespielinnen. Sind sie tatsächlich mit ein paar interessanten und auch interessierten Frauen zusammen, reden sie wiederum über Fußball. Quer.

Sex ist, als verliebe man sich im Schnelldurchlauf. Und noch Tage später, manchmal auch Wochen, sieht man die Straßen in größeren Rahmen - Erde fühlt sich leichter an, man hält sich selbst für Leichtigkeit, Füße spielen Musik, und aus Hosentaschen fallen Leuchtturme, so, als durchdringe eine neue Physik die Luft.

Ein Mann, der sagt, dass er Frauen völlig versteht, ist ein Narr. Weil sie nicht verständlich sind. Frauen und Männer. Das bleiben Wünsche, und für diese gibt es Münzen, die man in Wunschbrunnen wirft. Als Mann unterstellt Frauen die eigenen Begehrlichkeiten. Man schätzt sie wie nichts sonst, und doch plant man Betrug und andere Frauen. So fällt ein Urteil unlogisch, flatterhaft, nicht berechenbar und emotional aus. Lernen fällt aus.

"Hast du jemals jemanden so sehr geliebt, dass du dich nicht mehr um dich geschert hast? Einziges Ziel lautete, Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn du diesen Menschen anschaust, stoppt dein Herz, und wenn du den Atem spürst, ist es, als berühre dich das Leben selbst. Hast du dich jemals so verzehrt nach jemanden, dass du aufgehört hast, zu sein?" - "Nein, denn es ist keine Liebe".

"Ich habe viel mit Büchern zu tun" - "Ich viel mit Menschen" - "Ich spare Geld, wo es nur geht" - "Ich rette Leben" - "Ich werde eine Ärztin sein" - "Ich bin Arzt" - "Ich denke..." - "...das Gleiche".

"Du bist rausgeflogen. Das war's" - "Bis auf ein kleines Problem. Ich habe noch ein paar Bücher in ihrer Wonung" - "Hol sie dir" - "Nein, das wäre gefährlich. Wir könnten versehentlich Sex haben. Und so wäre ich zurück auf Start" - "Hattest du die Bücher gelesen?" - "Ja" - "Wozu brauchst du sie noch?" - "Es sind einfach Bücher" - "Dieses Bücher-Besessenheit von Leuten. Die Papierstücke werden in Regalen gestapelt, als wären es Trophäen. Wozu verwendet man sie nach der Lektüre?"

Ich habe derart viel Zeit damit verbracht, über all die möglichen Antworten zu diesem Problem nachzudenken, dass ich vergessen habe, was das Problem gewesen ist. Beim Tanzen jedenfalls halte man eine Hand frei, um durch die Welle der Mittanzenden zu gleiten.

"Welche Blume kann man einer Frau noch schenken, außer einer Rose?" - "Wie wäre es mit einer Orchidee?" - "Bist Du irre? Die ist noch teurer!"

"Wenn sein Herz ein paar Schläge überspringt, ist er verknallt" - "Nein, dann er hat eine Magenverstimmung" - "Die Liebe eines Mannes geht über seinen Magen" - "So weit oben wollte ich nicht ansetzen".

Wäre es eine rührende Liebesgeschichte, würde ein neues Gefühl herunterrollen mit dem Feuer von tausend Sonnen. Aber das ist keine rührende Liebesgeschichte. Man würde sich all die klugen, schönen Dinge sagen, die nur im Dämmerzustand der Ekstase auftreten. Und dann würde man, ein Leben später, in den Armen des Anderen sterben. Aber das wird nicht geschehen. Stattdessen wird das Gegenüber nur leiser und unglücklicher.

"Habt ihr jetzt ein Date oder nicht" - "Ich denke, wir haben eins, und ich werde ihr das von mir entworfene Verwaltungssystem der Bibliothek vorstellen".

Bist du selbstsicher genug, dich mit Menschen zu daten, die du für Müll hältst?

"Du brauchst eine Frau, die besser zu dir passt" - "Welches Alter passt zu mir?" - "40" - "Bist du irre? 40jährige bringen derart viel Gepäck mit" - "Sagt der Handgepäckträger".

Angenommen, dir wird ein betrunkener, unverschämter und gründlich verdorbener Rockstar angekündigt, und treffen wirst zurückhaltenden Webentwickler. Wie groß kann Enttäuschung sein, um sie noch als Enttäuschung zu bezeichnen?

"Klasse, dass sie sich endlich datet. Nun kann ich mich austoben" - "Du hattest dich zurückgehalten?" - "Ja, aus Höflichkeit" - "Und die zehn Jahre vor eurer Trennung?" - "Ich habe eine Menge Frauen gedatet" - "Wen?" - "Zum Beispiel M. und H. und" - "Seit wann bedeutet eine Menge zwei?"

Verwirrung stiften hilft hier. Lass uns herausfinden, wohin wir gehen, und ob wir dorthin gehen wollen, und dann lass uns berechnen, ob die Geschwindigkeit der Entfernung entspricht. Kannst Du die Gleichung nach zwei auflösen?

"Ich fühle mich sehr wohl in deiner Nähe" - "Dito" - "Mich überrascht das jedes Mal aufs Neue, denn ich fühle mich in der Nähe von niemandem sonst gut aufgehoben" - "Ebenso" - "Wie wahrscheinlich ist, dass zwei wie wir zueinander finden?" - "Rhetorische Frage oder sollen wir das ausrechnen?" - "Ausrechnen" - "Oh ja, lass uns loslegen".

Ein Mann, der nicht einmal die Nacktfotos seiner Frau entfernt, bevor er seine Geliebte trifft, ist aus vielen Gründen keine gute Wahl gewesen. Glück kann man nur Bruchteile von Sekunden simulieren. Selbst Fotos verbrauchen sich hier.

"Warum sollte ich mit einer Frau in meinem Alter schlafen? Jüngere Frauen sind netter. Man führt sie aus, sie sind dankbar, die allermeiste Zeit, man albert herum, verknallt sich vielleicht. Alternative: eine angepisste Endzeitfrustrierte ehelichen. Lieber jeden Tag zur Wurzelhandlung".

Dieser Fall: die Frau möchte an jedem Wochenende in neue Restaurants eingeladen werden, um neue Date-Dates zu erleben.

"Er datet heute eine Gefängnisinsassin" - "Weshalb sitzt sie?" - "Unterschlagung" - "Klingt nach einer guten Partie".

Männer können so besessen sein von Frauen, dass sie ihr eigenes Bad mit Arschfotos ihrer Liebsten pflastern. Oder versehen das Gebäude, in dem sich ihr Büro befindet, mit einer hunderte Meter großen Liebeserklärung. Oder kaufen ihr einen Planeten, und benennen jedes Landstück nach einer schönen, gemeinsamen Erinnerung. Hängt vom Typ Mann ab.

"Es mag Menschen geben, die wir großartig finden, was wir versucht haben: eine Beziehung zu erhalten, trotz der riesigen Entfernung. Und sie hätten gesagt: "Liebe ist stärker als die Kilometer, die zwischen beiden liegen". Und ich sage: diese Menschen sind kilometerweit von der Wirklichkeit entfernt".

Wenn Erinnerung das Letzte ist, was uns bleibt, dann sollten wir sie sorgfältig auswählen. Ansonsten verpasst man auch diese Chance noch. Wie lebt man ein leeres Leben? Ist das eine Zwiebel oder eine Zitrone im Tee und diese Frage nicht doch nur eine Erinnerung? Wir funktionieren dank Erinnerung, und überleben dank Vergessen.

Existenz. Was möchte dieses Wort? Jeder existiert wie er es kann. Vergangenheit ist Teil der Zukunft; Gegenwart geht von der Hand.

Möchte man jemand sein, der als leer eingestufte Existenzen Anderer beobachtet, diese Beobachtungen in Szene setzt, auf ein Ziel hin aneinanderklebt, und das Film gewordene Ergebnis als "Griff ins volle Leben" vermarktet?

Ist nicht ätzend, wenn in einem Film eine neue Gestalt auftritt, und ab diesem Moment weiß man, wie die nächsten 90 Minuten verlaufen?

"Dieser Film ist eine imperalistische Fantasie, die die Anhänger einer friedlichen Gemeinschaft aussehen lässt wie blutdurstige Wölfe" - "Du liebst diesen Streifen" - "Ja, er ist einfach großartig".

Dies ist keine Bedrohung. Es ist eine Geste des guten Witzes. Warum löschst Du das Foto nicht einfach?

Man kann ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen. Aber man kann das anhand der ersten Kapitel, und sicherlich durch seine letzten ... Auf einem Segelboot, umgeben von Meer ohne Land in Sicht, ohne auch nur eine Möglichkeit, für Tage Land in Sicht zu bekommen? So schafft man es an die Spitze der eigenen Vorsehung. Möchte das nicht jeder? Auf einem Volksfest mit Stieren, Rindern und Pferden. Und das Gefühl zu wittern, den Ausbruch von 10 Rennpferden beizuwohnen. Nur zwei Stunden später eine Mahlzeit in Paris. Ich möchte noch eine Flasche Wein. Und dann noch einen. Ich möchte Deine Wärme und einem kühlen Satz von Blättern. Eine weitere Nacht zu elektronischer Musik auf offener Straße. Ich möchte auf dem Gipfel eines 2.000ers stehen und dabei einen Rollkragenpullover tragen und die Sonne auf meinem Gesicht spüren, so lange, wie ich kann. Anschließend gleite ich die Gebirgswände hinunter. Meine weiteren Ziele sind ein Turm, ein Fluss, eine Pizzeria. Ich möchte im Garten sitzen und ein weiteres gutes Buch lesen. Vor allem möchte ich schlafen. Ich will schlafen, wie ich geschlafen habe, als ich ein Junge war. Wer gibt mir das, nur ein einziges Mal?

Ob man wohl einen anderen Verleger findet, wenn man die Geschichte des Buches als Reihe velegerischer Zufälle darstellt?

Ach, einige von ihnen sind tatsächliche Bräute, nicht alle sind unverheiratete Models. Alle lächeln. Als gäbe es sonst nichts mehr. Und was zählt ist, die perfekten Schuhe zu diesem Kleid zu finden. Mit einigen dieser Mädchen ging man zur Schule. Sie werden Frauen, die einfach nur einen Kerl finden möchten zum Heiraten und gemeinsam Altern. Lebensverläufe werden Lebensläufe. Entweder wird man einfache geboren oder eben nicht. Ich möchte die Person, die glücklich wird, nachdem sie den perfekten Schuh gefunden hat, nicht sein, weil Perfektion nicht käuflich ist.

"Mein Mann wollte mich immer nur sehen, wenn ich in perfektem Zustand war?" - "Was ist ein perfekter Zustand?" - "Eben!" Und ich höre sie noch jubeln: "Wow, ich bin Kopf der Cheerleadergruppe!"

Und einige halten "Du bist 1,80 Meter groß, hast perfekte Brüste, und Dein Haar reicht bis zum Bauchnabel. Wenn ich Du wäre, würde ich ständig nackt herumlaufen. Ich würde keinen Job, keine Fähigkeiten haben, nicht einmal lesen könnte ich. Ich wäre einfach nur nackt" tatsächlich für ein Kompliment.

Das ist das Problem, das so viele Männer mit schönen Frauen haben: sie hatten selbst keine. Mit all diesen Modellen auf den Handys, mit denen wir groß werden, man wird verrückt, besessen, statt Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein bekommen wir keine dieser Frauen, und wenn wir eine hätten, würden wir nach zwei Wochen krank von ihr werden. So entstehen Märchen. Von Supermodels und anderen Feen. Wesen, die dich schwindlig machen als ein Bier am Morgen. Das Versprechen einer besseren Zukunft. Eine Hoffnung, größer als Sprache. Mit einem Lächeln dringt sie tiefer ins Fleisch als jedes Schwert. All das sollen junge Frauen bringen. In Stöckelschuhe gepresste Lügencontainer.

Fantasien leben davon, nicht erreichbar zu sein. Denn haben wir erreicht, wonach wir gesucht haben, mag man es nicht mehr. Jagen ist süßer als Erlegen. Um weiter zu zündeln, hält sie sich in einer Etage auf, deren Hausnummer wir nicht kennen. So vernarrt man sich in die Vorstellung und vergisst das Ziel.

Jene, die meinen, dass man nach zehn Jahren als Schauspielerin alle Triumphe sowie alle Enttäuschungen erlebt hat, und mit einem schönen Mann verheiratet ist. Stattdessen besteht der Tag aus Langeweile, Demütigung und Fußfesseln mit einem drittklassigen Bartträger.

Mit welchen Schauspielern arbeiten Regisseure am liebsten? Mit solchen, die nichts zu beweisen haben.

"Ich war mal mit einer Schauspielerin befreundet. Sie hat ständig die Aufmerksamkeit des gesamten Raums auf sich gezogen, in dem sie sich befand. Super langweilig".

Wer sind diese Frauen? Kennt sie jemand? Ich nicht. Ich möchte die große Schwester meines besten Freundes, die Mädchen aus der Fußballmannschaft, meine Nachbarin von nebenan sehen, echte Frauen, klug und schön und glücklich damit, was sie sind. Das sind die Frauen, nach denen wirklich gesucht wird. Gebt den Seiten und Magazinen das Leben wieder. Spaß, Lachen und Albernheit.

Oder in der Pause: "Er ist so ein süßes Ding, oder? Bei all dem Stress, den er meinetwegen durchgestanden hat. Das einzige, was zählt, dass wir zusammen sind. Am Ende ist nicht die Hochzeit das wichtigste, sondern die Ehe. Ob die Ehe ihn wirklich verändern wird? Ich würde gern diesen Moment festhalten, was er sagt: "Es kümmert mich einen Dreck, wie es hier aussieht. Lass uns einfach knutschen und nichts sonst tun".

In diesen Momenten hörte ich Türen seufzen. Oder quietschen. Jammern. Das passende Wort hat mich bis heute nicht gefunden.

"Oh Nein, der beste Grund zu heiraten ist Schwangerschaft. Mit Mitte 17 ist man ja nah dran an vorbereitet und tatsächlich heiraten wollen".

Dieser eine Tag, an dem man an die Ehe übergeben wird. Die die Hochzeit betreffenden Träume. All die Blumen, die Musik, der Kuchen. Murks. Man kann in Unterwäsche heiraten, da man mit dem Sex einfach nicht aufhören kann und nicht genug voneinander kriegt.

"Was fällt dir eigentlich ein, meinen Ex-Mann einzuladen ohne mich vorher zu fragen" - "Ich brauche deine Erlaubnis nicht, um meinen Vater zu meiner Hochzeit einzuladen" - "Du hast verstanden, dass unsere Ehe kaputt ging wegen seiner Affären?" - "Ja, und dafür gibt es keine Entschuldigung" - "Er hatte behauptet, ich sei kalt, bitter und frigide" - "Okay, es gibt drei Entschuldigungen".

Männer sind wie Parkplätze: die guten sind nicht mehr zu haben, und die übrigen sind Mängelexemplare.

"Was macht sie sicher, dass ihr Mann eine Affäre mit einer anderen Frau hat?" - "Eine Ehefrau merkt so etwas" - "Lieben sie ihren Ehemann?" - "Ja, sicher" - "Dann gehen sie heim und vergessen alles".

Am Ende sind Männer heiratsromantischer als Frauen. Wenn Männer heiraten, heiraten sie, weil sie eine Frau haben, von der sie denken "Ich wäre ein Idiot, sie nicht zu heiraten. Sie ist so großartig." Aber Frauen landen irgendwann an einem Punkt, wo sie nur die irgendwie beste Option wählen - "Oh er leistet gute Arbeit." Sie verbringen ihr ganze Leben lang auf der Suche nach Prince Charming und dann heiraten sie den Kerl, der hat einen guten Job hat.

"Okay, dir steht eine Scheidung bevor. Du bist sauer und verletzt. Möchtest du die Antwort wissen? Geh in eine Bar. Du bist Single, nutze deine Hormone" - "Ich möchte kein Single sein, sondern wieder verheiratet" - "Und ich möchte einen siebenstelligen Betrag auf meinem Bankkonto".

Macho zählt zu den Worten, die ich nicht verstanden habe. Jeder hat eine Meinung dazu, und jeder meint, hier etwas meinen zu müssen. Auch Worte altern.

"Was glaubst Du, ist das Geheimnis eines glücklichen Paares?" - "Gut zuhören, viele, kleine Geschenke, und genügend Sex, jedenfalls häufiger als zum Geburts- und Jahrestag".

Zuhören ist alles. Zuhören heißt der Deal. Bevor du arbeitest, nach deiner Arbeit, in den Pausen, beim Großziehen deiner Kinder, mit deinem Mann, deinen Freunden, deiner Mutter, deinem Vater. Alles. Hierbei lernst du es.

Einige gingen so weit, die Hochzeitspanikberatungsgespräche einzuüben, zum Beispiel per "Es ist ein Versprechen, dich zu halten und zu ehren, auch bei Krankheit. Bis dass der Tod euch scheidet. Aber wer will schon sterben? Diese Gelübde sind für optimistische, frische Paare, voller Hoffnung. Und wie geht es dir heute, an deinem Hochzeitstag, in Hinblick auf Zuversicht und Zukunftsaussicht. Sicher und stabil - fühlst du es? Dein Herz ist stark. Selbst als es zu brechen drohte, nahmst du die Teile, und setztest es zu einer höheren Version neu zusammen. Dein Herz ist ein Bulle. Und dein Herz schlägt für deinen Mann, deinen allerbesten Freund, deinen Partner, deinen Geliebten, dein Herz, es schlägt für euch beide. Es ist der Tag eurer Hochzeit. Du versprichst, dein Herz in die Handfläche einer anderen Hand zu legen. Kein Grund zu jammern. Du wirst diesen Gang hinunter gehen und als Gattin wiederkommen. Würdest du dir bei jedem Schritt selbst in den Arsch treten, wäre es falsch. Hörst du mir zu? Sag einfach Ja".

"Es geht nur um Sex. Sex ist das Spiel, und Heirat die Strafe. Entweder trödelt man Jahr für Jahr dem gleichen Jubiläum entgegen, oder man hat kostenlosen Spaß: gehe jetzt 400 Worte nach vorn, 200 Meter nach links, 10 Berührungen nach unten, um zu versenken" - "Schlampe!"

Möglicherweise aber bekommt man mit 40 gesagt: Du bist ein übergewichtiger, fauler, beleidigender, engstirniges Elter, das viel zu viel trinkt, und nicht die Kraft hat, um seine Familie zu unterstützen. Du hast die Hälfte deines Lebens gelebt, und nichts erreicht. Einzig fragliche Leistung sind deine Kinder, und schau uns an: wir sind ein Desaster.

"Als meine Mutter so alt war wie ich heute, hatte sie drei Kinder. Was ich habe: einen Ehemann, der nie da ist. Letzte Woche drang ein Wiesel in unser Haus ein und ich dachte, mein Mann würde heimkommen, um mich zu überrachen. Ich zog meine beste Wäsche für ein Wiesel an!"

Misslich: Auf der eigenen Hochzeit festzustellen, dass man ein lebenslanges, nicht zu zerbrechendes Band bereits geschlossen hat - nur, dass es dazu noch keine Zeremonie gab. Und diesen Menschen kennt und liebt man seit Jahren. Und es ist nicht der Partner.

Man hat sich geliebt und gehasst, zur gleichen Zeit. Nur verheiratete Paare verstehen und erleben das. Es sind die Dinge, die wir lieben, die die Kraft haben, uns zu zerstören. Man liebt am anderen, dass er friert, wenn draußen 25 Grad Celsius sind. Man liebt, dass er 90 Minuten braucht, um ein durchschnittliches Sandwich zu bauen. Man liebt den Fleck auf der Nase, sichtbar, sobald er sich mit dir unterhält, nur mit dir. Man liebt das Parfüm, was einen Tag und eine Nacht lang ununterbrochen hält. Man liebt, dass er die Person ist, mit der man einschlafen, träumen und aufwachen möchte. Seit ich weiß, dass ich mit dir den Rest meines Lebens verbringen möchte, kann ich den Rest meines Lebens nicht mehr erwarten.

Mädchen wird so viel Müll eingetrichtert beim Erwachsenwerden. Wenn ein Kerl dich schlecht behandelt, dann mag er dich angeblich. Versuche nie, deinen eigenen Pony zu schneiden und eines Tages wirst du jenen wunderbaren Typen treffen. Jeder Film, jede Geschichte, die einem gezeigt wird, verweist darauf zu warten, auf den dritte Akt, eine unerwartete, nicht zu steuernde Wende, die unerwartete Liebeserklärung, die Ausnahme von der Regel. Und so konzentriert man sich derart darauf, dem Leben einen Rahmen zu setzen, dass man nicht lernt, Menschen zu lesen. Diejenigen, die uns haben möchten und diejenigen, die nicht, diejenigen, die bleiben und diejenigen, die uns verlassen werden. Und braucht man für ein glückliches Leben eine glückliche Beziehung? Glück kann auch eine Reise sein, Weiterziehen. Oder die Einsicht, dass unerwiderte Telefonate, gebrochene Herzen, Fehlersprache und missgedeutete Signale, Schmerz und Qual, Hoffnung verloren ist.

Zu Beginn kann man begeistert sein voneinander. Die Begeisterung kann anhalten, oder angehalten werden durch jene kleinen, dummen Dinge, die ungesagt jeden Tag aufs Neue hervorgekramt werden, so dass man bald nur noch Packen beschäftigt ist, anstatt etwas aufzubauen. Aus vielen nicht ausgesprochenen Worten entwickelt sich eine eigene Sprache, man versteht sich schlechter und schlechter, und dann bricht die Beziehung unter der Abwesenheit von Worten zusammen.

In einer Pause bat mich ein Mitschüler darum, einer Mitschülerin zu sagen, sie sei sein Morgen-, Mittags- und Abendstern. Ich fragte, ob das sein Ernst sei, worauf er sich nicht rührte. Ich fragte nach den drei Sternen - keine Antwort. Ich fragte, und er unterbrach mich mit "Mach es einfach. Sie soll wissen, dass sie meine Muse ist". Ich teilte ihr mit, dass sie einen weiteren Spanner habe.

65jährige, die jaulen: Ich liebte so sehr, sie tat all die dämlichen Dinge, die auch ich tat, aber die Liebe war stärker als alles woran man denken kann, die Reue, die verdammte Reue, das ist der Fehler meines Lebens, dass ich meine Liebe gehen ließ, ich schäme mich mit meinen 65 Jahren, seit tausenden Jahren gibt es dieses Gefühl, Reue, warum bin nicht vorbereitet, erspart euch das, gebraucht eure Zeit besser, sonst wird es eine gebrauchte Zeit, Liebe, Leben, verflucht, Leben ist nicht kurz, nein, Leben ist viel zu lang, wenn man geliebt hat.

Es gab eine Familie, in der die Kinder kein Essen zu sich nehmen wollten. So begann der Vater, ihnen vorzuessen. Bald ohne Unterbrechung. Bis sein Herz versagte. Ab da aßen die Kinder wieder.

Kinder haben nicht auf dem Schirm, dankbar zu sein. Sie nehmen sich essen und brechen gelegentlich dein Herz. Und sie helfen gegen Selbstsucht, Feigheit und Unaufrichtigkeit. Dinge, die man mit Magie und Wissenschaft nicht erreicht hat.

"Ich möchte keinen Realismus. Ich möchte gar keinen -ismus. Ich möchte Magie. Und das gebe ich den Menschen. Ich verdrehe die Dinge. Ich erzähle nichts, was stimmt. Ich erzähle, was stimmen sollte".

Als Kind rückt man von fast keiner seiner Entschlüsse ab. Was okay wäre, wenn man nicht Kind bliebe. Und wenn man entschieden hat, dass Hunde die besseren Katzen sind, wird man sich später einen Hund anschaffen.

Was wird mit Kindern passieren, die aufwachsen? Niemand weiß es. Vielleicht werden sie Schauspieler, und ihr Lebensmittelpunkt hängt vom jeweiligen Filmprojekt ab. Oder sie werden Lehrer, Sportler, Bus- oder Rennfahrer. Und es gibt Kinder, von denen man weiß, dass nichts davon zutreffen wird, da sie zwar hundert Jahre alt werden können, jedoch nur kurz erwachsen sind, denn viel Geld verändert einfach viel.

"Mutter ließ mich nie Geburtstag feiern weil die Geburt ihr Verdienst gewesen sei" - "Zum Herzzerbrechen" - "Richtig. Und bis heute schicke ich ihr an meinem Geburtstag eine Glückwunschkarte mit etwas Geld".

Als wir Kinder waren, bestand unsere größte Sorge darin, ob wir ein Fahrrad zum Geburtstag bekommen würden oder nur Kekse zum Frühstück. Das Dasein als Erwachsener: völlig überbewertet. Nur weil man angesagte Schuhe trägt, vorbildlichen Sex hat, eine vorzeigbare Karriere und keine Eltern, die einem wiederholt sagen, was zu tun ist. Ein Erwachsener ist vor allem eins: Verantwortung. Verantwortung stinkt. Richtig. Erwachsene verdienen ihren Lebensunterhalt um damit Miete zu zahlen. Und wenn du zum Chirurg ausgebildet wirst, und ein menschliches Herz in den Händen hältst...da stellen sich Fragen, für die es keine Worte gibt. Verantwortung. Schneiden Fahrräder und Kekse dagegen nicht besser ab? Der grausige Teil über Verantwortung: wenn du es verbockst und zuschauen darfst, wie dir der Bock durch die Finger gleitet. Verantwortung. Stinkt. Die Verantwortung verschwindet auch nicht nachdem man keine BHs mehr öffnet und keine geschweiften Klammern mehr setzt. Sie lässt sich nicht vermeiden. Entweder werden wir mit ihr konfrontiert oder haben mit den Folgen zu kämpfen, dass genau das nicht der Fall gewesen ist. Und dennoch hat das Erwachsenenalter seine Vorteile. Die Schuhe, der Sex, die Aufgaben, und keine nervenden Eltern...verdammt gut.

"Ich feiere eine Geburtstagsfeier" - "Oh ja? Genieße es, es wird eine Zeit in deinem Leben kommen, in der du nicht willst, dass die Leute wissen, dass es dein Geburtstag ist" - "Warum sollte niemand etwas von seinem Geburtstag wissen lassen?" - "Weil alt werden stinkt. Die meisten Menschen erreichen nicht das, was sie gehofft hatten, und ahnen, dass es dabei bleiben wird. Ein Leben der Verleugnung, und Geburtstage unter den Teppich zu kehren gehört dazu".

Wenn ich im Kindergarten ein anderes Kinder traf, was beim Spielen war, setzte ich mich einfach dazu - zehn Sekunden später bauten wir gemeinsam an der Burg.

"Wozu die Geschenkemacherei? Ich gebe einen hohen Betrag aus, habe dabei Arbeit, da ich nicht sicher bin, was du brauchst. Stattdessen könnte ich dir das Geld direkt geben, und du mir an meinem Geburtstag, und so fort, bis wir sterben, und derjenige, der länger lebt, hat 50:50 ein positives Konto - hat das Wert?"

Man war vernarrt in Märchen. Und in das Märchen, was aus dem eigenen Leben werden würde. Weißes Kleid, Ritter Edel, der sie zu einer Burg auf einem Hügel führen würde. Sie würde in der Nacht im Bett liegen, beide schließen die Augen und wären ganz und gar ineinander versunkenes Vertrauen. Weihnachtsmänner, Zahnfeen, Märchenprinzessinnen. Sie waren so nahe - zum Schmecken. Aber Aufwachsen entgeht man nicht. Eines Tages öffnen sich die Augen öffnen wieder und das Märchen verschwindet. Die meisten Menschen halten sich an Dingen und Menschen, denen sie vertrauen können. Aber es ist so schwer, lieb gewonnene Märchen loszulassen, denn fast jedes noch so kleines bisschen Hoffnung mit Aussicht, dass eines Tages alles Gelesene Gelebtes wird. Am Ende des Tages ist der Glaube eine lustige Sache. Wenn man nicht damit rechnet. Denn das Märchen lief doch etwas anders ab als von uns geträumt. Die Burg, kann keine Burg sein. Und es ist nicht so wichtig, dass es für alle Zeiten glücklich wird, sondern nur, dass es sich jetzt glücklich anfühlt. Jeden blauen Mond mal wird man von Menschen überrascht. Und noch öfter gelingt es ihnen, dir die Sprache zu verschlagen.

"Hast du Bücher zum Thema: wie gewinne ich neue Freunde?" - "Ja, aber es sind Kinderbücher" - "Ich nehme an, dass man die Fähigkeiten hochrechnen und übertragen kann" - "Dort hinten, neben der Holzeisenbahn" - "Oh, ich liebe Züge" - "Bestimmt. Wenn du das lernen möchtest, gehe in eine Kaffee-Bar, besuche eine Lesung, treffe Leute, sprich sie an, zeige Interesse" - "Mir zu oberflächlich. Ich hole mir die Bücher".

Die erste Geburtstagsparty, die man hat, und die letzte Geburtstagsfeier sind sehr ähnlich. Man sitzt einfach nur da und erwartet nichts und alles. Man ist die am wenigsten aufgeregte Person auf der Feier. Man nimmt es vielleicht nicht mal als Feier wahr. Was vorgeht? Menschen, die dir helfen, die Freunde - wenn sie es sind - eingeladen haben und dir helfen, die Kerzen auszublasen. Freunde, die sich wie Unbekannte gegenübersitzen. Freunde, dieses Wort lernt man nun auswendig. Freunde, denen man dankt, dass sie gekommen sind.

"Alles Gute, mein Kleiner - erinnerst du dich, welche Tante ich bin?" - "Die Getränkekranke?" - "Nein" - "Die, die mit einer Frau verheiratet ist?" - "Nein" - "Dann bist du sicher die hässliche" - "Dafür entschuldigst du dich" - "Entschuldige bitte, dass du hässlich bist".

Dass man als Kinder andere zum Überleben braucht, und wenn man krank wird, vielmehr aber noch in der gesamten Zeit zwischen diesen Zeiten.

Fast jeder von uns stand als Dreijähriger mitten im Raum, und wurde von allen Anwesenden angehimmelt, wie bezaubernd man sei. Die wenigsten schaffen es, dieses Niveau ihr Leben lang zu halten, und sogar dafür bezahlt zu werden.

Trash Talk kann man nicht vorbereiten. Eine Beleidigung tut erst dann weh, wenn sie maßgeschneidert aus dem Vorfall schlüpft. Wie lautet das Ereignis zu "Nicht mal ein Schwarzes Loch könnte deine Dummheit schlucken"?

"Fick Dich" - eine Beleidigung, die keine Beleidigung enthält. Eigentlich heißt es: "Verfick Dich" oder "Unfick Dich".

Nennst du jemanden fett, macht dich das nicht schmaler. Jemanden als dumm abzustempeln, macht dich nicht schlauer. Und kommst du zu dem Ergebnis, jemand sei arm, macht dich das nicht wohlhabender.

"Ist Dir aufgefallen, wie viele Dinge sie mit dem Wort "Fuck" ausdrücken kann?" - "Ja, ihr Wortschatz bewegt sich im einstelligen Bereich" - "Nein. Ihr "Fuck" kann bedeuten: "Heilige Scheiße, wie bin ich hier hineingeraten?" oder "Die Pasta ist echt großartig" bis zu "Ich werde den Kerl rumkriegen". Warum nur bleibt sie trotzdem die gesamte Nacht auf, um Bücher zu schreiben? Die meisten Regungen und Absichten kann sie mit einem Wort spielen".

Wenn ein Mann etwas Dummes tut, einmal, okay, weil er ein Mann ist. Aber begeht er die gleiche Dummheit zweimal, dann in der Regel, um eine Frau damit zu beeindrucken.

"Jugend wird älter, Unerfahrenheit wächst ein Kopf, Desinteresse kann geheilt werden, und Trunkenheit ausgenüchtert. Nur Dummheit bleibt".

"Stimmt etwas mit deinen Augen nicht?" - "Nein, sie fangen nur an zu tränen bei bescheuerten Fragen".

Die Bezeichnung Paar. Oft viel zu großzügig für zwei Brutwillige, die nur einen Zugang zu eigenen Kindern gesucht haben.

Einer von beiden stellt fest: Wie kann es sein, dass unsere beiden Leben, so eng miteinander verflochten, sich so schnell voneinander entfernen? Hätte ich das gewusst, hätte ich fester gezogen und uns nicht von unsichtbaren Wellen wegspülen lassen.

Wenn man nicht landet, nicht ankommt, ist dies eine alles gefährdende Erosion - so, als ob die Grundlage für dein Leben sich auflöst.

"Hat sie noch etwas gesagt über mich?" - "Ja, und ihre genauen Worte lauteten: Was hat dieser Typ für ein Problem?" - "Großartig. Ich habe es in ihren Kopf geschafft. Ab jetzt darf getanzt werden".

Es gibt immer die Möglichkeit, dass durch Alkohol und Urteilsvermögen außer Tagesform ein Date als romantischer Abend empfunden wird, mit lebenslangen Folgen. Frauen fallen auf Männer herein, die falsch für sie sind, und zwar die ganze Zeit, und so werden sie von ihren Zielen abgelenkt. Sie geben Karriere auf und nehmen stattdessen Alkoholiker und sagen Sätze wie "Auf Höhe über meinem Arsch bekomme ich ohne Alkohol nichts hin"

Oder Lehrer, die im Hintergrund plauderten: Naja, die Uni ist für Frauen, die nicht den ersten Idioten heiraten wollen, der ihnen einen Antrag macht, nur um dann seine Kinder hinauszuschießen.

"Ich habe keine Ahnung, was ich tue. Aber Inkompetenz hat mich nie davon abgehalten, es mit Enthusiasmus anzugehen."

"Niemand nennt mich einen Idioten und kommt damit davon. Außer dem einen Typen, dem das gelungen ist. Aber bei den meisten sieht es anders aus. Genau genommen wurde ich nur 1x Idiot genannt. Du nennst mich einen Idioten? Die Chancen stehen 50:50, dass das ohne Folgen bleibt".

Mit Frauen auf Partnersuche verhält sich wie mit Milchkartons. Jeder hat ein Ablaufdatum. Und übrig bleiben irgendwann nur Männer, die auch alles andere in ihren Kühlschrank gestellt hätten, selbst abgelaufenes Gut, und die sowieso alles schlucken, was ihnen vor die Nase kommt.

"Ich habe meiner Tochter heute früh erzählt, dass sie Besuch von der Zahnfee bekommen wird" - "Das würde ich nicht tun" - "Warum?" - "Ein Potpourri von Mythen" - "Es ist Tradition, und daran gibt es nichts auszusetzen" - "Warum möchtest du deine Tochter in den Glauben erziehen, dass es okay ist, dass eine fremde Person in ihren Raum eintritt, um sich Körperteile zu besorgen?"

Und einige ziehen sich an wie eine Schlampe, mit Make-up und Perlenkette, passen ein Fußball-Event ab, werfen Augen bis zur Erblindung, und nehmen sich dann einen Mann, von dem sie zehntausend Babys haben möchten. Die feine Linie zwischen einer guten Zeit und einer mutwilligen Schlampe übertreten sie dann. Ihre Töchtern wird sie bei der Erziehung das Wort Schlampe verbieten. Mutter jedoch ist erlaubt.

"Küsst du mich jetzt?" - "Nein" - "Dann lass uns hier verschwinden".

Und dann jene Mitschülerin, auf die alle Worte zutrafen, so dass man nach neuen Worten gierte, "hübscheste, lustigste, coolste, schlauste, prinzessinenähnlichste, und die mit den längsten Wimpern".

Extra Anfang: was ist schlimmer als ein alter Mann im Schaukelstuhl? Ein alter Mann, der frisch verliebt ist. Extra Ende.

"Meine Geschichte ist schnell erzählt: vor langer Zeit gab ich mein Herz weg, mein ganzes Herz, und bekam weder es noch ihn jemals zurück".

Ich frage mich oft, wie alte Menschen vor Jahrzehnten aussahen. In einigen Fällen fühlt sich das brutal an, denn manchen wird alles genommen, nur das Leben bleibt. Schaut man alten Menschen beim Schlafe zu, fragt man sich mitunter, ob sie wieder aufwachen. Und dann sitzen sie mit blitzwachen Augen vor dir, eine Sekunde später, wacher als du.

Sorgen ähneln vorab bezahlten Zinsen für eine Schuld, die nie fällig wird. Kurz: Sorgen gehören nicht in den Maschinenraum, sondern über Bord.

Lassen wir die Sorgen. Die berauschende Frage, welchen Platz wir zwischen den Sternen einnehmen, fühlt sich viel lustiger an als sich um den Dreck am Boden zu kümmern.

Auch wenn man sich erst 38 Stunden auf der Erde befindet, hat man schon fast alles Wichtige gesehen, Pfannkuchen, Türen, Treppen, Vögel, Fenster, Häuser, Ärzte, Autos, Wolken, Wasser, Fernsehen, Polizei, Papier, Holz, Geschwister und Eltern, Gesichtern, Geschenke, Lachen und Weinen. Es wird nicht aufhören. Helligkeit und Schärfe, Schweben und Fallen, Rot, Gelb, Blau. Mit fünf hat man fast alles erfahren, ohne etwas zu wissen.

Schon beginnen die Pflichten. Ob wir möchten oder nicht, sind mit bestimmten Flaggen verknüpft. Wir unterschreiben, Bücher aus der Bibliothek zurückzubringen. Je älter wir werden, desto mehr Gelübde und Versprechen laden wir auf. Schade niemandem, sage das Richtige und nichts außerdem. Liebe und ehre, bis der Tod es nicht mehr zulässt. Wir halten die Staffel in einem Lauf ohne Zielmarke. Bis wir allen alles versprochen haben und plötzlich fragen, was das alles bringt. Ist man Stück eines Puzzles, lebt jedes weitere Stück ein Stück von dir. Man nimmt einen winzigen Platz ein und dabei alle Pflichtvorstellungen aller. Gegenüber kleinen, kranken, komischen Puzzleteilen. Also tun wir, was jeder Mensch tun würde. Wir rennen von unseren Versprechen weg, in der Hoffnung, dass sie vergessen werden. Aber früher oder später kommt das Puzzle zu dir. Und manchmal stellt sich eine als Belastung eingestufte Aufgabe als Bestimmung heraus. Je mehr wir tragen, desto früher ermüden wir, desto eher sterben wir.

D. war ein Autodieb. Und zwar ein guter, wenn man bedenkt, wie oft er seine Karre wechselte. Gelingt dir das nicht, bist du möglicherweise kein guter Dieb. Wirst du von einem anderen Dieb bestohlen, umso wahrscheinlicher. Wirst du von einem anderen Dieb geschnappt: ganz sicher.

Von dem Moment an, den wir atmen, sind wir dem Leben übergeben. Wir messen es und wir verspotten es, aber wir können uns ihm nicht entziehen. Wir können es weder beschleunigen noch verlangsamen. Oder können wir? Wir hatten das Gefühl, dass ein schöner Augenblick zu schnell vergeht, und gewünscht, darin zu verweilen. Und an trüben Tagen wünschten wir, die Dinge ein wenig zu beschleunigen.

Wer kennt das nicht? Geht man der Pensionierung entgegen, gehen auch die Standards in Rente, und man überlegt, Klempner, Schäfer oder Lehrer zu werden.

Die Sanftmütigen werden auch im Alter eingeklemmt. Die Mutigen lachen die Vorurteile über Falten weg.

Altern ist und passiert einfach. Jeder weiß, wie Falten und schlaffe Haut aussehen. Entscheidend sind die Augen. Bewölken sie sich, wenn sie älter werden? Oder steigt der Horizont in ihnen auf? Sind das eine ernst gemeinte Fragen?

Drei Dinge, an die man sich, je älter man wird, desto öfter zu erinnern hat: nutze Toiletten, sobald sie dir begegnen; verschwende keinen Ständer, wenn du mal wieder einen hast - es könnte dein letzter sein; vertraue keinem Furz, es könnte ein flüssiger sein.

Wann hast du dir zum letzten Mal etwas eingestanden, was dir wehgetan hat? Hast du dir das überhaupt je getraut? Manchmal verlangsame man sich einfach ein Stück, um wieder so zu sein, wie man sich mag.

Hätte ich auf einer Insel zu leben und nur 1.000 Dinge zum Mitnehmen, dann eine Stereoanlage, Kopfhörer, 997 Musikstücke. Und meine große Liebe.

Letztlich keine Frau glaubt an die Behauptung, dass Wechseljahre eine aufregende und bereichendere Erfahrung seien.

Und später glauben sie wissenschaftlich angehauchten Sätzen des Formats "Liebe ist ein chemischer Prozess, der Täuschung verursacht. Eine intellektuell gewappnete Person würde nie heiraten!"

"Wie jeder Intellektuelle sind Sie mit Hochdruck dumm" - "Definiere Intellektueller" - "Eine Person, die Wilhelm Tell lesen kann, ohne dabei an Robin Hood zu denken".

Überhaupt: wie unterschiedlich die Definitionen einer guten Ehe ausfallen.

"Ist dir jemals aufgefallen, dass, sobald er wirklich hart nachdenkt, es anfängt, nach gebratenem Bacon zu riechen?"

Dass man sich die ursprünglichen Fragen von Zweisamkeit in der Ehe nicht häufiger stellt: Wovon träumst du? Wie fühlst du dich? Was tun wir? Wohin reisen wir? Die Vertreter der Heirat sind ausgezeichnete Verkäufer. Dabei ist Jenseits Bullshit.

Manche Frauen hängen Possenreißern an, während Männer, die Treue verdient hätten, zum Narren gehalten werden. Unglück produziert Unglück. Und so erwischte sie sich, fluchend: "Ich bin verurteilt, in diesem verdammten Haus für alle Zeit in einer unglücklichen, ehebrecherischen Beziehung gefangen zu sein".

"Er würde meinen Anruf selbst auf einem anderen Planeten entgegennehmen. Er pfeift mir mein Lieblingslied in 1.001 Variationen. Er kann einen Drachen zum Lächeln bringen" - "Was tust du?" - "Ich backe mir meinen Mann. Er kann Pfannkuchen bei der Zubereitung in der Luft drehen. Er ist unglaublich nett und seine Lieblingsbackform ein Stern. Er hat ein grünes und blaues Auge" - "Du wolltest dich doch nie verlieben" - "Deshalb baue ich einen Mann, den es nicht geben kann. So kann es auch keinen Mann geben, der mir das Herz bricht".

Er sei ein Mann, mit dem man 11x am Tag Sex haben könne, ein bekannter Künstler, der Basketbälle mit Konfetti füllt und dabei Millionen verdient. Eine Sensation von einem Kerl.

Einmal gerieten eine Frau und ihr Mann in einen Streit darüber, wer von beiden talentierter sei. Sie fingen dann eine Begleitauseinandersetzung darüber an, was talentiert bedeute. Und schließlich einigten sie sich, nicht die gleiche Sprache zu sprechen.

"Bitte heirate mich, denn ohne dich bin ich ein Stück Scheiße" - "Oh, wie romantisch: ein Antrag, der Scheiße enthält".

Mag der Sex noch so aufregend sein - was würde passieren? Angenommen, du liebst ein Musikalbum und kannst dir nicht vorstellen, bis ans Ende deines Lebens andere Töne an dein Ohr zu lassen. Du hörst dieses Album hoch und runter, wochenlang, an allen Orten, im Auto, auf öffentlichen Toiletten, im Flugzeug, beim Discount-Imbiss, in Omas Krankenzimmer, weil es so gewollt hätte. Und doch stellt sich der Punkt ein, ab dem dieses Album nur auf Geburtstagen, Jubiläen oder bei zu viel Alkohol läuft. Man verpasst diesen Punkt, egal, wie sehr man aufpasst. Der Punkt kann darin bestehen, dass dir ein Musikvideo gezeigt wird, und du fühlst dich von Gefühlen her ausgeraubt.

Wir würden einen riesengroße Wohnung teilen, uns besaufen, neue Witze herstellen, unsere Beine kneten, reiben, liebkosen, uns ein Leben lang ins Bett nehmen, ficken, als wäre es der letzte Fick, uns in die Augen schauen, uns wieder und wieder neu verlieben, kurz: uns fühlen, als gäbe es dich und mich 2x.

"Denkst du nicht, dass, würde eine Frau bei mir wohnen, ich der erste oder zumindest zweite wäre, der davon wüsste?" - "Ach Liebling, du wärst der Letzte, der es erfahren würde".

Ist es nicht so: Hineinzuwachsen in eine Liebe bedeutet, die Dinge, die man ursprünglich nicht liebte, nicht mehr zu beachten?

"Ich habe mich in einen Mann verliebt - seinen Verstand" - "Ach, es gibt Grenzen für Liebe" - "Nein, Punkt. Gib mir einen Mann mit Verstand, und die Verpackung kümmert mich einen Dreck. Du fickst nicht die Verpackung" - "Doch" - "Du schläfst mit dem Verstand, du liebst den Kopf".

Warum verliebt man sich ausgerechnet in diejenigen Menschen, die einen anschließend schlecht behandeln? Verdient man die Liebe, die man bekommt? Wir können nicht wählen, von wo wir kommen, aber immerhin: wir entscheiden, wohin wir von dort aus gehen und wie schnell die Puzzleteilchen einen passenden Rahmen ergeben.

Die gelegentliche Verherrlichung von Untreue. Und selbst wenn die beiden etwas anfangen und ihre beiden Partner hintervögeln: sie werden beim Frühstück sitzen, und sie wird von ihrem Lieblingschipgeschmack erzählen, während er sich denkt Yap Yap Yap, und dann wird beiden einfallen, dass sie das bereits hatten.

Dauervorlage für ein prima Drehbuch: Er vergiftet sich selbst mit Alkohol, da als Schriftsteller gescheitert, und beschließt, seinen letzten Benzinsaft in einer großen Stadt zu trinken. Dort trifft er eine Frau mit dem gleichen Plan, beide haben Sex, während er sich langsam ermordet. Sie ist ein Spiel für ihn, er für sie, und am Ende beide Gefangene der Liebe, die sich beim Sterben zusehen und verrecken. Dabei gibt es Männer, die Sätze der Gangart "Ich mag meine Frauen, wie ich meinen Wein mag - rot und voller Alkohol" verfechten. Ein Zweimanntestimonial darüber, wie viel Scheiße ein Paar aushält, bis es bricht.

"Dieses Lied finde ich furchtbar" - "Ich weiß" - "Aber du bist eine tolle Sängerin" - "Wie du meinst".

So steht es im Skript geschrieben: das Versprechen von Liebe, der Schmerz durch Verlust, die Freude aus Rache, all das als Puzzle, und am Ende viel Tanz.

Er: Ich kann mich nicht einmal erinnern, wann du das letzte Mal meinen Schwanz in den Händen hattest. Oh doch, kann ich. Vor drei Monaten. Nur das Datum ist mir entfallen. Ich hätte das eintragen sollen ins Tagebuch: "Der Prinz wird berührt. Wintersonne".

Sie: Ich hasse es, wie du mit mir sprichst. Ich hasse deine Frisur. Ich hasse es, wie du Auto fährst. Ich hasse dein Starren. Ich hasse deine Lieblingsstiefel. Ich hasse, wie du mich durchschaust. Ich hasse dich, dass es mich krank macht. So sehr, dass ich darüber schreiben würde, wenn ich könnte. Ich hasse, wenn du Recht hast. Ich hasse deine Lügen. Ich hasse, sobald du mich zum Lachen gebracht hast. Ich hasse, wenn ich deinetwegen weine. Ich hasse, wenn du nicht da bist, nicht anrufst und verschluckt bist. Am meisten hasse ich, dich nicht hassen zu können. Keinen Millimeter.

Er wiederholt: Du darfst mich an Tagen wie diesen nicht allein lassen. Tage, an denen ich nicht einmal in der Lage bin, zu trinken. Je schneller ich trinke, desto eher nüchtern die Umstände mich aus.

Sie sagt: Als wir heirateten, wusste ich, dass du selbstsüchtig und verzogen bist. Und du hattest mich nur geheiratet, um deiner eigenen Vergangenheit zu entkommen. Aber ich liebte dich. Und ich hoffte, eines Tages würde da mehr sein als Hoffnung. Irrtum. Du hast es nicht in dir. Es war beknackt von uns, im anderen Qualitäten zu sehen, die er nicht vorhanden sind. Ich bin ein Opfer der Enttäuschungen über dich.

Er erneut: Ein Mann, der so lebt, ist ein erledigter Mann, nein, einfach ein Wurm. Ich glaube nicht an deine feindliche, erstickende, giftige Liebe. Ich will sie nicht. Und ich kann sie nicht gebrauchen. Das ist keine Liebe, sondern Verwilderung.

Sie: Ich weiß, dass du nicht immer perfekt bist. Ich weiß, dass du Tonnen von Problemen hast, Defekte, Unvollkommenheit. Aber wem geht es nicht so? Und gegenüber den anderen ziehe ich deine Mangelexemplare vor. Ich liebe deinen Fehlerschalk. Deine Ungereimtheiten sind mein Gedicht.

Er: Möchten nicht alle Frauen jemand Schönes und Zuverlässiges? So bin ich nicht. Ich sehe nicht einmal sicher, was schön ist. Auch an dem anderen Kram scheitere ich. Ich liebe Baustellen. So bin ich. Du bist eine schöne Frau und verdienst ein schönes Leben.

Sie: Es wird nicht einfach sein und wir werden jeden Tag daran arbeiten, aber ich möchte Dich, weil ich uns möchte. Ich möchte alles von Dir, für immer, und jeden Tag. Liebe sollte nicht so anstrengend sein.

"Woran denkst du?" - "Pizza zu bestellen?" - "Pizzen zu bestellen im Sinne von: wir vertragen uns?"

Zwischendurch die Trennung. Und sie wird ihn fragen: du hast mich angelogen, betrogen, hast gehurt, dir hinter meinen Rücken Alkohol besorgt, mich bestohlen, meine Wohnung verwüstet. Ob ich dich vermisst habe? Ernsthaft? Und er wird kurz an jene Frau denken, die ihm zurief: "Lass diese Schlampe nicht dein Leben ruinieren. Schau mich an. Ich habe einen geilen Körper und zwei Tüten voller Milch. Lass mich dir helfen, sie zu vergessen". Geheimnisse, Lügen und Schmerz, und die Frage, warum man Schmerz nicht teilen kann. Sein Leben lang daran arbeiten, andere glücklich zu machen, und dann hassen sich ausgerechnet jene drei Menschen, die man am meisten liebt.

"Weißt Du, was Dein Problem ist? Du bist saustrapaziös. Bevor ich Dich kennenlernte, war alles entspannt".

Dieser grauenhaft unheilvolle Irrtum: gewöhnliche Männer trinken, um sich zu betrinken - also habe ich das Dreifache zu trinken.

"Alles, was ich möchte, ist, mein Leben mit Dir zu verbringen und all meine Liebe für Dich auszugeben, Du Haufen Scheiße, Du seltsamer Tiger, Du Unsicherheit aus Fleisch" - "Das mit der Unsicherheit stimmt nicht".

Die Versöhnung. Und nach dem Sex folgendes Statement: "Ich habe dir nicht einmal gesagt, dich mein gesamtes Leben zu lieben. Du hast mir nie geschworen, mich dein Leben lang anzuhimmeln. Solche Versprechen haben wir uns nicht gegeben, wir kennen uns. Wir hätten beide nicht erwartet, dass uns Liebe derart zum Flattern bringt. Und doch, Schritt für Schritt, Bit für Bit, Gramm für Gramm, schlich sich Liebe ein, bis sie zu Worten wurde. Wie viele wohl? Hätten wir je gedacht, zusammen zu wohnen, ohne uns dabei zu langweilen? Jeden Morgen aufzuwachen, und so zu tun, als sei man überrascht, wer neben dir liegt? Diese vielen unausgesprochenen Worte zwischen unseren Küssen und Körpern sind stärker als alle Schwüre und Gesänge. Bitte versprich mir nicht, für immer verrückt zu sein nach mir. Gefühle kommen aus der Wildnis, und die Wildnis ist unberechenbar. Das Gefühl, dass unsere Liebe kurz, wild und süß, darf gern Jahrhunderte halten".

"Dein Whiskey könnte etwas Wasser vertragen" - "Wenn ich Whiskey trinke, trinke ich Whiskey. Und wenn ich Wasser möchte, dann möchte ich Wasser".

Liebe, liebe Liebe. Erschaffen als Illusion, die einer zweiten Lüge, der Ehe, aufsetzt, um sie mit der dritten Unzulänglichkeit - Ewigkeit - zu vergolden. Ist Ehe nicht doch ein Konzept, entwickelt von Menschen, deren Glück darin besteht, dass um sie herum Ja gesagt wird? Damit beginnt es. Und mit zwei Unterschriften endet es.

"Ich widme dir mein gesamtes Leben. Mehr geht nicht, und niemand sonst bekommt es. Wenn du mich herabzustufen möchtest, bin ich weg. Okay? Ich liebe dich. Ohne Frage. Und wenn du eine Liste möchtest von Dingen, die mich nerven an dir, sollst du sie bekommen" - "Gut, leg los" - "Nummer 1, du bist völlig durchgeknallt. Viel Glück bei der Suche nach jemandem, der es sechs Monate mit dir durchhält. Ich nehme dich als Paket, die verrückten und die brillanten Teile. Ich will dich so wie du bist" - "Wenn du Liebe willst, dann ist es das. Das Leben ist nicht perfekt. Noch weniger ist es Liebe".

Über Umwege hast du mich gefragt, warum ich dich liebe. Ich liebe dich nicht nur dafür was du bist, sondern die Zeit mit dir und du aus uns werden lässt. Ich liebe deine Ignoranz gegenüber meinen Eseleien, und deine Augen für die kleinen Musikuniversen in mir. Du hast mich von den Büchern ins Leben gezogen, und wieder zurück, mit Worten, mit Leben, mit dir, indem du da bist. Vielleicht bedeutet das Liebe. Und Liebe bist du.

"Ich bekomme zwar nicht immer mit, was in deinem Kopf vorgeht, und vielleicht möchten wir beide das nicht. Aber was dein Herz jede Sekunde anstößt, wird uns niemals im Stich lassen".

Man sagt und liest davon, dass das was stimmt, dasjenige sei, was einem Kraft gibt. Dabei sind es Lügen, die sich nach Stärke anfühlen, und auch selbst das stimmt nicht.

Was ist der klügste Weg zu lügen? Einfach das Richtige sagen, außer denjenigen Teilen, die wirklich wichtig sind.

"Wovor hast du Angst? Vor dir selbst? Vor uns? Wir haben dieses eine Leben und nichts außerdem, jeder Moment ist ein neuer Moment. Verschwendete Zeit ist verlorene Zeit, Vergangenes ein Geist, Zukunft Träumen. Wir sind nicht perfekt, denn das wäre furchtbar. Lass uns neu starten, ein Zuhause finden, Sicherheiten aufbauen. Ein Ort, nur für uns. Liebe, Schmerz, Glück - entscheide dich".

Ist denn wichtig, Dinge so auszusprechen, dass sie richtig sind? Kann man ohne Lügen zum Punkt kommen? Bewundern wir nicht Faulheit und halten Lüge für eine ihrer Zutaten?

"Und ich sage dir: ich verlasse dich nicht. Nein, nein, nein. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich möchte nicht leben ohne dich. Und ich bleibe. Und wir lieben uns".

Wiedervereinigungsversuche der Art "Liebe ist eine Gabe! Viele haben das vergessen. Ihr beide reißt Euch besser zusammen und verlasst die Idiotenparade" stechen nicht.

Sein Faible für schlechte Witze führte zu Sprüchen, die sie leider ernst nahm. Als er einmal mit angebrochener Nase nach Hause kommt, und sie ihn fragt, ob ihm ein Fenster ins Gesicht geflogen sei, sagte er: "Nein, unsere neue Nachbarin war so aufgeregt, dass sie ihre Beine zu schnell übereinander schlug und ich ihr Knie abbekam". Schlechte Witze - ich mag sie so gern. Schlechte Witze - ich kann nicht genug von ihnen haben. Schlechte Witze - her damit.

Sie hat eine bipolare Störung. Oder eine Intoleranz gegenüber Frischkäse. Oder beides, je nachdem, was der Tag bringt und welches Leiden sie gerade als sexy empfindet.

Er nennt sie gelegentlich eine Kamikaze-Frau, denn diese Formulierung aus einem Film hatte sich eingebrannt in sein Vokabular und passte zu seinen Vorlieben. Kamikaze-Frauen nehmen es sogar mit Blauwalen auf, sind selbstzerstörerisch, und rasen in dich, so dass du untergehen wirst.

Sie: "Ich bin keine der Flittchen von früher, die ihr Zeug nicht geregelt kriegen. Ich stehe auch nach zehn Tagen Arbeit noch. Und wenn zwischendurch feiern gehen, bekomme ich auch das auf die Reihe".

Er: "Soll ich mir selbst verzeihen? Sorry sagen? Könnte ich alles rückwärts drehen, ich würde nichts anders machen. Ich wollte mit jede dieser Frauen schlafen. Drogen haben nichts gelehrt, okay, außer, dass sie teuer sind. Der Mist hatte sein Gutes: ich bin heute bei dir".

Sie: "Wenn du das sagst, erinnert es mich, wie großzügig das Leben mit dir war. Und welche Schönheiten du aus mir gepresst hast. Du hast neue Worte für mich erfunden und mir damit das Gefühl gegeben, mein Wert sei jenseits des Bekannten. Man ist Lichtjahre weg von dir, egal, wie tief hineinschaut in dich. Es mag sein, dass du dir alles Möglich selbst beigebracht hast, nur dich selbst nicht. Du bist ein Erfinder, auf der Suche nach dir. Zusammen sind wir Komplize der Dunkelheit. Wenn wir unsere Liebe erklären würden, wäre sie kaputt".

Er: "Ich hätte Dinge anders machen sollen. Oder anders leben. Aber ich habe mich hier und da überrennen lassen von den Umständen, und fuhr unter der Flagge mir unbekannter Mächte. Die gruben sich ein in mir und legten ihre Schachteln mit Gesetzen ab. Nach und nach begann ihre Regentschaft und so zerstörten sie meine Hoffnungen. Das war nicht das Leben, von dem ich geträumt hatte. Man hat seine Augen zu füttern, um seine Träume zu sehen. Ich hatte davon nicht geträumt, denn ich war ein Typ voller Lust und Vorwärts. Mein Leben korrespondiert nicht mit meiner Persönlichkeit. Zwar sind Drang und Sinne noch wach, aber ich kann es nicht mehr beweisen, und bin mit ihnen allein".

Sie: "Ich wusste es. Es war zu nett, um echt zu sein. Das konnte nicht halten. Dass das Leben so ist - großzügig kann es nicht sein. Man braucht nicht lieben. Man ist angewiesen, sich angezogen zu fühlen. Leben missgönnt das, nimmt es dir weg und lacht dabei ins Gesicht".

Er: "Du verwechselst Leben und Beziehung. Nimm dir weniger zu Herzen, was dein Herz dir nimmt".

Sie: "Was weißt Du über mein Herz? Du kennst nur Dein eigenes Leid. Das geht seit Jahren so - nun hörst Du es zum ersten Mal".

Er: "Ich liebe nichts mehr als Dich. Ist das nicht seltsam? Ich bin kein Behälter für top Verhaltensweisen und edle Eigenschaften. Ich liebe. Das ist alles. Aber so stark, exklusiv und ununterbrochen wie nur wenige. Wenn Du das nicht möchtest, sag es. Wenn Dir das nicht genug ist, was dann? Wenn Dich das langweilt: es gehören zwei dazu".

Sie: "Versuche nicht, mich zu erziehen. Das unterlasse ich auch bei Dir. Es kümmert mich nicht, wenn Du meine Macken nicht magst, ich mag sie auch nicht, einige besonders nicht. An langen Winterabenden klage ich sie an. Ich halte Dir nicht vor, dass Du Deine Mahlzeiten über die Flasche einnimmst. Verschwende unsere Zeit nicht damit, mir zu sagen, wer ich bin".

Er: "Du bringst alles mit, um dich zu lieben. Stattdessen belaste ich dich. Leben fühlt sich schwer an, und dir fällt es so leicht. Ich ertrage diese Leichtigkeit, diesen Frieden nicht - mir fehlt dafür die Kraft".

Sie: "Ich würde dich nicht lieben, wenn du ein gewöhnlicher Mann wärst. Und du würdest mich nicht lieben, die unsere Abgründe nicht ernst nehmen würde".

Der nächste Streit: "Weißt du, was dein Problem, Frau-wer-immer-du-sein-möchtest? Du bist eine Henne, ohne Eier. Leben ist Fakt, Leute verlieben sich, Leute gehören zueinander, denn so entsteht Glück. Du nennst dich selbst ein wildes Ding, und hast doch vor nichts mehr Angst, als dass jemand deinen Käfig betritt. Ja, du lebst in einem Käfig, von dir selbst gebaut. Und wo auch immer du hinläufst, du kommst bei den Gitterstäben raus".

"Warum siehst du so traurig aus? Ich spreche mit dir in Worten und du antwortest mit Gefühlen. Wir haben keine richtige Unterhaltung. Du hast keine Antworten, nur Gefühle. Das Beste, was Gefühle enthalten, sind Richtungen".

"Weiter mit dir zu reden, wäre eine Verschwendung meiner Atemluft" - "Sprich weiter, verbrauche deinen Atem, denn vielleicht fällst du dann endlich tot um".

Er wird es schmerzlichst bedauern, dich verloren zu haben, und deshalb gräme dich nicht. Vergiss die Vergangenheit, vergiss den Schmerz. Du bist nicht nur eine unglaubliche Frau, sondern wenn du dir dessen bewusst wirst, wird sein Schmerz umso gewaltiger.

"Du bist ein emotionaler Grottenolm. Ich meine: emotional auf dem Niveau eines Grottenolms. Ein gefühlloser Höhlenbewohner, dessen Herz aus Scheiße besteht. Jeder einzelne Nerv an dir ist hässlich".

Von mir aus die Trennung, denn nun reicht es. Doch vier Jahre später laufen sie sich über den Weg und beginnen miteinander zu kämpfen. Und während des Kampfes merken beide: diese Kräfte haben uns gefehlt in den letzten Jahren. Sie lieben sich.

"Ich bin keiner dieser hoffnungslosen Romantiker. Das würde ich mir nicht erlauben, keinen Moment." - "Du hast mich ruiniert" - "Ich kenne das Gefühl" - "Und mir macht das Angst" - "Ich werde dir nicht wehtun" - "Du brauchst du nicht zu sagen" - "Ich werde dir nicht wehtun".

Ohne Klimaanlage, so dass die Körper mit den Sitzen verschmelzen, und das Gefährt zu einem glühenden Sarg wird, und so fällt der Vierräder aus und man hat zum ersten Mal Sex.

"Atmen geht weiter. All die Dinge, für die meine Freundin zu gebrauchen war, kann ich mit meiner rechten Hand erledigen".

Alternative: er schließt sein Lehramtsstudium an, unterrichtet anschließend an der Grundschule oder übernimmt die Bibliothek einer Stadt auf dem Land, heiratet eine Cineastin, die zwei Kinder mit ihm bekommt, er verschuldet sich massiv, kann das von ihr geforderte Niveau nicht halten, er greift zu immer härterem Alkohol, Abmahnung folgt auf Abmahnung, Affäre auf Affäre, die Kinder verlassen nach der Scheidung das Haus, mit 53 der erste Schlaganfall, neun Jahre später der zweite, schwerere, Umzug in betreutes Wohnen, Aushilfsjobs in Bars, Bezahlung erfolgt in freien Drinks, Sprung von der Brücke, ersoffen.

"Ich bin 45, nicht verheiratet, fliege keine Flugzeuge, und habe keinen Hund. Das nennt man Verlierer".

Ein Monat sei als Dauer für eine Affäre perfekt: lang genug, um bedeutend zu sein, zu kurz, um Ärger zu verursachen. Schwierig wird es, wenn die Berechnung sich umkehrt zu: zu ärgerlich, um sich kurz anzufühlen, zu lang, um bedeutend zu sein.

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"Es ist so wichtig, zu priorisieren!" - "Ich bin nicht mal sicher, ob mir Videospiele oder Pornos wichtiger sind" - "Überraschend, wenn es anders wäre".


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Nennt man jemanden sadistisch, idiotisch und stupide, reitet man entweder ein totes Pferd, oder meint insgeheim sich selbst oder hat die falschen Worte genommen.

"Du hast Angst vor Schmetterlings, Toastern, der Dunkelheit, Höhen, Massen und Milch" - "An der Milch habe ich gearbeitet. Ich mache Milch-Fortschritte".

Abzweigung: Sie hat Angst, ihre Liebe an sich heranzulassen, so formuliert sie es. Stattdessen stellt sie eine Wand auf, was sie nicht versteht, und dieses fehlende Verständnis für sich selbst lässt die Wand wachsen, meint sie. Der Mann, den sie liebt, hat sich trotz vieler Mühen eine Unbeschwertheit bewahrt, die keine Mauern zulässt - sie bewundert, dass man so viel verlieren kann, ohne dass Zuversicht davon berührt wird. Und fragt sich, hinter ihren Mauern sitzend: ich habe nichts Wertvolles verloren, und spreche mit Wänden?

"Du weißt nicht, was Liebe ist. Du hattest alles, was du jemals wolltest, und nun bemitleidest du dich, etwas zu begehren, was außerhalb deiner Reichweite liegt. Du hattest mich. Ich gab dir liebe. Aber dann wolltest du verlassen werden und ich ging".

Denkt doch an später: Ihr werdet sagen können, dass ihr euch aus Selbstsucht nicht längst totgeschlagen habt und dabei in Lachen ausbrechen.

Er war der Meinung, dass, wenn sie nie eifersüchtig sei, könne sie ihn nicht lieben. Eifersucht war für ihn der Beweis von Liebe, und nicht auftretende Eifersucht gleich nicht vorhandene Liebe. Eines Nachts teilte sie ihm mit, schwanger zu sein, seit drei Monaten, und er hörte auf Alkoholhaltiges zu trinken, suchte sich einen sicheren Job, er war nun überzeugt, dass sie ihn liebte, und er hatte das Ziel, ein Nest zu bauen. Nur änderte sie sich. Vom Zeitpunkt der Geburt an war sie irritiert von den bisherigen Zuständen. Fast jeder Anlass ließ sie ausrasten. Selbst das Baby stufte sie als kleine Ungerechtigkeit ein. Er bemühte sich umso mehr, ging einmal pro Woche schick essen mit ihr, verschuldete sich und behielt das für sich.

Nichts stellte sie zufrieden. Er rackerte sich zwei Jahre lang ab, den Zauber früherer Tage wiederherzustellen, bis er feststellte: es ist vorbei. So griff er wieder zu Bier und Likör. Er soff mehr denn je. Kam er nun spät nachts heim, war sie nicht mehr besorgt, sondern einfach nur sauer. Sie bezeichnete sich als seine Gefangene, da er ihr ein Kind untergejubelt hatte. Sei träume von einer Flucht, nackt, mitten in der Nacht, auf den Feldern, Reißaus nehmend. Und genau in jenem Moment des Anlaufnehmens steht er in der Tür. Er behindere sie. Und nun stieg in ihm der Wunsch auf, weg zu sein, ohne Ende zu schlafen, verloren in einem tiefen, unbewohnten Land, ohne Sprache und Straßen. Er träumte von diesem Ort, ohne den Namen zu kenne. Beim Wachwerden strahlten seine Augen davon. Und eines Morgens begann er zu laufen, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen.

Männer fühlen sich auch durch mit Fehlern behafteten Frauen angezogen, nur ist ihre Illusion, dass sie jene beheben können. Dabei wollen sie einfach nur unterhalten werden. Langweile sie nicht, ansonsten geht fast alles - und ist das nicht viel?

"Warum hast du mich so schrecklich angelogen?" - "Weil ich mich nicht mag, wie ich bin. Ich hatte jemanden zu erfinden. Es schadet nicht, und haben wir nicht alle unsere Tagträume? Meine gingen nur etwas weiter. Manchmal meinte, sie würden mich selbst erreichen".

Er rafft sich auf und ruft: "Meine Arschlochtage sind nun vorbei. Von heute an wird dreistellig gepunktet. Keine eintönigen Jobs mehr, keine durchgelutschten Bücher, keine Laberbekanntschaften, keine Fremdfurze mehr".

Ein Song für zwischendurch: Es war noch nie einfach für mich + Worte passend zu einer Melodie zu finden + Aber dieses Mal hatte ich einen Einfall + Verzeih mir das Gestammel + Seit ich dich kenne, lebe ich ein anderes Leben + Nicht nur die Möbel sehen völlig anders aus + Ich lebte in der Vergangenheit, du holtest mich ab + Ich mag nicht die sicherste Wette sein + Nur schreib mich nicht ab + Jahrzehnte hörte ich mich die gleiche Geschichte erzählen + Nichts als Schatten früherer Wünsche + Du hast den Jammer weggespült + Leider sind dabei alle meine Pflanzen verdorrt.

Männer sind Ratten. Die Flöhe von Ratten. Die Amöben von Rattenflöhen. Zu niedrig, um von Hunden gebissen zu werden. Nicht einmal vor ihrem Vater kann eine Frau sicher sein.

So schlau. So geschickt im Umgang mit Abläufen und Plots. Plots und Abläufe fühlen sich wie das Gleiche an. Man liegt im Bett und zählt die Minuten bis zum Aufstehen. Und es bleiben noch sieben Minuten übrig, um den Plot zu einem geschmeidigen Ende zu führen.

Wo ist hier der Mann, dem man wünscht, eine Box voll Kugeln in den Arsch gegossen zu bekommen? Er trinkt, und er weiß es. Und er übt sich selbst Medizin, um das Klischee zu bedienen. Als langgestreckte, ungewaschene, in seine eigene Vorbeizeit eingelullte Mannschlampe, sieht er sich vom Leben als verraten an. Ein Verlierer, der sich nur zur Wehr setzt, sobald er nicht als Verlierer eingestuft wird. Möge ihn der nächste Baum treffen. Oder was auch immer.

Mehr Vertrauen! So wie Paul Rusesabagina, der 1268 Tutsi und Hutu-Flüchtlinge in einem Hotel in Kigali Zuflucht bot und sie damit vor dem Tod bewahrte.

Wenn du jemanden findest, den du liebst, und dein ganzes Leben für ruinierst... Es lohnt sich immer. In jedem Alter.

Liebe könnte die Revolution sein. Nicht so sehr wegen der Dinge, die sie auslöst, sondern wie sie es tut. Sie läuft selbstständig, passt sich sekündlich an und verbessert sich durch Erfahrungen aus der Vergangenheit. Leider sind die Liebenden noch nicht so weit.

Ist das nicht erstaunlich? Wir haben es geschafft, den Apfel dahingehend für unsere Zwecke zu perfektionieren, dass er nie braun wird. Nur uns haben wir noch kein Update verschafft. Menschheit stockt. Nur Unternehmen gehen vorwärts. Und deshalb werden wir alle zu kleinen, billigen Unternehmen werden. Äpfel standen für Gesund- und Weisheit.

Als ob Perfektion sich messen lasse. In Siegen und Punkten. Dabei dreht es sich um Familie, Freunde und die Beziehung zu sich selbst. Wenn mit klaren Augen, Freude im Herzen und Vergnügen an der Sache alles gegeben hat - ist das nicht perfekt?

"Wer soll uns nun helfen?" - "Mohammed Chang?" - "Warum das?" - "Weil Mohammed der häufigste Vor-, und Chang der am meisten vorkommende Nachname ist - Mathematik".

Im Bronzezeitalter wurden Männer durchschnittlich 18 Jahre alt, im alten Rom 22. Wie wohl damals die Wolken und Wälder aussahen? Wenn heute ein Mann 45 wird, hat er keine aussichtsreiche Chance mehr, schön zu sterben. Stattsetzung wird er früher oder später seiner eigenen Zersetzung erliegen. Auch schöne Körper verlieren mit der Zeit. Kunst stellt hier nur eine Aufnahme zur Verfügung. Sind all das Probleme?

Anmut hat mehr Wert als Schönheit. Man kann Schönheit widerstehen, nicht jedoch Anmut.

"Nicht viele haben Anmut" - "Anmut zu haben ist eine schwierige Sache. Vielleicht habe ein bisschen" - "Man kann nicht ein bisschen davon haben. Entweder du hast sie, oder nicht" - "Gut, dann habe ich keine" - "Und du kannst Anmut nicht kaufen" - "Das hatte ich nicht vor" - "Auf dem Markt ist sie nicht erhältlich" - "In Ordnung. Ich habe keine Anmut, ich möchte keine Anmut, und ich werde das Wort Anmut streichen".

Wer sein Leben an der Kante des Lebens führt, steht in ständiger Rebellion zu sich selbst, hält Regeln nicht, widerlegt seine Erfolge, wiederholt sich nicht, sieht jeden Tag als Herausforderung. So wird ein Lebensweg zu einem Seiltanz.

"Ich schaffe das nicht - ich bin nicht stark genug" - "Du hattest nach einer Herausforderung gesucht" - "Eine Herausforderung, der ich gewachsen bin".

Man wird geboren, und wird beschissen. Man geht raus, und wird noch mehr beschissen. Je höher man steigt, je weiter man zieht, desto kleiner wird die Scheiße. Bis man sich eines Tages in einer Atmosphäre befindet, in der man sogar vergessen hat, wie Scheiße riecht. Das ist die Schichttorte des Scheißens und Beschissenwerdens.

Einmal froren einem Sperling, der wegen des Winters gen Süden zog, seinem Flügel zu, so dass er abstürzte und auf dem Boden einfror. Eine Kuh schiss auf ihn, doch die warme, braune Sauce entfrostete ihn. Fröhlich ob seiner wiedergewonnenen Fähigkeiten, begann er zu singen, wodurch eine hungrige Katze angelockt wurde. Sie verschlang den Vogel mit einem Biss. Nicht jeder, der auf dich scheißt, hat dein Feind zu sein, und nur weil Du dich glücklich und wohlauf fühlst, reiße den Mund nicht zu weit auf.

Der Wille zur Schönheit gleicht einem verfaulten Zahn: er drängt an unsere Zunge, schmerzt, seine eigene Wichtigkeit herausstellend. Schließlich geht man zum Zahnarzt, um das Ärgernis entfernen zu lassen. Sieht man das blutige, einem Bonbon ähnliches Etwas in seiner Hand, fragt man den Arzt: "Das war alles?" Ja.

Wer kennt diesen dänischen Käse, in dem ein y, u und ø vorkommen? Yugøt, Nyutø, sowas. Jedenfalls reicht ein Würfel dieses Käses, mit etwas Eiweiß, und einer viertel Avocado, um das Omelett des Jahres zuzubereiten. Wer möchte weitere Rezepte tauschen?

Ab dem Zeitpunkt, ab dem sich entscheiden, Bettler zu sein, haben Bettler keine Wahl mehr. Und genau das wählen sie: Wahl-losigkeit.

Wenn eine Diva zur Schlampe aufsteigt, hilft dagegen auch kein Algorithmus. Und die vielen Bedeutungen des Satzes "Ich bin keine Hure - ich wurde oft gefickt, aber ich bin keine verdammte Hure" erkennt bis heute kein Computer.

Triffst du diese Frau, die zwischen all dem Glas auf diesem Planeten als Diamant auftritt: sprich sie an. Wie viele weitere Diamanten erwartest du in deinem Leben?

Manchmal erhascht man einen Vorgeschmack von Zukunft, und dieser schmeckt meistens nach Eleganz, Intuition und Vibrieren.

Algorithmen - wie könnten sie nicht? Das 21. Jahrhundert ist ein digitales Buch. Geschrieben von Algorithmen. Bankaufzeichnungen, Krankengeschichten, Abstimmungsergebnisse, Musterpartnervorstellungen, E-Mails, Telefonate, Downloads. Wir verlieren alles.

Gibt es Muster in allem? Die Farben im Licht? Die Spiegelungen im Wasser? Die Zeichen und Zeichenregeln der Mathematik? Alles ziemlich schön, oder?

Das echte Leben ist chaotisch. Und wir alle haben Grenzen. Wir alle machen Fehler. Das bedeutet auch: wir alle haben eine Menge gemeinsam. Und je mehr wir versuchen, einander verstehen, desto außergewöhnlicher wird jeder von uns. Versuchen wir das. Unabhängig von vermeintlichen Arten vermeintlicher Personentypen: versuchen. Versuchen, in sich zu schauen, und bei sich anzufangen.

Wenn man doch - einem Teppich gleich, der Stufen schlägt - immer einen Schritt voraus sein könnte. Mit diesem einen Fuß in der Zukunft wäre man der schnellste Mensch.

Und manchmal langweilt man die Menge so sehr, wie die Menge von einem selbst gelangweilt ist. Besteht die Menge aus Freunden, baue man seinen Freundeskreis neu auf.

Wie Tennessee Williams sagte: Wir alle verdammt zu straffster Gefangenschaft innerhalb unserer eigenen Haut, ein Leben lang.

Es gibt etwas zu sagen über die halb vollen Gläser. Wann man diese Redewendung verwende. Ich denke, es ist fließender Übergang. Ein Barometer der Bedürfnisse und Wünsche. Es liegt am Einzelnen. Und daran, was eingegossen wurde. Manchmal möchten wir keinen Schluck, sondern einen Vorgeschmack. Ansonsten gibt es keine solche Sache wie genug, das Glas ist bodenlos. Und alles, was wir wollen, ist mehr.

Tote Menschen verlangen nichts mehr. Stellt das nun für den Toten einen Vor- oder Nachteil dar?

Es könnten 2 Millionen Termiten in deinem Haus leben, und du bemerkst es jahrelang nicht, bis du durch den Korridor auf dem Boden in die Küche fällst und mit dem Kopf vor dem Eingang ihres Hauptquartiers landest.

Warum nur wird der Bleistift so oft neu erfunden? Von welcher Henne stammen all die Eier, die zu öffentlichen Reden mitgebracht werden? Haben Pinguine Knie? Längste Pommes und größte Kartoffel - sind beide Rekorde von der gleichen Person erzielt? In welchen Posen starben Dinosaurier? Was passiert, wenn ein Vampir ein Zombie beißt? Warum steht Sympathie zwischen Suspendieren und Syphilis? Wie viele mathematische Fehler enthält Star Trek? Ist das Rauchen von Zigaretten ein sicheres Zeichen dafür, dass man mit dem Gegenüber kein aussagekräftiges Gespräch führen möchte? Machen notgeile Ingenieure keine Witze über Sex und Mathematik? Wurde die Geschichte des Wilden Westens auf einem Pferdesattel geschrieben? Sind High Heels eine Erfindung von Männern, um Frauen daran zu hindern, wegzulaufen?

Wer kennt das Lied "7 Language Army"? Ob einbeinige Enten wohl im Kreis schwimmen? Sind Magazine wichtiger als Pyjamas? Warum sind gefrorene Flüsse flach und nicht rund? Kann man sich zum Ziel im Leben setzen, unsterblich zu werden, um dann zu sterben? Ist man unglücklich, weil man sich in Zwängen befindet, oder zwingt man sich, weil man nicht glücklich ist? Trennt Schlafen Menschen voneinander, sogar dann, wenn man miteinander schläft? Wie sieht man die Frau an, die man liebt, und sagt sich dabei, dass es Zeit wird, sie zu verlassen? Warum hört man ein neues Wort innerhalb der nächsten 24 Stunden erneut? Masturbieren Männer bis es blutet? Warum liegt auf den Straßen nur ein Schuh und kein Paar? Wie kann jemand, der etwas Berauschenderes als Kokain erfindet, diese Erfindung überleben oder veröffentlichen? Kann man anhand seiner Unterwäsche einen Menschen definieren?

Sollte man sich mit Jungs anlegen, die größer sind? Wird es denn einfacher, sobald wir Antworten haben? Kann man vom Verhältnis verkaufter Baseballschläger und -bälle auf den Zustand eines Landes schließen? Wie beendet man ein Puzzle, wenn ein Teil fehlt? Welche Albträume haben Monster? Wie unglaublich unwahrscheinlich war, dass ausgerechnet du geboren wirst? Gibt es Gegenkopfschmerzmaßnahmen, die keinen Kaffee beinhalten? Wären alle Menschen Feiglinge, wenn sie den Mut dazu hätten? Könnten Krieg nicht nur von den Ärschen ausgetragen werden, die ihn angezettelt haben? Wie oft kann man alles verlieren? Wäre das Leben ohne Klempner beschissen? Und warum enthält der "Mond" kein h?

Isst man in Japan giftige Fische? Kriegt man Warzen, wenn man Kröten berührt? Sind Haie giftig? Können Bären Regelblut riechen? Ist eine Blüte mehr wert als ihre Wurzel? Eine Ernte wichtiger als ein harter Tag Arbeit? Braucht man zum Leben größere Eier als zum Sterben? Werden Hunde erhitzt für Hot Dogs? Kann eine Mücke eine Biene stechen? Warum laufen wir nicht aus, wenn man uns anpiekt? Träumen Tiger von Hale Berry als Catwoman? Ist der Waschtag der aufregendste Wochentag für Kleidung? Sind Waschmaschinen der Nacht-Club für Shirts und Jeans? Kann man die Dunkelheit, die Seifenblasen, die unkoordinierten Bewegungen, und den Pullover, der die Strickjacke umarmt, in Summe als Diskothek einstufen?

Fünf Gründe, weshalb ich bis heute keine Pyjama-Party gefeiert habe: ich mag Gruppenspiele nicht; ich beteiligte mich nicht an Fake-Telefonanrufe; ich besitze keinen Pyjama; ich werfe keine Kissen; ich kenne niemanden, der Pyjama-Partys veranstaltet.

John Steinbeck schrieb einmal: "Veränderung kommt wie ein leichter Wind, der die Vorhänge am Morgen aufzieht, und sie zieht auf, wie der schleichende Duft von Wildblumen, versteckt in den Wiesen". Dabei duftet ein Maisfeld wie ein Maisfeld, unabhängig davon, welche Namen, Bezeichnungen und Ausdrücke wir ihm geben.

Bitte, erinnern wir uns daran, dass ein Lichtschalter in beide Richtungen betätigt werden kann.

Können Pflanzen Zombies töten? Einen kommerziellen Beweis gibt es. Einen wissenschaftlichen nicht.

Diesen vielen unnötigen Lasten. Zum Beispiel wenn eine neue TV-Show bevorsteht, die Jahre lang laufen könnte und man sich fragt: soll sie's sein? Das ist für viele erstens eine Entscheidung, und zweitens keine, die sie auf die leichte Schulter nehmen, und wird so drittens zu einem Problem. Ist alles durchstanden, redet man sich ein, hier eine abenteuerliche Zeit vor dem Flachbildkonsumtempel verbracht zu haben.

"Möchtest du etwas Abgefahrenes erfahren?" - "Der Game Boy, den ein russischer Astronaut 1993 mit ins All nahm, wurde später für 1.220 $ versteigert" - "Wovon sprichst du?" - "Von etwas Abgefahrenem" - "Das war meine Aufgabe" - "Oh, ich dachte, das wird ein Spiel".

Lassen wir die das angebliche Zitat des Tages enthaltende Nachricht, die mangelnden Leidenschaften, die ein Diminutiv verdient hätten, die Logik, die wir nur als Wort kennen.

Etwas mehr Aufregung und Würze im Leben, und selbst darüber beklagen wir uns. Sind Abenteuer ausgestorben?

Als meine Unterlagen für den Nobelpreis in Alltäglichkeit hoffnungslos verschwunden waren, verlegte ich meinen Fokus auf den Alltag selbst. Und so ritt ich stromlinienförmig voran. Hoffnungslose Leere. Viele Menschen erkennen die Leere. Aber es braucht Mut, sich die Hoffnungslosigkeit einzugestehen.

Geht man davon aus, dass es keine Hoffnung gibt, garantiert man, dass es keine Hoffnung geben wird. Nimmt man an, dass es Mittel gibt, Abläufe zu ändern, dann gibt es auch Möglichkeiten, wie du dazu beitragen kannst.

Man meint, dass Mut darin besteht, von etwas Besitz zu ergreifen. Und dass man für Träume und um diese umzusetzen, Mut benötigt wird. Dabei braucht man den meisten Mut fürs Stehenbleiben und Standhaftsein.

Wir leben von Traum zu Traum, und sobald das Träumen endet, fangen wir an, den Tag zu fürchten und die Träume von früher wiederherzustellen.

Leben hat man gerade so im Griff, bis man seine Hoffnungen nicht mehr beherrscht. In der Minute, in der man seinen Träumen das Laufen beibringt, liefert man sie dem Risiko aus, hinzufallen. So werden aus Glücks- Müllhalden.

"Vom Typ her gleicht er einem Wissenschaftler. In seinen Träumen spielt er Philosoph. Geworden ist er ein Detektiv. Was mag das über sein Herz sagen?" - "Kann ich nicht sagen" - "Ich auch nicht. Aber in seinen allerersten Jahren wollte er nur eins sein: Pirat".

Wenn du die Lotterie gewinnen möchtest, brauchst du Geld für mindestens ein Ticket. Wenn du den Beruf ausüben möchtest, von dem du träumst, lasse das Träumen. Wenn du eine Familie haben möchtest, fange heute damit an.

"Warum enden auch vielversprechendere Dinge so mies?" - "Nicht für jeden" - "Für jeden mit Hoffnungen. Sobald du dir süße Träume gestattest, gefährdest du sie".

Auch ich spielte mit Zinn- und Plastiksoldaten. Sicher nicht das beste Rezept für Gesundheit, wenn man darüber nachdenkt. All diese Dinge, die dich bestimmen, wenn du jung bist... sie machen aus dir wer du bist. Und entkommen kannst du nicht.

Man kann noch so reiflich überlegen, noch so viele schlaflose Nächte wälzen, noch so viele Beschlüsse fassen. Man zieht weiter, man zieht aus, man verlässt eine Familie, um die eigene zu gründen. Aber die grundlegenden Unsicherheiten, die Ängste nahe am Herz und diese alten Wunden, die wachsen mit uns auf. Und gerade wenn wir uns einbilden, das Leben und seine Umstände hätten uns echt erwachsen werden lassen, hauen deine Mutter, dein Vater oder deine Geschwister einen Satz raus, der dich zurückwirft in die von Unsicherheiten verhangenen Nächte. Oder Schlimmeres. Wir werden größer, ja, wir nehmen zu, ja, und wir werden älter. Aber zum größten Teil sind wir noch ein Kinder, laufen rund um den Spielplatz, und versuchen einen Platz auf der Schaukel zu ergattern.

"Du bist ein erwachsener Mann. Deshalb sag deinen Eltern doch einfach, was du am Wochenende lieber tun möchtest: Pornos gucken, Videospiele zocken und ultralange schlafen".

Wozu die Planungen für Kinder, wenn man vom Start weg weiß, man würde sie nur an Wochenenden und Feiertagen sehen? So könnte man genauso gut eine Katze bekommen.

Autobahnen haben Ausgänge, also haben Beziehungen es auch. Die erste Ausfahrt beträgt sechs Stunden. Man trifft sich, spricht, hat Sex, und beendet das Ganze, wenn einer von unter der Dusche ist. Die nächsten Ausfahrtszeiten betragen vier Tage, drei Wochen, sieben Monaten - oder achtzehn Jahre, was die letzte Ausfahrt wäre: Tod, bedeutet mit dem gleichen, letzten Partner fürs ganze Leben, so dass man sich zwischendurch fragt: "Sind wir noch da?" In diesem Autobahnmodell sind Fahrgemeinschaften nicht inbegriffen.

Jede Beziehung pflegt eine Stärke oder stärkt eine Schwäche in dir. Perfektion gibt es nicht. Und manche Beziehungen haben erst dann etwas gemeinsam, sobald sie sich ein gemeinsames Haustier angeschafft haben: "Plötzlich merkte ich: zwei Menschen sind nicht genug. Man braucht Backup. Wenn man zu zweit ist, und einer dreht ab, bleibt man bei sich. Zwei ist einfach keine Zahl, groß genug für 2x1. Drei, mindestens, sind besser".

"Man fängt eine Liebe nicht an, man fällt dort hinein. Kopfüber" - "Wie haben deine Frau und du es so lange durchgehalten?" - "Ganz einfach: ich habe meinen besten Freund geheiratet" - "Ich dachte, ich bin dein bester Freund".

Man vergebe in einer Beziehung nicht mehr als einen Kosenamen pro Jahr. Damit man ehrlich zueinander bleibt. Und die Übersicht behält.

Ein Mann mit nichts, dass er liebt, ist ein Mann, mit dem nicht verhandelt werden kann. Ein Mann, der nicht betrogen werden kann. Ein Mann, der sich nur gegen sich selbst rechtfertigt. Es gibt Männer, die möchten dieser Mann sein. Sie verwechseln die Abwesenheit aller Verlinkungen mit Freiheit. Nur fühlt es sich für die meisten besser, wenn man zu Hause von jemanden erwartet wird, den man liebt.

Reichtum ist, wenn eine Person den Anforderungen ihrer eigenen Vorstellungskraft genügt.

"Ist das eine Hand auf meinem Hintern?" - "Sorry, nur ein Zufall" - "Deine Hand befindet sich noch immer auf meinem Arsch" - "Es ist noch immer ein Zufall".

Wir sind solche Esel. Männer bleiben Männer, Frauen Frauen. Den neuen Menschen gibt es nicht, nur Bildbände und Ausstellungen heißen so. Jahrhunderte lang hat man sich bemüht, eine Ordnung herzustellen, in der wir unsere Nachbarn nicht beneiden. Dabei gibt es ständig etwas, was wir beneiden, da wir ständig etwas an uns selbst nicht mögen. Ein Lächeln, einen Flirt, eine Gehaltserhöhung, jedenfalls etwas, was man nicht hat und sich holen möchte. Würde das Glück an Bäumen wachsen, würde es in drei Tagen keine Bäume mehr geben. Reich und Arm werden wir immer haben, da sie keine Gegensätze sind. Reich im Geben, Arm im Nehmen. Reich im Lieben, Arm im Geliebtwerden.

"Haben Sie Feuer?" - "So wie du mich beobachtest hast, hätte ich gedacht, du hättest eine interessantere Frage" - "Wie zum Beispiel?" - "Benutze deine Vorstellungskraft" - "Mache ich" - "Lass mich wissen, sobald du fertig bist".

Ein Mann, der mit geschlossenem Visier in Kampf und Feuer geht, wird blind gegenüber den Feinden an den Seiten. Die leere Faust eines Magiers ist seine beste Waffe.

"Ich habe eine kurze Frage: Beim Checken des Dienstplans habe ich festgestellt, dass du und ich heute Abend hier nicht gebraucht werden. Stattdessen habe ich einen Tisch für Zwei reserviert. In meinem Lieblingsrestaurant" - "Wo ist die Frage?"

Unsere Körper sind in der Lage, einige sehr lustige Dinge zu tun, wenn sie durch Stress und Angst verbraucht sind. Findet man die Manschettenknöpfe des ehemals besten Freunds in der Handtasche der eigenen Frau, kann das zu jahrelangen Störungen bei Erektion führen.

Weder die Lähmung noch die Hilflosigkeit, sondern den Gedächtnisverlust empfinden viele als Hauptgewinn beim Trinken einer Flasche Wodka.

"Ich brauche etwas, um die Lichter am Glühen zu halten, bis ich meinen Traumjob gefunden habe" - "Erwarte nicht, dass sich Wichsen vorm Rechner monetarisieren lässt".

Andere erreichen den Wodka-Effekt durch Marihuana, Chips, Masturbieren oder das Verfassen von Büchern.

"Wenn es regnet, schneit, nieselt, ja sogar tröpfelt, bin ich gezwungen, mein Hand ans Geweih zu legen, um zu wichsen".

Ich kenne eine Frau, die raucht zu nur sechs Anlässen: vor dem Sex; nach dem Sex; während des Sex; wenn sie einem Argentinier begegnet; wenn ihr Lieblingsverein die Playoffs verpasst hat; wenn sie fürchtet, schwanger zu sein.

"Meine Tante sagte: Wenn die Liebe verschwindet, besorge dir Gleitgel" - "Ist das diejenige Tante, die ständig Butterpakete verschickt?"

Kinder entwickeln sich nicht an einem Tag, sondern ihr ganzes Leben. Deshalb schmerzt es viele Eltern, sobald die Kinder die Entwicklung in ihre eigene Hand nehmen. Eltern missverstehen dies als Lebensentzug.

"Mein Lieber, es gibt keinen Grund, dass du dich schämst. Du bekommst zu essen, und hast Kleidung" - "Ich schäme nicht. Es gibt nur bestimmte Dinge in meinem Leben, die ich nicht hervorheben möchte" - "Früher nannte man das Schämen".

Ein Satz zu Katzen: jeder Schwertkämpfer sollte sie studieren - sie sind leiser als Schatten und so behende wie Feder, und man kann nicht schnell genug sein, sie zu fangen.

Wie auch immer gelingt es in jeder Gruppe, mag sie noch so restriktiv sein, den Überschwärmer, den Selbstständigen, den Rebellen mit Führungsqualitäten, Wege zu gehen, um ihre Besonderheit zu demonstrieren.

Manchmal träumt man davon, die Menschen unter der unsichtbaren Hand hervorzuziehen, die Marken- und Mitarbeiter-Abzeichen abzunehmen, und jene Kräfte, die wir täglich in Arbeit stecken, umzuleiten. Aber dann kommt einem selbst Arbeit in den Weg. Niemand ist besonders gut. Und der Rest anonym. Du bist allein.

"Solltest du nicht mit deinen Jungs unterwegs sein und schwer verdauliche Formeln an die Häuserwände malen? Was ist dein Problem? Verbrauchst du dein Denken auf Arbeit und hast nichts mehr übrig, sobald du nach Hause kommst?"

Der Tag wird kommen, an dem das Rekrutieren von Fahrern günstiger ausfällt als ein eigenes Auto zu besitzen.

Ich habe ein Gadget in meiner Tasche, dass - ohne Strom zu benötigen - dafür sorgt, dass dieses Date ein Erfolg werden könnte. Dieses Gadget kostet keine 5 Cent. Ich nenne es Pfefferminzbonbon.

Warum nur kommt man von einer Wüste mit keinem Souvenir zurück? Es soll einmal zwölf vertrauenswürdige Menschen gegeben haben auf der Erde. Vier fielen einem Anschlag der anderen acht zum Opfer. Und wenn alles ausgedrückt werden kann, werden wir selbst zu Zahlen gedrückt.

Niemand weiß, was wir mit dem Kosmos anfangen möchten. Ein Spiegel wäre wichtiger als das Universum. Wir suchen nach fremdem Leben und sind uns selbst am fremdesten.

Doch diese verrückten Tänze, diese über alles erhebende Auftreten mit den Füßen, bei dem man Erfolge spürt, die dir keine Beziehung, keine Arbeit, keine Kunst geben kann, und bei der man mit der eigenen Jugend in Berührung kommt, was keine Nagelpolitur, kein Friseurtermin, keine Liebhaber schafft: hier versagt Wissenschaft.

Nur angenommen, dass Erfindungen aus 93% Eingabe, 6% Elektrizität, 4% Gasen und 2% Schokolade bestehen - was sagen dann Mathematiker zu diesen 105%?

Tränen sind nicht die besten Waffen der Frau. Mächtigere befinden sich zwischen ihren Ohren, und zwischen ihren Beinen. Ein heikler Spaß: ein Spiel zu spielen, ohne die Spielsteine zu kennen.

Astronaut? Ich hatte Architekt getextet. Wie amüsant. Mit dem Redakteur der Auto-Korrekturen verlebte man sicher einen kurzweiligen Abend.

Es gibt keinen Trost, keine Rettung oben, keine Erlösung unten. Nur uns - eng, einzelgängerisch, zielstrebig miteinander kämpfend. Wenn ich bete, dann für mich.

Da es schwerfällt, jemandem zu trauen, der dir ins Gesicht geschlagen hat: lasst uns vorn beginnen, mit dem Vertrauen, nicht dem Schlagen.

Schmerz ist Schwäche, die deinen Körper verlässt. Möge es dir mit diesem Quatsch besser gehen.

Vermeide Menschen, bei denen jeder Satz zu einem schneidenden Messer wird. Sie mögen aufregend sein, aber von innen hässlich.

Wir saßen nach dem Essen noch eine halbe Stunde zusammen, und jede Minute davon redete sie. Die Worte gossen aus ihrem Mund, und sie wollten keine Bedeutung annehmen. Nur eine Menge Geräusche aus einem kränklich aussehenden Gesicht. Was andere gesagt hatten, scherte sie nie. Nun befand sie sich in dieser Position.

Ich hoffe, das schmeckt besser, als es aussieht, denn es sieht nach Scheiße aus. Aber führt Hoffnung nicht meistens zu beschissenen Ergebnissen? Fragen, die nur gestellt werden, damit der Zuhörer sich nach Scheiße fühlt.

Auf dieser rosigen Vorstellung gebettet sein, dass Erde auf Güte und Anstand beruht. Güte garantiert vor allem ein frühes Grab. Aber der größte Witz stellt sicher die Hoffnung dar. Hoffnung, dass Erde sich wieder einrenkt. Dass die Gerechten belohnt werden und die Bösen bestraft. Wer diesen Pferdemist frisst, wird als Leiche im Wasser gefunden werden.

Hast du jemals einen Witz so oft gehört, dass du vergessen hattest, was an ihm witzig ist? Und dann, Jahre später, erzählt jemand diesen Witz, und du lachst als einziger nicht, erklärst ihn den anderen jedoch.

In der Hoffnung liegt unerschöpfliche Trübsal verborgen. Geschichte ist eine Last; neue Stories lassen uns fliegen. Begraben wir die Dinge, die uns begraben.

Es gibt erfolgreiche Filme, in denen Statements fallen wie "Ich fand die Freiheit - Freiheit ist, alle Hoffnung zu verlieren. Erst nachdem wir alles verloren haben, sind wir frei, alles zu tun".

"Ich wundere mich: Papa, warum heiratest du nicht noch einmal?" - "Ich heirate kein zweites Mal, da ich niemanden finde, den ich genug verabscheue, um ihm diese Tortur anzutun".

Es gibt Menschen, denen fliegen andere zu und sie gewinnen sie. Und dann gibt es solche, die spielen Lotto und heiraten eine ehemalige Nutte.

"Weißt Du, warum ich dich nicht geheiratet habe? Du meinst Ehe zu ernst, und deine Frau wäre alles für dich".

Die Kunst des Verlierens ist nicht schwer zu meistern. Den meisten Dingen ist die Absicht, verloren zu gehen, mitgegeben, so dass ihr Verlust keine Katastrophe wird. Verliere etwas, jeden Tag. Ab morgen. Selbst man es Türschlüssel sind, und man eine Stunde auf den Schlüsseldienst wartet. Unternehmer verlieren Konzerne, Politiker Sitze, Sportler Erfolg. Und um Liebe wird jede Sekunde neu gerungen - hier lauern die meisten gefühlten Desaster.

Saisonal bedingte Fehlsteuerung. Niedergeschlagenheit, verbunden mit Gewichtsverlust, Müdigkeit, Reizbarkeit, so als beame man sich selbst in die niedrige Lichtintensitätssphären eines Winters.

Oh, so viel Spaß sollte gegen das Gesetz sein. Um das Gesetz damit anzustecken. Meine einzige Begegnung mit Drogen bestand in einem Biss von einem Brownie, in der sechsten Klasse, aus Versehen! Die Lehrerin kassierte dafür eine Abmahnung. Wäre ich allergisch gegen Nüsse, wäre es kein Spaß. Ich esse jeden Tag Nüsse.

"Ich begann mit dem Rauchen, da war ich 12; mit 13 mixte ich meine ersten Cocktails; als ich 14 wurde, war ich bereits mit allen Drogen in Kontakt gekommen. Jede Droge, die einen Namen hat, hielt ich schon einmal in den Händen. Aus Neugier, nicht aus Verdorbenheit. Ich selbst nahm nur sehr wenig von dem Zeug - man sieht ja, wozu sie dich machen".

In Büchern berichteten Autoren davon, wie Drogen ihre Leber verkleinerten, ihren Nieren schadeten und für Flecken im Gesicht sorgten. Und um davon abzulenken, nahmen sie mehr. Erhoben sich über Ordinäres, und hielten diese Erhabenheit für allgemeine Kompetenz. Als Seiltänzer flanierten sie zwischen den Twin Towers. Mit Michaelangelo formten sie die Schambehaarung Davids. Van Gogh rührten sie die Öle für sein Sonnenlicht an. Sie lehrten Richter alle Sonaten, formten das Kinn von Marlon Brando und waren nicht nur Joe Dalton, sondern auch seine Brüder, nebenbei zuständig für ein Treffen zwischen Cleopatra und Shakespeare.

"Sie sind auf Drogen?" - "Was meinst du damit? Auf Drogen? Jeder Mensch besteht aus Chemie. Und alles, was man zu sich nimmt, beeinflusst diese Chemie. Schokoriegel, Brot, Joghurt. Selbst die Art, wie wir essen, die Luft, die wir dabei atmen, der Duft von Menschen am Tisch. Meinst du das? Ein Wort für alles ist kein Wort".

Lasst die Finger von Drogen, wenn ihr jung seid. Werdet lieber eine Celebrity - so bekommt ihr euren Stoff umsonst.

Keine Droge ist mächtiger als unser Gehirn. Lasst es uns füttern, damit es sich nach mehr Droge anfühlt. Gibt es einen erbärmlicheren Anblick als den eines Mannes, der sich eine synthetische Wolke einverleibt hat, und nun der festen Überzeugung ist, dass seine Großmutter mit Buschmesser im Kopf, blutend von der Zimmerdecke hängt?

"Manche meinen, von allen Organen sei das Gehirn am sexiesten" - "Mir hat noch niemand in einer Bar Getränke ausgegeben, weil mein Hirn durch meine Bluse vielversprechend erschien".

Wenn du dein Leben von deinem Schwanz bestimmen lässt, wird dein Leben irgendwann zu einem Schwanz.

Sind deine Überzeugungen so wackelig, dass du anderen damit nicht gegenüberstehen kannst? Konversation, wie bestimmte Maschinenteile auch, läuft angenehmer, wenn geölt.

Solange es kostengünstiger ist, Gesetz zu brechen anstatt es zu wahren, bleiben Strafen und die Risiken, erwischt zu werden, nur unternehmerische und kostentechnische Abwägungen.

"Du bist so jung. Aber weißt du, was sie ist? Eine richtige Frau" - "Warum einen alten Wagen bezahlen, wenn du einen neuen günstiger bekommst? Es wird sich besser anfühlen und länger halten".

Von der anderen Seite: "Du bist ein wahnsinnig hübscher Typ: dunkel, groß, mit breiten Schultern. Aber er ist ein Mann. Und es braucht mehr als mächtige Schultern, um ein Mann zu sein".

"Wenn ich dir in die Augen schaue, fühlt sich nichts wie bisher an. Ich fühle mich dann stärker und schwächer im gleichen Moment. Aufgeregt und erschrocken, beides auf einmal. Sicher weiß ich nicht, was ich fühle, außer dass ich dank dir der Mann bin, der ich sein möchte".

Statt das Motto "Ich hasse den Flaum auf meinen Hintern" auf deinem Arsch zu verewigen: warum rasierst du dir den Büschel nicht weg?

"Manchmal sehe ich einen schönen Mann und möchte ihn einfach haben. Ich möchte mich um nichts kümmern oder Liebe verfallen, ich möchte ihm einfach alle Sachen ausziehen und mir anschauen, was übrigbleibt. Und ich möchte das nicht wiederholen".

Wenn man einem Kerl, der eine Versicherung hat und es nicht anders verdient hat, beraubt, tut man ihm einen Gefallen. Du gibst ihm ein wenig Aufregung in seinem Leben, eine Geschichte zum Erzählen. Er wird ein interessanterer Mensch, weil beraubt. Du steigerst den Versicherungs-Umsatz, denn man wird daran erinnert, eine Versicherung abzuschließen. Man tut selbst der Polizei einen Gefallen, weil sie beweisen haben, dass sie notwendig sind und ihr Verdienst den großen Lohn wert ist. Vor der Tür wartet übrigens die Sex-Polizei, kleiner Porno-Dieb.

"Kannst du mir einen Gefallen tun? Lehne dich rüber und flüstere mir etwas ins Ohr" - "Erinnerst du dich, was ich über wechselnde Partner sagte?" - "Ernsthaft?" - "Ich nehme es zurück" - "Du hast zu viel getrunken".

Es kann noch so dunkel sein - wenn man den Atem des anderen spürt, beide bereit sind, wissen sie, was zu tun ist, man küsst sich, und spürt die Spannung der anderen auf der eigenen Haut. Leben ist nicht die Summe aller Atemzüge, sondern der Moment, in welchem es dir den Atem verschlägt. Mit geschlossenen Augen, umgeben von Dunkelheit, mit einem Menschen, den man vor wenigen Stunden zum ersten Mal gesehen hat, ergibt sich so ein innerer Massenauflauf der Geilheit. "Bitte kannst du aufhören, deinen Körper an meinem zu reiben? Ich kann so nicht an dich denken".

"Du bist so wahnsinnig hübsch, und ich bin so tierisch heiß, und nur diese dünne Bettdecke trennt unsere Genitalien".

Hat man etwas verkehrt gemacht, wenn man herausfindet, dass das persönliche Lieblings-Liedeslied einem Sandwich gewidmet war?

"Du magst meine Sandwiches nicht?" - "Ja, denn ich esse keinen Fisch" - "Warum nicht?" - "Fische pissen ins Meer" - "So machen es Kinder auch" - "Auch Kinder esse ich nicht".

Ich komme seit 70 Tagen ohne Ketchup aus. Das bedeutet, dass Ketchup keine Lebensgrundlage ist.

"Ich wünschte, du würdest von dem fettfreien Schinken-Broccoli-Röllchen probieren" - "Man kann in der einen Hand einen Wunsch halten, und in der anderen Hand Scheiße, und darauf warten, welche zuerst bedient wird".

Manche halten den ersten Biss in einen Burger für Essen gewordene Engel. Der erste Biss sei ein Himmel. Der Sesam gleiche einer Brust. Ketchup und Senf und sonstige Aromen verführen per Duftkulisse. Und dann die Gurke. Je weniger man sie sieht, desto pikanter. Eine Scheibe Tomate, ein Blatt Salat und gebratener Mozzarella. Dies wird als exquisit empfunden. Als ein Anfall von Leben im Mund. Und bei jedem Happen entsteht das Teil neu, wie in einer Fuge voll Süßem und Salzigem. Kein bloßes Sandwich von gegrilltem Etwas und leichtem Brot. Nein, eine Erscheinung. Als hätte man Kirschsaft, Buttermilch und Tequila zu einem Getränk gemixt, dessen Bedeutung nur Lexika kennen. Sein Lieblingsessen soll man nicht warten lassen. Deshalb beeile dich.

"Lass die Cookies zum Frühstück. Das bekommt dir nicht. Soll ich dir lieber ein mit Himbeeren und Salzlakenkäse gefülltes Omelett zubereiten?"

Wiederum andere erkennen in tausend Tagen gefertigtes isländisches Dressing, Mangopüree enthaltende Vinaigrette und Yamswurzel-Seitan-Garnele nicht als Essen an.

"Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass du nie das Sandwich mit Apfelmus probiert hast" - "Apfelmus? Davon wird das Brot durchnässt" - "Nein, kümmere dich nicht" - "Gut, morgen nehme ich eins" - "In Ordnung. Und heute ein letztes Mal Mayonnaise-Rindfleisch-Honig-Sandwich?"

Da ist Scheiße im Fleisch. Aber wie sollte es anders sein? Fakt: die meisten von uns essen nicht nur von Zeit zu Zeit, sondern bei jeder Mahlzeit einen kleinen Haufen Scheiße.

"Warum schmeckt der Kaffee unendlich besser, wenn du ihn zubereitest?" - "Weil ich ihn mit Liebe koche, und ihn dir außerdem mit Schinken-Honig-Röllchen garniere".

Und dann bekommt man zu hören, was für ein gutherziger Typ man sei. Gutherzig wird man nicht auf kurzem Weg. Wegen des häufigen Getretenwerdens wird man ein Professor des Schmerzes.

"Ich kann das nicht essen" - "Seit wann?" - "Ich habe entschieden, Vegetarier zu sein" - "Und wann hattest du vor, dass den Leuten, die fürs Wochenende eingekauft haben, mitzuteilen?" - "Wenn du diese Frage stellst".

Als ob in der Küche ein besseres Leben warte. Ich würde Traurigkeit einem Dasein vorziehen, was berechnet und nach allgemeinen Perfektstandards perfekt standardisiert wäre.

"Ich hätte gern einen entkoffeinierten Espresso mit doppeltem Sahnehäubchen, einer Walnuss aus dem brasilianischem Regenwald, und einem Hauch Zitrone".

Nein, ich habe keinen großen Hunger. Geben Sie mir einfach zwei doppelte Burger, mit Rindfleisch und dreifachem Käse, außerdem eine Limo mit Kaffeegeschmack und ein Fruchtwaffeleis.

"Möchtest du ein Palagrana?" - "Ist das ein Bier?" - "Nein, ein Mineralwasser!" - "Großartig, ja! Sicher. Die sind wirklich gut" - "Du bekommst jetzt einen Saft".

Andere erklären ein Sandwich zum Desaster, wenn als wichtig empfundene Belegreihenfolgen nicht eingehalten wurden. Werden mit Truthahn, Rucola, Tomate, Rindfleischscheibchen und Schweizer Käse auf Vollkornbrot zwar die Zutaten verwendet, diese allerdings anders kombiniert, kann der Käse nicht als Feuchtigkeitssperre gegen den Salat auftreten oder der Rucola wird schmierig. So wird aus einem fertigen Burger ein durch die Waschstraße gezogenes Teigstück.

"Ich hätte gern eine Diät-Cola, medium" - "Möchten sie die mittlere Größe oder die Zwischen-Größe" - "Worin besteht der Unterschied?" - "Wir haben drei Größen: Mittel, Groß und Riesig" - "Was passierte mit der kleinen?" - "Gibt es nicht. Klein ist Mittel" - "Und was ist Mittel?" - "Mittel ist groß und groß riesig" - "Gut, dann bitte groß" - "Mittel" - "Richtig. Und noch eine kleine Portion Pommes" - "Klein gibt es nicht. Nur die Kinderportionen haben diese Größe" - "Was ist Mittel?" - "Für Erwachsene" - "Hat ein Erwachsener jemals Kinder-Pommes bestellt?" - "Nein" - "Fein, ich nehme bitte die Erwachsenen-Pommes" - "Mit Ketchup?" - "Echter Ketchup?" - "So schmeckt er, ja" - "Woraus besteht er?" - "Aus roter Farbe".

Truthähne vollführen einen Tanz, wenn sie wiedervereinigt sind mit einer Person, die sie kennen. Das schließt nicht aus, dass die meisten dieser Tierchen gebraten besser bekömmlich sind als tanzend.

Mit dem Hamburger, den du gerade isst, wird es dir nicht besser gehen. Aber du wirst einen Preis bekommen, wenn du durch die Tür gehst, ohne vorher gekotzt zu haben.

"Die geheime Zutat ist ... nichts!" - "Nanu?" - "Wie ich's sagte. Es gibt sie nicht" - "Es ist eine einfache Nudelsuppe? Ohne spezielle Sauce oder Gewürz?" - "Nein. Um etwas Besonderes zu kreieren, glaube an die Besonderheit. So wird sie zur Geheimzutat".

Man kann die Einnahme leckeren Essens mit der Herausgabe leckerer Laute verbinden. Wenn man genießt, kann man genüsslich klingen. Schnell wird man die Fragen hören, was man da esse. Und nun beginnt die Aufzählung: Stark mit Fructose angereicherten Vollkornjoghurt. Dazu Zucker. Eine Art Maiszucker. Eigentlich Zuckersirup. Zucker aus der Zukunft eben. Eine Prise Palmkernöl. Mit weniger als zwei Prozent des ursprünglichen Geschmacks. Zu 98 Prozent aus der Fabrik. Man erhält dieses Öl in allen Farben, von autoreifenschwarz bis hodengelb.

"Das ist kein Huhn. Ich weiß nicht, was es ist, aber es ist kein Vogel" - "Ich kann dir versprechen, dass das 110% Vogel ist" - "Ich kann dir versichern: Vogel kommt nicht aus einer Quetschtube!"

Mit gutem Essen wird das Leben auf Dauer selbst wie die Träume oder Visionen, die man beim Schlafen hat. Vielleicht.

"Ja, es stimmt. Ich zerquetsche meine Sorgen in Kalorien. Möge meine Verdauung ein paar Packungen Dunkelheit mitnehmen. Nur manchmal vergesse ich mich, bekomme Angst, und scheiße mir in die Hosen".

Schlechtes Essen kostet dich zehn Jahre deines Lebens, und mehr. Rollstühle, Dialyse, Fettsucht - stattdessen könnten diese Jahre euch gehören. Zombies.

"Wenn du auf einem Picknick bist, und die Eiscreme läuft dir davon, und die Ameisen fangen damit an, sich über die weiße Sauce herzumachen - wie stellst du dich an? Du schleckst du die Ameisen, schließlich enthalten sie Protein".

Menschen mit diesen Problemen haben vor nichts mehr Respekt als einem leeren Magen. Und deshalb essen sie selbst meisterlos gestapelte Brötchen.

"Ja, ich bin Vegetarierer. Wenn man von dem Fisch mal absieht. Und dem gelegentlichen Steak, denn ich liebe Steak!"

Eine mögliche Lösung für das Problem der vielen Probleme: mehr Filme schauen. In Filmen wurden bereits alle Probleme gelöst.

"Einen Moment: isst du gerade Brokkoli? Du hattest gemeint, nicht in Schokoladensauce verpackt würdest du ihn in den Mund nehmen" - "Wirklich? Ich bin ein anderer Mensch seitdem. Nimm ein Stück".

Es sind dann Lügen wie "Wenn du nicht sofort auf Bio-Kost umsteigst, wird dein Penis schrumpfen", die den Speiseplan von Männern ändern kann. Ohne, dass davon Essgewohnheiten wie Einnahmezeiten und Verzehrmechanismen betroffen wären.

"Du findest ihn in der Küche. Er erfindet Namen für alle Eiersalat enthaltenden Sandwiches, die er jemals gegessen hat. Es waren acht. Drei Namen stehen bereits fest".

Dass andere Jahrzehnte damit verbringen, die perfekte Paprika zu züchten, bedeutet nicht, dass man das perfekte Paprikasandwich zu bauen habe. Zu guter Ernährung gehört auch Sorglosigkeit - jene Unbekümmertheit, die uns Sätze sagen lässt wie "Ich konzentriere mich auf Ernährung, Körper, Arbeit und spirituelle Beratung. Man ist entweder im Gleichgewicht, oder nicht. Und wenn nicht, versuche ich dabei zu helfen, dorthin zu gelangen".

"Wenn du dir einen Wunsch erfüllen dürftest, welcher wäre das?" - "Frieden auf der Erde" - "Wie selbstsüchtig. Warum nicht etwas, was gute Folgen hat? Eine Truthahnsandwich, auf Roggenbrot, mit Senf und Gürkchen, ohne Überraschungen".

Am Ende wirst du wieder vorm LED-Bildschirm landen, merken, wie in der oberen rechten Ecke eine Reihe toter Pixel das Bild verzerren, und dir dabei die nächsten Tipps, um Perfektion zu erlangen, abholen.

"Dies ist ein Geschenk, allerdings mit einem Fluch belastet" - "Wie schade!" - "Ihm liegt ein gefrorenes Joghurteis bei" - "Gut!" - "Das Eis ist ebenfalls verflucht" - "Nein!" - "Du darfst drei Saucen für das Eis aussuchen" - "Klasse!" - "Alle Saucen enthalten Rattengift" - "Darf ich gehen?"

Die Frage, was dein Lieblingsessen sei, kommt vom Glauben, dass das ein geeigneter Eisbrecher sei. Wie aus einem Internet-Handbuch für Loser. Flirt-Tipps für Leute, die im Cyberspace jene Fäden ziehen, die ihnen ansonsten entgleiten.

"Nein, ich werde Süßigkeiten nicht aufgeben. Und ich möchte nicht am Boden bleiben. Ich möchte die schrecklichen Energie-Tiefs, die schwindelerregenden Schokoladen-Höhen, die cremigen Mitten. Damit schaffe ich es in kein Buch, aber zu einem Leben".

Wir man zum Renaissance-Menschen, wenn man des Öfteren acht Mahlzeiten am hintereinander einnimmt? Nein, man wird zum Dauergast einer Magenpumpe.

"Dieses ganze Fleisch, dieses geröstete Gemüse, diese unendlich feinen Saucen, diese Biere - ich werde die nächsten Tage scheißen wie gelutscht".

"Wie alt sehe ich aus?" - "Ich bin mir nicht sicher" - "Wenn eine Frau Dich fragt, wie alt sie ist, überlege, wie alt gern geschätzt werden möchte. Dann nenne diese Zahl".

Einst brach sich ein kleiner Junge sein Bein, als er versuchte zu fliegen wie sein Lieblingsheld. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Antiheld. Clive Barker sagte: "Superman ist ein Außerirdischer. Er hat das hinnehmbare Gesicht einmarschierender Wirklichkeit." Wer hat diesen Film noch nicht gesehen? Eine Verschwörung von Männern, die mit fremden Wesen menschähnliche Hybriden erstellen und zusammenarbeiten. Damit wir alle zu ewigen Gefangenen einer Invasion werden.

"Was sind Deine Hoffnungen und Ängste bezüglich des neuen Jahrs?" - "Ich hoffe, Dich nicht mehr sehen zu müssen. Und ich fürchte, dass dies nicht der Fall sein wird".

"Du hast diesen wundervollen Wein mitgebracht und das Fondu zubereitet - ich habe mit Männern für weniger geschlafen. Hoppla, das war ein Scherz; basierend auf Tatsachen".

Jemand erzählte mir, er wäre nicht gezeugt wurden, wenn seine Mutter beim Date mit seinem Vater Unterwäsche getragen hätte.

"Hast du heute Abend schon etwas vor?" - "Warum? Gehst du mit den Jungs weg?" - "Nein, ich meinte nur dich und mich, zu zweit" - "Redest du von so etwas wie einem Date?" - "Nicht so etwas, sondern einem Date" - "Wow" - "Jawohl".

Hätte man vorher gewusst, dass mehr drei Dates nötig sind bis zum ersten Sex: hätte es ein erstes Date gegeben?

"Ernsthaft, ich habe herausgefunden, was mein Problem mit Frauen ist" - "Eine Zentillion enthält 303 Nullen" - "Was hat das mit Frauen und mir zu tun?" - "Nichts. Nur ein verzweifelter Versuch, das Thema zu wechseln".

Denkt man an Frauen, mit denen man geschlafen hat oder die man begehrt hat, kommen sie einen vielleicht ein Haufen Matrjoschkas vor. Man zieht eine nach der anderen ab, bis man die eine gefunden hat und das Spiel beendet.

Nach all den als exotisch empfundenen Reisezielen sitzt du seit Jahren in deinem Wohnzimmer und rechnest dir aus, wie viele Tage noch bleiben zum Weiterrechnen.

Eine Frau tänzelt spät nachts durch die Straße und ruft: Gebt mir Alkohol. Und einen harten Schwanz.

Ist nicht abenteuerlich lustig, wie verschieden die Erde am Tag aussieht. Nachts wuchern Fantasien, und wenige Stunden rückt alles an seine gewohnten Plätze zurück. Lass deine Einbildung einfach durchbrennen mit dir.

Auch wenn du wütend oder verärgert bist: Ressentiments sind der Mörtel, der die Ziegel der Einsamkeit in der Wand aus Entfremdung und Verzweiflung zusammen hält. Hört ein Hai auf zu schwimmen, stirbt er. Schwimm weiter.

"Magst Du Haie?" - "Die Mythen, ja. Sie haben ein nur eingeschränktes Erinnerungsvermögen. Eine Minute oder zwei. Klingt nach einem verlockenden Zustand. Andererseits: man darf nie aufhören zu schwimmen. Sogar beim Schlafen bewegen sie sich fort, denn ansonsten würden sie sterben".

Wer an Macht glaubt und an Wege dahin, der pflastert seinen Weg in 99 von 101 Fällen mit Heuchelei und Opfern.

Gibt es ein wilderes Biest als einen Menschen, der seine Macht seiner Wut anpasst und Macht anlässlich Wut ausübt?

Es gab Diktatoren, die Zugführer hinrichten ließen, da der Zug nicht nach Plan fuhr. Wenn man einen Diktator tötet, ersteche man ihn nicht im Dunkeln. Man töte ihn vor seiner Anhängerschaft, damit die ihn beim Sterben beobachten können.

Es gibt zwei Arten von Schmerzen. Die Art von Schmerzen, die dir beibringen, stark zu sein, oder nutzlose Schmerzen, die nur leiden lassen. Jene sind besser.

Im letzten Jahrhundert spann ein Schriftsteller einen Zusammenhang zwischen blankem Schrecken, purem Glück, willkommenen Erinnerungen und gepflegten Illusionen, und das Ganze hätte er in 20x so viele Worte packen können: es bliebe Quatsch.

"Mein Liebling, ich habe hier ein tröstliches Buch für dich. Ich hätte dir es viel früher geben sollen, denn es beweist, dass es Liebe nie gegeben hat".

Wie ist die Schnecke in den Wein gekommen? Ist wahrscheinlicher, sich in einem Schaumbad eine durch Urin bedingte Infektion zuzuziehen? Wird man ein paar Prozentpunkte mutiger, wenn man jahrelang Dungeons and Dragons spielt? Bringt Gehorsam Erfolg? Was weiß ich.

"Ich kann 80% der Dinge, die hier vor sich gehen, erklären. Die übrigen 20% sind die entscheidenden".

Wir werden immer mehr Fans von Dingen, die versuchen, tatsächlichen menschlichen Kontakt zu ersetzen.

Joseph Campbell sagte: "Finde einen Ort im Inneren, wo Freude sitzt, und die Freude wird den Schmerz ausbrennen".

Möglichkeiten kommen nur selten vor. Die Chancen, erfolgreich zu sein, sind verlockend. Aber was ist ein Lachen dagegen? Leben? Leben dankt uns nicht, dass wir leben. Wir danken dem Leben.

Lache und die gesamte Erde lacht mit. Weine und du weinst allein. Sei es ein Fels oder nur ein Sandkorn: im Wasser versinken beide und sehen sich ganz unten wieder.

"Fühlst du dich betrogen?" - "Der Trick, um sich nicht betrogen zu fühlen, lautet: lerne, selbst zu betrügen".

Es gibt in etwa drei Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen: erster zu sein, klüger zu sein oder betrügerischer zu sein. Niemand von uns hat einen passenden Anzug für einen Gefängnisaufenthalt im Schrank hängen. Unser Vorbereitungsniveau in dieser Hinsicht liegt bei Null.

"Man arbeitet, arbeitet, arbeitet. Man trifft dort Leute, die mag, nicht kennt, und die man nicht kennen mag. Und du versuchst, ihnen Dinge zu verkaufen, und sie probieren das Gleiche, und dann gehst du heim, hörst dir Nörgeleien und schläfst bei einem Videospiel ein. Das Spiel läuft noch, während du am Morgen wach wirst, und alles beginnt von vorn. Das Einzige, was mich antreibt, ist diese Frau, die ich vor einem halben Jahr kennenlernte. Sie geht mir nicht aus dem Kopf, und ich werde meinem Kopf noch verlieren. Ich habe mich verschuldet ihretwegen. Seit ich Sex habe mit ihr, habe ich meine Frau nicht mehr angefasst. Sie hat einen herzförmigen Hintern. Ihr gesamter Körper ist ein Herz".

Angenommen, man arbeitet nicht beim Arbeitsplatz seiner ersten Wahl. Man fühlt sich den Kollegen überlegen und mag ihre Art, das Spiel zu spielen, nicht. Man hält seinen Chef für Quatsch. Dem Vorgesetzten verdankt man nichts. Aber es ist nun mal das Team. Kündigung gefährdet den Lebenslauf. Einen weiteren Ansprechpartner gibt es nicht. Man füllt die Rolle aus, geht an den meisten Tagen des Monats raus, zieht seine Aufgaben durch, um zu gewinnen. Einfach weil man als Freak gut in einem Freak-Verein aufgehoben ist.

"Das hier ist der Schwanenraum. Es gibt eine lustige, wie dieses Zimmer seinen Namen bekam" - "Welche?" - "Wissen wir nicht. Sicher ist nur, dass sie lustig ist".

Mag auch sein, dass man nicht koordiniert genug ist, um Sport zu treiben - wenn man zu einem Duell aufbricht, kann Sport dabei herauskommen. Ist der Kampf Teil davon? Nicht immer. Spielt es richtig, dann entscheiden Geschicklichkeit, Steuerung, Ausdauer und Finesse. Und etwas Muskeln schaden nicht.

"Was machst du da?" - "Ich stelle mir meine Arbeit als fließendes Bildschema vor, um damit einen anderen Zugang zu bekommen" - "Spannend. Ich trinke dafür einfach nur Kaffee".

Verhält man sich so wie man es von sich kennt, wenn man in einem grauen Anzug, auf einem Pferd reitend, mitten in der Nacht, verfolgt wird von jemanden, der auf dich schießt? In Büros gibt es viel Dunkelheit, Anzugträger, Esel und auch Schussähnliches.

"Ist das nicht aufregend? Du bekommst einen Sekretär! Noch letzte Woche hast die Zeit mit Anrufen deiner Mutter verplempert" - "Jetzt nimmt mir jemand dieses Anrufe ab" - "Von deiner Mutter" - "Ein eigenes Sekretariat bringt unglaublich viel. Ich frage mich, warum ich nicht schon länger habe" - "Weil du keinen Job hattest?" - "Möglicherweise".

Männer im Krieg begehen alle Arten von Verbrechen, ohne dass ihre Vorgesetzten davon etwas wissen. Warum sollte es im Büro anders sein?

"All die Arbeit und keine Spiele haben aus ihn einen einfältigen Pinsel werden lassen" - "Nein, all das Spielen und keine Arbeit haben aus ihm einen arbeitslosen Jungen gemacht".

Was soll edel daran sein, sich seinen Mitmenschen überlegen zu fühlen? Größe erreicht man, sobald man seinem früheren Selbst überlegen ist.

"Damit kommen Du und Dein Chefchen nicht durch!" - "Er ist nicht mein Boss, wir sind zusammen" - "Aha, Ihr seid gemeinsam verantwortlich?" - "Ja, denn ansonsten würde er mich feuern".

Ich hatte Kollegen, die wollten ihr Innerstes vor denjenigen schützen, die ihr Innerstes hätten retten können. Weil Vertrauen verdient sein möchte, und es gibt sehr wenige Menschen, denen, denen man wirklich vertraut. Andere Kollegen fühlten sich vom Verstand überlegen - bis ihr Verstand einer Reparatur unterzogen wurde. Weitere Kollegen nahmen alle möglichen Aufgaben an, in der Hoffnung, so ins Team zu rutschen, jeden Tag, jeden Abend in der Hoffnung nach Hause gehend, dass sie ab morgen dazugehören. Kollegen hingen ihr Zimmer mit grellen Gelb-Tönen und lachenden Gesichtern zu. Und dann gab es jene, die sich vor allem mit Beobachtungen anderer beschäftigten. Kollegen, die keinen Wettbewerb verloren; und falls doch, stuften sie ihn als unfair ein; Chefs.

"Ich war im Pool" - "So? Warum?" - "Mein übliche Plauderrunde mit den Meerjungfrauen. Was hast Du gemacht, während ich mich in die Arbeit stürzte?"

Einen Chef traf ich später, zu fortgeschrittener Stunde, er hatte mehr Bier als Blut im Körper. Ohne mich zu erkennen, faselte er: Ich war dort, um Menschen über ihr Ziel hinauszuschieben, über das, was von ihnen erwartet wird, bis zum Mond. Ich halte das für eine Notwendigkeit.

"Mein Chef und ich haben uns darauf geeinigt, uns in nur einem Punkt einig zu sein: uns nicht einig zu sein".

Man war mit ihnen bowlen, hatte Tisch an Tisch mit ihnen gearbeitet, und sah dabei zu, wie sie Beförderungen erhielten, die man erarbeitet hatte. Und somit ahnt man, dass sich das eigene Leben in den Händen von Menschen befindet, die nicht smarter sind als man selbst.

"Sagen sie mir bitte nicht, wie ich meinen Job zu erledigen habe. Ich erkläre ihnen schließlich auch nicht, wie sie das Arschloch sind, das sie sind".

Ein Kollege wurde vor versammelter Mannschaft ob seiner Beleidigungen zur Rede gestellt. Er erklärte, nicht zu beleidigen. Was er rede, sei blanker Unsinn. Zum Beispiel: "Dein Mutter ist so fett, dass sie das Internet fressen könnte". Als beleidigend empfände er zu sagen: "Du bist hässlich und wir alle wissen das, sobald wir dich ansehen". Er meldete sich anschließend krank und wurde nicht wiedergesehen.

"Ein Mann kann tausend Brücken, hundert Flugzeuge fliegen, zehn Unternehmen gründen und einer Person in den Arsch kriechen - man wird ihn Arschkriecher nennen".

Ein anderer Kollege passte seine Visitenkarten dem jeweiligen Stand seiner Doktorarbeit an. Er verbrachte bald mehr Zeit mit der Gestaltung der Kärtchen als mit dem Verfassen der Arbeit. Ist nicht eigenartig, dass man die Bezeichnung Dieb nicht ausweisen darf?

"Wir vertrauen ihnen nicht" - "Und warum nicht?" - "Nun, wir vertrauen niemandem. Damit verdienen wir unser Geld. Das ist, was wir tun".

Zeit, ein Geheimnis zu lüften: wir sind unsterblich, solange wir arbeiten, und am Werk sitzen. Ist das Werk fertig, ist die Arbeit tot.

"Weißt du, was lustig an Feuerwehrleuten ist?" - "Ihre Vergleiche zwischen Feuerwehrspritzen und Jungfrauen?" - "Nein. Sie sind ständig Feuerwehrmann, Tag und Nacht".

Einem Controller wurde gesagt, er habe weder Humor noch ein Gramm Fantasie, woraufhin dieser sich für das Kompliment bedankte, denn beide Dinge würden ihn bei Ausübung seiner Tätigkeit nur stören.

"Meine Frau hatte Recht: ich habe mein Leben hinter Bildschirmen verbracht. Dabei habe ich versäumt, meine Tochter aufwachsen zu sehen, und meine Frau ist weggelaufen. In meinen eigenen Lebensplan hatte ich mich selbst nicht einberechnet".

Ein alter Kollege meinte, er sei nicht faul, sondern er kümmere sich einfach nicht um die Aufgaben. Seine Motivation sei nicht vorhanden. Ob er nun einen weiteren Vertrag anfertige oder nicht - was ändert das am Einkommen? Außerdem: zu viele wechselnde Vorgesetzte. Man werde mit dem Nichtmögen nicht richtig warm. Alle Fehler, die er macht, wurden ihm 7x aufgebrüht.

"Wie viel verdienst du?" - "80.000" - "Ich auch. Wie viel verdienen wir wirklich?" - "65k" - "Ich auch!" - "Tatsächlich: 60k" - "Ebenso! Ist das nicht lustig? Wie anders Fakten klingen" - "40k".

In den Büros bestimmten für Jahrzehnte gutmütige Halbprofessionelle. Geben wir nun den Amateuren ihre Chance.

"Warum soll ich mir Sorgen machen? Kummer ist nichts als Meditieren über Scheiße. Und seit wann ist die Toilette ein Heiligenhaus? Sich zu sorgen hat etwas von einem Schaukelstuhl: es gibt dir etwas zu tun, aber es bringt dich nirgendwo hin"

Ein Buchhalter nutzte jede Pause dazu, zu masturbieren. Selbst wenn er von Kollegen zum Essen mitgenommen wurde, ging er dort auf Toilette Hand anlegen.

"Ich befriedige mich so oft mit Handcreme, dass ich vergesse, dass andere Leute es für andere Dinge verwenden. Wenn sich jemand in der Öffentlichkeit die Hände einreibt, überlege ich, ob der nun tatsächlich loslegt".

Eine Kollegin war zu attraktiv, um die Personalabteilung zu übernehmen, und zu un-verbittert, um Managerin zu werden.

"Arbeiten in der Personalabteilung nicht die Arschlöcher?" - "Ich habe dort einige Jahre gearbeitet" - "Siehst du".

Erfolg besteht darin, einmal öfter aufzustehen als man hingefallen ist. Es bringt nichts, diesen Satz auswendig zu lernen - entweder man hat ihn, oder nicht.

"Es ist die Einstellung, die über Erfolg entscheidet, nicht die Zahl der Anhänger" - "Von wem stammt das?" - "Von mir".

Eine spirituelle Kollegin sang um die Mittagszeit, in kaum zu vernehmender Lautstärke: "Erde, ich nehme dein Wasser, lebe in deinen Erzeugnissen und esse deine Haut. Hilf mir, meine Balance zu halten, so wie du Kontinente im Gleichgewicht hältst. Öffne mein Herz, und setze dort Universum ein. Mit jedem Schritt küsse ich dein Gesicht, und mein Tempo gleicht deinem Herzschlag. Du bist meine Verbindung zum All und allem, was danach kommt. Ich bin dein und du bist mein. Ich grüße dich".

"Hast du einen Plan B?" - "Bewerben, bewerben, bewerben!" - "Warum war das nicht Plan A?" - "Weil kein A enthalten ist?"

Sind wir nicht doch Höhlenmenschen geblieben, die ständig versuchen, ihren als zu klein empfundenen Happen Land mit Nägeln, Keulen und Giften zu verteidigen, und sei es im Büro?

"Sie sind gefeuert!" - "Für wie lange?" - "Keine Zeit wird reichen, um all den Bockmist auszubügeln, den sie gebaut haben" - "Dieses Gespräch passt mir nicht in meinen Tagesablauf. Können Sie später wiederkommen?"

Ein neuer Kollege war an seinem ersten Tag, vom Aufstehen an, davon überzeugt, dass er heute eine chinesischsprachige Ausgabe der Zeitung durchbekommen würde. Stattdessen half er dabei, neue Drucker aufzustellen und zu installieren. Er hätte sauer sein können, stattdessen passte er seine Erwartungen an, ohne den Glauben zu verlieren, alle Ziele zu erreichen. Er blieb nicht lange.

"Gute Nachrichten: ich überlege im Ernst, sie zum Mitarbeiter des Monats zu küren" - "Danke, Boss. Ich sehe sie dann morgen".

Einmal verabschiedete sich ein Kollege mit diesen Worten in den Feierabend: "Nun, es war mir wie immer ein Vergnügen mit Euch allen. Auch in Zukunft mögen unsere Projekte so nett verlaufen. Ich gehe jetzt zu einem späten Abendessen. Möglicherweise sogar mehr. Sie beherrscht es, Spaghetti mit kleinen Hot Dogs in der Sauce zu zerschneiden. Na ja, ein wenig Hot-Dog. Die Reste gibt sie ihrem Hund. Einem wirklich großen Hund. Einem Höllenhund. Ach". Die Geschichte stellte sich als Neidischmachversuch gegenüber einer Kollegin heraus.

"Legen Sie los! Nehmen sie Anrufe entgegen, installieren sie dieses System, und drehen sie mein Büro so, dass die Berge zu sehen sind" - "Okay, können sie die Sache mit den Telefonen wiederholen? Und alles andere auch, bitte?" - "Fangen sie einfach an. Ich gehe jetzt zum Mittagessen: Vollkornpasta mit Straußeneisauce".

Und einmal gingen wir alle zum Mittagessen und redeten dabei über Prokrastination. Die Kellnerin hörte uns zu und sagte: "Ich habe auch ein Problem mit Zaudern" Ich sagte: "Wirklich? Kann ich jetzt mein Sandwich bekommen?". Prokrastination ist nicht das Problem. Es ist die Lösung. Stopp, langsamer, höre auf die Musik. Whoa whaa whao, die Musik. Musik bringt die Leute zusammen. Entspannt euch, entdeckt Liebe neu. Danach sucht jeder. Süße Liebe. Liebe ist ein Schlachtfeld, aber mit den richtigen Tanzschritten passt es. Kommen die guten Zeiten, feiere sie. Ich brauche einen Stopp, um zur Besinnung zu kommen. Und wenn keines dieser Worte im Gedächtnis bleibt - diese mögen sich festsetzen: zögere jetzt, lass dich nicht abschrecken beim Warten.

Trifft man die Liebe seines Lebens, verlangsamt sich die Zeit für die Dauer des Treffens. Und beim zweiten Mal, verdoppelt sich die Geschwindigkeit, damit man die Zeit aus der Premiere nachholt. Das ist ein Widerspruch. Und deshalb ist es Liebe.

Von vielen anderen wurden wir nicht gemocht. Wozu die Heuchelei? Wer möchte das alles schlucken? Fickt die Normalität. Morgen wird man an den Pranger gestellt, obwohl man seine Arbeit nicht besser hätte tun können, und die Leute, die dich hinrichten, werfen dir vor, rücksichtslos gewesen zu sein. Was ist der richtige Weg? Und ist das die passende Frage? Leute pissen sich vor Lachen in die Hosen, weil man sich den Kopf zerbricht und zu einem Arschloch wird, so groß, dass es durch keine Tür mehr passt.

Das Schräge an Kakerlaken und vergleichbarem Ungeziefer: du kannst es noch so oft die Toilette hinunterspülen, es kommt in größerer Zahl zurück.

Es kommt vor, dass sich die Kakerlake am Toilettenrand versteckt, während des Spülens. Und dann gibt man beim Sitzen - nackt, verletzbar, ahnungslos - seine empfindlichsten Stellen preis.

"Alles, was ich möchte, ist ein aufgeräumtes, normales Leben" - "Wirst du mal merken, dass Normalität kein Verdienst ist? Eher ein Anzeichen für mangelnde Courage" - "Genau. Das ist, was ich möchte".

Wenn eine Person keine Liebe und keinen Respekt für sich selbst übrig hat, für seine Freunde, Familie, Arbeit, irgendetwas - wie kann er nach Liebe fragen? Und warum? Wohin führt das?

Einige von uns einen halben Tag lang beobachtet. Zwei Wochen später traf eine Software ein, die die Arbeit automatisierte. Wer die neuen Aufgaben nicht bewältigte, bekam eine Abfindung und durfte seinen Marktwert testen.

Von diesen Beobachtern, die auch Berater genannt wurden, bekamen wir neue Titel. Zum Beispiel wurden aus den Account Service Mitarbeitern Account Manager, da man seine Kunden zu managen habe.

Der Abteilungsleiter rief alle Betroffenen zu sich ins Büro und eröffnete das Meeting mit diesen Worten: "Nun, es ist an der Zeit, und ich bitte Sie, Ihre Gefühle mit einem "Ich" auszusprechen, ohne zu urteilen und ohne "man", verstehen Sie?" Er wurde auch entlassen.

"Ist er ein schlechter Kerl?" - "Ja" - "Woher weißt du das?" - "Weil er ein Hai ist" - "Es gibt keine guten Haie?"

Sein Assistent fasste zusammen: "Mein Job besteht aus Verachtung gegenüber den Arschlöchern über mir, und den zwei Minuten auf Toilette, während ich masturbiere".

"Frauen und Männer setzen ihre Gesundheit aufs Spiel für Ruhm, Auszeichnungen, Beförderungen oder Geld. Was ist schlimm an Geld? Ein Weg zum Glück, nicht mehr, nicht weniger" - "Aber du siehst nicht glücklich aus. Eher wie jemand, der seinem Unglück gegenüber gleichgültig geworden ist. Wenn einen das eigene Unglück nicht mehr interessiert, interessiert einen nichts mehr".

Der so empfundene Vorteil davon, büro-universell verachtet zu werden, ist, sagen zu können, was man sagen möchte.

"Ich war der Kapitän dieses Ladens, geachtet von den Männern, bewundert von den Frauen" - "Bewundert! Lass uns einmal ehrlich sein: Du hast die Frauen bezahlt".

Sogar wenn wir gewinnen, sogar, wenn wir uns selbst übertreffen, dass unsere Nasen zehn Tage lang und länger bluten, und sogar wenn unsere Fans als Schiedsrichter auftreten, und selbst wenn alle von draußen Hand in Hand legen würden und uns Gutes wünschen, würden doch die mit dem Geld gewinnen - und das sind nicht wir.

"Was machst du nach der Arbeit?" - "Weiter arbeiten" - "Und vor der Arbeit?" - "Mehr arbeiten".

Was der Assi im Gegensatz zum Oberindianer verinnerlicht hatte: ein Anführer zu sein, bedeutet vor allem Verantwortung, und zwar auch für die und wegen der Schlechten im Team.

Jedenfalls brachte das einen Kollegen dazu, sich selbst zu vergessen: als der Noch-Chef ihn auf seinen Krankentage ansprach, und ein ausführliches Attest ins Spiel brachte, trat er zu, und kam erst wieder zur Besinnung, als er über dem Krawattenträger lag und zum Schlag mit der Faust ausholte. Für diejenigen Kollegen, die Büro für eine zweite Heimat war, stellte dies eine Prügelei innerhalb der Familie dar. Für mich war die einzige Prügelei, die ich auf Arbeit miterleben durfte.

"Sagen sie mal: passiert ihnen das häufig?" - "Was ist das?" - "Ich habe ihnen nun nur einen Nachmittag und Abend lang assistiert, frage mich aber, wie sie regelmäßig durch einen ganzen Tag kommen" - "So ein Patzer ist mir schon lange nicht mehr unterlaufen" - "Wann zuletzt?" - "Warum?" - "Aus Interesse" - "Beim Friseur" - "Wie das?" - "Hier hatte ich Trinkgeld mit Rechnungsbetrag verwechselt, und somit doppelt bezahlt" - "Sagte der Friseur nichts?" - "Nein, es war sein erster Tag".

Arbeit. Wie man die Töne im Ganzen genießt. Gewinn, Verlust, Margen, Übernahmen, Verleih, Vermietung, Untervermietung, Unterteilung, Betrug, Betrogenwerden, Fragmentierung, Abbrüche. Mit dieser Sache namens Gesellschaft hat man meistens doch nichts zu tun. Stattdessen strebt man nach Zufriedenheit, manchmal Befriedigung.

Zufriedenheit kann zu einem Risiko werden, ja sogar kleine Verbrechen begehen, sobald sie damit anfängt, sich selbst zu schützen.

Wie wir mit unserem Schmerz umgehen, liegt an uns. Schmerzen. Wir betäuben uns. Wir fahren aus unserer Haut, um sie wieder zu erlangen. Wir ignorieren sie. Und für einige von uns ist der beste Weg, um Schmerzen zu verwalten, einfach zusätzlich draufzuprügeln.

Arbeiten stinkt. Daran ändert nichts, ob man in einer Bank, einem Supermarkt oder einer Schraubenfabrik sitzt, denn sitzt man dort erst einmal eine Ewigkeit, fragt man sich nur noch: wann gab es die letzte Gehaltserhöhung, wie viele Urlaubstage sind noch übrig und zahlt die Krankenkasse diesen neuen Cholesterinstopper, von dem die Kollegen so begeistert sind. Hat man 20 Kilogramm zugelegt, wacht man auf und stellt fest, ausgestattet mit einem überflüssigen Titel in der Firma seines Stiefvaters eine völlig austauschbare Tätigkeit zu vollführen. Und der neue Kollege hat nicht nur mehr drauf, sondern hat auch bessere Witze, ein flotteres Auto und dichtere Haare. Und so schauen viele aufs Geld, um all die im Eigenanbau hergestellten Qualen mit einem Preisschild zu versehen. Man kennt dann bald alle Preise, ohne den Wert von etwas zu ahnen.

Angenommen, ab heute Nacht kämen keine Zeitungen mehr heraus - was wäre dann noch die Erwähnung auf einer Titelseite wert?

"Du riechst wie ein Tier. Und du benimmst dich wie eines" - "Aber das sind die Gründe, weshalb du mich anziehend findest".

Warum sehen die meisten so ernst aus, wenn sie sich auf dem besten Weg befinden, sich zu verlieben?

"Ich rate meinen Freundinnen, es nicht ernst zu nehmen, um nicht verletzt zu werden, und so bewahrt man sich den Spaß, und solltest du doch einmal einsam sein, gehe in den Supermarkt, zu den anderen Einsamen".

Geht man davon aus, dass es ein glückliches Ende gibt, hat man einfach nicht gut genug aufgepasst. Alles wird ein gutes Ende haben - und falls nicht, ist es nicht das Ende. Und überhaupt: nichts endet, und deshalb gibt es keine glücklichen Enden.

"Jedes Mal, wenn ich jemandem näherkomme oder es versuche, zieht es mich an einen anderen Ort, an dem ich angeblich glücklicher bin".

Morgen könnte ich von einem Bus überfahren werden, so ist das Leben! Nichts fühlt sich schlimmer an, als jemanden zu verlieren, den man liebt. Dann schaltet man sich selbst ab. Aber wer Schmerzen aussperren, sperrt Leben aus.

"Kannst du nicht etwas Spaß vertragen? Inzwischen bist du doch mit dir selbst im Klaren, oder?" - "Oh, du etwa?" - "Komm schon, etwas mehr Gelassenheit" - "Kann ich nicht" - "Was ist daran so übel?" - "Es steht auf deinem T-Shirt".

Jedenfalls morgen werde ich ein T-Shirt tragen, beschriftet mit: "Fragt mich nicht, wer Nolotsak ist". Und ich werde es jeden Tag tragen. Bis Leute mit dem Fragen aufhören. Übrigens: wie lautet die Marke, die von Kopf bis Fuß getragen wird, und nie außer Mode ist? Liebe.

Einige Männer jagen aus Lust am Sport, andere wegen Nahrung. Weitere gucken einfach nur nach einem klasse Outfit. Das kann eine Weste aus Brusthaaren eines Gorillas sein. Ein Pullover, mit dem Haar frisch geborener Ziegen. Weiße Schuhe von Albino-Nashörner. Unterwäsche, aus den Genitalienhaaren von Erdhörnchen.

Wer hasst nicht, wenn das passiert? Man startet ein Spiel, bis es anfängt, zu ruckeln. Man könnte weiterspielen, aber das Vergnügen ist dahin. Man bläst in die Konsole, rüttelt an ihr, probiert andere Geräte, aber es funktioniert immer noch nicht. Dies geschieht beim neuen Lieblingsspiel. Einem Spiel, was auf einem deiner am meisten gemochten Horrorfilme basiert. Und welches nun den Erwachsenenmarkt erobern möchte. Nur waren die Gewaltszenen zu derb, als dass jemals den weißen Markt erreicht hätte. Im Untergrund findet man Gleichgesinnte - Aufgeben ist kein Leben. Zur Ruhe kommen. Zusammenhalten. Mitstreiter suchen, um dieses Spiel vor dem sicheren Untergang zu retten. Den Tag zum Spiel machen, Strom zu Licht, und Pixel zu Atomen.

Hätte ich mein Leben akzeptiert, wäre ich ein Schokolade fressendes Etwas mit einer Spielekonsole geworden, wäre an keine Universität gegangen, wäre nicht tausende Meilen gereist, ich hätte Lieblingsmenschen nicht kennengelernt und Überraschungen nur gegen Bezahlung bekommen.

"Wenn du eine Sache an deinem Leben ändern könntest, was würde es sein?" - "Wie viel genau ist eine Sache?"

Im Vergleich zu anderen Kindern hatte ich es nicht viel schwerer, nein. Sachen sind passiert, und das tun sie immer, und diesen Satz braucht niemand. Die Herausforderung meines Lebens besteht in mir. Und das Beste am Jetzt dürfte sein, dass es davon auch morgen noch jede Menge geben wird.

Geduld sei der Weg zum Verständnis. Und dieses der Schlüssel zu einem glücklichen Herzen. Hach.

"Deine Großmutter sagte einst: Die größten Erfinder sind die Entdecker des menschlichen Herzens" - "Wurde sie deshalb eine Lesbe?"

Vielleicht passt Glück nicht zu uns. Und Dankbarkeit hat vielleicht nichts mit Freude zu tun. Vielleicht bedeutet dankbar zu sein, anzuerkennen, dass das was man hat, das ist, was ist. Wären Schätze einfach zu finden, wären sie es nicht wert, gefunden zu werden. Kleine Siege zu schätzen. Mit den vielen kleinen Rückschlägen dauert es ganz einfach, bis man bei sich selbst ankommt. Wir sind dankbar für vertraute Dinge, Dinge, die wir kennen. Und vielleicht sind wir dankbar für die Dinge, die wir nie erfahren. Am Ende des Tages ist die Tatsache, dass wir Kraft haben, noch zu stehen, Grund genug zu feiern.

"Damals, als Studenten, erinnerst du dich an die Proteste gegen Industrie und Informationstechnologie?" - "Ja, ich habe Aufzeichnungen davon auf dem Rechner".

Mitunter reichen 20 Sekunden überbordenden Mutes. 0,33 Minuten überwältigender Tapferkeit. Versprochen: hier wird etwas Großartiges passieren.

Wo wären wir ohne die Vorprescher der Erde, die nichts anderes tun, als die Elektroden des Wissens an den Nippeln der Ignoranz zu befestigen?

Wenn ihr Vater und ihre Mutter eine gemeinsame Affäre haben, die ein Leben lang hält, dann wachsen Kinder in einer stabilen Umgebung auf, oder?

"Mein Vater verließ mich, da war ich acht Jahre alt. Als er die Tür hinausging, sagte er: Hab Spaß, bleib Single".

Wenn eine Mutter sagt "Manchmal wünschte ich, keine Mutter zu sein. Manchmal möchte ich eine Tasche packen, mitten in der Nacht alles hinter mir lassen und nicht wieder zu kommen", und dann von ihren Kindern umarmt wird, kann dies dazu führen, dass die gesamte Familie ein neues Leben beginnt.

Seine Familie kann man sich nicht aussuchen. Seine Freunde schon. Deshalb mache man seine Freunde zu seiner Familie. Manchmal befindet sich, wonach man sucht, direkt vor der eigenen Nase.

"Sag mir, was stimmt. Es gibt in dieser Familie jede Menge Lügen" - "Und noch viel mehr Liebe" - "Mehr Lügen" - "Ich glaube, warum wir beide uns ständig in den Haaren haben, ist, weil wir als Kinder gegeneinander ausgespielt wurden, gerade an den Feier- und Geburtstagen" - "Alle meinten, dafür bist du verantwortlich".

Es heißt, dass jede Familie mindestens einen Umkipper hat. Einen, der unter dem Schnitt bleibt, den erwarteten Abschluss verpasst, und stürzt.

"Nächste Woche ist Weihnachten. Warum haben wir nicht ein traditionelles Familienessen mit Tanten, Onkeln, Cousinen?" - "Weil wir keine haben. Und nie ein Fest hatten".

An einem bestimmten Punkt kann man feststellen, dass Dinge nicht geklappt haben und auch nicht mehr zu reparieren sind. Wir ringen uns dazu durch, neu zu starten, und wischen die Tafel sauber. Wir bekommen Kinder, kleine Tafeln, die wir volltexten mit "Du wirst tun, was ich nicht hatte tun können. Du wirst Erfolg haben, wo ich keinen hatte." Weil wir jemanden brauchen, der es besser kann.

Diesen Punkt kennen Astronauten, sobald sie in Schwierigkeiten geraten. Falls ein anderer Astronaut einen Unfall baut, und sie gezwungen sind, zurück zur Erde zu reisen. Nur befinden sie sich auf der dunklen Seite. Kein Kontakt zur Basis. So kommt der eine Teil der Mannschaft nicht vorwärts, während der andere das schlimmste befürchtet.

Es wird deutlich vielschichtiger, sobald Kinder da sind. Fast beängstigend. Vielleicht der von den schönsten Tagen am schrecklichsten: Geburt des ersten Kindes. Dein Leben, wie du es kanntest: vorbei. Ohne dass du stirbst, im Gegenteil. Sie lernen zu laufen, zu sprechen, und du wirst jede Minute mit ihnen verbringen wollen. Und trotz der Sorgen, des Zorns, der Mühen, werden sie sich als die Wunder deines Lebens entpuppen.

Man bringt ihnen Fahrradfahren bei, und wir man 20 Prozent schneller fährt ohne zusätzlich in die Pedale zu treten. 60 bei 50, 108 bei 90 usw. Man verwendet für Zusammenhänge, die man selber nicht versteht, Begriffe aus einer anderen Sprache. Man beweist ihnen, wie wichtig es ist, Dinge dorthin zu legen, wo sie hingehören. Man steht zu den Ringen auf Bauchhöhe, denn das ist nicht entscheidend. Intellektueller Fortschritt sei wichtiger als Rekorde im Sport. Ein kritischer Leser sei auch in der Lage, weniger eloquente Bücher mit Gelassenheit zu lesen. Jeder deiner Freunde ist bei uns willkommen, egal ob die Eltern beim Militär oder als Künstler arbeiten, egal ob Drogen genommen werden oder nicht, egal ob wir gemeinsam grillen würden oder nicht. Was du in der Zeit neben der Schule machst, ist deine Entscheidung. Ob du dich einer Konfession anschließt, wie du ein leckeres Gericht kochst, ja was gute Zutaten sind, oder eine klasse Beziehung aufbaust: bring dir das selbst bei. Wir unterstützen dich und das wird so bleiben.

Kinder anzulügen klappt nicht, denn sagt man ihnen, sie könnten etwas nicht, treibt sie das umso mehr an.

"Warum wohl würdest du ein Baby mit mir haben?" - "Weil du nicht weißt, wie man ein Kondom bedient?"

Niemand kann vorher berechnen, was passieren, sobald man ein Kind in den Armen hält, mit dem Wissen, dass dies nun ihre Aufgabe ist. Auf Liebe und Angst kann man sich nicht vorbereiten. Dabei sind diejenigen Dinge, vor denen wir am meisten Angst haben, schon passiert.

Und niemand bereitet dich auf die Liebe vor von Menschen, die du liebst, und niemand wappnet dich gegen das mögliche Desinteresse von Freunden, die keine Kinder haben.

Lieber alles anstreben und nichts haben, als alles haben und nichts streben. So bekommt Leben eine Richtung. Und Wert. Vom Moment an, in dem wir glauben, alles zu haben, sucht man Wert und Richtung in anderen Dingen, und findet dort nichts, denn es sind keine Dinge. Richtung und Wert, das bist du.

"Wir alle fürchten den Tod und fragen nach unserem Platz im Universum" - "Ist das ein Grund, Kunst zu erschaffen?" - "Nein, aber es hilft gegen die Verzweiflung und gegen die Leere" - "Werden die höchsten Preise nicht erzielt für diejenigen Werke, mit denen man sich am meisten allein fühlt?" - "Wer diese Preise zahlt, ist bereits allein" - "Ich fühle mich manchmal so allein, dass ich vergesse, wie mein Name ausgesprochen wird".

Selbst wenn wir wüssten, dass wir nach dem Tod dorthin zurückkehren, wo wir hergekommen sind: was bedeutet hier "wissen"? Wer sind "wir"? Ist es tatsächlich ein "wo", das man mit einer Ortsangabe versehen kann? Und wie stellt man sich eine Farbe vor, die man nicht sehen kann?

"Die meisten Menschen sehen einfach einen Block aus Stein. Der Künstler sieht darin auch die Statue".

Dieser andauernde Vandalismus, der andauernd für Kunst gehalten wird. Verbranntes Gas, eingefangen mit Sauerrahm, versehen mit dem Wort Hoffnung und einem blutendem Schädel - Kreation. Der Künstler ist, und niemand sonst. Eine Leinwand ist eine Leinwand oder Kunst. Ein Fels ist ein Fels oder eine Statur. Ein Klang ist ein Klang oder Teil einer Komposition. Wer von einem Künstler gefressen wird, hat die Chance, in dessen Magen Unendlichkeit zu erfahren, denn Künstler sind sich selbst unsterblich. Bla bla blah.

"So, wie hältst Du es mit Kunst?" - "Es ist hart, sie in Worte zu fassen. Selbst die Namen vieler Werke und Künstler sind schwer auszusprechen." - "Genieße sie einfach. Auch wenn das furchtbar vage klingt." - "Bei so viel Übersinnlichem, so viel Übersinn kann ich nicht genießen."

Oder: "Ich mag das Spiel in diesem Werk. Jede Gestalt hat ihre eigene Geschichte. Das Mädchen mag etwas zu viel sein, nun ja. Wie der Typ ihre Beine anfasst, irgendwie bedenklich. Er ist dabei, sie zu küssen, sie sträubt sich und zieht dabei ihre Beine weg. Ihre Brüste schimmern durch die Bluse, und dort zeigt seine linke Hand hin. Davon glüht dieses Bild. Und von den Zuschauern, die sich ob der Schönheit des Mädchens und des Vorgehens des Mannes in einer Starre befinden".

"Mit all deinen Gefühlen, deinen Ausbrüchen, sehe ich nur eins in deinen Werken: du malst zu schnell" - "Nein, du schaust zu schnell".

Mark Twain sagte, die beiden bedeutendsten Tage unseres Lebens seien der Tag unserer Geburt, und jener Tag, an dem wir herausfinden, warum und wozu. Insofern beträgt mein Alter, ausgedrückt in bedeutendsten Tagen: 1.

Als Künstler kann man ein ziemlich guter Detektiv sein. Oder umgekehrt Mehr Schnüffler als Einsauger.

"Worin besteht der Unterschied zwischen Kunst und Unterhaltung?" - "Unterhaltung produziert keine Probleme, die sie nicht lösen könnte".

Ich könnte mich nicht an den Grund erinnern, und würde, wäre dieser nicht überzeugend. Vielleicht versteckt sich hier ein Drama. Produzieren Leute ihre eigenen Dramen, damit sich ihr Leben nicht leer anfühlt?

"Viele Künstler haben viel Kunst gebracht. Oben findest du die alten Meister. Vielleicht hängt auch eines deiner Werke dort, eines Tages. Aufregend, oder? Manchmal meint man die Schritte der Alten zu hören".

Es geht nicht um Kunst, sondern den Bedeutungen, der wir ihr geben. Künstler werden von Verbrechern respektiert, denn was sie tun, ist ein ehrlicher Weg, um aus dem Slum mit dem eigenen Selbst zu kommen. Man verdient Geld mit sich selbst - wenn man in der Lage ist, seine Mansarde zu verlassen und sich dem Markt zu widmen. Das Bild, das der Sohn einer Mutter im Gefängnis hat, hängt an ihrer Wand als Beweis dafür, dass Schönheit auch an elenden Orten vorhanden ist. Und das ist eine ganz andere Idee als die Zauberer-Vorstellung, dass Kunst ein Betrug und eine Abzocke ist.

"Sie machen Dich betrunken, damit Du glaubst, dazugehören, cool zu sein" - "Naja, es machte Spaß" - "Ja, weil Sie Dich glauben ließen, cool zu sein. Nichts für gut, aber Du bist nicht cool" - "Ich weiß. Sogar ich es dachte, wusste ich, dass es nicht so ist" - "Deshalb sind wir uncool. Und während Beziehungen ein Problem für uns bleiben werden, behandelt Kunst genau dieses Thema: haben gut aussehende Menschen mehr als ihr Aussehen? Sie kommen an die Körperöffnungen, aber wir sind smarter" - "Ich kann das nicht erkennen" - "Kunst dreht sich um Streit, Schmerz, Sehnen, Sucht, und Sex, der für Liebe gehalten wird, sowie Liebe, die für Sex gehalten wird" - "Ich hänge immer zuhause rum, ich bin uncool" - "Als einzige Währung einer kaputten Umgebung: was du dir zutraust, auch wenn du uncool bist. Entdecke die Unbarmherzigkeit" - "Ich fühle mich besser".

Ein erfinderischer Koch setzt Dinge zusammen, wie Ente und Orange, Ananas und Lachs, überrascht damit - das nennt man Kunstfertigkeit. Kombiniert er sein Geschäft und sein Vergnügen, hat er Geld und Freude zum Essen, und kann nebenbei Überlegungen festhalten, wie Essen und Sex zusammenhängen.

"Findest du diese Stadt bei Nacht oder bei Tag schöner?" - "Ist das eine Frage? Ich könnte dir ein Schachmatt-Argument für beide Zeiten geben. Wie kann jemand von einem Buch oder einem Stück oder einem Gemälde oder einer Skulptur sagen: das ist die Stadt? Schaue dich um, jede Straße, jeder Boulevard hat seinen eigenen Ausdruck, einige kälter, gewalttätiger, unbedeutender als andere, andere beleuchteter, lachender, verkehrstriefender".

Wie ambitioniert wir sind. Wie jung. Wie mannschaftlich geschlossen. Wie bewiesen. Wie unmöglich.

Man meint, man erreicht ein bestimmtes Alter, ab dem vieles Sinn ergeben wird, nur um dann herauszufinden: mehr Sinn führt nicht zu mehr Klarheit. Inbegriff von Verdammung. Die Teile eines Lebens setzen sich jeden Tag neu zusammen.

Spätestens, wenn wir von toten Kreaturen, und Schlimmeren noch, Nacht für Nacht gejagt werden, kommt es uns nicht mehr darauf an, wer das Land regiert. Wer überhaupt regiert. Nicht die Bürger sollten sich fürchten vor der Regierung, sondern die Regierung vor den Bürgern.

Es ist wahrscheinlicher, beim Dealen von Drogen ums Leben zu kommen, als beim Einsitzen im Todestrakt.

Schauen wir uns ehrlich in die Augen, sehen wir: wir haben die letzten Jahrzehnte nicht nur verschwendet, nicht nur Leben nicht gelebt, sondern es ruiniert, für andere, für sich selbst, ohne genaue Erinnerung, ohne Lernvorgang, und dabei vergessen, wer man werden wollte.

Es gibt viele Personen, deren Uniformen sehen aus, als wüssten sie, was die Personen tun? Weil die Personen es nicht wissen - deshalb gibt man das an die Uniformen und die Angst, die man vor ihnen hat, habt.

Ist nicht seltsam und auch dumm, dass wir ausgerechnet diejenigen Personen und Dinge, die wir als perfekt einstufen, versuchen, festzuhalten?

Ein Politiker einer mir fremden Partei sagte: Der Zukunft blicke man freundlich ins Gesicht. Sonst überfällt sie einen. Wenn ein Junge ein Fenster einschlägt, selbst ein winziges, hindere man ihn daran, das Gleiche noch einmal zu tun. Denn nach dem Fenster kommen Mauern, Fahrräder, Läden, und auch Menschen. Dummheiten ohne Regelung werden zu maßloser Dummheit. Und bislang fand es jede Zivilisation notwendig, mit ihren eigenen Werten Kompromisse zu schließen.

"Welcher politischen Seite gehörst du an?" - "Zu keiner. Leute wie mich nennt man wohl einfach Mensch".

Früher trugen Männer Schwerter, was nichts anderes als ein in Stahl gegossener Penis ist. Noch heute wird diese Metrik auf Uniformen verwendet. Je mehr Penisse sich auf deinen Schultern befinden, desto höher dein Rang - außer in Pornos. Jungs bleiben Jungs.

Politiker sind dafür da, Versprechungen zu machen. Und dann gibt es nicht gewählte Politiker, die Männer und Geld haben, um die Versprechen der Offiziellen einzulösen. Wenn sie dafür mehr Geld und Männer bekommen.

"Hat dir jemand gesagt, dass du ein Idiot bist?" - "Da ich Politiker bin, höre ich die erste Hälfte des Tages nichts anderes".

So ist das Spiel aufgebaut: Lass Geld deiner Leute in deiner Tasche verschwinden. Wäre der Allgemeinheit geholfen, wenn sowohl deine Leute als auch du mehr Geld in der Tasche hätten? Deiner Ansicht nach: Nein. So wird aus "Warum?" nach und nach erst ein "Wann?", dann ein "Wo?" und schließlich "Wie viel?". Und Ökonomen sind keine Ökonomen, sondern Vertreter des Geldes. Neun von zehn Menschen sind Banken nichts wert.

Man ist unglücklich und isoliert. Man hält sich für die Ursache dieses Unglücks und hält sich der Zuneigung unwürdig. Man zählt seine paar Freunde zusammen, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Man kommt zu der Schlussfolgerung, mit Tragödie im Blut geboren zu sein. Verliert man etwas, was sehr wichtig war, zum Beispiel einen Geliebten, einen Glauben, ein Familienmitglied oder alles drei, sucht man die Verantwortung möglicherweise bei sich, bis man krank wird. Schlafen und Essen leiden, und auch die Gesundheit. Man lässt sein Aussehen verkümmern und meidet Spiegel. Sonnenlicht sperrt man ab, da es nur Unvorteilhaftes beleuchtet. Obwohl das ungesund und nicht gelernt ist.

Vom Typ her ecktest du an, möchtest nun jedoch nicht mehr bemerkt werden. Alle Menschen, die dich trotzdem mustern, hältst du für Narren. Und so schlägst auf die dunkle, komplizierte, unmögliche Seite, um Unglück und Isolation einzulegen. Glücklich sein bedeutet allein zu sein. Aber was verloren ist - diese Überlegung lässt dich nicht los. Wieder und wieder die Verantwortung. Der Zyklus schlägt immer größere Kreise, während die Schlange ihren Schwanz frisst.

Der Trick: man kommt am besten mit seinen Mitmenschen klar, wenn man die Dinge von ihrem Standpunkt aus betrachtet hat. Man steige in ihre Köpfe wie auf einen Berg, und drehe dort seinen Runden. Ohne zu diesem Mensch zu werden.

"Ich widme diesen ungewöhnlichen Song einem ungewöhnlichen Menschen der mich zu ungewöhnlichen Gefühlen verleitet. Taptapptappp Stadtkraniche 1 2 3".

Manchmal bringt mich in Bürgersteige fallendes Sonnenlicht zum Lachen. Eine Sekunde später ist es vorbei. In dieser Sekunde kann mir niemand helfen.

Alles ist durchdachter als man kompliziert. Selbst in seiner Wohnung sieht man nur einen Bruchteil dessen, was da ist. An jede Entscheidung sind eine Million Bedingungen geknüpft, die bereits eine Entscheidung hergestellt haben. Aber vielleicht verhält es sich ganz anders, und harrt ob dieser irrlichternden Möglichkeit Jahrzehnte aus. Dann kommt eine Chance, es herauszufinden. Die eigene Scheidung. Plötzlich ist Bestimmung: Was du erstellst. Aus Vor- wird Jetztbestimmung. Seit Milliarden Jahren geht es vorwärts - wir sind nicht einmal eine Sekunde. Die meiste Zeit verbringen wir damit, nicht tot zu sein. Wir warten vergeblich, verschwenden Jahre für einen Anruf oder einen Brief oder einen Blick von jemandem. Es wird nicht kommen. Und wenn, wird es sich nicht echt anfühlen. Und so wird aus Zeit vage Bedauern, vages Hoffen, vages Sehnen. Nach irgendwas, mit dem man sich verbinden kann, um sich geliebt vorzukommen. Das nennen wir wütend, einsam, verdammt traurig, verletzt, verdorrt und verdörrt. Fuck all.

Deine Absichten waren nicht nobel. Mich zu beschützen bedeutet, dass du mir das nicht zutraust. Was auf einen Mangel von Vertrauen hinweist. Wiederum ein Minus an Respekt.

"Mein Ex-Freund kündigte drei Jahre lang an, ein Buch zu schreiben. Das Ergebnis bestand aus Seite 1, Kapitel 1, Absatz 1: Was beantwortet 99 von 100 Fragen? Geld".

Lacht man so hart über einen Horrorfilm, dass man davon Kopfschmerzen bekommt, frage man sich, wenn man allen Ernstes zum Arzt schreitet: gehe ich wegen der Kopfschmerzen? Oder weil ich über Horrorfilme lache? Bin ich auf dem Weg zum richtigen Arzt? Und meine ich das alles ernst?

"Welcher Teil ihres Kopfes tut ihnen aktuell weh?" - "Speziell der ganze Teil oberhalb meiner Schultern".

Es geht das Gerücht, dass man mit Horrorfilmen seinen Mitschauerinnen schneller nahe kommt als mit Pornos. Horror-Pornos wären die Konsequenz für all diejenigen, die Pornos für keinen Horror halten und sich auf Filme daten.

"Dieser Typ ist so überfüllt mit Winkelzügen, Kniffen und Tricks, dass er damit beginnt, einen Donut zu beschreiben, und ein Brezel kommt dabei heraus".

In der Bahn Zeuge folgenden Telefonats: "Ich bin's. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass dies das letzte Wochenende sein wird, dass ich damit verbringe, wie eine Idiotin auf deinen Anruf zu warten. Okay? So eine Frau bin ich nicht. Ich möchte einen Plan, mit einer Zeit und einem Ort. Ich bin's leid zu hören "Lass uns später treffen". Was bedeutet später? Wie viel ist irgendwann? Gibt es später auf dem Ziffernblatt meiner Uhr? Mag sein, dass ich verwöhnt, aber ich mag es, verwöhnt zu sein. Und ich plane, verwöhnt zu werden. Wenn du das nicht hinbekommst, dann lass es, fein. Du findest sicher eine andere Frau, die an einem Freitagabend ihr Keyboard reinigt, um die Zeit rumzukriegen bis zu deinem Anruf. Ich bin das nicht".

"Nach all den Jahren habe ich weiterhin das Gefühl, dass ich dich nicht verdient habe" - "Das ist das lahmste Sorry des Jahres. Aber okay" - "Echt?" - "Ja. Manchmal fürchte, wachzuwerden und festzustellen, dass du mich für jemanden wie dich verlassen hast".

Wie schwierig es ist, Grenzen zu setzen. Damit kämpft man in Beziehungen: Ausgleich zwischen Nähe und Selbstständigkeit. Bleibt smart, liebenswert, muskulös. 1 und 1 ergibt gelegentlich Eins.

"Ich würde gern die Ausrichtung unseres Verhältnisses ändern" - "Ich höre" - "So, dass nichts ändert. Physisch und so weiter. Ich ziele nicht darauf, dich weiterhin nicht als meine Freundin zu bezeichnen" - "Und was bedeutet das ohne mehrfache Verneinung?" - "Möchtest du meine Freundin sein?" - "Ja" - "Gut, genug davon".

Männer haben schon mit sich selbst so viel zu tun. Nietzsche schrieb, dass jeder Mensch damit zu kämpfen habe, nicht vom Stamm überfahren zu werden. Man hat diese Bedürfnisse, und man hat einen gelernten Bedarf, ein guter Mensch zu sein. Wie jeder andere zieht man und wird gezogen. Stärke hat kleine Schmerzen und Anstrengungen im Gepäck.

Ich habe genug Horrorfilme gesehen, um zu wissen, dass gleich das Licht ausgehen wird, mir der Atem verschlägt, da an der Ecke ein für die nicht zuordenbaren Geräusche der letzten Tage sorgendes Monster auf mich wartet.

"So kämpfst du gegen Monster. Du lockst sie in deine Nähe, siehst ihnen in die Augen und schlägst sie nieder" - "Du kämpfst gegen viele Monster?" - "Ja" - "Und gewinnst?" - "Würdest du mich ansonsten fragen?"

Ist nicht erschreckend, wie schnell alles Mist werden kann. Manchmal braucht es einen großen Verlust, um in Erinnerung zu rufen, was dich am meisten interessiert. Manchmal fühlt man sich stärker, in dem Glauben, für zukünftige Desaster gewappnet zu sein. Dann wäre es aber kein Desaster. Wenn du nicht mehr möchtest, dass dir Scheiße widerfährt, akzeptiere keine Scheiße mehr, und verlange nach mehr. Kein Schwert hängt über uns, sondern eine galaktische Kloake.

Thomas Kemp: "Liebe kennt keine Belastung, denkt an keinen Ärger, versucht, was ihre Kraft übersteigen, nimmt keine Entschuldigungen für angebliche Unmöglichkeiten, hält alle Dinge von sich aus für erlaubt und möglich".

Entschuldigungen gibt es nicht. Niemand hat jemals Eintritt bezahlt, um eine Entschuldigung zu sehen: "Hätten es die Umstände zugelassen, wäre diese Szene nicht ausgeschwärzt - bitte bemühen Sie stattdessen Ihr Vorstellungsvermögen". Nein. >Niemand ist dein Feind, keiner ist dein Freund, jeder ist dein Lehrer.

"Ich bin doch nur ein Mensch" ist nur ein Satz, den man fast nur hört, nachdem jemand etwas Schlechtes getan hat. Nicht, wenn jemand eine Katze aus einem brennenden Baumhaus rettet.

Um eine Taube zu fangen, braucht man mehr als einen Salamistick und eine Mülltüte.

Menschen haben immer das Makabre gefeiert. Und wenn man sich nicht liebevoll an dich erinnern wird, ist das doch allemal besser, als wenn sich niemand an dich erinnert.

Wenn alle nackt zur Oper kämen: wer würde sich dann noch die Oper ansehen? Als ob man nackt einen besseren Eindruck mache oder mehr Eindrücke habe.

Was soll das Ganze? Verdammt seien die Stadt und all ihre Bewohner. Die nach Geld schnappenden Leute, hinter den Rücken der Geber lachend. Verdammt die Atzen, die Scheiße bauen, weil sie sich stattdessen keinen Job suchen. Die Bomben, die Terroristen, die Leere im Kopf, die Entführer. Verdammt die Verdammten. Die Bizepsjünger. Die Parkpinkler. Die Pyramiden- und Plastikrosenverkäufer. Verdammt die Ghettos, Verbrecher, Goldkettchenschwinger. Die Hüte- und Krawattenträger. Chaoten, die für Diamanten morgen. Analysten, die aus Kursen Dogmen machen. Selbsternannte Meister des Universums, die arbeitende Menschen bestehlen. Verdammt diejenigen, die Gefängnis und Gesetz für Synonyme halten. Politiker, die von der Scheiße wissen, und sich nur um ihre eigene sorgen. Verdammt alle, deren eines Lebensziel darin besteht, ein Auto zu besitzen. Verdammt die Nylon-Anzugträger, deren Nacken vom Haargel glänzt. Die Luxusboutiquen. Läden, die Artischoken zu Preisen von Druckertinte verkaufen. Mitspieler, die nie den Ball abgeben. Verdammt die Trauer. Die Erdbeben. Wasser-, Luft- und Lichtverschmutzung. Verdammt seien die Sprachverdammer.

Man sagt, schweigende Menschen seien die besseren Zuhörer. Dabei halten die meisten ihren Mund, um die Redner zu vertreiben.

Es gibt zu wenig Schönheit, und zu viel Leiden. Und Sinn findet jeder für sich, irgendwo in seinem Körper.

An dieser Stelle: zwei von Noblesse angehauchte Damen befinden sich im edelsten Restaurant der Stadt, und die eine sagt: "Das Essen hier ist wirklich furchtbar". Woraufhin die andere sagt: "Ja, ich weiß. Und solch kleine Portionen!"

"Bevor man isst, hat Geld eine andere Bedeutung. Wenn man hungrig ist, gibt man das Geld aus, was man hat - genaue Beträge spielen keine Rolle. Man bestellt, bis man sich auf dem Level eines unaufdringlichen Appetits befindet. Mit der Rechnung kommt die erste Verstimmung. Und etwas Verwunderung über die eigene Besinnungslosigkeit vor einer halben Stunde".

Wenn Kinder das erste Mal mit ihren Eltern im Restaurant sind, ist das für alle Beteiligten anstrengend, und am meisten für die Kleinen. Die vielen unbekannten Speisen, die einem vorgesetzt werden, und das Ganze sei ein aufregendes Erlebnis, für welches am Ende bezahlt wird, und außerdem dieser Schein, der in ein kleines schwarzes Buch gesteckt wird? Daheim geht das einfacher und schmeckt nach etwas.

"Hier ist der Nagel, der zu dem kaputten Reifen führte, aufgrund dessen ich deine Mutter kennenlernte. Und hier ist das geplatzte Kondom, von der Nacht, in der du gezeugt wurdest. Und hier sind die Scheidungspapiere, mit denen wir uns diese Wohnung leisten konnten, mein Engel".

Eine Reise beantwortet dir Fragen, in deren Besitz du zu Anfang des Trips noch nicht warst. Nimm dir sechs Monate Zeit, um den Rhythmus voll auszukosten - du wirst das Tempo bis Ende deines Lebens konservieren. Nur mit einer anstrengungslosen Reise klappt das nicht: wenn du die Schokoladenstücke in den Wäldern per Helikopter abgrast, wirst du Arschloch starten und als größeres Arschloch heimkehren.

"Hast du dich verlaufen?" - "Nein, ich suche jemanden, ich warte nur." - "Du weißt, gesagt wird über jene, die warten: ihnen wird etwas Gutes passieren." - "Was ich gehört habe ist: man kommt die Reste von den Dingen, die Drängler übriggelassen haben".

Ich glaube an Mathematik. Ich glaube, dass man entgegen aller überwältigenden Beweise, solange zu etwas stehen kann, bis man Zahlen und Daten umgepolt hat. Ich glaube, dass jeder Mensch sein Herz dabei hat. Ich glaube, dass, wenn ich eine Schale Butter esse, und dies niemand sieht, die Kalorien nicht zählen. Ich glaube, dass an allen Orten auf der Erde der Mond nirgend größer erscheint als mein Daumen. Und ich glaube, dass Chirurgen, die Klammern gegen Knoten bevorzugen, Faulsäcke sind. Mein Leben ist ein kurzes und zugleich endloses Etwas, aus dem ich nicht lebend entkommen werde.

Außerdem: Lederschuhe, Ballaststoffe, Monatstickets und dass Interviews mit Soziologieprofessoren keinen Sinn ergeben. Gegenseitige Beachtung würde uns gut tun. Mit Skandalisierung wird man Pornos nicht gerecht. In den Filmen werden keine Geschichten mehr erzählt. Pädagogen bringen mich zum Weglaufen. Lange, drei Tage anhaltende, tiefe, weiche, feuchte Küsse würden mich sterben lassen vor Seligkeit.

Warum ging ich nicht rein? Ich bin ein solcher Esel. So ein Schmock. Ich hätte sie küssen sollen. Stattdessen habe ich es vermasselt. Ich sollte sofort gehen, an ihre Tür klopfen und sie abknutschen. Das wäre romantisch, meine ich. Das wäre etwas, was wir eines Tages unseren Kindern erzählen können. Ich mache das jetzt einfach.

Lasst uns nah dran bleiben: wer möchte etwas über die mykenische Zivilisation wissen? Lieber Sensationelles. Je mehr unsere Sinne beansprucht sind, desto glücklicher fühlen wir uns.

Ein Mann setzt sich zu einer Frau, in einer Bar. Er fängt ein Gespräch an, und sie besteht darauf, nicht mit ihm nach Hause zu gehen. "Und wenn ich dir eine Million geben würde?" Sie hatte nie eine Million in ihrem Leben gehabt. Innehaltend, wägt sie das Angebot ab. Der Mann ändert seine Meinung und sagt: "Und wenn ich dir nur hundert geben würde?" Die Frau: "Für was für eine Frau hältst du mich!" Er: "Ich denke, das ist geklärt. Nun lass uns verhandeln".

"Ich kann dich denken fühlen" - "Sorry, ich kann nicht schlafen" - "Dagegen hätte ich etwas Kleines" - "Oh, nur etwas Kleines?".

Mario Puzo schrieb "The Stärke einer Familie liegt - wie die Stärke einer Armee auch - in seiner Treue zueinander". Manche sagen sogar, dass Familie Leben gewordenes Liebe ist. Ist diese Formulierung nicht unglücklich?

Richard Bach: "Das Band, das eine echte Familie verbindet, besteht nicht aus Blut, sondern aus Respekt und Freude am jeweils anderen".

Gibt es nicht zu viele Dinge, die so tun, als seien sie Liebe, Artikel, die als Liebe bezeichnet werden, Worte, die nach Liebe aussehen? Vermutungen über Liebe. Vermutungen anderer. Und so gibt es mehr Denkmäler von Politiker und Generälen als zur Liebe.

"Gibt es ein bestimmtes Land, in das du gern möchtest?" - "Ja, zu meiner Familie." - "Das ist aber kein Land." - "Aber dort gehöre ich hin."

All unsere Körper sind übersät mit Tattoos und Symbolen, zu denen uns die Sinne fehlen. Wir sind Bäume aus Blut. Der äußerste Zipfel eines Blitzes. Sich erinnernde Zeit.

Es ist nicht so, dass Menschen, mit denen man zusammenwohnt, zum schärfsten Messer in der Schublade werden. Eher ein Sofa. Oder ein Wandbild.

Die Dinge, die man sieht, bei Auseinandersetzungen, daheim, auswärts, am Arbeitsplatz. Die Sinnlosigkeit, die Missverständnisse, die Grausamkeiten. Die Worte, die wir sagen, und die Worte, die wir hören, sind nicht das gleiche. Man kommt nicht zu Sprache. Es gibt keine Sprache. Hören wir auf so zu tun. Bilder sind deutlicher, klarer, voller als Worte.

"Wie sind wir hierhergekommen? Unsere gesamte Beziehung bin ich über mich hinausgegangen. Ich habe gekocht, ich habe deine Scheiße vom Boden aufgehoben, ich habe deine Kleidung gemacht, als wärst du vier Jahre alt. Ich habe dich bei deiner Arbeit unterstützt, damit du es nicht verbockst. Wenn wir jemals zu Abend gegessen haben, kümmerte ich mich um alles. Und ich habe einfach nicht das Gefühl, dass du etwas davon zu schätzen weißt. Dich interessiert das alles nicht" - "Warum hast du das nicht einfach zu mir gesagt?" - "Ich habe es versucht" - "Ich bin kein Gedankenleser" - "Es ist egal, wer du bist. Lass mich einfach in Ruhe. Schließ die Tür" - "Hör zu ..." - "Geh einfach aus dem Zimmer. Ich möchte nicht in deiner Nähe sein, bitte schließ einfach die Tür".

Es gibt diese drei: Schwänze, Fotzen und Arschlöcher. Fotzen denken, jeder kann miteinander auskommen; Schwänzen wollen einfach nur ständig ficken ohne nachzudenken. Aber dann die Arschlöcher, die auf und über alles scheißen! Fotzen können gelegentlich sauer sein auf Schwänzen, weil Fotzen von Schwänzen gefickt werden. Aber Schwänze ficken auch Arschlöcher. Und wenn sie die Arschlöcher nicht ficken, dann würden sie das bekommen: mit Scheiße bedeckte Schwanz und Muschis.

"Du warst doch diejenige, die mir empfohlen hatte, mal wieder Sex zu haben" - "Ja, Sex wie ein normaler Mensch. Nicht wie ein Pornosternchen auf Drogen".

Die Frage ist nicht, was eine Pussy für dich tun kann, sondern: was kannst du der Pussy Gutes tun? Ein Pussy riecht nicht dem Haus alter Leute, nein. Eine Pussy duftet nach dem, was du am Leben am meisten vermisst. Pussy.

"Dem Film mangelte es an bestimmten Elementen, um ihn erfolgreich zu vermarkten" - Welche?" - "Spannung, Gelächter, Brutalität. Hoffnung, Herzzerbrechen, Nacktheit, Sex. Happy endings, zwischendurch, am Anfang, viele happy endings" - "Wie wäre es mit etwas Echtem gewesen?"

Lasst uns alle zusammen im dunkelsten aller Dunkel-Kino Die Verbrechen an uns selbst gucken, einen Film voller Feuer, Sex und Untergang des Menschen. Was für ein Spaß! Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken.

"Das Leben ist kein Film" - "Doch. Was immer du sagst, was immer du tust, in Filmen hat das bereits gegeben. Sogar dein Satz von eben: Nicolette Trumstein in der Schlussszene von, hm, Morgen ist Vergangenheit".

Ich möchte gern in Echt sehen, was letzte Woche im Kino zu sehen war. Anderenfalls: was wäre Leben sonst? Was wären Filme noch? Filme sind Filme, und Leben Leben, und Kino soll mich vergessen lassen, dass ich im Kino sitze.

Ist der Kunstgriff in Filmen, aus einem unvermeidbar schlechtem Ende doch noch ein gutes Ende entstehen zu lassen, eine Vorlage fürs Leben? Hängt vom Kino, der Begleitung und dem Zeitpunkt des Verlassens der Vorstellung ab.

"Hör mal" - "Ja?" - "Erzähl uns von dem Film, den du machen wirst" - "Oh, sicher. Es heißt "Tote im Eisberg". Ein Zombiekrimi" - "Das Stück spielt in einem Eisberg?" - "Nun, nicht wirklich. Die meisten Szenen finden bei einer Familienfeier statt, in einem abgeschiedenen Landhaus. Mitten in der Nacht, viele Gäste für das Wochenende, jeder ist ein Verdächtiger" - "Wie schrecklich. Und wer findet heraus, wer was getan hat?" - "Das sage ich euch nicht, denn das würde es euch verderben" - "Keine Sorge, keiner von uns wird das Teil sehen".

Es geht nicht darum, aufzustehen. Es geht ums Stolpern - Stolpern in die richtige Richtung. Ist nicht das der Weg, um vorwärts zu kommen? Der Weg, wie wir groß werden?

Studiere nicht so viel, dass du brillant, verrückt und heiß wie ein Stern wirst. Dir wächst ein kahler Eierkopf und du wirst versuchen, die Weltherrschaft zu studieren. Gehe stattdessen Schuhe shoppen, noch an diesem Wochenende. Ist nicht zum Verrücktwerden, keine geeigneten Stiefel zu bekommen?

"Letzte Nacht sah ich einen wundervoll komischen Film aus dem letzten Jahrhundert?" - "Wer spielte mit?" - "Oh, das habe ich vergessen. Alle Namen. Sogar den Titel" - "Wundervoll, aber zum Vergessen: erinnert mich an meine Dates".

Verbringe all dein Geld, was du je haben wirst, in bester Gesellschaft. Vergiss die Schäden, die du angerichtet hast. Heb das Glas, für ein letztes Wohl, gute Nacht, euch allen, möge Freude und Liebe mit euch sein.

Nehmen wir mal Sex, Geld, Politik, Fernsehen und Drogen beiseite, stellt sich heraus, dass die größte bekannte Kraft der innigste Wunsch eines kleinen Jungen ist.

Welche Flagge ist rund? Welches Tier ist am häufigsten auf Flaggen zu sehen? Auf welcher Flagge ist unsere Erde abgebildet? Wie viele Worte enthalten alle Flaggen zusammengenommen?

Wer wohl würde dem Satz zustimmen "Oh, welche Freude ist es, meine Genitalien zu sehen!", ohne sich dabei dämlich vorzukommen?

Manchmal kann man nicht laut genug furzen, um seine Zustimmung auszudrücken. Dann hilft nur noch eine Umarmung.

Er war nie ein Mann vieler Worte. Er hätte nichts zu sagen, was andere nicht schon gehört hätten. Aber er sang ihr Liebeslieder bis er starb, über seine Gefühle und Inneres, denn dort konnte er beide nicht behalten. Er sang ihr süße Serenaden, wann immer sie sich mies fühlte, und ein Schlaflied, jedes Mal ein anderes. Er war kein Mann vieler Worte.

"Erzähl mir etwas über dich: was machst du?" - "Ich schreibe" - "Das hielt ich immer mehr für ein Hobby, oder einen Kindergartenschwarm, als für einen echten Job. Wenn man mal von Kafka absieht" - "Kafka war Angestellter einer Versicherung".

Lektionen auf Papier haben noch nicht funktioniert. Höchstens für den Verfasser, im Moment des Niederschreibens. Hier öffnet er sich. Für manche gilt das geschriebene Wort erst dann, sobald sie es selbst geschrieben haben - keine Sekunde vorher. Dabei urteilen Stift, Papier und Tastatur nicht. Wendet man das Blatt, beginnt man vorn. Und heute liegt das Blatt so herum.

"Ich wünschte, ich wäre kreativ, man hört so viel Gutes darüber" - "Du bist kreativ. Im Erschaffen von vermeidbaren Problemen".

Entweder macht seine Umgebung für seine Probleme verantwortlich. Oder man erkennt, selbst das Problem und die Lösung zu sein.

"Dein Kerl hat ein Buch geschrieben? Ein gutes?" - "Sicher" - "Kommst du darin vor?" - "Einiges von mir, ja" - "Und was hat er weggelassen?" - "Wahrheit".

Lassen wir das. Hören wir auf damit, Steine umzudrehen, und produzieren stattdessen etwas, das uns weiterbringt als eine Steinlänge. Schaffen, anstatt vom Kaufen und Verkaufen anderer zu leben.

Der Geruch von weißem Papier, lässt man es eine Weile liegen, kann an die Haut eines geliebten Menschen erinnern, mit dem man einen überraschenden Spaziergang durch den Regen unternimmt.

Ist das nicht großartig, festzustellen, dass man sich selbst überraschen kann? Damit spielt Alter keine echte Rolle mehr.

Wenn sich Schafe und Wölfe aus etwas einigen - wäre dies nicht der Gipfel der Plausibilität?

Andrew Carnegie: "Als ich älter wurde, achtete ich weniger darauf, was Menschen sagten. Ich schaute vielmehr, was sie tun".

Man nehme als Frau als keinem Bananen-Ess-Wettbewerb teil. Denn es dreht sich dabei nicht um Bananen.

Ein Brüller zwischendurch: Warum haben Frauen Brüste? Damit etwas anschauen kann, während man mit jenen redet.

Ach, die Haare. Sie sagen, dass das Haar alles ist. Hast du jemals deine Nase versinken lassen in einen Berg von Locken? Es fühlt sich an wie ein ewiger Schlaf. Oder Lippen. Wenn man sie berührt, schmeckt es wie der erste Schluck Wein, nachdem man die Wüste durchquert hat. Brüste, die wie geheime Suchscheinwerfer jeden deiner Wünsche erkennen. Beine, wie Säulen auf Mittelmeerinseln oder Klavierdächer. Ein Pass ins Diesseits.

"Was ist das Erste, was dir an einer Person auffällt?" - "Nun ja, ob die Person eine Frau oder ein Mann ist".

Kennt jemand etwas Zarteres als die Nippel einer Brust, und das Gefühl davon, zwischen den Zähnen? Als Finderlohn winkt eine lebenslange Titelseite.

Niemand möchte ein Produkt seiner Mitmenschen sein. Die meisten möchten es umgekehrt. Und auf Umwegen kommt man zu diesem Ergebnis: da mir das niemand gibt, nehme ich es mir. Wenn du etwas sein willst, werde es.

"Du hast keines der Bücher gelesen, welche ich dir ausgesucht hatte" - "Doch, ich bin gerade mit "Tiger der Großstadt" fertig" - "Das hatte ich dir nicht gegeben. Und das einzige Buch, das du mir zurückgegeben hast, enthielt Unterstreichungen sowie zusätzliche Ausrufezeichen bei erotischen Szenen und nach dem beschrieben Höhepunkt der handschriftliche Vermerk "Gut geschrieben" - ich habe das Teil entsorgt".

Man könnte seine Zeit besser vergeuden anstatt all das zu lesen, was einem vorgesetzt wird, ohne beim Lesen nachzudenken, auf der Suche nach den Gedanken anderer, bis man wieder masturbiert, weil man sich mit dem als sexuell attraktiv empfundenen Geschlecht nicht trifft, seinen Job nicht kündigt, und diejenigen nicht verprügelt, die einen verarschen, und stattdessen am Smartphone und Rechner spielt. So wird man selbst zu einem 010101101010-Code. Programmiert und programmierbar.

"In meiner Welt seid ihr alle magische Pferde, die Regenbogen zum Frühstück verspeisen, Schmetterlinge kacken und jedes Wort ein Lied ist".

Dein Gehirn ähnelt in einem einzigen Punkt dem vierköpfigen, Menschen essenden, pechschwarzen Riesenradfischwesen von Helgoland: es existiert nicht.

"Ich hielt Masturbieren für das ultimative Selbst-Versinken" - "Spritzt Du?" - "Hat ein Bär Flöhe?" - "Scheißt ein Bär in die Wälder?" - "Spritzt ein Bär ab?" - "Ich scheiße im Wald, aber ich spritze nicht ab".

Was bedeutet all das? Nichts. Null. Hier passt kein Stein zum anderen. Anti-Lego. Und doch wird es Idioten geben, die das Ganze nachplappern. Jeder ist glücklich, wenn er zu Wort kommt. Unabhängig vom Grad der Information. Man brauche neun Gänge Obst oder Gemüse am Tag, um zu überleben. Mag, wer Obst und Gemüse nicht mag, das Leben nicht? Die Omega 3, 4, 5 Werte, die Laufbänder, die Krebsvorsorge, der Ultraschall, die Beckenbehandlung, die Galaxversumspezialpflege, und doch werden wir am Ende in eine Box gelegt und von Würmern verzehrt, und bereits die nächsten Idioten warten mit den nächsten Definition für die nächste Generation. Die Ohnmacht ist stark in uns. Besessen von kleinen, trügerischen Hoffnungseinheiten und Träumchen, nehmen wir die Unzufriedenheit mit uns selbst hin und trösten uns mit dem Wort Zukunft. Oder Wenn. Wenn ich diese Aktie gekauft hätte. Dieses Haus erworben. Bei diesem Mann den Mund aufbekommen hätte. Hätte hätte Etikette. Wenn mein Vorgesetzter Treibstoff trinken würde, wäre er eine Rakete. Stattdessen nimmt er Bier und wird einer Flasche immer ähnlicher.

Und hier statt der Spitzen der Eisberg: Gemüse werden zu Menschen; Menschen verabreden sich zum Gemüse-Essen, Gemüse wird sozial, Konsens, Giuseppe Arcimboldo.

Wir glauben viel. Umso mehr, je unglaublicher es ist. Was wiederum von der Tagesform abhängt. Oder dem aktuellen Vögelstatus. Ist das nicht das Gleiche?

Das ist, was in diesen Tagen bezaubernd oder zauberhaft genannt wird. Nein, das ist grauenhafter, verdammenswürdiger Scheiß.

Wenn du all die Zeit einbeziehst, die du mit dir verbringen wirst, und wenn du beachtest, dass Sorgen doppeltes Leid sind, und wenn du siehst, dass dich niemand mögen wird, wenn du dich selbst nicht magst: probiere es mit Liebe.

"Warum isst die gesamte Zeit, während du arbeitest? Warum ohne Unterbrechung?" - "Psychologie. So denke ich nicht über Essen nach".

Nähe, Gerechtigkeit und selbstbestimmtes Leben? Zeige mir diese Konfession und ich trete bei. Alle andere bereiten dich für mehr Leben, Träume, Illusionen und Lügen vor. Wie lange würde man leben ohne die Angst vorm Sterben? Ein Axtschatten hängt über jeder verbotenen Freude. Straßen enden in Dunkelheit, ob sie nun Liebe, Karriere oder Familie heißen. Drangsal, Betrug, Hintergehen, Schmerz, Leid, Zerfall, Unwürde, versteckte Fiesheiten...für dich, jeden, und alles, worum du dich gekümmert hattest.

"Warum glaubst du, ein guter Pharma-Vertreter werden zu können?" - "Ich bin ein geselliger Mensch. Menschen mögen mich. Einige meiner besten Freunde sind Menschen. Ich sage Menschen sehr oft" - "Sicher?" - "Menschen. Ja".

Vergessen wir die dummen Bars, mit den beknackten Kerlen, die darauf warten, von einer Manga-Brünetten entdeckt zu werden, die sie hart nehmen dürfen. Vergessen wir die Nachbarn, deren Augen nach und nach die Ausmaße des Türspions annehmen, so viel Zeit verbringen sie dort. Vergessen wir die Hühnchen vom Grill, denn sie sind gefüllt mit Wasser und Fleischresten anderer Tiere. Vergessen wir die Wohnungen, denn Ratten und Kälte befinden sich nur einen halben Meter hinter den Wänden.

"Du sagst, nie wieder etwas von einem Tier zu essen? Was ist mit Bacon?" - "Nein" - "Speck?" - "Nein" - "Schweinerippe?" - "Das kommt alles vom gleichen Tier" - "Oh ja, ein riesiges, magisches 1000%-Tier".

Vieles von dem, was ich sehe, erinnert mich an etwas, das ich in einem Buch gelesen habe; sollte es nicht umgekehrt sein? Andere würden das Mutlosigkeit nennen.

Zieht jemand aus, um die Erde zu ändern, ändert er am Ende sich selbst. Was okay wäre, wenn er nicht für die Erde hält.

"Man sagt, dass du arrogant bist" - "Oh, wenn arrogant nun das einzige Wort ist, mit dem ich beschrieben werde, dann habe ich Fortschritte gemacht".

Unsere Worte werden verschwinden. Unsere Bauten werden verschwinden. Unsere Namen werden verschwinden. Die Erinnerungen an uns werden verschwinden.

Es wird diesen Moment des letzten lebenden Menschen geben. Und auch dieser wird krepieren. Und es werden keine Verknüpfungen zu uns bestehen bleiben, außer Sternenstaub. Erde wird das letzte Wort haben - ganz ohne Worte.

Wir waren die Leoparden, die Löwen, und diejenigen, die unseren Platz einnehmen, werden Schakale und Schafe sein, und wir alle - Leoparden, Löwen, Schakale und Schafe - werden uns weiterhin als das Salz der Erde betrachten.

In 110 Jahren werden wir alle tot sein. Und da wird eine neue Gruppe von Leuten stehen, die Bier trinken, Pizza essen, über den Preis von Schokoladenriegeln meckern und sie werden keine Ahnung haben, dass wir jemals hier waren und 110 Jahre, nachdem diese Trottel Staub und Knochen sein werden und es wird dritte Generationen von Ärschen geben, die alle versuchen herauszufinden, was sie auf diesem eigenartigen Planeten tun, und alles wird voller Scheiße sein.

Die Werke in Stein, Öl, Papier, werden sich erübrigen, in Jahrzehnten oder Jahrtausenden, in einem Krieg oder sonstigen Aschehaufen - wegen Triumphierenden, Betrügern, Schatzsuchern und Fälschern. Lieder, die nicht mehr gesungen werden, sind keine Lieder mehr.

So wird es enden: ein lofapulmischer Lichtingenieur wird einen Supernovastrahl in unendlich viele Teile brechen und damit das Universum verschwinden lassen - dieser Moment wird sich in Endlosschleife wiederholen.

"Warum gehst du nicht einfach nach Hause, trinkst einen Wein und legst ein paar Gurkenscheibchen auf deine Augen?" - "Ich habe keine Gurken" - "Jede Frau, die älter als 25 ist, sollte eine Gurke daheim haben".

Wir sind die am meisten Am-Arsch-Generation. Und dabei wurde so viel geschrieben und gezeigt darüber, wie man am Arsch vorbeikommt. Hat das außer den Produzenten und Vorführern jemand gesehen?

Der Klub der laufenden Verwundeten - der größte Verein der Erde. Man weiß nicht einmal, dass es ihn gibt, bis man aufgenommen wird. Die Mitgliedschaft erhält man durch Verlust des einen Etwas, das dir Bedeutung gibt und was dich zusammenhält. Könnten die Klub-Leute miteinander reden, sich austauschen, gäbe es die Vereinigung nicht.

"Anderer Tag, gleiche Scheiße" - "Die Sonne, die wir jeden Tag aufgehen sehen, ist nicht die gleiche. Es gibt 365 Sonnen, täglich eine neue" - "Und was passiert in einem Schaltjahr?"

Und wie wenig Zeit haben wir, dass wir uns nicht so anziehen können, dass wir anderen damit eine kleine Freude bereiten? Die meisten von uns sehen aus wie aus dem Bett gefallen - womöglich schlafen sie in diesen zum Hyperlockersein aufrufenden Sneakers, Schlüpfern ähnelnden Mützen und Strickwesten aus dem Krieg einfach ein. Ohnmacht per Textil.

"Ich möchte bitte einen Anwalt, ein Sandwich und ein Update meines Online Status. Wenn ich mich schon im falschen Film befinde, dann stimme wenigstens das Popcorn".

Wir hatten uns darüber definiert, das Unmögliche zu überwinden. Diese Momente, in denen wir nach Hohem streben, Barrieren durchbrechen, das Unbekannte bekannt werden lassen, haben wir festgehalten und wir zehren von ihnen, als wären es die wichtigsten Erfolge. Aber wir verlieren all das. Oder haben vergessen, dass wir Pioniere sind. Wenn unsere Erfolge hinter uns liegen, wie gehen wir dann mit anstehenden Herausforderungen um?

"Wir sollten unseren Freundeskreis erweitern" - "Ich habe eine richtig große Gesellschaft, und zwar 285 Freunde online" - "Ja, und keinen von ihnen hast du jemals getroffen" - "Das macht die Schönheit dieser Beziehungen aus".

Die meisten von uns würden zustimmen, wenn einem Affen zugerufen wird: "Du hast keine Ahnung, wie gesegnet du bist. Ahnungslosigkeit ist ein Segen, und Bewusstsein ein Fluch. Man denkt. Man fühlt. Man leidet. Und so arbeitet man, ohne etwas zu schaffen".

"Du denkst noch immer, dass wir entwicklungstechnisch über dem Affen stehen?" - "Ja, da wir in der Lage sind, den Abstand noch zu vergrößern".

Man sagt, dass ein Elefant nicht vergisst. Dabei ist es so, dass wir keinen Elefanten vergessen, dem wir begegnet sind.

Der Satzfolge "Ich liebe meinen Kühlschrank. Nichts als ihn. Er ist so cool. Er bleibt er in der Ecke, rührt sich nicht und hält den Mund" würden einige von uns zustimmen.

Wir können unsere eigene Scheiße betonieren. Kleingartenbesitzer träumen davon, die Nachbarparzelle zu walzen. Die Zwerg-, Wasserspiel- und Blumenbeete sind nichts anderes als ein Aufmarsch gegen die Zwerge, Wasserspiele und Blumen von drüben.

"Wer seinen Träumen nicht folgt, hätte auch als Gemüse geboren werden können" - "Welches Gemüse?" - "Kohl".

Wir werden schreiend, und wenn wir genug geschrien haben, ist unser Leben vorbei. Ein paar werden mit Großartigkeit im Gepäck geboren, einige erarbeiten sich das, und manche lernen jemanden Großartiges kennen. So wird Musik komponiert, Atome gespalten, und Scheiße eingesammelt.

Selbstbezogenheit, Ich-Exzesse, Me-Orgien: das ist Verschwendung von Leben. Bergtouren, Kochen, Shoppen mit Freunden, und Tanzen, Küssen, Laufen: viel besser. Lieben bringt uns zum größten Ego-Festival, holt uns von dort aber auch ab.

Kochen ist Hingabe, eine Gabe, ein Weg, kleine Geheimnisse mit anderen zu teilen, auf den Herdplatten siedende Unwägbarkeiten.

Was wir Leidenschaft nennen, ist die Abwesenheit aller Leidenschaften, die Reibung zwischen Hautspitzen und Außen. Wir glauben an uns, mit vielen Unterbrechungen, die uns für Bruchteile in die Hilflosigkeit der ersten Jahre zurückwerfen, schwach und schmiegsam, bevor wir steif und fühllos abkratzen, gleich einem Baum. Stocksteif und dickhäutig werden zu keinem Gewinnerpaar.

Die Erde ist die Erde; nicht gut, nicht schlecht; sie ist einfach. Ehre und Nichtehre gibt es nicht, nur unsere Codes. Deshalb ist Erde überall. Bis dein Rennen gelaufen ist. Bis zum Ende. Wenn wir verbleichende Erinnerung sind. Was richtig und nicht richtig ist, ist nicht deine Aufgabe.

Was wissen wir von Ethik und Moral? Nicht einmal die Worte haben wir verstanden. Nur, was wir in Geschichten lesen. Und wer nur Krimis liest, hat eine Kommissar-Ethik samt Verbrecher-Moral.

Warum sind alle so gelangweilt? Man hat ihnen Wolken erklärt und nun finden sie den Blick nach oben langweilig. Man hat ihnen das Lachen erklärt und nun langweilt sie Freude. Man hat ihnen das Universum erklärt und das langweilt sie nun. Nun braucht es billige Begeisterung. Viel davon. Und es spielt keine Rolle, wie protzige oder nichtssagend, solange sie neu ist, blinkt und mindestens vierzig verschiedene Farben hat.

Okay, wir sind gelangweilt. Und diese Langeweile wird zum Selbstläufer, Geld und Sex hinterherhechelnd, und dies wird viel gefährlicher als man denkt, so risikoreich, dass die Langeweile verschwindet. Jemand, der schläft, würde nie sagen, gelangweilt zu sein. Und wer langweilt ist, meint, Schlaf zu fühlen.

"Der Sex war nicht wie ich ihn mir erträumt hatte" - "Trifft das auf Sex nicht immer zu? In deinen Träumen bist du von der Hüfte ab ein wildes Pferd".

Studieren: hart und langweilig. Dozieren: langweilig und hart. Gelangweilt, so sehr, dass man damit die Zeit bis zum Lebensende füllen kann. Wo bleibt der Spaß? Wie man ihn in Paris oder Rom bekommt, bei einem Straßenkonzert, oder der Lektüre auf der Treppe eines Museums, oder in einem Untergrundkaffeehaus. Das beinhaltet literweise Studium, ohne dass man sich dafür immatrikulieren könnte.

Ist das nicht schräg? Leute verbringen Jahre damit, ihre Köpfe vollzupumpen und sich Bücher anzueignen, aber am Ende möchten sie nur eins: all das zu vergessen.

Man hat Eltern, Lehrer, die einem sagen, was zu tun ist, und alles, was man sich kauft, lässt einen verkraften, dumm und verzweifelt zu sein. Was bevorsteht: ein Leben voller Arbeit, um von anderen Arbeitstieren als Teil der Herde aufgenommen zu werden; eine hübsche Freundin, die zu einer zuverlässigen Partnerin wird; ein Haus, besser als das der Nachbarn. Schüler zu sein kann sich elender anfühlen als eine Krankheit. Bei einigen führt das Leiden dazu, dass sie nichts mehr fürchten, und ihre Hausaufgaben im Dunkeln erledigen.

"Ein völlig durchschnittlicher Teenager. Ängstlich, unsicher, verwirrt. Ich wünschte, ich könnte ihm sagen, dass sich das eines Tages ändert, aber Lügen zählt nicht zu meinen Stärken".

Als ob nichts passieren würde. Menschen finden Liebe, und verlieren sie. Dates gehen in oder bis unter die Hose. Eine beste Freundin betrügt ihre beste Freundin mit dessen Mann. Würde jeder, der einen Liebhaber hat, ermordet, wären wir ausgestorben.

"Manchmal wünsche ich mir, ich hätte dich nie getroffen. Denn so könnte ich mich nachts schlafenlegen, ohne wissen zu müssen, dass es jemanden wie dich gibt".

Viele stimmen dem Statement zu, dass es keine Folgen habe, wenn man ein Tier töte - nur die Tötung eines Menschen sei verhängnisvoll. Als seien die Grenzen eindeutig.

Die erste Radioshow, an die ich mich erinnere, hatte unter anderen folgende Inhalte: Guten Morgen, das ist Frau Engel vom Rundfunk 123.666 ... uns alle haben die Ereignisse der letzten Nacht erschüttert, aber Wegschauen führt zu Aufgeben ... schauen wir hin, gegen Sexismus, Rassismus, Fanatismus, Nationalismus ... Umweltvergiftung und nuklearen Kriegsführung haben aufzuhören, die Machtlosen erhalten die Macht, zum Wohle der Kranken ... und damit der allgemeine Missbrauch stoppt uns wie eine Ratte in einem Käfig zu halten ... wir verlassen nun keinen Stein ohne ihn zweimal umzudrehen, jedes Wort, das wir äussern, jede Handlung und jeder Gedanke zählt, wir sind Frauen, Männer, Kinder, Zeitzeugen ... und für diejenigen von uns, in denen Gefühlen der alten Zeit beheimatet sind, bauen wir neue Weg, denn der Umfang und die Fähigkeiten der menschlichen Liebe sind so breit und umfassend wie sie von noch keiner Wissenschaft beschrieben worden sind ... dieser Kampf wird nicht mit Terror, einer Bombe oder Gewalt enden, wir werden keine Transformation von Scheiße zu Gold erleben ... aber die Beleuchtung wird sich verstärken, und mit dem Licht kommt die Reife - hier ist Frau Engel vom Rundfunk 123.666. Musik, bitte.

Wer Musik deshalb lauter dreht, um weniger zu denken, hört keine Musik. Er mag nur einfach nicht nachdenken. Das nennt er Musik.

Was man über Musik sagt, trifft auch aufs Leben zu: Schönheit enthüllt alles, weil es nichts preisgibt.

Wie nennt Musik, die Dummheit enthält? Wie nennt Auto-, Laden- und Büro-Getöne, das wütende Menschen noch wütender werden lässt? Wie nennt man Menschen, die genau diejenige Musik hören, die auf ihren Jeans, ihren Kopfhörern und der Unterwäsche abgedruckt ist? Wie nennt man Innovationen, die zu Barbarismus werden? Wie nennt man Bullshit, für den Preise vergeben werden?

Eine der besten Dinge, die ich je im Radio gehört hatte: die Ankündigung der Umbenennung bestimmter Lebensmittel, so zum Beispiel Bonbons in Dummdumms, alle Waffeln und Fetteln und alle Törtchen in Tödchen. Dann wachte ich auf.

Von Meldungen der Art "Frau platzen künstliche Brüste - 11 Menschen verletzt" gab es leider viel zu wenige, weshalb aus mir kein Radiohörer werden sollte.

Es werden Kriege geführt, weil nicht genügend Leute aufstehen auf und rufen: "Das sind wir nicht - hören Sie auf!" Wenn tausende Steine geworfen werden, ist es kein Verbrechen mehr. Krieg kann keinen Sieger haben.

Es könnte einfach sein: Montag folgt Sonntag. Sommer kommt nach Frühling. Und was man anfassen kann, darauf kann man sich verlassen. Für mich wird es keine Denkmäler geben und mein Name nicht bekannt werden. Ich kratze mir nicht am Kopf, solange es nicht juckt. Ich tanze nicht, solange keine Musik läuft. Erreicht habe ich: ich habe jemanden von Herzen und mit Hingabe geliebt. Ich bin Durchschnitt, und wenn ich mich umschaue finde ich keine Giganten.

Ich mag Joghurt lieber als Pudding, Regen lieber als wolkenfrei, wach lieber als schlafend, Laufen lieber als Fahren, Musik lieber als Radio.

Erzählen wir das allen. Rufen wir in Erinnerung, auf welchen Standards wir leben. Nichts ist alles und nicht alles ist schlecht und schlecht nur ein Wort. Wir haben etwas Leben vergessen. Und wir verlerne, was es bedeutet, lebendig zu sein. Mehr Erzählen bringt mehr Erinnern.

Wenn Eisbären auf die Jagd gehen, klettern sie durch ein Loch in die Eishöhle, knien und warten darauf, dass das Opfer auftaucht. Sie halten eine Pfote über ihre Nase, weil sie diese schwarzen Nasen haben. Sie würden von sich aus perfekt zum Schnee passen, wie ein Schatten des Eises, bis auf die Nase. Woher wissen sie, dass ihre Nasen schwarz sind. Vom Blick auf andere Eisbären? Sehen sie ihren Spiegelungen im Wasser? Bären überlegen viel, dafür, dass wir ihnen Denken absprechen.

Dieser Schwachsinn, der in dein Leben gedrückt wird. Wenn es nicht auf Papier geschrieben ist, gibt es andere Wege. Je älter man wird, desto mehr Regeln sieht man sich gegenüber. Seichte Gerüche von Scheiße, in allen Variationen. Bis man diejenige gefunden hat, an der man sich nicht mehr stört. Du meinst, schräg zu sein, schräger als Regeln? Wir sind alle schräger. Du hältst dich für einen Dieb? Sind wir auch. Du betrügst deinen Partner? Ja, wir leben auch. Und die Guten schlafen besser, während die Bösen die Wachzeiten genießen.

Auf einer Erde voll von Dieben: wärst du gern der einzige ehrliche Dieb? Oder wäre Ehrlichkeit, zu stehlen?

Sie alle haben Ehemänner und Ehefrauen und Kinder und Häuser und Hunde. Sie sind Teil eines Ganzen. Und manchmal reden sie vom Ganzen, manchmal sehnen sie sich nach mehr Teilen, manchmal nach einem neuem Ganzen. Kein Mensch kann im Feuer stehen bleiben, ohne davon verzehrt zu werden.

Ja, Daheim. Eine komische Sache. Sieht genauso aus, riecht gleich, fühlt sich an wie früher. Was sich geändert hat, bist du.

Der Schlüssel dafür, um Überforderung zu überleben, lautet Verleugnung. Wir leugnen, dass wir müde sind, leugnen, dass wir Angst haben, leugnen, wie verkrampft wir versuchen, erfolgreich zu sein. Wir leugnen, verleugnet zu werden. Wir belügen uns selbst so sehr, dass wir nach einer Weile die Lügen mit uns verwechseln. Wir leugnen soviel, dass es uns wie eine Lüge vorkommt, etwas Richtiges zu sagen. Wirklichkeit verschwindet nicht, sobald man aufhört, an sie zu glauben.

Was für lächerliche Puppen wir sind. Und auf welch großer Bühne wir tanzen. Welchen Spaß wir haben beim Tanzen und Geficktwerden. Um nichts in Sorge, nicht wissend, dass wir nichts sind, nicht das bringend, was beabsichtigt war. Es wurde Toiletten gebaut mit automatischer Spülung, da uns nicht zuzutrauen ist, dass wir das selber den Knopf drücken.

Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt: diejenigen, die tatsächlich glauben, dass es nur zwei Arten von Menschen gibt. Und jene, die keine totalen Idioten sind. Und als Randgruppe: Leute, die die Fähigkeit verloren haben, Idioten zu akzeptieren.

Adel in Armut? So etwas gibt es nicht. Armut edel? Nein. Wer arm gewesen ist, wird zustimmen. Und jedes Mal wieder Reichtum wählen.

Kinobesuche lohnen sich nicht. In zwei Stunden lernt man, dass Iren Bier lieben, zu oft pinkeln und Mühe haben, eine Erektion zu bekommen. Man könnte seine Frau öfter befriedigen, wenn man sie mehr lieben würde als das Bier. Womöglich würde man sich dann in Gegenwart anderer Frauen nicht mehr aufführen wie eine frittierte Kartoffel.

"Welche Filme gefallen dir besser - die mit bitterem oder die mit glücklichem Ende?" - "Auf jeden Fall die bösen Ausgänge. Ein guter Film kann kein gutes Ende haben" - "Du bist der Richtige für mich".

Nichts ist vergleichbar mit Filmen. Und Frauen tragen im richtigen Leben Kleidung. Aber sobald sie einem Film auftreten, sieht man ihren Hintern.

"Wozu waren Frauen früher in Filmen gut?" - "Ich höre" - "Damit der Held über sich selbst redet. Seine Hoffnungen, Ängste, vielleicht auch seine eigenartige Kindheit".

Auch Helden Zweifeln. Vielleicht ist Zweifeln heldenhaft. Wir achten sehr darauf, das angeblich Gute und Böse abschließend zu finden, anstatt einzusehen, dass es keine abschließenden Antworten auf Fragen gibt, die jede Sekunde von tausenden neu gestellt werden.

Es herrscht Unbehagen, wenn man als Held bezeichnet wird. Held ist ein Begriff, der sich verselbständigt. Helden brauchen wir, wir erschaffen sie, um zu begreifen, was nicht begriffen werden kann. Und so wird aus einem Beschützer von Freunden und Fremden ein Denkmal.

"Ich halte dich für einen Lügner. Nur kenne ich deine Lügen noch nicht. Nur dein Lügen. Und ich bin nicht sicher, ob ich es herausfinden möchte".

Von Einhörnern gab es im letzten Jahr 4.000 beglaubigte Sichtungen. Die Dokumente findet man online. Beides stimmt.

Unter einem Witz versteht man kurze, mündliche Erzählung mit einer humorvollen Note. Keiner Wissenschaft ist es bisher gelungen, einen guten Witz zu konstruieren. Mal fehlt Unterhaltung, mal Aha, mal ein Schuss Bildung, mal Gefühl, wie Zuhörer sich vorkommen.

"Weißt du, du benimmst dich nicht wie ein Wissenschaftler" - "Nun ja, wir sind im Auftreten meist etwas steif" - "Du würdest eher einen Quizmaster abgeben".

Geheimnisse können sich in der Wissenschaft nicht verstecken. Sonst wäre es keine Wissenschaft, sondern Lobbyismus. Zum Beispiel Medizin deckt Lügen auf. Innerhalb der Mauern des Krankenhauses ist die Wahrheit nackt ausgezogen. Wie wir unsere Geheimnisse außerhalb des Krankenhauses halten, das ist etwas anderes. Was auch immer wir versuchen zu verbergen, verlieren wir, wenn die Tatsachen nackt dastehen. Das ist das Problem mit Geheimnissen. Wie Elend und Trauer, lieben Geheimnisse Gesellschaft. Sie türmen sich höher und höher, bis sie alles übernehmen und kein Raum mehr für etwas anderes bleibt. Bis du so voller Geheimnisse bist, als würdest du beim Gehen platzen. Was man dabei oft vergisst: wie gut es sich anfühlen kann, wenn Geheimnisse endlich keine mehr sind. Ob gut oder schlecht: zumindest sind sie raus. Gewollt oder nicht. Und sobald die Geheimnisse durch die Luft ziehen, ist die Temporärära des Dahinterversteckens vorüber. Auch wenn du meinst, alle deine Geheimnisse unter Kontrolle zu haben ... was sie platzen lässt, hast du nicht unter Kontrolle.

Ist nicht beruhigend zu wissen, dass es immer noch besser ist, sich im Elend zu befinden als ein Idiot zu sein?

"Ich höre dir nicht zu. Du glaubst an Wissenschaft und sonst nichts. Und deshalb gewinnen wir nie" - "Wie holen keine Siege, weil du fett bist".

"Schau mich an. Das ist, was ich bin, das ist, was Du geheiratet hast. Mag sein, dass wir älter geworden sind, vielleicht sind wir alt, aber ich weiterhin dein kleines Hühnchen. Und du meine süße Kartoffel".

Leben kann seltsame Pisse sein. Einmal lief mir abends ein Versicherungsvertreter über den Weg, der Kollegen von mir alle möglichen Verträge angedreht hatte, Versicherungen zu Häusern, Hunden, Herzinfarkten und Hochwasser. Er war unterwegs, um sich zu betrinken, mit einer Freundin im Arm. Sogar ihr verkaufte er Policen. Und mir wollte er nun eine Heiratsversicherung verkaufen, was seine Freundin derart in Rage brachte, dass sie sich innerhalb von zwei Minuten trennte.

"Wie gehst du damit um, wenn das Leben Kacke zu dir ist?" - "Ich nehme jede Menge Drogen und heirate jemanden mit einem Märchennamen. Empfehlen möchte ich beide Maßnahmen nicht".

Ich bin noch nie irgendwo gewesen, wo ich nicht gewesen bin. Ich hatte noch nie einen Kuss, wenn ich nicht einer der Küsser war. Ich bin noch nie ins Kino gegangen, wenn ich nicht im Publikum saß. Ich war noch nie auf einer Party, ohne eine öde Unterhaltung gehabt zu haben. Darum mögen sich so viele Menschen nicht. Sie sind es leid, ständig von sich selbst umgeben zu sein. Dann beginnen wir eine Beziehung. Man trinkt. Die Kurzgeschichten wiederholen sich. Es sei denn, man findet den einen, mit dem man jemand ist.

Alle Geschichten passen in drei Sätze, und diese drei Sätze enthalten jeweils ein gleiches Wort: Ich liebe. Ich habe geliebt. Ich werde lieben.

Diese Sache mit dem ersten Kuss, wenn alles um dich herum stillsteht, als hätte Liebe eine eigene Zeitrechnung, und du ganz Mund bist und dein Kuss in Erwägung zieht, dass diese mitküssende Person gegenüber derjenige Mensch sein könnte, den du am Ende deines Lebens am häufigsten geliebkost wirst haben, und du möchtest diese Geschenkübergabe endlos verlängern, was dich zum Lachen bringt, wiederum verängstigt, dass dieses Geschenk platzt, und was dann?

Davon zu träumen, jemanden so sehr zu küssen, dass sein Mund schmerzt. Jemanden zu küssen, der so weich ist, dass sein Herz schmerzt, so lange bis sein Nacken schmerzt, so tief sein Hals schmerzt. Davon zu träumen, jemanden so zu küssen, dass nichts weh tut.>/h3>

Was wir geben würden, um die erste Nacht noch einmal zu erleben, dieses Gefühl von lebendig werden, und der Aussicht, hier Liebe zu finden, die dieses Wort verdient, das Gestammel beim Geständnis: Verzeih mir das brühwarme Format, und so problematisch das auch werden könnte, aber ich liebe dich, nicht weil ich die Liebe liebe, oder ich deine Antwort durchgerechnet hätte, was auch immer die Frage ist, aber ich liebe dich, ich hätte nicht gedacht, dass mir das mal passiert, es fühlt sich bezaubernder als alle Märchen, die je erzählt wurden, an, ich liebe dich, und vielleicht wird es hier und da schwierig, und es kann passieren, dass der Zeitpunkt kommt, dass einer von uns beiden gehen möchte, aber wenn ich dir nicht sage, dass ich dich liebe, würde mir das mein Leben lang einen Stich versetzen, denn wenn man jemanden liebt, sage man es, laut, ich liebe dich, sonst verlässt dich die Chance, und wenn man nicht bereit, sich blöd zu benehmen, ist man des Liebens nicht würdig.

Dieser Moment, wenn Sie in die Augen des anderen sehen und schauen wie nie zuvor. Als würde man jemanden zum ersten Mal sehen. Man trifft eine wortlose Vereinbarung, darüber, was beide wissen, möchten und erwarten. Im nächsten Moment ist die Person verschwunden, und es ist zu spät, um etwas dagegen zu tun. Mit der Vereinbarung bleiben beide nun alleine.

Frauen flirten zwar mit den gefährlichen, den rauen, den verruchten, den unglückbringenden Männern, bringen dann allerdings den guten Kerl mit nach Hause, denn die Kraft einer Beziehung hängt von demjenigen ab, der sich weniger kümmert - auf dessen Niveau sinkt sie. Deshalb suche man sich jemanden, der sich den Arsch aufreißt. Es gibt die Draußen- und die Drinnenfrau, bei der gleichen Person. Männer, die damit nicht spielen, werden zerstört wie eine Schneeflocke in der Sauna.

"Wie sähe für dich ein perfekter Tag aus?" - "Ich würde ausschlafen, einige Kilometer laufen, anschließend Sonnenbad, dann ein leichtes alkoholisches Getränk, alle neuen Folgen meiner Lieblingsserie, und außerdem eine Massage, Shoppen, und ein vielversprechendes Date, mit dem ich abends zum Tanzen verabredet bin" - "Du hast deinen Freund nicht erwähnt" - "Ja, er mag weder Ausschlafen, noch Sonne, Alkohol, Massage und Shoppen".

Wie die Großeltern sagten: "Lass die Finger von fremden Röcken. Seltsame Früchte wachsen dort, besonders in fremden Gärten".

Diese unangekündigte Leere. Ein brennendes Nichts. Wenn du dein Herz an das Ohr von jemanden anders hältst, hört der möglicherweise einen Ozean. Eine Liebe, die sogar Zeit zum Erliegen bringt - wäre das die Antwort? Geliebt und gesehen werden. Wir lügen uns alle an, um Glück zu erhaschen. Und was Ausgelassenheit uns an Größe gibt, fehlt ihr an Länge. Es mag gut sein, glücklich zu sein, aber ist es nicht auch sehr hart? Wir alle sind glücklich - wenn wir es nur wüssten.

Vielleicht haben wir Liebe mit Zauberei verwechselt, und nun möchte jeder mehr Liebe denn je, um sich selbst zu bezaubern.

Wird Kurzglück nicht doch überschätzt? Die meisten verbringen ihr Leben damit, es festzuhalten, als sei es das Wichtigste. Vielleicht leiden Kurzglückler deshalb oft an Arroganz.

Glück ist überraschend vielen fremd. Es ist keines meiner Ziele gewesen. Ich bin dafür nicht geschaffen. Meine Begriffe und Buchstaben ticken anders.

Bekommen nicht viele Beklommenheit, sobald sie fröhlich sind? Besonders bei anhaltender Fröhlichkeit? Glück ist anders, Glück verwandelt Fröhlichkeit in etwas Brauchbares.

Ja, das Universum bietet Grausamkeiten in unendlicher Zahl. Der Schlüssel liegt hier: suche nicht nach einem Weg, sondern beschäftige dich mit sinnlosen Zeug, und eines Tages wirst du tot sein. Manche Unendlichkeiten sind einfach größer als andere.

Vielleicht ist niemand glücklich. Man bemerkt ziemlich schnell, dass Leben Niederlagen beinhaltet. Und man möchte die Niederlagen so klein wie nur möglich halten. Einige bekommen deshalb Kinder, andere verdienen Geld, oder sammeln antike Münzen, und einige verhaken sich in Erkenntnissen wie dieser: vielleicht ist niemand glücklich.

"Wir wissen, was du getan hast" - "Meine Autounfall-Lüge, um ins Kasino zu kommen?" - "Nein" - "Meine Schokoladen-Rückfall, getarnt als Arbeitsauftrag?" - "Nein, auch nicht" - "Mein zweites Telefonbuch?" - "Ich sollte diesen Satz bei anderen probieren".

Mag sein, dass es leichter ist, sich einzureden, diejenigen Dinge zu lieben, die man hat, anstatt sich wieder und wieder nach Dingen zu verzehren, die man gern hätte. Jedenfalls breitet sich damit innerer Frieden aus.

"Ich möchte Glück in mir selbst finden" - "Falscher Weg. Leute erzählen dir das, aber es stimmt nicht. Ich habe Menschen erlebt, die diesen inneren Gral erschlossen haben: sie sind ganz einfach zufrieden mit sich. Und allein. Was bringt dann Glück?"

Wir suchen nicht nach Liebe. Sondern wir streben danach, nicht allein zu sein. So wird das nichts, für alle Beteiligten, Suchende, und Gefundene. Nach Glück zu suchen ist ein sicherer Weg ins Übel. Kein Wort verbreitet mehr Betrübnis als "Glück".

Unglück behandeln wie wir etwas Außerirdisches oder unerschlossenes Ausland. Wir gehen ins Kino, um Unglück zu sehen. Ja, wir beherrschen nicht einmal die Sprache des Unglücks.

Wenn du von deinem ersten Tag an happy wärst, wärst du kein Mensch, sondern Host einer Game-Show. Gameshows haben etwas mit dem Leben gemeinsam: Du gewinnst Dinge, die großartig aussehen im Moment des Triumphs, stellen sich jedoch als Müll heraus und du verlierst Dinge, die du bis zum letzten Tag behalten wolltest, nur weil du dich unglücklich fühlst.

Frage dich einfach, ob du einem Club beitreten würdest, der Leute wie dich akzeptiert. Falls nein, befindest du dich in der Essenz von Trauer, Leid und Unglück. Lass es mit Beziehungen bleiben. Ich traue Fröhlichkeit nicht.

Unglück ist nichts anderes als ein Bezugssystem der Glücklichen. Du bist unglücklich, und so weiß ich, dass ich es nicht bin. Blöderweise merken die Glücklichen nichts von ihrem Glück bis es vorbei ist. Gestern ging es dir besser als heute, aber erst an diesem Tag wird dir das klar. Zu spät. Mit dem, was sie haben, sind Menschen nicht glücklich. Sie möchten etwas von früher, oder Dinge von anderen Menschen.

Es mag stimmen, dass man nur einmal im Leben rundum glücklich ist. Und den Rest des Lebens sowie das Leben zuvor wird man diesem Moment hinterher- und vorhechelnd verbringen. Das Verbrechen besteht hier im Nichtvergessen. Lösung: Glück vom Thron stoßen.

Wir lügen bei Nachbarnliebe, die wir nur aus tausend Jahre alten Büchern kennen. Wir lügen Kinder an, die zu uns aufschauen. Wir lügen Freunde an, Zeitschriften, bei Wahlen, ja, wir lügen den Kreislauf der Lügen an. Wir lügen bei der Kleidung, bei unserer Herkunft, bei inneren Werten. Wir lügen bei unserem Beziehungsstatus und beim Satz "Liebling, Du hast was Besseres verdient". Wie könnte Lüge nicht menschlich sein, wenn wir nicht einmal ehrlich mit uns selbst sind?

Möchte man jemandem am Lügen hindern, setze man ihm eine Maske auf und verhindere damit, dass er in der ersten Person von sich redet. Mit der ersten Person kommen Lügen.

Wenn man sich dann klein und unbedeutend vorkommt, Schmerzen an Stellen empfindend, von denen man nicht wusste, dass der eigene Körper sie beherbergt, zählen die nächsten Friseurtermine, der angedachte Shopping-Marathon, das erweiterte Fitnessprogramm, die vielen Flaschen Rotwein nichts mehr: man fragt sich die Minuten vorm Einschlafen, wie man ernsthaft der Überzeugung sein konnte, eines Tages glücklich zu sein. Selbst der Lüge, alles sei nur Lüge, merkt man die Lügen an. Vielleicht zieht man um, sucht sich neue Freunde für alternative Wertschätzung, bekommt Bruchstücke von Selbstachtung zurück, übernimmt sich, und der Faden des Glücks zerläuft sich wieder.

Menschen, die nach Schokoladenpizza schmeckende Chips essen. Menschen, die mehr Zeit auf Dächern als in Häusern verbringen. Menschen, die Bücher lesen, die sie selbst besser hätten schreiben können. Menschen, die ob ihres Glaubens, heißer als alle andere zu sein, in eine Blick- und Atemstarre verfallen sind. Menschen, die jeder Türklinke einen Spitznamen geben.

Es gibt Schmetterlinge, die sind blau und orange und gelb gefärbt, und in ihren Flügeln befindet sich Gift, gerade genug, um das Herz eines Vogels zu stoppen. Aber die Vögel wissen das irgendwie, so dass sie sie nicht essen. Und es gibt andere Schmetterlinge in den gleichen Farben und der gleichen Musterung, aber ohne Gift in den Flügeln. Sie sehen gefährlich, sind aber nicht mal auf der Suche nach Gefahr. Verhält es sich bei Menschen nicht ähnlich?

Halten wir inne und betrachten die Vögel. Fühlt man sich gut und seinem Leben verbunden, beginnt man damit, Vögel zu begutachten. Wie Tauben sich benehmen. Wie Kolibri sich bewegen. Wie Krähen sich beharken.

Viele Menschen wissen nicht, wie man herzt. Sie beißen anstatt zu küssen. Sie schlagen, anstatt zu streicheln. Vielleicht, weil sie erkannt, wie einfach es Liebe fällt, in andere Richtungen zu gehen, bis zur Unmöglichkeit, so dass man verreckt. Sie wird als nicht praktikabel eingestuft, eine Übung der Sinnlosigkeit. So vermeiden sie es, suchen Trost in der Angst, Angst wird Angriff, immer vorhanden und verfügbar. Andere haben Liebe nicht erlebt.

Möchte man seine Brille wiederfinden, hat man sich während der Suche ständig darin zu erinnern, dass diese Brille Wert und Bedeutung hat. Auch wenn es die entsprechenden Modelle nicht zu kaufen gibt, sind wir doch alle Brillenträger. Einige begeben sich nicht auf die Suche, andere wissen nicht, dass sie eine Brille tragen. Und manchen ist das Wort Wert verdächtig.

Es soll Menschen geben, die beim Joggen derart außer Rand und Band geraten, dass sie die Sonne anbrüllen, heller zu strahlen und mehr Spektakel zu bringen. In diesen Momenten würden sie sich mit jedem, der sie fragt, daten.

Jedes Mal, wenn ein Wort verboten wird, entfernt man damit ein Mitglied aus unserer Familie. Entfernen von Wörtern aus der Sprache angesichts eines konkreten Problems ist Inbegriff von Machtlosigkeit. Diejenigen, die "Souveränität" verbieten, um dir anschließend "Eigenständigkeit" teurer zu verkaufen, haben die Macht inne.

"Leidet er unter krankhafter Vergesslichkeit?" - "Nein, er glaubt nur alles, was man ihm vor die Nase setzt" - "Zu schade drum!"

Ich hatte mir selbst beizubringen, nicht zu viel in alles hineinzulesen - das kommt davon, wenn man alles in allem zu viel liest. Man braucht kein Buch zu lesen, um eine Meinung zu haben.

Lesen hilft dabei, zu erfahren, dass man weder glücklich zu sein hat, noch eine Operation benötigt, um glücklicher zu werden, noch dass Dünn-/Dickheit, Berühmtheit/Entsagung, Modisch/Stilangebend dazu beitragen. Lesen hilft zu erfahren, dass das andere Geschlecht nicht aus Huren und Wichsern besteht, auf die zu scheißen ist. Lesen hilft gegen Marketing. Und gegen Lügen, die als zweckdienlich getarnte Übertreibung daherkommen.

Das Leben unterscheidet sich massiv von Büchern. Und manchmal ruft sich ein Leser zu: ich wünschte, Leben wäre genauso - klar, logisch, organisiert.

Es gibt zu viele Menschen, die nach Liebe schreien. Es gibt zu viele, die dem Schrei folgen. Zu viele, deren Schreie nicht gehört werden und die einen Schrei der Vernachlässigung ausstoßen.

"Du liebst sie über alles?" - "Ich weiß es nicht sicher. Als ich aus der Klinik zurückkam, sagte ich mir: sie ist die Frau, die du liebst, sonst hättest du sie nicht geheiratet. Aber ich fühlte keine Liebe; nur Erinnerung an Liebe. Dann teilte sie mir mit, jemand anderen kennengelernt zu haben, und ich fühlte zum ersten Mal etwas: Schmerz. Keine Liebe, nur Schmerzen. Dafür danke ich ihr, für dieses Gefühl".

Lassen wir das Selbstmitleid. Sie lähmt Fantasie und Erinnerung. Was soll man tun, wenn man der Meinung ist, alles akzeptiert zu haben, was möglich ist?

Wer hätte jemals einen Traum mit Leben verwechselt? Etwas gestohlen, wenn er das nötige Geld gehabt hätte? Gefühlt auf den Flügeln eines Flugzeugs, während man auf einem Bürostuhl sitzt? Verliebt in eine Frau, die nicht einmal deinen Namen kennt? Genuss empfunden beim Erzählen einer Lüge? Verrückt bedeutet nicht gebrochen, sondern eine Verschiebung des Herzens, manchmal bis in andere Menschen hinein.

"Die alten Träume waren gute Träume. Sie haben sich nicht erfüllt, aber ich bin stolz, dass ich sie hatte".

Wer hätte dieses Gefühl noch nicht erlebt: du meinst, all die Leute um dich herum seien schräg, bis du Tage später darüber nachdenkst, feststellend, du selbst sorgst für all die Schieflagen.

Es gab eine Frau, die lernte ihr Leben lang nicht, sich zu verlieben. Zuerst verfiel sie Heath Ledger. Als sie herausfand, dass er tot ist, trauerte sie wochenlang. Sie schlief mit ihrem Klassenlehrer, wofür beide die Schule verlassen mussten - sie sahen sich nicht wieder. Sie meldete sich auf einer Flirtbörse an, verguckte sich dann jedoch in die zuständige Werbefigur. Ihr Faible für Verlierer führte dazu, dass sie alle Gewinner verpasste. Sie mag es kompliziert und ihr letzter Schwarm war 59 Jahre jung und impotent. Davor hatte sie einen Alkoholiker an der Angel.

"Das letzte Mal, dass ich einem Mann vertraute, war vor fünfzehn Jahren. Er sagte, er hole uns eine Flasche Wein. Eine halbe Stunde später marschierten Armeen des Landes 15.000 Kilometer weiter östlich ein".

Sie mochte Überlieferungen unglücklicher Liebeskonstellationen. So zum Beispiel erhielt einmal eine Frau einen Korb ungeöffneter Liebesbriefe, als Beweis dafür, dass der Mann, den sie liebte, nicht die andere, sondern sie liebte. Leider waren inzwischen Jahrzehnte vergangen, und ihr Herz vor Kummer verkümmert. Kann ein Herz brechen, nachdem es aufgehört hat zu schlagen? Sicher. Solange nicht unzerbrechlich, sind Herzen zu nichts zu gebrauchen.

"Ich möchte vor jedes Auto springen, das in Reichweite fährt - vielleicht gelingt es so, nicht mehr an sie zu denken".

Wenn Erinnern verboten ist, während man fürchtet, alles zu vergessen - durch diese harte Zeit sind wir alle mindestens 1x gegangen.

"Fröhlichkeit kenne ich nicht wirklich. Aufgeregt bin ich nur selten. Verführt werde ich nicht. Liebe halte ich für ein Wort, entwickelt für Gedichte".

Ihr eigentliches Problem dürfte gewesen sein, dass sie Liebe nicht verzieh, keine Erfindung von Menschen zu sein. Dass Liebe ihre eigenen Gesetze hat und ihr eigener Herr ist. Und dass man seinen eigenen Horizont verlasse, um den von Liebe zu erschließen. Ein Bitter-Cocktail aus Ausreden, Ahnungslosigkeit und Angst.

"Manchmal fühle ich mich unsichtbar. Jemand sagte neulich, dass man nur einen Menschen braucht, nur einen, um sich zugehörig und verbesondert zu fühlen. Ob das stimmt? Gestern Abend bin ich auf dem Heimweg einem Verkäufer von meinem Stamm-Obsthändler über den Weg gelaufen, und wir haben gemeinsam eine halbe Stunde vertrödelt, obwohl die Strecke nur fünf Minuten braucht - es fühlte sich anders, richtig, verloren, heimisch an".

Einen Favoriten hatte sie, doch der wollte keine Haus, keinen Pyjama, keinen geregelten Jahresurlaub, nein, nur sie, und das war ihr zu wenig.

"Kennst du die Geschichte von jener Frau, die in allen Dingen etwas Schönes fand? Diese Geschichte habe ich wieder und wieder erzählt. Hat es mir geholfen, dieses Leben nicht zu verschwenden? Hat es mir Schmerzen bereitet, so dass ich etwas unternommen hätte? Wie auch immer: es ist meine Geschichte".

Sie erhielt von einem Mann, mit dem sie sich verabredet hatte, Goldfische geschenkt. Diese verschickte er per Post. Als sie sie auspackte, hielt sie einen Glasbehälter mit totem Inhalt in der Hand. Sie meinte, von der Mafia bedroht zu sein, und verließ für Wochen nicht ihre Wohnung. Zu dem verabredeten Treffen kam es nicht.

"Es ist nicht so, dass ich Frauen nicht mag - ich liebe Ladys" - "Ha, Ladys! Als ob du welche kennen würdest. Du datest doch lieber rasierte Püppchen, oder, die Dinge sagen wie: - Uh, du bist so schlau, so überlegen! Bitte darf ich deinen Schwanz in den Mund nehmen? - Jetzt lass mich allein".

Wenn sie nach dem Date sagt, sie möchte es gern langsam angehen lassen, dann kann dir das vorkommen wie folgendes Statement: "Ich genieße dieses Essen wie kein zweites zuvor! Ich werde nun aufhören und es kaltstellen". Die Umstände eines Dates können super angemessen und wahnsinnig brutal zugleich sein. Ob es zu einem gemeinsamen Essen kommt? Streng dich an. Relaxe.

"Auf meinem letzten Date hatte der Mann diesen ich-habe-es-satt,-zum-50.-Mal-zu- versuchen,-ihre-Brust-zu-berühren---ich-sollte-einfach-zwischen-ihre-Beine-greifen---was- kann-schon-passieren,-außer-mir-einen-zweiten-Treff-mit-einer-Prüden-zu-ersparen?-Blick".

Selbst ein nach Wünschen verlaufendes Date gefährdet man, indem man anfängt, von süßen Nichtigkeiten auf schwere Probleme umzusatteln.

"Ich frage mich, warum du immer wieder mit solchen seltsamen Männern triffst" - "Ich frage mich, wann du bemerken wirst, dass alle Männer, die man datet, seltsam sind".

Ein Date kam zustande, da der Typ ihr in einem Nebensatz mitteilte, eine unheilbare Krankheit zu haben - sie fand erst live heraus, dass damit Dummheit gemeint war.

"Ich kann noch immer nicht glauben, dass du auf ein Blind Date gehst" - "Keine Sorge. Es klingt, als würde er gut aussehen" - "Du gehst nach einem Klang? Sind wir Wale? Wieviel Prozent der Menschen sehen gut aus, deiner Einschätzung nach?" - "25 Prozent" - "Aha, auf keinen Fall. Eher 4 bis 6 Prozent. Deine Chance auf einen Treffer liegt bei 1:20" - "Du übertreibst" - "Guck mal in der Buchhaltung, Programmierung und Einkauf nach. Dort setzen nur Aussätzige" - "95% der Menschen sind undateable?" - "Du sagst es".

H. Erdball wirkte zu 77% neugierig und 23% besessen. M. Fohl zu 96% amüsiert und 4% daueralkoholisiert. L. Kik zu 32% zerstörend, 33% selbstzerstörerisch, 35% zerstört.

"Mein Lieber, du bist ein wirklich netter Typ mit großem Herz" - "Ja, und?" - "Aber" - "Was?" - "Du bist außerdem das unglückseligste, faulste, unorganisierteste und karriere-entfernteste Ding, das mir je begegnet ist" - "Bin ich nicht" - "Was?" - "Unorganisiert".

Es besteht eine Grenze zwischen Frauen, die Sex haben, und Frauen, bei denen dies nicht der Fall ist. Und manchmal betreten Frauen genau diese Grenze und bleiben dort stehen.

"Für mich bedeutet Beziehung der Inbegriff einer Liebe zu einem anderen Menschen. Ich verabschiede mich von der Idee, dass jemand kommen wird, mutig genug, mich zu fragen. Ich habe Typen gefragt, früher. Einmal war ich im Süden im Kino, und ich nahm Augenkontakt auf mit einem Kerl. Wir lachten an den gleichen Stellen und unsere Wellen schlugen ähnlich. Beide mit Freunden unterwegs, rief ich mir zu "Egal, mach es", kehrte um, und fragte ihn: "Lust auf einen Kaffee, eines Tages?" Wir dateten uns sechs Monate".

"Niemand liebt mich. Womöglich wird mich nie jemand lieben. Aber vielleicht geht es nicht darum, von jemandem geliebt zu werden. Dabei möchte ich einfach eine Person, die mich so sehr liebt, als wäre es tödlich, wenn ich nicht mehr da bin".

Einmal begegnete ich ihr in einem Restaurant. Sie wartete seit einer Stunde auf ein männliches Online-Profil, und hatte bereits zu viel Rotwein eingelocht, um sich einzugestehen, versetzt worden sein. Sie rief mir zu: "Ich habe jetzt genug selbstverliebte und an sich selbst hängende Arschlöcher kennengelernt. Ihr seid alle nur herumstreunende Babys, auf der Suche nach Titten, denen ihr das Leben aussaugen könnt. Und dann verschwindet ihr". Ich bestellte ihr ein Taxi.

"Fehlt es dir nicht?" - "Was?" - "Sex" - "Naja, schon. Eigenartig: man weiß nie, dass es das letzte Mal ist, wenn man das letzte Mal mit jemandem schläft. Man mag bereits Probleme haben, Problemlösungsansätze, aber das es zu Ende ist - einen Monat schau man zurück und stellt fest: "Das war es". An diesem Freitag, oder Donnerstag. Und man wünschte sich mehr Aufmerksamkeit, mehr Mut, oder Dankbarkeit, oder weniger Alkohol, im Nachhinein.

In die Speisekarte hatte sie Paraphrasen des Satzes "Dein Verständnis von Treue ist, mit nicht mehr als einer Frau im Bett zu sein" notiert.

"Was erwartest du? Du sendest die falschen Signale - keine Ohrringe, Absätze wie von Männerschuhen, nach hinten gekämmtes, streng zusammengezogenes Haar, Lesebrille, ohne ein Buch zu lesen, mit stillem Wasser in der Hand, und außerdem diese "Verpiss Dich"-Warnung auf deiner Stirn".

Diese Frau hatte sich mit folgenden Text für den Fall der Fälle, dem Mann aller Männer zu begegnen, vorbereitet: "Sieh es mir nach. Ich habe dieses Gefühl nie gekannt. So kann es kein Wunder sein, dass wir uns nicht früher gefunden haben. Mit dir habe ich es. Es gibt keine Worte, auszudrücken, wie sehr du mein Leben änderst. Es reicht kein Leben, um alle Worte aufzuzählen, die du auf den Kopf gestellt hast. All diese Süße, ohne dass eine Süßigkeit dabei wäre! Wie nennt man das? Sicher: Ich liebe dich".

"Die innigste Beziehung pflege ich zu meinem Handy. Wochenends läuft der Vibrationsalarm im Dauermodus".

Mag man sich sehr, und ist man zusammen, dann riskiere man seine Beziehung nicht dadurch, dass man sich zu gut kennenlernt.

Für Männer, die es auf einen schnellen Spaß abgesehen hatten: "Herr Zuschnell, ich bin eine richtige Frau. Verstehst du? Ich habe einen sehr, sehr hohen Preis. Da ich noch viel mehr zu geben habe. Es gibt Dinge, für die ich mein gesamtes Leben gesammelt, gewartet und gespart habe, nur, um sie einem Mann zu geben. Von den Vorzügen bei Liebe, Witzen und Kochen abgesehen. Ich bin bereit, für einen Mann eine Königin zu sein, zumindest die beste Frau, die ein Mann erwarten darf. Und sicher erhält diesen Schatz kein Fremder, den ich seit zwei Minuten kenne. Überraschungen sind etwas für schlechte Vorbereitete".

"Worüber regst Du Dich auf? Ein Mann nimmt ein Korn zu viel, und legt sich auf ein neues Huhn - so ist das nun mal" - "Ziel ist, sich über das, was nun mal ist, zu erheben".

Gelegentlich bezeichnete sie sich als älteste 32jährige der Erde. Ich hielt ihr dann entgegen, dass sie dafür zu viel schlafe. Nicht, dass hier ein Zusammenhang bestehe, aber keine Erklärung konnte ihr exotisch genug sein für ihre exotische Situation.

"Wenn ein Mann eine Frau fickt, dann halten Männer die Verteilung von Subjekt, Objekt und Verb für stimmig. Fickt die Frau den Mann, ärgert er sich möglicherweise über den einzigen One-Night Stand seines Lebens".

Ist Leben nicht lebende Grausamkeit? Erst gibt es einen Geschmack von Jugend und Allmacht, und dann schauen wir unserem eigenen Zerfall zu?

"Du bist spät aufgestanden, Liebling. Deine magische innere Uhr hat nicht gebimmelt?" - "Ja, heute war es etwas spät" - "Nun ja, manchmal sträubt es sich innerlich gegen 16 Stunden Wachbleiben. Hast du das schon einmal gefühlt?" - "Ja, heute" - "Morgen kannst du dich ausschlafen" - "Nein, heute".

Hast du jemals gefühlt, für eine Person bestimmt zu sein? So, als sei dein gesamtes bisheriges Leben nur ein sich einen Weg bahnendes Durcheinander zu diesem Jemand gewesen? Und du erkennst diesen Menschen daran, dass du dich aufgehoben fühlst. Dein bisheriger Weg war nicht falsch, aber nun trittst du auf neuem Boden, zu zweit, smarter, mutiger.

Ihr Lieblings-Song ging in etwa so los: "Schwer der Atem, trocken der Mund, ein Gefühl wie unter Wasser, mein Herz explodiert vor Liebe, zitternde Hände, mein Herz ist dein. Seltsames Benehmen, ich tanze wie eine Dreijährige an ihrem Geburtstag. Wird es nicht Zeit, ihm zu sagen, warum ich nicht mehr ich selbst bin?" Eigentlich habe ich den gesamten Text vergessen, nur das Gefühl ist übrig.

Ein Lachs schwimmt hunderte Kilometer gegen den Strom, mit nur einem Ziel: sich zu paaren. Und du versagst nach ein paar Metern und nur einem Wort. Du hast versagt. Versagt. Du möchtest etwas Großartiges, dann bringe den Mut auf, groß zu scheitern.

"Was hältst du davon zu scheitern?" - "Ist mir oft passiert" - "Das ist klasse. Mach weiter so. Wenn du etwas erreichen möchtest, dann durch Scheitern. Scheitern ist der Nebel, durch den wir den Triumph erblicken".

"Du befindest dich auf einer Stufe, auf der dir kein Fehler verziehen wird. Je höher du steigst, desto mehr Fehler dürfen dir unterlaufen. Und wenn du oben, wird die Summe deiner Fehler als dein Stil bezeichnet werden".

Ein berühmter Gitarrenspieler sagte: sobald die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übernimmt, werden sich Dinge ändern.

"Wie wär's mit einem Vorspiel?" - "Vorspiel ist für Weicheier. Männer stoßen fest zu, entladen sich und ziehen die Stange wieder raus" - "Nein, das tun Idioten".

Man könnte die Straßen auch einfach mit etwas mehr Farben versehen und die Scheiße so nehmen wie sie kommt.

"Hast du dich jemals gefragt, ob du ein böser Mann bist?" - "Nein, das frage ich mich nicht. Man braucht böse Männer, um die anderen bösen Männer an sich selbst zu hindern".

Drei Tipps, was du dir wünschen würdest: einen goldenen Papagei. Eine Pizza mit allen Beilagen, die es je gegeben hat. Ein Friedhof für gebrochene Herzen.

"Kennst du den Witz von dem Polizisten und dem Affen, die gemeinsam in eine Bar gehen?" - "Ich bin nicht in der Stimmung" - "War der Affe auch nicht".

Viel lustiger wäre, allen, die es bislang nicht wussten, folgende Frage zu beantworten: was passiert, wenn man seine eigene Kacke isst?

Hat man nicht geliebt, und wurde nicht geliebt, und ist Änderung nicht in Sicht, wird man die erste Frau und den ersten Mann, mit dem man Sex hat, zusammenbleiben, und wie Dreck behandelt werden, weil man hier die Versäumnisse eines Leben hineinpumpt und nur Abwasser erhält, und doch den anderen für das Abbild der Liebe hält. Man wird nicht respektiert von jemandem, dessen Arsch man küsst.

"Du bist der beste, aufmerksamste, entzückendste Liebhaber, den ich je hatte" - "Ich übe einfach viel, wenn ich allein bin".

Wer aus einem Leben einen Film machen möchte, dann jedoch keine Zuschauer findet, steht vor der Frage: wo finde ich Zuschauer für einen schlechten Film? Die Antwort heißt für viele: Ehe.

"Ich kann mit Leidenschaft nicht so gut umgehen" - "Vielleicht magst du den Verlust von Kontrolle nicht. Wärst du lieber die Direktorin?" - "Ist es offensichtlich?" - "Ja, und es gibt etwas, was du wissen solltest über mich" - "Nämlich?" - "Ich werde deine Anweisungen sehr genau nehmen".

Wenn du die Erde nach deinen Wünschen ändern dürfest: was wären die drei ersten Dinge, die du ändern würdest? Du würdest die Brüste von Frauen anfassen. Möglicherweise Sex mit ihnen haben. Und dir von einer Stripperin zuraunen lassen: "Möchtest Du mir gehören? Für den Rest des Abends, der Woche, des Jahres? Ich habe bemerkt, wie Deine Augen an mir hängenbleiben. Hast Du zu viel Angst, nach oben zu kommen und mich spüren zu lassen, was Du fühlst? Ich möchte mit Dir nicht nur die Sau rauslassen, sondern eine ganze Farm. Ich will Dich so hart, dass Diamanten daran zerbrechen. Ich möchte all die Frauen um Dich herum töten, auf der Stelle. Magst Du diese naiven, langweiligen, geldgeilen Dinger etwa? "Ich wünschte" ist etwas für Verlierer - ein Mann sagt "Ich will". Lass uns Liebe abfackeln, jetzt".

"Wenn wir jetzt Sex haben, bin ich morgen völlig durch" - "Das ist okay für mich" - "Was auch immer passiert: ich möchte dich nicht als Freund verlieren" - "Keine Sorge, ich verspreche dir, nie dein Freund zu sein. Was auch geschehe".

Dieser Affentanz um Sex, um diese paar Sekunden Erhabenheit beim Höhepunkt. Sollte nicht allein mit dem Umstand, welche Namen es für Penisse gibt, alles gesagt sein? Knochen, Gurke, Hupe, Oscar, Banane, Salami, Wiener, Krakauer, Bockwurst mit Herz, Schlange, Lachskolben, Hammer, Rammer, Mr. Happy, Pee-pee, Wee-wee, Spermanelke, Lustpistole, Eisen, Keule, Horn, Mittelbein, Fußrolle, Spaßvorleger, Fleischhaken, Joystick, Fischkopf, Einlochwunder, Liebesmuskel, Prinz Lunte, Sündenflöte, Genussstange, Bazooka, Erlebnisdreizack, Siegessäule, Mösenkabel, Saftlanze, Gaudizapfen, Fruchtschleuder.

"Sie ist nett, aber nicht mein Typ" - "Wer ist dein Typ?" - "Frauen, die Sex haben wollen mit mir".

Jemand lag mit der Feststellung "Liebe ist geduldig und nett. Sie ist weder neidisch, überheblich, selbstsüchtig, grob noch eingebildet. Sie unternimmt keine Angriffe und trägt nicht nach" völlig daneben. Liebe ist ein launisches Ding. sie macht dich glücklich, traurig, und lässt dich Dinge tun, die du vorher nicht einmal hättest beschreiben können. Liebe ist der Grund für diesen Satz.

Was stimmt nicht an dem Statement "Wenn er immer so überheblich und widerlich ist, gefällt er mir nicht"? Das ist, was ihn ausmacht und für andere attraktiv.

"Bitte mach mir ein Kompliment" - "Du hast wundervolle Hände" - "Nein, zu meiner Arbeit. Sag mir, dass ich gut bin in dem, was ich hier tue" - "Du bist ganz offensichtlich ausgezeichnet in deiner Arbeit" - "Und warum triezt du mich ununterbrochen?" - "Ein Missverständnis. Ich habe nie gesagt, du arbeitest schlecht oder seist nicht geeignet. Nur, das was du tust, ist nicht wert, getan zu werden" - "Hach, und das darf ich als Kompliment verstehen?"

Habe ich auch nur einen witzigen Einfall? Ich bin ein wandelndes Klischee. Ich sollte zum Arzt und meine Beine überprüfen lassen, vielleicht auch den Rest. Die Zahnärztin rief an, ich war überfällig. Würde ich weniger Kollegen verprellen, wäre ich glücklicher am Arbeitsplatz, mit Sicherheit. Stattdessen bleibe 9 von 10 Minuten sitzen, als könne man Glück ersitzen. Ich werde Oberteile aussortieren. Joggen auf fünf Kilometer am Tag erweitern. Klettern am Berg wäre einen Fehlversuch wert. Mehr lesen, besser lesen. Ein Instrument? Nein. Chinesisch lernen? Nein. Beides in Kombination? Eine Option. Die Haare werde ich noch kürzer schneiden lassen, so dass die unvorteilhaften Momente abnehmen. Sicher spielt mir Chemie im Gehirn einen Streich. Diese gelegentlichen Irritationen stammen von fehlschlagenden Synapsen. Oder anders herum. Oder beides gleichzeitig. Wissen beinhaltet keine Fakten. Und Fakten bringen kein Wissen.

"Papa, in der Schule steht ein neuer Spielautomat. Wirft man zwei Münzen ein, bekommt man eine zurück. Ich gewinne jedes Mal! Gibst du mir mein Taschengeld für nächstes Jahr?"

Wer kennt dieses Spiel? Es wird von Erwachsenen gespielt. Es ähnelt Monopoly, nur dass Spieler verletzt werden. Es gibt kein Gut und kein Schlecht. Das Ziel ist nicht zu gewinnen, aber nicht zu verlieren - und die einzige Regel ist, im Spiel zu bleiben.

Man kann Erde erst ändern, sobald man Teil von ihr ist. Von außen klappt das nicht. Egal, wie passabel der Plan ist.

Eine Woche: Aufgewacht durch einen Kuss von dir. Machten einen Spaziergang, der zu einem Lauf wurde. Eine Fahrt auf dem Luftkissenboot. Ein Straßenmusiker sang ein Lied über den Tod des Lichts. Wir pflanzten einen Orangenbaum im Garten. Warfen Stöcke für fremde Hunde, im Park. Sahen ihnen beim Schwimmen in der Bucht zu. Drei Hunde stritten um einen Frisbee, ein vierter nahm ihn sich. Kauften drei neue Frisbees. Zwischendurch das Gefühl, uns gehöre die Erde. Bei Begegnung mit einem Obdachlosem wieder auf andere Gedanken gekommen. Verschüttete Soße auf ein neues Hemd, trotzdem war der Fisch klasse. Die gleiche, alte Gehaltsabrechnung bekommen, kaufte mir davon die gleiche, alte Tastatur. Ich ging schwimmen, dort, wo sich vorher die Hunde trollten. Ich beobachtete junge Models, posierend in der Brandung. Hotelgäste guckten sich ihre Augen aus. Teenager schwärmten ob der Körper der anderen.

Einkaufen im Shopping-Center. Fand zwei Kissen, ließ diese zwei Tage liegen und nutze sie bis heute nicht. Vielleicht ein spannendes Spielzeug für die Hunde. Diesen Einfall würde ich mich behalten. Erbrochenes in der Küche. Daraufhin Abendessen, Spaghetti, dampfend, leicht ölig, mit viel Grün. Der Essens- folgte eine Abwaschschlacht. Musik, Tanz. Wenige Stunden später laufen. Neun Blöcke. Ein Wagen sieben Blöcke an meiner Seite. Drei Menschen lachten über Benzinpreise. Eine witzig geformte Orange unterm Baum. Du sehr zufrieden mit dir. Ein Freund findet seine ersten grauen Haare und schreibt mir dazu. Ich biete ihm Blumen als Ersatz. Paketzusteller sieht wie jede Woche anders aus.

"Die schönsten Geschenke, die ich von ihr bekommen habe, waren Geschenke, die zeigten, wie gut sie mich kennt" - "Und was weißt du über sie?" - "Sie mag Bücher aus dem Mittelalter. Einladungen zu Konzerten ignoriert sie. Wenn sie alte, französische Romanzen schaut, bekommt sie zuverlässig feuchte Augen. Ihre Fingen tänzeln, sobald sie an einer Tastatur sitzt" - "Du liebst sie" - "Ja. Und jetzt lass uns ein Geschenk finden, dass dafür sorgt, dass sie sich klein und wertlos fühlt".

Eingeladen, deine Eltern zu besuchen. Nehme an, wir gehen an den Strand. Sie bezahlen. Weg zum Flughafen verkrampft. Sie beschweren sich über viel, allerdings nichts Ernstes. Von einer Unwetterwarnung erfahre ich acht Stunden später, sechs Stunden, nachdem, egal. Sie hätte sich im Bad versteckt, und wir hätten von Tür zu Tür etwas gespielt. Menschen referieren über die Schönheit von Klimaanlagen. Hunde graben im Auftrag ihrer Herrchen nach verborgenen Schätzen. Das nächste Fest verbringen wir bei ihren Eltern. Abendessen, du hast die erste Gehaltserhöhung deines Berufslebens erhalten. Die Frage nach Baby-Möbeln hätte vorausgesetzt, dass wir Babys haben. Hunde im Restaurant. Aus seltsamen Orangen ein bunten Korb gepflückt. Orangensaft gemacht. Besuch eines Fußballspiels - viel geschrien. Treffen mit zwei anderen Pärchen. Fade. Besuch einer künstlichen Korallenlandschaft - mehr künstlich als korallig. Horrorfilmnacht, kurzweilig. Spinatsmoothie, lauwarm. Buchgeschenk, unbrauchbar.

"Als was arbeitest du?" - "Als Surfer" - "Das ist kein Job, oder?" - "Nein, nicht wirklich" - "Was macht Surfen zu etwas Besonderem?" - "Tja, was ist besonders an Wind? Surfen bedeutet, mit diesem Geheimnis eins zu sein. Auf diesem Etwas zu reiten, so lange es möglich ist. Und wenn es vorüber ist, okay, denn: Du warst dabei, zu deiner Zeit an deinem Ort".

Es gibt Dinge, die man von einem Regensturm lernen kann. Trifft man auf eine unerwartete Dusche, läuft man weg, um nicht nass zu werden. Beim Entlanglaufen an den Häuserreihen wird man nichtsdestotrotz durchnässt. Ist man von Anfang anders ausgestattet, bleibt die Verwirrung aus, obwohl trotzdem Nässe abbekommt. Mit diesem Ansatz lässt sich einiges wuppen. Man strebt danach, den sogenannten Augenblick einzufangen. Leben wird als Abfolge von Augenblicken empfunden. Sieht man es aber als Traum, hat dann einen Albtraum, so wacht man auf, und stellt fest, dass es nur ein Traum war. Leben wir nicht doch in einer Reihe unzähliger, kleiner Aufwachrunden?

"Hallo, bist Du ein Träumer?" - "Ja" - "Viele von Euch habe ich in letzter Zeit nicht gesehen. Die Dinge liegen schwer für Träumer. Man sagt, Träumen sei tot, jeder lässt die Hände davon. Tot, vergessen, entfernt aus Sprache. Gelehrt wird es nicht, so dass immer weniger wissen, dass es das gibt. Die übrigen Traumvertreter gelten als obskur. Wollen wir das ändern? Indem wir jeden Tag träumen. Und die Zeit damit anstecken".

Bitte, sprecht nicht Isländisch mit mir. Ich habe Jahre nichts gehört von ihr, und der Sound dieser Sprache würde sie zurückholen. Sprecht alle 250 Sprachen, nur diese eine nicht. Am Flughafen gehe ich entsprechenden Reisegruppen aus dem Weg, und auch nur dort hat es einen nachweislichen Einfluss auf mein Leben.

Jemanden dazu zu bringen, dir zu vertrauen: stelle eine Verbindung, initiiere, so stark oder schwach zu empfinden wie dein Gegenüber. Teile Geschichten, spinne sie weiter. Ziehe ein freundliches Gesicht, nicke. Bringe sie in Balance. Winke beiläufig mit der Hand, kreise mit Fingern. Zerstreue Bedenken. Hole die Scheiße aus ihnen heraus. Fertig ist das Band.

Erste Regel von Magie: sei die smarteste Person im Raum. Hält ein Magier seine Hand auf und sagt: "Hier geschieht die Magie", findet der eigentliche Trick irgendwo sonst statt. Die Irreführung besteht darin, einem großen Trick zu folgen, während sich ein überraschenderer ereignet. Je näher man denkt hinzusehen, desto weniger sieht man tatsächlich vom Zustandekommen.

Von allen vorstellbaren Mensch sind Magier die aufrichtigsten. Sie kündigen an, dich zu überlisten, und sie werden es tun.

"Ich stinke also?" - "Stinken ist kein Ausdruck für deinen Duft" - "Aber ich liebe es nun mal zu tanzen" - "Das hilft nicht beim Riechen" - "Warum tanzen hier alle alleine?" - "Weil es elektronische Musik ist".

Wenn man mit jemandem eine Liebelei hat, und du fängst an ihn zu lieben, und er weiß das, und er liebt dich, und du weißt es, aber es fühlt sich wie eine Party an, und ihr beide sprecht mit anderen Gästen, strahlend, leuchtend, angefeuert von eurer Liebe, und ihr schaut gelegentlich durch den Raum, die Augen des anderen suchend, nicht wegen Besitzwünschen oder Geilheit, sondern weil er dein Lebensmensch ist. Und von diesen geheimen Partys gibt es unzählige. Sie werden gefeiert, ohne dass es jemand der Gäste bemerken würde, nur die beiden Gastgeber. Und das möchte man auch von einer Beziehung.

"Ich rauche nicht; trinke nur dann etwas Kostbares, wenn ich glücklich genug bin; mein Haar hat die Farbe, die es hat; ich lebe allein - und du auch" - "Woher weißt du das?" - "Weil du eine braune und eine schwarze Socke trägst".

Hach, deine Pläne. Was ist aus ihnen geworden? Ein Haufen von Ausreden, eine Kollektion des Aufschiebens. Ein eigenes Taxiunternehmen sollte es sein? Eines Tages? Wann ist eines Tages? Findet dein Traum nicht jetzt statt? Eines Nachts wirst du aufschrecken und feststellen: dieser Traum war nur ein Traum. Was du benötigst, hast du. Wenn du alt bist, benötigst du die Hilfe anderer. Wirst du es angehen oder dir per Betäubungseinheiten an Unzufriedenheit herumdoktern? Was spricht gegen die Gründung eines Unternehmens, wenn man von selbigem ausgebeutet wird?

"Was ist der Plan?" - "Oh, hattest du keinen Plan?" - "Nein, ich bin zuständig für Enthusiasmus. Du bist der mit der Erfahrung, und ich möchte von deinen Planungsverfahren lernen".

Ist das alles? Essen, Trinken, Ficken, Saugen, Furzen, Schnarchen? Und dann? Ist man 50. Man trägt ein kleines Zelt auf Bauchhöhe. Brüste haben Haare bekommen. Der Partner hat sich doch nicht als bessere Version des Selbst herausgestellt. Und bei der Wahl zwischen Sex und Koma nimmt man Koma.

Dass wir in der Lage zu solch schönen Träumen und diesen fanatischen Albträumen sind. Wir fühlen uns verloren, abgeschnitten, ungebraucht. Kann denn durch Miteinander gefühlte Leere behoben werden? Oder steigt der Pegel dann nicht, weil das Rettungsboot kippt und schwarzes Meer in unsere Körper fließt?

Ich möchte ins Meer laufen und nicht zurückkommen. Die Wellen sollen mich raustreiben, so dass ich zu jemand anderem werde. Für eine halbe Stunde oder so. Das wäre unterhaltsam. Was nützt das Abenteuer in Gedanken?

Was für ein heimtückischer Einfall, anzunehmen, dass eine Person mehr als eine Person sein könne. Deine große Liebe war kein Rätsel. Kein Abenteuer. Kein Diamant. Sie war eine junge Frau, die Geheimnisse liebte, und selbst zu einem wurde; die sich selbst verlor, und ihre Rückkehr zu sich als wilde Reise vermarktete; die Spiegel zerbrach auf der Suche nach Inspiration für Schmuckstücke.

Ist das nicht schräg? Am einen Tag stakt man durch einen Sumpf undurchdringlich unauflösbarer Schwierigkeiten, und mit einem Wimpernschlag gehen die Wolken auseinander und sie genießt das Leben wieder. Verblüffend, dass 50:50-Chancen etwas Besseres sind, was die meisten Menschen bekommen. Und man stattdessen von den eigenen Ablenkungen vor sich hergetrieben wird.

Große Liebe - wie passiert das? Niemand weiß das, es gibt keine Aufzeichnungen, keine Messungen, nur Prosa. Es findet in einem Augenzwinkern statt, und die nächste Frage, die man sich stellt, ist: wie konnte ich bislang ohne leben?

Wir alle sind Rätsel, auf zwei Beinen. Wir erledigen jeden Tag unsere Geschäfte, in dem Wissen, dass Menschen und Dinge, die wir lieben, uns zu jedem Zeitpunkt genommen werden können. Wir wissen das und machen weiter. Ich bin stark wie ein Berg, aber ein Wort kann mich zerstören - Was bin ich?

Und wenn es nicht so wäre, dass du Menschen nicht verstehst, sondern sie einfach nicht magst? Wenn du jene genaue jene Person wärst, die dich so schwer verletzt hat? Wenn du im wichtigen Moment nicht gezögert hättest, sondern die Ohren gespannt hättest bei den Worten "Ich bin verdammt noch mal nicht interessiert an dir"?

Einmal fragte ein Freund seinen besten Kumpel: "Du hattest wieder Sex mit meiner Frau, oder?". Daraufhin der Kumpel: "Nun ja, wir hatten schon einmal Sex - von daher keine große Sache. Ich verlange nichts von dir". Er: "Ich werde Dich bezahlen - mit meiner Frau hast Du nicht umsonst Sex gehabt".

In einer Umfrage sollte der sicherere Fahrer ermittelt werden. Demnach meinen 55%, dass Frauen nur für kleinere Unfälle verantwortlich sind, während 78% Männer als Verursacher für tödliche Crashs ansehen - man kommt hier auf keine 100%, aber es war eine Gefühlsfrage zu einem Gefühlsthema.

Definiere Ironie: Ein Haufen von Idioten tanzt in einem Flugzeug zu einem Song einer Band, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

"Zahlt man für Ironie extra" - "Nein, nein, nur der Sarkasmus ist kostenpflichtig - ironischerweise".

Es gibt mutige Eier, und schwache Eier und Eier, die sich wünschen, als Spalte geboren zu sein. Eier haben Drang und Vision, sind jedoch nicht clever. Sobald sie eine Spalte wittern, möchte sie ein Stück davon. Riechen schwache Eier eine ältere Spalte, erwarten sie, dort etwas von der früheren Zeit zu finden. Stattdessen finden Spalte und Ei heraus, alt geworden zu sein - das Alter nimmt zu, die Eier ab.

Manche Eier nehmen alles: Riechende Spalten, haarige Spalten, blutige Spalten, zuschnappende Spalten, seidene Spalten, seifige Spalten, quietschende Spalten, billige Spalten.

"Was weiß ich!" ist zu einer bestätigenden Phrase geworden. "Du bist ein mieses Arschlosch. Was weiß ich!". Als Widerspruch klappt das nicht. "Deine Freundin ist heißer als meine? Was weiß ich!". "Dein Pimmel ist nur acht Zentimeter lang". Was weiß ich!

Ich höre auch diejenigen Worte, die gesagt werden, ohne dass man sie ausspricht. Auch Schweigen enthält Sätze. Blumen wählen ihre Farbe nicht selbst aus, und so ich nicht meine Sinne.

"Was haben Kaffee & Donuts und Sex gemeinsam?" - "Sie stärken dich, und nach der Einnahme bist du gesellschaftsfähig und planst, was ansteht" - "Und sie sind zwei Gründe mehr, weshalb Sex auf vollem Magen eine Verschwendung ist".

Ein Blick sagt nichts, und gleichzeitig versteckt es alles. Wie Wind, dem man das Wasser nicht ansieht. Oder eine antike Schatzkarte, die möglicherweise den Pfad zur größten Entdeckung des Jahrzehntes beschreibt. Und eines Tages wirst du mich brauchen, obwohl ich nichts bin, und alles sein werde.

Ich erinnere mich vor allem daran, wie ich deine Hand hielt. Und an den Geruch von brennendem Tabak. Und an deine Hände, die nach gepflückten Laubblättern dufteten. Und wenn ich Zigarette rieche, berühren mich deine Hände.

Wir wissen fast nichts voneinander. Nur selten nimmt man die Mühe und die drohende Enttäuschung auf sich, an der Oberfläche des Gegenübers zu kratzen. Man findet möglicherweise eine Handtasche an Stelle des Herzens; eine Brieftasche statt eines Geschmackssinns; eine Pornosammlung statt eines Gehirns.

Ein Mann fällt von einer Brücke und Zeit verlangsamt sich. Beim Hinunterstürzen erkennt der Herr, dass Leben keine Bürde ist, wenn auch kurz, zerbrechlich und unikal. Jede Stunde, Minute, Sekunde bietet etwas. Schönes und Aufregendes. Der Umstand, dies wenige Sekunden vor dem Aufprall und seinem Tod zu erfahren, ließ den Umfaller sehr sauer werden.

Man beachte seine Gedanken, denn sie werden Worte. Diese werden Handlungen. Aus denen werden Gewohnheiten. Woran wir gewöhnt sind, darin wohnt unser Charakter. Und Charakter halten viele für die Bestimmung darüber, wer wir sind.

Man hat im Leben Momente absoluter Klarheit, wenn Stille hörbarer als Lärm und Worte schärfer als Gedanken werden. Niemand kann diesen Augenblicken Dauer geben, und doch zieht man daraus für sein gesamtes Leben, als wären sie riesige, unsichtbare Batterien. Trotzdem haben wir jeden Morgen Schwierigkeiten, zu uns zu kommen, uns ins Normengerüst zu drücken und die Rolle spielen, die wir gelernt haben.

Liebe sei in Hinsicht des Schreibens am schwersten zu meistern. Dabei sei es so einfach. Man beachte die Details. Wie Sonnenstrahlen durch Grashalme brechen. Wie das Klingeln eines Telefons unter die Haut fährt. Wie ein virtuelles Postfach zum Heiligtum wächst. Oder ein ausbrechender Streit: Ich gehe fort, mit oder ohne dich, aber wisse, dass ich ein guter Partner war, ein verdammt guter Mensch für dich, ich bin in einigen Dingen smarter, ich sage dir, wenn etwas nicht läuft und habe dabei keine Angst, wir haben Kinder, die uns beide lieben, und du bist nicht einfach zu lieben, aber deshalb haben wir uns.

"Sieh es einfach von der guten Seite: du hast nun neuen Stoff für die Geschichte, an der du gerade schreibst. Du schreibst doch noch, oder? Jemand bricht einem anderen das Herz, und anschließend widerfährt ihm das gleiche, woraufhin beide eine Beziehung anfangen. Wie auf dem Leben gegriffen, oder? So füllen sich schnell zweihundert Seiten, am besten mit einigen Wendungen und Überraschungen und einem Ende, unter dem dem Leser am meisten leiden wird".

Einmal gab es einen Geschäftsmann, auf den schaute die ganze Erde. Und als ihm die Augen nicht genug waren, fing er zu reden, denn er wollte auch die Ohren. Leider war das Gerede nur Geschwafel und so verlor er auch die Augen.

All die Deppen. Ich könnte ihnen Hundefutter servieren und sie hielten es für Steak. Düngemittel für Hühner: Kaviar in ihren Augen. Gute Nacht, meine Meerschweinchen. Gute Nacht, ihr Chaoten. Gute Nacht, ihr mit euren Flossen klatschende Robben, sobald ihr mit totem Fisch beworfen werdet.

Definiere Verkrampfung: Männer, die jemand anderen nicht sofort kennenlernen können, vor allem Frauen nicht. Eher möchte er sie als Besitz, als etwas, das er betrachten kann, wie eine Malerei oder eine goldverzierte Schmuckbox. Ein vorzeigbares Schätzchen. Er möchte sie nicht in echt, nicht denkend, nicht lebend. Er liebt sie nicht.

An dieser Stelle ein kleiner Ausflug. Einst gab es einen älteren Herrn aus Spanien, der Kleidungsstücke aus Krepp anfertigte. Auf die Frage, ob diese reißen würden, sagte er: "Hier und da, ja, aber sie bewahren ständig ihre Form". Für mehr Krepp!

In einer Drogerie sah ich eine Frau, die mit einem Blick Männer, die ein Babywagen schoben, ansah, ja, mit einem Blick, wie ihn sonst nur Männer haben, mit riesigem Ständer, wenn sie Frauen mit Holzlager vor der Hütte vor der Nase haben.

"Ich möchte ein Baby" - "Wir sind pleite" - "Wir lieben uns und es wird ein Liebeskind werden" - "Wollen wir nicht erst heiraten?" - "Wozu braucht ein Kind das? Lass uns Babys machen, jetzt".

Nein, nein, man ändert sich nicht. Es verhält sich bei Wasserfällen: sie entfalten sich jeden Moment anders, allerdings die Quelle bleibt gleich.

"Da draußen gibt es sicher jemanden, der für dich bestimmt es zum Heiraten. Und wenn du dir diesen Jemand nicht schnappst, wird das jemand anders tun, und für den Rest deines Lebens wirst du dich mit zweiten Wahlen plagen".

Manchmal zähle ich die Dinge auf, die ich bislang nicht getan habe, Tauchen mit Haien, eine Fahrt durch die Mongolei, eine Nacht in einem Spielkasino, Kuss einer Fremden auf dem Balkon eines Hotels in Amsterdam. Ich komme zum gleichen Ergebnis: Fuck off.

Als "exzentrisch" bezeichnen langweilige Menschen diejenigen Dinge, die sie interessant finden. Das kann anfangen bei blank polierten Schuhen. Und enden beim Bügeln von Papiergeld.

Einst saß ein Mann, beschäftigt mit dem Ausnehmen von Hühnern, an einem Tisch, die fleischigen Überreste begutachtend, als plötzlich die Zimmertüren hinunterfuhren, und als Hühner verkleidete Wesen ihm die Hose auszogen, seine Hoden im Ping-Pong-Stil aneinanderschlugen, riesige Scheinwerfer erleuchten ließen und ein aufgezeichnetes Dauerklatschen anstellten. Das Ende dieser Geschichte ist nicht überliefert.

Nach 40 Jahren absoluter Dunkelheit wurde einem blinden Mann dank einer Operation sein Augenlicht gegeben. Zuerst war er mehrere Tage am Stück wie auf Drogen und wollte nicht mehr schlafen, so satt konnte er sich nicht sehen. All die Gesichter, Landschaften, Supermarktartikel. Dann stellte sich eine Wende ein, denn die Abwechslung kühlte ab. Niemand hatte ihm vorher gesagt, wie viel Dreck es gibt, ja, er hatte, als er mit seinem Stock durch die Straßen strich, keine Vorstellung von Schmutz und Hässlichkeit bekommen. So zog er sich in die Dunkelheit zurück, verließ die Wohnung nicht mehr und tötete sich nach einem halben Jahr - der Winter wurde seine letzte große Enttäuschung.

Man kann alles haben, was man haben wollte, und was man dann bekommt, ist ein Problem, denn keines dieser Dinge bedeutet etwas. Was ist wundervoller als ein eigenes Bett? Selbst man meint, alles zu haben, kann es sich manchmal nach Nichts anfühlen.

Ich habe euch Idioten genannt und ich bedauere es nicht. Denn Idioten sind keine Senfeier, Blindleichen, Schattenknechte, Schwachpaten, Denkbratzen, Großhirnrindviecher, Kackpfosten, Gimphaufen oder Hohlpinsel, sondern: Idioten.

Es mag wichtiger sein, sich stark zu fühlen als stark zu sein. Sich zu messen, mindestens 1x, an den Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit. Dem blanken Berg gegenüber, mit nichts als Händen, Füßen und einem klaren Kopf ausgestattet. Vielleicht aber ist dies nur Touristensprech.

Habe ich etwas gelernt? Nein, nur Irrtümer. Was zählt: nicht verbittern, und nicht verbittert sein. Ein Leben reicht, um seine Karten zu spielen. Einige Lach- gepaart mit Leidenseinheiten, um auf den Punkt zu kommen. Es gibt Schlimmeres im Leben als den Tod. Zum Beispiel die Begegnung mit einer Ex-Freundin, mit der der Sex deutlich mehr Spaß bereitete als mit deiner Gattin.

"Jetzt habe ich genau eine Sache zu erledigen: nichts. Ich möchte keine Zugehörigkeiten, keine Erinnerungen, keine Freunde, keine Liebe. All das sind Fallen".

Einst wuchsen ein gerader und ein verbogener Baum nebeneinander auf. Und jeden Tag rief der gerade Baum seinem Nachbarn zu: "Du bist schief und du wirst schief bleiben. Schau mich an! Ich bin groß und gehe in einer Linie nach oben". Und dann kamen Holzfäller und sie berieten sich, welche Bäume zu fällen seien, und der Aufseher entschied: "Nehmt all die geraden Bäume!" Und bis heute steht der krumme Baum dort, und wächst in alle Richtungen.

Tradition ist das Vorgaukeln von Beständigkeit; Werte vertreten vor allem sich selbst. Bei vielen ist das nächste Ziel der nächste Orgasmus. Und der eigentliche Treiber lautet: wie verzehren wir unser Leben am schnellsten?

Es kostet viel, um echt zu sein. Dafür gibt es keine Buchhaltung, keine Konten, nicht einmal eine Währung. Geiz bringt hier nichts, denn man kommt umso authentischer, je mehr man seinen eigenen Träumen ähnelt.

Jemand sagte, ein Gedicht sei wie eine nackte Person. Wahrscheinlich ist das Gegenteil der Fall. Und derjenige, der es sagte, war ein Dichter und nichts außerdem.

Du liebst mich, ich liebe dich, lass uns spazieren in der Zuckerbaumallee und lassen uns den Honig schmecken, und die Wespen werden nicht stechen, denn wir lieben uns, Liebe steht auf uns.

"Versprichst du mir etwas?" - "Ja, bitte?" - "Dass du mich nicht mehr mit meinen eigenen Abgründen erschreckst und weniger davon findest" - "Andere suchen nach Gründen, Du trägst sie in Dir".

Man verlernt das Lieben, je älter man wird. Den Plüschtieren, den man Namen gab, Bilderbüchern mit auswendig gelernten Geschichten, Spielboxen, die der Schätze im Wert des Kontinents enthielten, Mutter, Vater, folgen noch ein paar Affären, vielleicht ein eigenes Unternehmen, angespielte Hobbys, und sonst?

"Es gibt etwas, was ich dir sagen möchte. Bevor ich es tue: du brauchst es nicht zu erwidern. Du bist womöglich nicht bereit, und ich möchte dir das nicht sagen wegen anerzogener Vorschriften..." - "Ich liebe dich auch" - "Du hast es gesagt" - "Man kann nicht verneinen, dass ich Gefühle für dich habe, die nicht anders zu erklären sind. Ich überlegte kurz, am Kopf zu leiden, aber das war an den Haaren herbeigezogen. Nur ein Schlussfolgerung überzeugt: Es ist Liebe".

Nimm Liebe, multipliziere es mit Unendlichkeit und lege alle Zeiten dazu - es wäre nur ein Bruchteil davon, was ich für dich fühle.

In einer Schlafanzugabteilung lernten eine Frau und ein Mann sich wie folgt kennen: sie sagte einem Verkäufer, dass sie nur das Oberteil benötige. Er erzählte seiner Verkäuferin, nur die untere Hälfte zu brauchen. Beide Kunden blieben über ein halbes Jahrhundert zusammen.

Einmal bestritt ein Boxer seinen letzten Kampf, und er wird dabei furchtbar verprügelt, und man meint, Gehirn blutet aus seiner Nase, so sehr drischt der Gegner ein, und die Mutter des Ex-Champs sitzt im Publikum, schnappt sich den Nächstbesten und fleht ihn an: "Bete für meinen Kleinen, hörst du, bete!". Und er sagt: "Ich werde für ihn beten, aber ein Punch würde mehr helfen".

Ist Zynismus, wenn man anderen Illusionen nimmt, nachdem man ihren Augen angesehen hat, dass sie täglich damit überforderter sind, die Illusion am Laufen zu halten? Ist Zynismus die Summe von Unwissen, Wissen oder Enttäuschungen gegenüber dem Können von Wissen? Gibt es eine Widerspruchsfreiheit, die man ausschließlich im Zynismus erreicht? Kann Zynismus dazu beitragen, Schwächere zu nehmen als das was sie sind: Menschen? Wenn ein Zyniker ein Paar, das er um dessen Jugend und Unbekümmertheit beneidet, zu sich einlädt zum Essen: was wird passieren?

Zynismus wird bekämpft. Er wird als zu einfach, langweilig, empfunden. Es sei viel schwieriger, aufgeschlossen zu bleiben, und sich ohne Stopp zu wundern. Er sei die Summe von Leuten, die weniger talentiert als andere, und ihnen damit vor den Kopf stoßen, da sie sich ihretwegen noch untalentierter vorkommen.

"Dies ist ohne Zweifel das dümmste, albernste, idiotischste, durchgeknallteste, zeitverbrennendste Spiel, das je erfunden werden wird" - "Und genau deshalb liebe ich es".

Stürzt ein Pferd, quillt Schaum aus seinem Mund. Während des Sturzes sind seine Beine gebrochen, so dass es erschossen wird. Die Knochen des Pferdes werden zu Leim weiterverarbeitet. Maschinen füllen den Leim in Tuben, die von Kindern ausgedrückt werden, damit Papier auf Pappe klebt. Dabei bleibt Leim an den Händen haften, und Kinder schlucken Leim, und wenn man einem Kind sagen würde, es hätte heute Pferdeknochen verspeist: das wäre hart, aber nicht verkehrt.

"Ich kann nicht schlafen" - "Ich hätte da etwas Kleines für dich" - "Etwas Großes wäre lieber".

Es kommt vor, dass im Leben eines Menschen etwas vorfällt, das alle anderen verstummen lässt. Die Ruhe wird so überwältigend, dass niemand darüber sprechen mag. Zu niemandem, auch zu sich selbst nicht, nicht im Kopf, nicht im Selbstgespräch, kein Wort. Jeder ist betroffen. Plötzlich kommt alles wieder hoch. Es gibt jemanden, der dafür sorgt. Und jemand wird am Arsch sein. Nicht heute, nicht diese Woche, nicht dieses Jahr. Wegen eines Arschs wird ein Arsch dran sein.

Für einen Igel ist Zeit ein Igel. Für einen Helden ist Zeit heldisch. Für einen Angestellten ist Zeit eine weitere verkaufte Einheit Lebenszeit. Für einen netten Menschen ist Zeit etwas Nettes. Für einen Menschen, der in Eile ist, fliegt die Zeit. Zeit dient, wenn man sie beherrscht. Zeit ist ein Monster, mit dem nicht verhandelt werden kann - mal eine Schlange, die unsere Ungeduld wittert, dann schneller wie eine Gazelle, während wir außer Atem sind. Zeit beherrscht, wenn man ihr dient. Wir erschaffen Zeit, sind Opfer der Zeit, und töten sie. Zeit ist zeitlos. Und die Uhren sind wir. Wir verbringen mehr Zeit damit, Zeit zu töten, als Zeit zu leben.

Vielleicht nehmen wir Zeit zu voll. Sie ist ein Zählsystem, in welches wir Zeichen mit Bedeutung gepumpt haben - Pumpe, Bedeutung und System stammen von uns.

"Zeit. Schweizer bauen sie. Franzosen sammeln sie. Italiener vergeuden sie. Amerikaner bezeichnen sie als Geld. Hinduisten leugnen ihre Existenz. Zeit ist eine Krücke, um uns über Zeit, Vergänglichkeit und Uhren hinwegzuhelfen".

Zwei Bullen stehen auf der Spitze eines Berges. Da sagt der jüngere zum älteren: "Stell dir vor, wir rennen runter ins Tal und ficken eine der Kühe". Darauf sagt der Ältere: "Nein, mein Sohn. Lass uns hinuntergehen und alle ficken".

"Was ist wichtig?" - "Respekt." - "Zu abhängig von anderen Menschen." - "Liebe?" - "Nur in Büchern, nein." - "Familie." - "Vielleicht."

Liebe. Was soll ich sagen? Zuerst einmal passende Worte finden. Und dann verschlägt es dir doch die Sprache. Wozu das Reden? Liebe ist über Bezeichnungen erhaben. Je man mehr von Liebe spricht, desto weniger bedeuten Worte.

Liebe lässt uns derart hilflos, dass wir nicht einmal sicher sind, ob wir jemanden lieben, weil er schön ist, oder jemanden schön finden, weil wir ihn lieben, ja, ob das überhaupt eine Frage ist.

Keine Frau wird wach und sagt "Oh je, ich komme heute nicht aus den Socken". Stattdessen: "Das ist gerade eine schwere Zeit für mich", oder "Ich brauche etwas Zeit für mich", oder "Im Moment nimmt meine Karriere gerade sehr viel Platz ein". Glaubst du ihr? Lass es. Lügen. Um dir nicht weh zu tun. Zeit ist nicht schwer. Sie braucht keine. Was sie mitteilen möchte: "Verpiss dich", oder möglicherweise "Gib dir mehr Mühe, Wichser". Der Großteil der Kommunikation findet ohne Worte statt. Neun von zehn Dingen, die man mitteilt, kommen nicht über Worte. Was möchte sie jemandem sagen, den sie nicht einmal richtig kennt? Das zeige man ihr, indem sie ohne Unterbrechung überrascht.

"Liebst du mich? Wirklich?" - "Ja, ich liebe dich" - "Warum?" - "Weil du eine gute Person bist" - "Nein, bin ich nicht. Ich kann mir nicht leisten, eine gute Person zu sein".

Sind Worte nicht doch eine unerschöpfliche Quelle von Zauber? Fähig, Verletzungen zuzufügen und sie gleichzeitig abzustellen?

"Bist du verheiratet?" - "Ja, bin ich" - "Ist dein Freund ein Zeitreisender?" - "Nein, nicht, dass ich wüsste" - "Liebst du ihn?" - "Ja, sehr sogar. Was ist verkehrt?" - "Nichts. Ich war einfach der Hoffnung, dass wir verheiratet sein würden".

An alle Einzigartigen: man wird euch Außenseiter, Ärgernisse, Angeber nennen, diejenigen, die permanent ausscheren, wegen fehlendem Respekt gegenüber dem status quo. Man wird euch zitieren, gegen euch sein, euch verherrlichen und opfern. Nur ignorieren wird man euch nicht, denn ihr ändert selbst diejenigen, die euch nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Nur wenn man verrückt genug ist, der Erde eine neue Richtung zu geben, wird das gelingen.

"Wann immer es Zweifel gibt, gibt es keine Zweifel. Das ist das Erste, was sie dir beibringen" - "Wer sind sie?" - "Ich weiß es nicht. Das ist das Zweite, was dir beigebracht wird".

Verloren gegangene Fähigkeiten: Tiere können sprechen; Wolldecken, so mächtig, dass man sich mit ihrer Hilfe vor wirklich allem verstecken und schützen kann; Fingerspitzen, die Licht versprühen; das Springen aus jeder Höhe ist ungefährlich; es gibt sichtbare Monster; Menschen brauchen keinen Schlaf.

"Als Mann braucht man nur eine Sache über Frauen zu wissen" - "Und das wäre?" - "Sie haben nie die richtige Temperatur" - "Ach?" - "Ihnen ist entweder zu warm oder zu kalt. Meistens letzteres. Am besten hat man stets einen Pullover oder eine Jacke dabei. Etwas, das sich leicht und unauffällig verstauen lässt" - "Und außerdem?" - "Nichts. Mehr ist nicht nötig".

Man entwickelt sich als Mann nur so weit, bis einem ein geliebter Mensch genug über einen selbst gezeigt hat, dass man über sich selbst hinauswachsen kann. Nur durch die Augen dieses Menschen, dem gegenüber man sich öffnet, kann man Wertvollstes über sich selbst erfahren, zum Beispiel Sicherheit und Souveränität, denn man bekommt von Nahem einen Spiegel vorgehalten, ein Spiegel, den es in keinem Drogeriemarkt zu kaufen, in keinem Buch zu erlesen, und mit keiner Kopfgeburt zu erzwingen gibt.

"Ich verspreche, von nun verantwortungsvoller vorzugehen" - "Gut" - "Weißt du, was Verantwortung bedeutet?" - "Nein" - "Weißt du, was ein Versprechen ist?" - "Nein".

Mondscheinbier kann man aus allem Möglichen herstellen: Kürbis, Schwarzbeeren, Vollkornweizen, Hefe, Ananas, Pfefferminze. Denn Mondscheinbier gibt es noch nicht.

"Ich wette 20, dass ich Dich vor heute Nacht dazu bringen, um Geld zu spielen" - "Auf keinen Fall!" - "Ich gebe Dir eine Chance von 3:1" - "Nein" - "5:1" - "Nein" - "10:1?" - "Du bist dran" - "Ich werde Dich kriegen!" - "Nein" - "20:1".